19.03.2004, 11:24
Da das Thema immer wieder mal auftaucht und ja nicht ganz unwichtig ist (geht ja immerhin um das "Blut" unserer Vette-Herzen), hier ein paar Anmerkungen zu Ölpumpen:
- Die HV-Pumpe (meist bezeichnet als M55 HV, steht für Melling 55 High Volume) verwendet man bei Fahrbetrieb deutlich über 4500U/min, bei schlechten Lagertoleranzen (Verschleiß) oder eingebauten Ölkühlern (also erhöhtem Fördervolumen-Bedarf). Die HV-Pumpe unterscheidet sich von der Standard-Pumpe (M55) durch etwas höhere Zahnräder.
Bei den meisten Motoren ist die Verwendung der Standardpumpe absolut ausreichend.
- Der Druck, den die Pumpe liefert, hängt von der Feder des Druckregelventils im Deckel ab. Diese Federn sind farbcodiert. Der erzeugte Druck hängt von der Kombination Feder UND Pumpe ab (eine rote Feder liefert in einer HV einen anderen Druck als in einer Standard Pumpe). Also im Zweifel: Mail an http://www.melling.com mit Angabe von Federnfarbe und Pumpentyp und Bitte um Maximaldruckangabe in PSI. Die Feder sitzt im Deckel der Ölpumpe. Dieser muß abgeschraubt werden und nach Ausdrücken des kleinen Haltestiftes kann die Feder gewechselt werden.
- Faust-Regel für Maximaldruck: Maximaldrehzahl/1000 x 8..10. Also bei 5000 U/min sollte die Pumpe zwischen 40..50psi liefern. Höherer Druck kostet Leistung und verschleißt das Zahnrad das Verteilers. Im Extremfall kann außerdem der Verteiler unruhig laufen.
- Es gibt spezielle BigBlock-Pumpen für den Small-Block. Die BB-Pumpen haben statt 7 Zähnen 12 Zähne an den Pumpenrädern und laufen dadurch wesentlich ruhiger. Es muß aber eine spezielle für den Smallblock sein (z.B. M99 HVS), sonst paßt das nicht. Auch hier am besten bei Melling anfragen, damit der Druck nicht zu hoch wird... PS: Ich habe noch eine, falls Interesse.
- Das ALLERWICHTIGSTE bei Verwendung einer anderen Ölpumpe: Das Ölsieb (oil pick-up) muß zwischen 6 und 10mm maximal über dem Ölwannenboden sitzen. Sitzt es höher, dann gibt es Probleme. Da es unterschiedliche Pumpen und Ölwannen gibt muß man genau schauen, welche Kombination hier paßt. Mein TIP: Komplettes Kit aus Ölwanne, und Ölsieb (passend zur verwendeten Pumpe) bei MOROSO (http://www.moroso.com) für die Corvette anfragen - dann paßt das alles. Glaubt mir.... ich habe das gerade hinter mir und sage Euch, das ist kein Spaß, die Ölwanne mehrfach zu wechseln.
- Aufpassen bei der vorderen Ölwannendichtung: Bei Verwendung einer nach 75er Ölwanne muß die dickere (3/8-Zoll = 10mm) Dichtung verwendet werden. Die dünne (1/4 = 6mm) wird nicht richtig gedrückt und ist dann undicht. CHECK: Distanz von Ölwannenanlagefläche zu tiefstem Punkt des vorderen Bogens ist 2 3/8 Zoll (=60mm) bei Verwendung der dickeren Dichtung. Für die dünne Dichtung wären das 2 1/4 Zoll. Die hintere Dichtung ist gleich.
- Der Verschleiß einer Ölpumpe ist in der Regel sehr gering. Zu niedriger Öldruck hat seine Ursache zumeist in verschlissenen Lagern: Der Spalt zwischen Lagerschale und Kurbelwelle oder Pleuel ist dann größer als normal. Dadurch sinkt der Druck, der sich zwischen den zwei Teilen aufbauen kann (stellt Euch vor, ihr blast in ein Rohr und haltet das andere Ende mit einer Platte zu. Je weiter ihr die Platte vom Rohrende entfernt, umso geringer ist der Druck, den ihr mit Eurer Lunge aufbauen könnt). Um den Öldruck in einem verschlissenen Motor wieder anzuheben, kann man eine HV-Pumpe verwenden - die größeren Lagerspalte erfordern mehr Fördervolumen. Allerdings bleibt das allenfalls ein etwas lebensverlängernder Notbehelf... oder aber eine relativ einfache Maßnahme, einem ahnungslosen Käufer einen intakten Motor vorzugaukeln.
- Einen weiteren Einfluß auf den Öldruck hat das verwendete Öl: Wenn man beispielsweise von 15Wxx auf 10Wxx umstellt, wird der Öldruck etwas absinken.
- Normale Öldruckwerte für einen Smallblock sind ca. 30psi im Leerlauf und 45 ab ca. 2500 U/min.
Hier ein Link für alle, die sich auf neudeutsch nochmal zum Thema Ölkreislauf schlau machen wollen:
https://www.melling.com/support/bulletins/default.asp
Gruß,
Thomas
- Die HV-Pumpe (meist bezeichnet als M55 HV, steht für Melling 55 High Volume) verwendet man bei Fahrbetrieb deutlich über 4500U/min, bei schlechten Lagertoleranzen (Verschleiß) oder eingebauten Ölkühlern (also erhöhtem Fördervolumen-Bedarf). Die HV-Pumpe unterscheidet sich von der Standard-Pumpe (M55) durch etwas höhere Zahnräder.
Bei den meisten Motoren ist die Verwendung der Standardpumpe absolut ausreichend.
- Der Druck, den die Pumpe liefert, hängt von der Feder des Druckregelventils im Deckel ab. Diese Federn sind farbcodiert. Der erzeugte Druck hängt von der Kombination Feder UND Pumpe ab (eine rote Feder liefert in einer HV einen anderen Druck als in einer Standard Pumpe). Also im Zweifel: Mail an http://www.melling.com mit Angabe von Federnfarbe und Pumpentyp und Bitte um Maximaldruckangabe in PSI. Die Feder sitzt im Deckel der Ölpumpe. Dieser muß abgeschraubt werden und nach Ausdrücken des kleinen Haltestiftes kann die Feder gewechselt werden.
- Faust-Regel für Maximaldruck: Maximaldrehzahl/1000 x 8..10. Also bei 5000 U/min sollte die Pumpe zwischen 40..50psi liefern. Höherer Druck kostet Leistung und verschleißt das Zahnrad das Verteilers. Im Extremfall kann außerdem der Verteiler unruhig laufen.
- Es gibt spezielle BigBlock-Pumpen für den Small-Block. Die BB-Pumpen haben statt 7 Zähnen 12 Zähne an den Pumpenrädern und laufen dadurch wesentlich ruhiger. Es muß aber eine spezielle für den Smallblock sein (z.B. M99 HVS), sonst paßt das nicht. Auch hier am besten bei Melling anfragen, damit der Druck nicht zu hoch wird... PS: Ich habe noch eine, falls Interesse.
- Das ALLERWICHTIGSTE bei Verwendung einer anderen Ölpumpe: Das Ölsieb (oil pick-up) muß zwischen 6 und 10mm maximal über dem Ölwannenboden sitzen. Sitzt es höher, dann gibt es Probleme. Da es unterschiedliche Pumpen und Ölwannen gibt muß man genau schauen, welche Kombination hier paßt. Mein TIP: Komplettes Kit aus Ölwanne, und Ölsieb (passend zur verwendeten Pumpe) bei MOROSO (http://www.moroso.com) für die Corvette anfragen - dann paßt das alles. Glaubt mir.... ich habe das gerade hinter mir und sage Euch, das ist kein Spaß, die Ölwanne mehrfach zu wechseln.
- Aufpassen bei der vorderen Ölwannendichtung: Bei Verwendung einer nach 75er Ölwanne muß die dickere (3/8-Zoll = 10mm) Dichtung verwendet werden. Die dünne (1/4 = 6mm) wird nicht richtig gedrückt und ist dann undicht. CHECK: Distanz von Ölwannenanlagefläche zu tiefstem Punkt des vorderen Bogens ist 2 3/8 Zoll (=60mm) bei Verwendung der dickeren Dichtung. Für die dünne Dichtung wären das 2 1/4 Zoll. Die hintere Dichtung ist gleich.
- Der Verschleiß einer Ölpumpe ist in der Regel sehr gering. Zu niedriger Öldruck hat seine Ursache zumeist in verschlissenen Lagern: Der Spalt zwischen Lagerschale und Kurbelwelle oder Pleuel ist dann größer als normal. Dadurch sinkt der Druck, der sich zwischen den zwei Teilen aufbauen kann (stellt Euch vor, ihr blast in ein Rohr und haltet das andere Ende mit einer Platte zu. Je weiter ihr die Platte vom Rohrende entfernt, umso geringer ist der Druck, den ihr mit Eurer Lunge aufbauen könnt). Um den Öldruck in einem verschlissenen Motor wieder anzuheben, kann man eine HV-Pumpe verwenden - die größeren Lagerspalte erfordern mehr Fördervolumen. Allerdings bleibt das allenfalls ein etwas lebensverlängernder Notbehelf... oder aber eine relativ einfache Maßnahme, einem ahnungslosen Käufer einen intakten Motor vorzugaukeln.
- Einen weiteren Einfluß auf den Öldruck hat das verwendete Öl: Wenn man beispielsweise von 15Wxx auf 10Wxx umstellt, wird der Öldruck etwas absinken.
- Normale Öldruckwerte für einen Smallblock sind ca. 30psi im Leerlauf und 45 ab ca. 2500 U/min.
Hier ein Link für alle, die sich auf neudeutsch nochmal zum Thema Ölkreislauf schlau machen wollen:
https://www.melling.com/support/bulletins/default.asp
Gruß,
Thomas