Corvetteforum Deutschland
Welches Kompressionsmeßgerät? - Druckversion

+- Corvetteforum Deutschland (https://www.corvetteforum.de)
+-- Forum: Technikforen (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Allgemeines Technikforum (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=7)
+--- Thema: Welches Kompressionsmeßgerät? (/showthread.php?tid=10587)



Welches Kompressionsmeßgerät? - Andy84 - 26.05.2004

Ich möchte mir ein Kompressionsmeßgerät anschaffen und von Euch Tips einholen, was da am besten ist. Reicht ein einfaches Manometer? Lohnt sich die Anschaffung dieser Geräte, die mit einem Stift den Verlauf aufzeichnen? Sie kosten bei eBay so ca. 75 Euro.

Könnte mir noch jemand genau beschreiben wie man so einen Test korrekt durchführt?


Vielen Dank,
Andreas


- Frank the Judge - 26.05.2004

Zitat:Könnte mir noch jemand genau beschreiben wie man so einen Test korrekt durchführt?
Alle Kerzen rausschrauben.
Kompressionstestgerät ausetzen (hier gibt es verschidenen versionen - eines zum Draufhalten mit so einer Art Gummikegel, oder eines zum Einschrauben).
Einen Helfer den Motor starten lassen.
Einige Zeit warten, bis sich der Druck aufgebaut hat (so ca. 10 Sekunden orgeln).
An allen Kerzenlöchern wiederholen.


Die Geräte mit der Diagrammscheibe sind nur für eine bessere Dokumentation (wohl auch für Kunden eines Autohauses). Welche mit digitaler oder analoger Anzeige sind okay.

Ich würde mir so ein Gerät nicht kaufen, weil es einfach zu wenig eingesetzt wird, es sei denn man hat eine Werkstatt.
Besser ist wohl, den Kompressionstest bei einer Werkstatt durchführen zu lassen.

Aber so ein Kompressionsdiagramm sagt noch nicht viel über den Zustand des Motors aus. Besser ist eine Druckverlustprüfung. Hier wird der Zylinderraum, wenn der Kolben am unteren Totpunkt steht (also beide Ventile geschlossen sind), mit Druckluft beaufschlagt und in den nächsten 60 Sekunden gemessen, um wieviel der Druck abfällt. Auch hier wieder: So ein Gerät lohnt sich eigentlich nur für Profis. Also machen lassen. Kostet bei einem Achtzylinder so um die 30 Euro. Und Du bekommst einen Ausdruck für den Bilderrahmen.

Nur wer weiß, ob der Druck über verschlissene Kolben/Zylinderbahnen oder über nicht gut schließende Ventile abgeblasen wird? Da hilft dann auch nur eine professionelle Diagnose.

Hoffe, geholfen zu haben.

Grüße


- Stegs - 26.05.2004

Zitat:Alle Kerzen rausschrauben.
Kompressionstestgerät ausetzen (hier gibt es verschidenen versionen - eines zum Draufhalten mit so einer Art Gummikegel, oder eines zum Einschrauben).
Einen Helfer den Motor starten lassen.
Einige Zeit warten, bis sich der Druck aufgebaut hat (so ca. 10 Sekunden orgeln).
An allen Kerzenlöchern wiederholen.

Da fehlt noch was:

Wehrend der Helfer startet,
muß dieser Vollgas geben, damit die Drosselklappe ganz geöffnet ist und der Motor die maximale Luftmenge ansaugen kann.


- Frank the Judge - 27.05.2004

Logisch, hab ich vergessen. Danke Stegs.

Und der, der mißt, muß das Kompressionsgerät mit wirklich Kraft auf das Kerzenloch halten. Wenn er denn keines zum Einschrauben hat.
Mach das mal mit dem Festhalten bei Zylinder 7 und 8 und Headers... Viel Spaß.

Grüße


- Andy84 - 29.05.2004

Super! Genau so habe ich mir die Antwort gewünscht... Vielen Dank an euch zwei für die tolle Beschreibung!

Gruß,
Andy


- Wesch - 29.05.2004

Hallo

So ne Kompressiondruckmessung ist nur um alle 8 Zylinder untereinander zu vergleichen.
Soll ne bestimmte % Differenz nicht überschreiten.
Gibt einem ein recht gutes Gefühl, dass die Kolbenringe und Ventiele in Ordnung sind.
Also kann man getrost alle paar Jahre machen.
Wenn dann mal ne Unregelmässisgkeit auftritt ( die man beim Fahren nicht immer gleich bemerkt ) , kann man mit der Fehlersuche beginnen, B4 etwas wirklich unwiederhohlbar ausgenudelt ist.
Der gemessene Druck als Solcher sagt nix aus über Verdichtungsverhältnis oder sonstisges, da dieses durch die Nockenwelle usw ( Ventielüberschneidungsdauer ) bei den Motoren verschieden sein kann.
So kann ein 12:1 statisch verdichteter Motor weniger anzeigen, als ein 11:1 verdichteter, und das ist dann vollkommen normal.
So über den Daumen gepeilt, sagt ne Kompressionsprüfung mehr aus als ne Druckverlustprüfung, da hier auch die Ventielsteuerung ( Einstellung ) und somit eventueller Nockenwellenverschliss mit angezeigt wird. Ne Druckverlustprüfung wird immer nur bei geschlossenen Ventielen durchgeführt.

Ich mach alle 2 Jahre ne Kompressionsdruckprüfung, um den Motor in annehmbaren Zustand zu wissen.

MfG. Günther