Winterarbeiten an meiner 69er, ein paar Fragen

[Yankeededandy]

Genau. Ga ga kommt mir das Schrauben auch vor, wenn ich an all die Überraschungen denke, die ich mittlerweile erlebt habe.

Gruss, Martin

[Yankeededandy]

Jahaaa... es ist Winter und damit ist wieder ein kleiner Beitrag zu den Winterarbeiten an meiner 69er fällig.
Ups... Winter? Ich bin dieses mal ein bisschen spät dran, dafür umso intensiver. Es hat eine Weile gedauert, bis ich die richtigen Teile beieinander hatte und Roger Zeit hat. Man müsste meinen, dass irgendwann an dem Auto alles mal repariert, restauriert oder zumindest gerichtet wurde. Das ist auch so - in den letzten 5 Jahren wurde mit Ausnahme des Getriebes und der Elektrik so ziemlich alles angefasst. Der Höhepunkt kam letzten Sommer mit dem kleinen aber fein aufgebauten Motor von Henrik. 5 Jahre und rund 55'000km hinterlassen aber Spuren. Dazu kommen ein paar Dinge die mit dem Motorenumbau zu tun hatten, die dringend nachgebessert werden müssen.


- Die Hinterachsübersetzung muss wieder zurück von 3.08 auf das originale 3.73. Ich bin mit der längeren Übersetzung nicht glücklich geworden.
- Beim damaligen Umbau auf 3.08 wurde der Querträger der Hinterachse ausgetauscht. Obwohl theoretisch die Geometrie (d.h. Spur und Sturz hinten) nicht geändert wurden, ist irgendetwas nicht in Ordnung. Wenn man genau hinsieht, dann sieht man dass die Räder fast gerade stehen. Zumindest der Sturz stimmt definitiv nicht. Als alles nochmal runter, die alten Tellerräder wieder rein und dabei auch die Side Yokes austauschen und fein säuberlich neu einstellen.


- Die A-Arms vorne sind hinüber, obwohl sie vor 5 Jahren überholt wurden. Die damals verwendeten Poly Buchsen fliegen raus und es kommt wieder hochwertiger Gummi rein. Die A-Arms werden komplett getauscht (Danke Uli!)
- Der Schalter für die Rückfahrleuchten produziert Kurzschlüsse! Das war auch eine $cheizzsucherei bis der Verdächtige identifiziert war.
- Das Muncie wird überholt und neu abgedichtet
- Im Motorraum gab's ein paar - sagen wir mal - Unschönheiten. Einige davon müssen sofort gemacht werden. Der Temperaturfühler ist wohl nicht ganz optimal platziert. Ich hab' keine Lust auf erneuten weissen Rauch, aus die Maus und so.


- Auf der letzten Fahrt im Herbst roch es stark nach Benzin. Angehalten und gecheckt: Benzinleitung an einem T-Stück undicht. Mit einem Provisorium repariert...


...und dabei entdeckt, dass die Überreste der alten Benzinleitung auch noch drin sind.


Tja, dann ist auf der gleichen Fahrt nach der Mittagspause der Motor nicht mehr angesprungen. Geflucht, Haube auf und das durchgefeuerte Hauptzündkabel auf dem Verteiler entdeckt. Der Verteiler wurde schön angekokelt. Überhaupt ist er gefährlich nahe am Luftfilter dran. Bei der Gelegenheit muss auch endlich wieder das Ignition Shield drauf.


Morgen geht's zu Roger in die Werkstatt und ich hoffe, ich lerne dabei wieder was dazu. Der Bericht folgt.

Gruss, Martin

[C1-Matthias]

Original von Yankeededandy
Die damals verwendeten Poly Buchsen fliegen raus und es kommt wieder hochwertiger Gummi rein.

Gute Entscheidung Martin! Habe ich letze Woche bei meiner 69er auch gemacht.
Viel Erfolg.

Gruß
Matthias

[stocki26]

somit wäre mein Bauchgefühl bestätigt, dass das Fahrwerk eine gewisse Elastizität benötigt, welche durch die Gummilagerung gewährleistet wird.

Somit habe ich jetzt die Neulagerung der Vorderachse lang genug hinausgeschoben, um nicht die falschen Teile einzubauen

Danke Martin !

[Yankeededandy]

(Leider habe ich keine besseren Fotos)
Die neuen A-Arms sind drin, die Poly Buchsen rausgeflogen und das Diff. hat wieder die originale 3.73er Übersetzung. Die Spur und der Sturz wurden neu eingestellt. Es war tatsächlich so, dass durch den Ab- und Anbau der Hinterachse der Sturz sich verstellt hatte. Nicht weiter tragisch, aber ärgerlich.


Ich bin seither ein paar hundert Kilometer gefahren und versuche mal, meinen Eindruck vom Unterschied zwischen den Poly- und Gummi-Buchsen Im Fahrwerk wiederzugeben. Das Ganze ist ja ein fürchterlicher Glaubenskrieg, wobei die Mehrheit auf Polyurethan zu schwören scheint. Die Dinger sind einfacher zu installieren und geben unter Druck weniger nach. Wobei letzteres auch als Nachteil ausgelegt werden kann.
Ich hatte mich für Gummi entschieden, weil ich a) der Empfehlung der Werkstatt traute und b) die 5 Jahre alten Polybuchsen teilweise bereits oval ausgeleiert waren. Leider hatte ich vergessen, sie zu fotografieren, bevor sie entsorgt wurden. Es scheinen ganz schön heftige Kräfte auf diese Buchsen zu wirken, vor allem wenn man etwas flotter rumkurvt. Die Werkstatt hatte mir dazu erklärt, dass das C3 Fahrwerk konstruktiv darauf angewiesen sei, dass die Buchsen als Teil der beweglichen Verbindungen eine dämpfende Wirkung ausüben müssten. Die entstehenden Kräfte müssen irgendwo hin und wenn die Buchsen zu hart sind, dann werden diese ausgerieben und gleichzeitig ist die Belastung für das eigentliche Fahrwerk deutlich höher. Das scheint logisch und im Zweifelsfall halte ich mich sowieso an den unverfälschten Glauben, d.h. ich mache es so, wie der General es befahl, Expertenmeinungen hin oder her.

Die alten A-Arms


Die neuen vor dem Einbau:


Egal, das moderne Gedöhns ist weg und war gespannt, ob der Unterschied spürbar war. Kurz: Ja, ist er, positiv und negativ:
Positiv ist, das Auto fühlt sich viel angenehmer an beim Fahren. Es sind keinerlei Vibrationen vom Fahrwerk zu spüren. Je nach Geschwindigkeit und Strassenbeschaffenheit war das in den letzten Jahren anders. Negativ ist, dass das Fahrwerk sich weniger präzise anfühlt. Ich bin laufend versucht, beim Lenken ganz leicht zu korrigieren obwohl kein spürbares Spiel da ist (ich habe keine Servolenkung und ein vor 2 Jahren revidiertes Lenkgetriebe). Ich habe versuchsweise bei Tempo 140 auf ebener Fahrbahn die Hände bewusst vom Lenkrad genommen und das Ding lief perfekt wie auf Schienen geradeaus. Es ist halt ein anderes Gefühl. Die Werkstatt wird nächste Woche Spur und Sturz nochmals kontrollieren und dann kommen die (hoffentlich) besseren Reifen dazu. Ich bin gespannt, ob das einen Unterschied machen wird.

Kurze können schneller: Zurück von 3.08 auf 3.73:

Die kürzere Übersetzung ist in Verbindung mit Henriks Motor eine Offenbarung. Das Anfahren geht komplett ohne schleifende Kupplung und Ruckeln und die Abstufungen zwischen den Gängen macht es leicht, den Motor in launigen Drehzahlen zu halten. Die kurze Übersetzung heisst natürlich leider auch, dass bei Autobahnfahrten die Drehzahlen 20% höher sind. Der Witz ist, das ist in der Praxis (mit Ausnahme des höheren Verbrauchs und des Krachs) überhaupt nicht störend. Der neue Motor dreht so viel leichter und kraftvoller hoch und fühlt sich auch bei 4-5000 Umdrehungen sichtlich wohl. Bei der alten Mühle hatte ich immer Angst, dass dabei irgendwann die Kernschmelze eintreten würde.

[Yankeededandy]

Kurz: Schottland kann kommen. Oh, halt, davor sind ja doch noch ein paar Kleinigkeiten zu verbessern . Aber das ist eine Geschichte für einen anderen Tag. Gute Nacht Kinder.


Gruss, Martin

[Hermann]

Is cool, man.

[Yankeededandy]

8500 Minuten vor dem Abfahrtstermin nach Schottland noch "eben mal schnell" die Scheibenwischer und den Bremskraftverstärker wechseln lassen. Was für eine $cheissübung. Die Scheibenwischer funktionieren jetzt. Das komplette Gestänge musste ersetzt werden, weil offensichtlich Teile von einer 73 oder 74er verbaut waren, die zu hoch waren für die Scheibenwischerklappe. Der Effekt war, dass die Gelenke und das Gestänge komplett ausleierten, weil immer wieder irgendetwas irgendwo streifte. Aber jetzt ist gut. Übrigens, Weder Gelenke noch Gestänge gibt es neu. Meine kamen aus einer verbrannten 69er.

Das richtig Üble war aber der Bremskraftverstärker. Der Originale war undicht und ich habe daraufhin bei Keen einen Neuen bestellt. Kam auch pünktlich. Passte aber überhaupt nicht . So sieht der Originale aus. Der Bolzen darin ist verstellbar:


Der neue hingegen hat einen Bolzen mit fixer Länge. Das bewirkte, dass der Pedalweg der Bremse nicht mehr stimmte. Das Gehäuse ist auch leicht anders (muss die beiden mal nebeneinander fotografieren). Kurz, nach dem Einbau auf der Probefahrt verhärtete sich plötzlich das Pedal und ich musste mich mit meinem ganzen Kampfgewicht auf das Pedal werfen, um nur ein bisschen Bremswirkung zu bekommen. Nicht lustig im Stossverkehr. Als zurück und den alten wieder eingebaut. Roger hat ihn so halbwegs dicht gebracht und zumindest ist wieder Bremswirkung da. Der Pedalweg ist jedoch immer noch nicht wie vorher und auf der Fahrt vorhin wurde sie teilweise weich und ich musste pumpen, um wieder volle Leistung zu kriegen. Kann sein, dass ich Luft drin habe, oder?


Das einzige Highlight war, dass die neu gepolsterten und bezogenen Sitze drin sind. Die Seiten der Sitzflächen wurden versteift und jetzt ist sowas ähnliches wie Seitenhalt da. Die Gurtführungen habe ich so weit raus wie möglich gesetzt, damit nichts am Hals scheuert.


Gruss, Martin

[perlen]

Hallo Martin,

wenigstens die Sitze sehen Klasse aus!
Das andere wird schon noch.
Wenn Du pumpen musst würde ich schon auf Luft tippen, entlüften ist doch keine große Sache.

Grüße

Udo

[zuendler]

ggf. kommst am Freitag früher bei mir vorbei, dann entlüften wir nochmal.