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Karosserie Sandstrahlen - Druckversion

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Karosserie Sandstrahlen - Zottel - 16.01.2003

Hilfe!!
Ich bin am Restaurieren eines 69èr Cabrios und will jetzt die Karossrie Sandstrahlen.
Wer hat schon Erfahrungen damit und weiss welches Strahlmedium am geignetsten ist??
In grosser Vorfreude
Servusla
Zottel


RE: Karosserie Sandstrahlen - drvette - 16.01.2003

Vom Sandstrahlen der Karosserie ist unbedingt abzuraten,besser alles abschleifen wenn du deine Karosserie behalten willst.


- Tripower - 16.01.2003

VOOOOOORSICHT!!!!!!

Finger weg von allen harten Strahlmitteln. Der Schaden, den Du damit an der relativ weichen GfK-Karosserie anrichten kannst, ist immens!

Es gibt Strahlbetriebe, die sich auf derartige Problemfälle spezialisiert haben und auch zufriedenstellend arbeiten. Sie verwenden Materialien wie z.B. Maismark oder Korkmehl.

Wende Dich mal an Hiob Stärk (Dream Car Corner: 06101 - 40 86 59). Er hat das Body seiner '63er entsprechend entlacken lassen und war "relativ" (150%iger Anspruch Feixen ) zufrieden.

Gruß
Tripower


sandstrahlen - motti - 16.01.2003

Hallo Zottel,

Vor Sandstrahlen und Abschleifen warnen die meisten Lackierer.

Meine C3 wurde im vorigen Jahr komplett neu lackiert.

Habe den ganzen Lack mit speziellem Abbeizer heruntergeholt,
ist eine Schweinearbeit, wobei du darauf achten mußt das wirklich alles
von der Karosserie runter ist ( auch die Werksseitige Grundierung )
erst dann kannst du einen richtig guten neuen Lackaufbau machen

Hast du nicht alles von der Karosserie heruntergeholt, und lackierst,
kann es dir später passieren das sich dein Neulack hebt.

Habe das alles zum Glück jetzt hinter mir, habe die ganzen Schritte
auch auf Fotos festgehalten.
Ich dachte das Auto sieht nie wieder was aus.

Jetzt ist der Wagen bis auf das Finish ( aufpolieren, kleine Stellen nachbessern )
fertig und sieht wieder Klasse aus.

Gruß Motti


- Tripower - 16.01.2003

Zitat:Habe den ganzen Lack mit speziellem Abbeizer heruntergeholt


Auch hier ist absolute Vorsicht und eine Warnung angebracht!!!!

Das entlackte GfK-Material hat nämlich eine Kapillarwirkung, d.h., sie saugt Flüssigkeiten auf. Grundsätzlich gilt das natürlich auch für den Abbeizer, der dann im GfK-Material steckt und erst im Laufe der Jahre wieder ausdiffundiert. Was das für den Lack bedeutet, kann man sich ja ausmalen haarsträubend

Deshalb: Abschleifen per Hand (gaaaaanz vorsichtig) oder Spezialstrahlen! Nicht umsonst kostet eine ordentliche Ganzlackierung mit vorheriger Entlackung bei einer Corvette rund 10.000,- €!

Gruß
Tripower


- Eckaat - 16.01.2003

@Gerrit: Das Eindringen von Flüssigkeiten durch Kapillarwirkung nennt man Osmose und ist selbstverständlich eine nicht zu unterschätzende Gefahr.Allerdings habe ich etwas gegen übertriebene Panikmache von Leuten,die scheinbar doch nicht soviel davon verstehen wie sie es Dir gerne glauben machen möchten.(aus welchen Gründen auch immer Zwinkern) Osmose entsteht nicht durch kurzzeitiges Benetzen von unversiegeltem GFK sondern durch permanentes Tränken,wie es etwa bei Booten geschieht die mit gerissener Gelcoat (die versiegelnde -meist weiß gefärbte- Kunststoff-Oberfläche ohne Gewebe) längere Zeit im Wasser liegen.Das Wasser dringt durch Kapillarwirkung in die Fasern ein und weicht den Verbund regelrecht auf.

Diese Gefahr ist jedoch beim Naßschleifen oder Abbeizen nicht im Geringsten gegeben! Übrigens: Fettfinger oder anderen Schmutz der sich auf blankem GFK abgesetzt hat,entfernt man perfekt mit Aceton.(gibts in jeder Apotheke)

Bootsbauergrüße von Eckaat


- Tripower - 16.01.2003

Ich möchte ja hier nicht klugscheißen und bin auch nicht der große Physiker vor dem Herrn, aber:

Osmose hat nichts mit der von mir beschriebenen Kapillarwirkung zu tun. Vielmehr handelt es sich bei O. um einen Konzentrationsaustausch zweier Flüssigkeiten durch eine (feinporige, durchlässige) Membran (siehe Lexikon).

Nach Aussage eines - nach meiner Überzeugung sehr kompetenten - Restaurateurs, ist bei dem Umgang mit "nacktem" GfK wirklich Vorsicht geboten und die Gefahr verzögert auftretender Lackschäden nicht zu unterschätzen. Nicht zufällig fahren so viele nachlackierte Corvetten mit blasigem oder blätterigen Lack herum. Vom Rost kann es ja nicht kommen Feixen .

Gruß
Tripower


- Eckaat - 16.01.2003

Der Kapillareffekt bzw. dessen Auswirkungen werden zumindest im Bootsbau als Osmose bezeichnet und treten wirklich nur bei andauernder "Überflutung" ein und keinesfalls bei kurzeitiger Befeuchtung. Für nichthaftenden Lack gibt es bei GFK viele Ursachen.Die häufigste ist m.E. der falsche Lack bzw. Grundierung . Die Vorbeitung selbst ist bei entsprechender Sorgfalt nämlich keine Hexerei,auch wenn es gerne anders dargestellt wird.

Gruß Eckaat


- Tripower - 16.01.2003

Es gibt aber schon eine reihe von Unterschieden bei GFk-Bootsrümpfen und GfK-Autokarossen:

Im Gegensatz zum großflächigen, selbsttragenden und i.d.R. einteiligen Bootsrumpf, setzt sich die Karosserie der Corvette aus zahlreichen verbundenen Einzelteilen zusammen, die teilweise noch durch Stahlteile ergänzt oder verstärkt werden. Die physikalische und auch die thermische Belastung ist hier eine andere als bei einem Boot. Insofern sind da die Erfahrungen und Erkenntnisse nicht unbedingt vergleichbar.

Rolf Gersch ist übrigens gelernter Bootsbauer und betreibt dieses Handwerk schon seit mehr als 40 Jahren. Was die GfK-Lackierung angeht, stammen die von mir hier geposteten Statements teilweise von ihm!

Tripower


- schlafmützerl - 16.01.2003

zurück zum strahlen:

kunststoffperlen, glasperlen und walnussschalen sind am ehesten geeignet.
zt. müssen nicht einmal verglasungen/dichtungen demontiert werden.

ich muss mal meine oldtimer-markt durchsöbern, denn hier wurde es einmal aufgeführt


strahlende grüsse
mike