Zitat:hat schonmal einer versucht ne xenon birne in einen c4 reflektor zu basteln??
Ziehen die nicht einen hohen Strom- somit dürfte ein einfacher Leuchtmitteltausch dann
mit Strippenziehen bzw. Relaisschaltung verbunden sein. Dann darf natürlich keiner fragen,
ist das erlaubt.
Xenon-Scheinwerfer, bessere Sichtverhältnisse bei Nacht, Blendung anderer Verkehrsteilnehmer, erhöhte Blendempfindlichkeit.
Xenon-Automobil-Scheinwerfer - mehr Sicherheit oder Gefährdung?
Cornelie Einsele, Abteilung V
Abstract
Xenon-Scheinwerfer am Auto bringen dem Fahrer bessere Sichtverhältnisse. Werden technische Vorgaben eingehalten, ist im allgemeinen nicht mit erhöhter Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer durch Blendung zu rechnen. Das durchdringende Licht der neuen Lichtquellen im Straßenverkehr ist für manchen jedoch gewöhnungsbedürftig.
Lichttechnische Neuheit mit Vorzügen?
Xenon-Autoscheinwerfer haben als Lichtquelle - und zwar bisher nur als Abblendlicht - Xenon-Gasentladungslampen. Sie sind seit 1991 in Deutschland zugelassen. Hierzulande haben inzwischen (Stand 2002) ca. 3,5 Millionen Fahrzeuge der Oberklasse und der oberen Mittelklasse Xenon-Scheinwerfer. Im Gegensatz zu den konventionellen Scheinwerfern mit Halogenlampen, bei welchen Licht durch Glühen von Drähten erzeugt wird, entsteht bei Xenon-Gasentladungslampen Licht nach dem Prinzip des elektrischen Lichtbogens zwischen zwei Hochspannungselektroden in einem Edelgas-Metalldampf-Gemisch. Die spektrale Verteilung des Lichtes entspricht weitgehend der des Tageslichts. Im Vergleich zu Halogenlampen, die Licht mit hohem Rotlichtanteil abstrahlen, erscheint es bläulich.
Xenon-Lampen liefern, verglichen mit Halogenlampen, bei geringerem Energieverbrauch pro Zeiteinheit (35 Watt statt 65 Watt) einen wesentlich höheren Lichtstrom (3200 Lumen statt 1500 Lumen) und haben eine weit mehr als doppelt so lange Lebensdauer. Mittels neuer Reflektorsysteme wird mit diesem mehr aIs doppelt so großen Lichtstrom eine gleichmäßigere, gezieltere, in den Seitenbereichen breitere, am rechten Fahrbahnrand weitere Ausleuchtung der Straße als mit herkömmlichen Scheinwerfern erreicht. Fahrer sehen hiermit nachts deutlich besser, erkennen beispielsweise unbeleuchtete Radfahrer und dunkel gekleidete Fußgänger am rechten Fahrbahnrand oder unerwartete Verkehrshindernisse früher. Sie gewinnen hierdurch zweifellos an Fahrsicherheit und -komfort, insbesondere ältere Fahrer, deren Nachtfahrtauglichkeit dadurch deutlich verbessert wird. Ihr Risiko, einen Unfall selbst zu verursachen, sollte sich eigentlich verringern. Eine allzu sorglose oder gar riskante Fahrweise kann dieses Plus an Sicherheit allerdings schmälern.
Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer?
Wie aber wirkt das Licht von Xenon-Scheinwerfern auf entgegenkommende Verkehrsteilnehmer? Eine Schädigung des Auges kann jedenfalls ausgeschlossen werden. Eine höhere Blendwirkung wird jedoch von vielen beklagt. Eine erhöhte Unfallgefährdung der durch Xenon-Licht Geblendeten könnte vermutet werden. Ist doch Blendung mit subjektiven Missempfindungen verbunden, was als psychische Blendung bezeichnet wird und/oder mit einer messbaren Beeinträchtigung des Sehvermögens, was der physischen Blendung entspricht.
Statistische Aussagen zur Unfallgefährdung durch Xenon-Scheinwerfer sind auf Grund der bisher vorliegenden Daten über Verkehrsunfälle noch nicht möglich. Unbestritten ist jedoch die Tatsache, dass das fahrleistungsbezogene Unfallrisiko in der Nacht sprunghaft ansteigt, insbesondere das Risiko für schwere Unfälle mit schwer und tödlich Verletzten, wovon vermehrt Fußgänger betroffen sind. Neben Ermüdungserscheinungen, Alkoholgenuss u.a. spielen hier vor allem die schlechteren Lichtverhältnisse bei Nacht eine Rolle. Dies verwundert nicht, da das Sehvermögen eines Normalsichtigen bei Dämmerung, was nur teilweise den Lichtverhältnissen im Straßenverkehr bei Nacht entspricht, (bei ca. 0,1 Candela/m²) nur ca. die Hälfte des Sehvermögens bei Tageslicht beträgt. Gute Sichtverhältnisse bei Nacht erfordern deshalb bis zu einem gewissen Maß möglichst viel Licht. Dieses sollte aber nicht oder zumindest möglichst wenig blenden. Blendung des Gegenverkehrs wird beispielsweise schon durch das seit 1958 EU-weit vorgeschriebene asymmetrische Abblendlicht verringert, welches eine bessere Ausleuchtung des - bezogen auf den Fahrer - rechten Fahrbahnrandes aufweist.
Doch blenden die Xenon-Scheinwerfer überhaupt stärker als die herkömmlichen? Auf jeden Fall erfüllen sie die Vorgaben bezüglich Blendbegrenzung. Trotzdem wird das Licht der Xenon-Scheinwerfer im Vergleich zu den Halogen-Scheinwerfern oft als unangenehm hell und störend empfunden. Unwillkürlich richtet der Mensch seinen Blick auf Lichtquellen (Lichtreflex), besonders lange und intensiv, wenn diese noch ungewohnt sind, wie dies für Xenon-Scheinwerfer mit ihrem auffälligen Licht zutrifft. Die erhöhte BIendwirkung der modernen Scheinwerfer kann hierdurch zumindest teilweise erklärt werden. Ist doch die Stärke der empfundenen Blendung umgekehrt proportional dem Quadrat des jeweiligen Blendwinkels. Dies entspricht bei Halbierung des Blendwinkels einer Vervierfachung der Blendung. Deshalb sollte der Fahrer, wie er es in der Fahrschule gelernt hat, bei Nacht seinen Blick ganz bewusst auf die Straßenmarkierungen und den rechten Fahrbahnrand richten und nicht direkt in die Scheinwerfer sehen, was in gleicher Weise für die herkömmlichen wie für die modernen Scheinwerfer gilt.
Mit erhöhter Blendwirkung der modernen Scheinwerfer ist außerdem immer dann zu rechnen, wenn Verkehrsteilnehmer direkt in den Lichtkegel von Xenon-Scheinwerfern geraten, da ihr Licht im Vergleich zu Halogen-Scheinwerfern stärker nach vorne und unten gebündelt ist. Eine erste wirksame Maßnahme, den Lichtkegel auf der Straße zu halten, stellt die ab April 1996 für Automobile mit Xenon-Scheinwerfern vorgeschriebene automatische Leuchtweiteregelung dar. Die Höhe der Scheinwerfer wird hiermit den verschiedenen Beladungszuständen automatisch angepasst. Die automatisch-dynamische Leuchtweiteregelung gleicht darüber hinaus Nickbewegungen der Karosserie bei Brems- und Beschleunigungsvorgängen sowie bei Fahrt auf unebener Fahrbahn in Millisekunden aus.
Zur Blendung trägt auch Streulicht infolge Verschmutzung der Scheinwerfer bei, was sich bei den modernen Scheinwerfern stärker als bei den herkömmlichen auswirkt. Nachträglich wurde deshalb bei der europäischen Regelung für Xenon-Scheinwerfer eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage vorgeschrieben, die ab April 1996 Pflicht ist. Zusätzlich geblendet durch Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge wird derjenige Fahrer, dessen Windschutzscheibe und/oder Brille verschmutzt ist, da das Licht an Schmutzteilchen gestreut wird. Deshalb sollten Fahrer darauf achten, ihre Windschutzscheiben und Brillen sauber zu halten.
Mit verstärkter Blendung von Scheinwerfern ganz allgemein ist bei regennasser Fahrbahn infolge Spiegelung zu rechnen. Eine im Vergleich zu Halogen-Scheinwerfern erhöhte Reflexblendung der Xenon-Scheinwerfer ist jedoch weitgehend auszuschließen. Liegen doch die für Xenon-Scheinwerfer erlaubten Beleuchtungsstärken an definierten für Reflexblendung des Gegenverkehrs entscheidenden Messpunkten im Bereich der linken Fahrbahn sogar niedriger als für Halogen-Scheinwerfer. Dennoch werden mit den modernen Scheinwerfern wegen der breiteren Seitenausleuchtung z.B. von links die Fahrbahn überquerende Fußgänger früher erkannt als mit herkömmlichen Scheinwerfern.
Medizinische Aspekte
Blenderscheinungen treten bei älteren Menschen häufiger und verstärkt auf. Ältere Fahrer können durch ihre meist längere Fahrpraxis und größere Erfahrung jedoch vieles ausgleichen. Ursache der ab dem 30. Lebensjahr einsetzenden erhöhten Blendempfindlichkeit, die zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr besonders stark zunimmt, sind meist Trübungen im Bereich der brechenden Medien des Auges, vor allem Trübungen von Augenlinse, aber auch von Hornhaut und Glaskörper. Sie setzen den Bildkontrast herab und verringern die Unterschiedsempfindlichkeit. Erhöhte Blendempfindlichkeit tritt außerdem bei degenerativen und dystrophischen Netz- und Aderhauterkrankungen des Auges auf, beispielsweise im Rahmen eigenständiger Augenkrankheiten, wie Retinitis pigmentosa oder im Rahmen unzureichend behandelter internistischer Erkrankungen, wie Diabetes mellitus. Weitere Ursachen für erhöhte Blendempfindlichkeit sind künstliche Multifokal-Augenlinsen, Heterophorien (Schielen), auch wenn diese ohne spezielle Messungen kaum oder nicht nachweisbar sind, Behandlung mit bestimmten Medikamenten (z.B. Chloroquin, Azetazolamid, Trimethadion), Zustand nach Schädel-Hirn-Traumen, nicht-ophthalmologische Erkrankungen besonders mit zerebraler Beteiligung. Augenärzte empfehlen deshalb für Kfz-Fahrer - außer der für die Führerscheinprüfung erforderlichen augenärztlichen Untersuchung zur Fahreignung - weitere augenärztliche Untersuchungen in regelmäßigen Abständen spätestens ab dem 50. Lebensjahr, wie dies jetzt auch europaweit für bestimmte Führerscheinklassen vorgeschrieben ist.
Schlussbemerkung
Zweifellos haben diejenigen Fahrer, deren Fahrzeug über Xenon-Scheinwerfer verfügen, die besseren Lichtverhältnisse. Dieser Vorteil sollte aber nicht durch Nachteile für andere Verkehrsteilnehmer erkauft werden. Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Fahrzeuglichttechnik werden - so ist zu hoffen - auch in Bezug auf Blendwirkungen noch Verbesserungen bringen. Über den Gesetzgeber könnten ebenfalls neue Maßstäbe gesetzt werden, wenn beispielsweise Leuchtdichtegrenzwerte für Scheinwerfer eingeführt werden.
Manches spricht jedoch auch dafür, dass Kritik über die lichttechnische Errungenschaft in dem Maße verstummen wird, wie die Zahl der hiermit ausgerüsteten Automobile zunimmt. Dies könnte bald eintreten, wenn die Vorzüge der neuen Technik, die gewöhnungsbedürftig ist, erkannt werden und die bisher hohen Preise fallen (Aufpreis für Xenon-Scheinwerfer einschließlich Zubehör beim Neukauf eines Fahrzeuges beträgt im Jahr 2003 ca. 1000 Euro). Im Übrigen gab es bei Einführung der Halogen-Scheinwerfer in den 70er Jahren, als Bilux-Scheinwerfer die Straße ausleuchteten, ähnliche Probleme.
Nur typgeprüfte Nachrüstsätze
Zulässig sind ausschließlich kom-plette, typgeprüfte Xenon-Schein-werfer-Sets samt automatischer Leuchtweitenregulierung sowie Scheinwerfer-Reinigungsanlage. Nur bei diesen ist gewährleistet, dass es nicht zu einer unkontrollierten Streuung des Lichtes kommt, die auf entgegenkommende Autofahrer eine ähnliche Blendwirkung hat wie Fernlicht. Erkennbar sind die legalen Einbausätze an dem auf der Abschluss-scheibe befindlichen Kennzeichen 'E1'. Händler, die nicht typgeprüfte Beleuchtungsgeräte verkaufen, machen sich gegenüber dem Käufer schadenersatzpflichtig, da sie ihm gegenüber die Garantie dafür über-nehmen, dass selbige zu dem vorgesehenen Zweck verwendet werden dürfen. Im Zweifelsfall sollte man sich vorsichtshalber vor Erwerb eines Xenon-Scheinwerfer-Sets beim TÜV oder der DEKRA nach deren Zulässigkeit erkundigen – oder gleich einen der etwas teureren Original-Nachrüstsätze kaufen.
Übrigens: Die anfänglich so schmerzhafte Investition macht sich in der Regel spätestens bei einer Veräußerung des Wagens bezahlt. Steigert doch eine Xenon-Aufrüstung den Wiederverkaufswert des Fahrzeugs. (Orzol)
Zitat:Original von andy
sehr ausführlich meine frage war aber eine andere.
gibt es reflektoren oder fassungen für xenon brenner die in unsere c4 reflektoren passen??
gruss Andy
Bei Ebay werden Xenon-Brenner in H4 usw. Lampengehäusen angeboten.
Ob diese zugelassen sind steht weiter oben in diesem Thread.
Vergiß das mit dem "einfach nur die Birne tauschen".
Da kam vor ein paar Tagen ein schöner Bericht vom ADAC mit Aufnahmen vom Lichttunnel und so. Ergebnis bei billigen Nachrüstsätzen bzw. Birne tauschen war schlechtere Sicht am Straßenrand und Blendung des Gegenverkehrs
Denke mal, die Geometrie des Reflektors muß angepaßt werden?
Denke da auch wie Eike. Xenon Scheinwerfer sind ganz anders aufgebaut, die Reflektoren sind sicherlich auch nicht zu vergeichen.
Von Hella gibt es einen Universal- Nachrüstset für Xenon Licht. Dazu kommen noch die Reinigungsanlage sowie die Höhenverstellung. Sind allerdings runde Scheinwerfer. Müsstest evtl. auf die fest eingebauten Scheinwerfer umrüsten und improviesieren. Ob dieser Umrüstsatz bei Klappscheinwerfern bzw. der Befestigung in der Motorhaube zulässig sind weiss ich nicht, war aber auch nicht die Frage.
Frank