Sporadische Aussetzer
(29.10.2021, 00:21)Fendar schrieb: Nun mal wieder ein Update!

Wahrscheinlich habe ich die Ursache des ganzen Übels gefunden!


Ich bin aber jetzt froh, eine Echte mögliche Ursache gefunden zu haben.

Stellt sich doch aber die Frage, wie denn das Auto, das ja seit 2019 in deinen Besitz ist, anfangs problemlos laufen konnte. Sicher, dass die kleine Drahtschlaufe nicht beim Zerlegen verloren gegangen ist?
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(30.10.2021, 16:36)skipper schrieb: Hallo Stefan,
das ist schön, die Ursache der Aussetzer gefunden zu haben. Ich habe ein ähnliches Problem mit meiner 71er Corvette: Ich habe sie ein ganzes Jahr nicht gefahren, und letzte Woche mußte ich für eine Kleinigkeit in die Werkstatt. Das Starten war schon schwierig, dann startete sie ohne Probleme. Bis zur Werkstatt war es nicht weit, aber sie lief nicht rund. Der Meister sagte, dass der Sprit nicht mehr gut wäre, also hat er den Sprit abgelassen, und neu bis oben aufgefüllt. Als ich meine Corvette abholte, lief sie schon nicht rund, aber sie lief wenigstens. Der kurze Weg zu meiner Halle hat der Motor ziemlich geschüttelt, es ging nur bergab, also bin ich fast mit Standgas in die Halle gekommen. Nächste Woche muß ich nochmals in die Werkstatt wegen einer T Topdichtung, der Meister sagte, er würde die 71er frei fahren. Kann das denn möglich sein, dass nur der Motor durch die lange Standzeit frei gefahren werden muß? Original ist es kein Quadrajet, ich habe einen Weber Vergaser, der immer gut gelaufen ist. Hast du hierzu eine Idee?

Viele Grüße

Andreas

Hallo Andreas,

ich selbst sammle ja auch meine ersten Erfahrungen mit Problem-Lösungen (auch wenn es in den letzten Wochen einen gehörigen Erfahrungsschub gab).
Bei mir lief sie Phasenweise rund, hatte dann immer wieder starke, längere Aussetzer. Diese kamen anscheinend von Spritmangel.
Dazu hatte ich auch dann kurze, kleine, harte Aussetzer, die wohl von der Zündanlage kamen.
Die letzten hatte ich vor kurzem behoben.

Prinzipiell ist es egal wer den Vergaser hergestellt hat, solange das Luft-Sprit-Gemisch auf den Zylindern in den unterschiedlichen Lastzuständen einigermaßen stimmt.

Freifahren?
Mmmmm... es ist natürlich für einen Motor immer besser, wenn er länger laufen kann, d.h. bei Betriebstemperatur arbeiten kann.
Ich weiß aber nicht, ob das in Deinem Fall helfen wird. Ich bin mir auch nicht sicher in welchen Fällen dies überhaupt hilft.

Versuche mal herauszufinden, wie & wann die Symptome auftreten.
Das kann vielleicht in die richtige Richtung zeigen.
Aber wenn der Meister selbst fährt, hat dieser ja vielleicht selbst eine Idee.

Nur wer die Symptome selbst erfährt, kann sie auch interpretieren.
Das ist auch eines der Probleme, was mir hier widerfahren ist.
Die Leute können hier nur soviel sagen, was sie aus dem Text herauslesen können - aber sie erleben es nicht live.
(und das sollte jetzt nicht als Vorwurf verstanden werden!)
Schöne Grüße
Stefan
C3_Coup_lblu_60.png
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Hi Stefan,

dann lasse ich den Meister meine Corvette fahren, ich weiss auch nicht, ob sie ohne Probleme bis zur Werkstatt kommt. Es sind ja nur ein paar hundert Meter, dann ist es besser, wenn er fährt. Es ist nur so, dass ich im Herbst 2019 noch keine Probleme mit dem Motor hatte. Trotzdem vielen Dank für deine Antwort, wie du schon sagtest, man muß die Symptome selber erfahren. Schade ist nur, dass ich das nicht selber tun kann wegen der Behinderung. Aber meine Werkstatt hat echt Ahnung von der Materie.

Viele Grüße

Andreas
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Das ultimative Statusupdate, das ihr schon immer alle wissen wolltet!


Die kurze Version!
Sie läuft wieder wie ein Uhrwerk!  Yeeah!
Ohne jegliche Probleme!
Na, ja... fast jedenfalls.


Aber nun zur langen Version - oder auch, was passiert ist!

Ich hatte Ersatzteile bei QuadrajetParts.com bestellt und die kamen auch bei mir gut an.
Zu dem Einlassventil hatte ich, wegen der Versandkosten, noch ein paar Teile dazu bestellt, wie Dichtungen usw.


Also baute ich am Samstag/Sonntag (letztes WE) den Vergaser wieder zusammen.

Neue Air Horn Dichtung zum Test angelegt... passt!
Da habe ich die alte Air Horn Dichtung entfernt, aber die riss kaputt, da sie teilweise festklebte.
Musste also auch die Dichtflächen von Dichtungsresten säubern.

Danach kam das neue Ventil rein und fummelte das zusammen mit dem Schwimmer rein.
Mit einem Tiefenmesser maß ich dann den Abstand von Schwimmer zum oberen Rand und stellte den Schwimmer an seiner Knickstelle ein. Ich nahm 1/4 Zoll als Sollabstand. Dazu muss man den Schwimmerarm und die Hälfte des Ventils (der Stempel) immer wieder aus- und einbauen.

Dann las ich im Buch, man soll immer auch den Drosselklappenweg testen.
Na gut, dass geht ja schnell... am Gashebel durch gedrückt... Voila! Die Sekundaries bleiben zu!
Auch die Primaries gehen nur zu 50% auf!
Ähhhhhhhmmm?
Wie jetzt?
Das ging doch schon immer!
Oder?
Oooooooooder????
Dann fiel mir ein... so richtig, ohne die Blockade des Chokes, habe ich es doch noch nicht getestet.
Nun gut, aber warum reicht der Weg den Gaszugs nicht aus?
Sehr merkwürdig!
Da der Weg des Bowdenzugs nicht reicht, zog ich diesen ab und drückte den Hebel so durch... nun öffneten sich alle Drosselklappen vollständig. Dabei drückte ich den Bowdenzug auch durch und verglich die Endpositionen... es fehlten fast zwei Zentimeter!
Aber da sind ja noch zwei andere Löcher, beide mit so einen komischen Kragen.
Der untere in der Mitte passte vom Weg her. Also umgebaut.
Der Bolzen mit dem Kugelkopf passte dann exakt in den komischen Kragen ohne Spiel, wie eine Passung.
Super... jetzt kann ich sogar 100% Vollgas geben! Das erste mal seit ich sie besitze.

Inzwischen hatte ich die Air Horn wieder vorsichtig montiert.
Hierbei muss man Aufpassen die feinen Röhrchen, die unten rausschauen, nicht zu verbiegen/beschädigen.
Es passte alles... bis auf die Power Pump, die ich natürlich vergaß... also wieder runter, Pump-Kolben einsetzen und wieder drauf.
Alles wieder festgeschraubt. Die 9 Air Horn Schrauben sollen nur Handfest angezogen werden.

Zusätzlich tauschte ich den vorgelagerten und integrierten Spritfilter aus und zog die Anschlüsse wieder fest (hoffentlich ist dann alles dicht!).

Nun durfte ich das Choke-Geraffel wieder dran montieren.
Wohlweislich habe ich beim Ausbauen es als Paket in der Hand zusammengehalten, damit ich es wieder so dran montieren kann.
Natürlich fiel alles auseinander bei diesem Versuch...  sich vor Lachen auf dem Boden wälzen .
Also zurück ins Büro und ein Bild suchen wo alles angebaut war und ausdrucken als Vorlage.
Das Puzzle war dann doch recht einfach... aber die Montage... oh nein!
Im Vergaser gibt es ein Plättchen, dass in der richtigen Höhe sein muss, damit man die Achse vom Choke-Geraffel dranbauen kann.
Beim Abbauen fällt dieses runter, also wie dann hochholen? Mit einem Magnet an der Seite machte es *klipp* und war da.
Anschließend ein unglaubliches Finger-Festhalte-Gefummel bis alles wieder dran ist.  Motzen
Natürlich habe ich dabei die Stange, die das Choke-Pulloff mit den Sekundaries verbindet, vergessen!
Also wieder runter und das Spiel wieder von vorne... Motzen .
Meine Aussprache war in dieser Phase nicht ganz jugendfrei... .


An diesem Samstag (also Gestern) machte ich weiter.

Am Schluss habe ich die Power-Pump wieder eingehängt und die Luftfilter-Dichtung getauscht.
Schlauch (Verteiler) und Rohr (blind) wieder dran und fertig.

Nach soviel Pflege musste sie ja dann laufen... oooder?
Ich hatte die Nacht davor die Batterie geladen um sicherzugehen.
Und ich war mir bewusst, dass die Schwimmerkammer völlig leer war!


Erstes Orgeln: Völlige Fehlanzeige! Ok, die Schwimmerkammer muss ja auch erstmal vollgepumpt werden.
Zweites, drittes, viertes Orgeln: Fehlanzeige! Bis auf den einen oder anderen Huster.
Was nun?
Blitzlampe angeschlossen und wieder versucht.
Beim Orgeln müsste es doch auch Blitzen! Tat es aber nicht!


Also Zündverteiler wieder aufgemacht und wollte den Unterbrecher gegen einen bereits bestellten tauschen.
Dieser war aber eine Fehlkonstruktion. Der Pad, der an den Nocken schleift saß an der falschen Stelle!
Also habe ich die Kontakte am alten Unterbrecher mit feinem Schleifpapier etwas gesäubert und diesen wieder eingebaut.
Anschl. provisorisch eingestellt und alles wieder zusammengebaut.


Danach Startversuch: Sie sprang an, als ob nie was gewesen wäre!
Hurraaaa, sie läuft und das auch sehr stabil!
Zwar etwas Rauch aber sie lief durch bis sie warm war.


Auf diesen (Glücks-)Schock brauchte ich zur Beruhigung erstmal einen Kaffee!
Danach machte ich nach langer Zeit wieder eine Testfahrt.


Ergebnis:
Keine Aussetzer mehr!
Sie lief sehr stabil ohne große Probleme.
Gute Gasannahme.
Es traten aber zwei (eher kleinere) Probleme auf.

1. Problem:
Bei Vollgas (also jetzt echtes 100%iges Vollgas!) gab es eine Art Gaspause.
Der Motor setzte nicht aus, sondern es war eher wie ein Gaswegnehmen, aber halt bei Vollgas.
Und auch nicht immer, aber wiederholbar.
Meine Vermutung:
Jetzt spielen die Sekundaries wirklich mit, vielleicht ja zu früh? Stichwort: "Sekundary Bog Down" ?

2 . Problem:
Gas ging nicht ganz auf Leerlauf zurück.
Der Motor hing im Leerlauf immer bei 1500 fest, bis ich das Pedal etwas antickte, dann fiel es ab (auf unter 1000).
Schöne Grüße
Stefan
C3_Coup_lblu_60.png
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Bei dieser Sache gab es mehrere Ursachen, die sich mit Ihren Symptomen überschnitten haben.
Zum einen der Vergaser, dessen Einlassventil zum ursprünglichen Problem geführt hat.
Zum anderen die Zündanlage, die ab einem Zeitpunkt dazu kam und die Suche erschwert hat.

Wie geht's weiter?

Ich werde als nächstes die zwei genannten Probleme verfolgen.

Zudem kann die Zündanlage so nicht bleiben.
Da werde ich eine Pertronix-Umrüstung einplanen.
Ich weiß nur noch nicht genau was für ein Set ich da am Besten bestelle.
Roma empfahl eine Pertronix Ignitor III - aber was brauche ich da genau?
Ich werde mal die Firma anschreiben und mich von denen Beraten lassen - schliesslich wollen die was verkaufen.

Da wir aber jetzt uns dem Winter nähern, wird das alles etwas langsamer vonstatten gehen.
Wahrsch. bringe ich sie bald an ihrem Schlafplatz.

Nochmal Danke für Eure Ratschläge und ein speziellen Dank an Carioca83!
Schöne Grüße
Stefan
C3_Coup_lblu_60.png
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Nachtrag!

Heute habe ich am Leerlauf und den Sekundaries ein paar Einstellungen versucht und eine Testfahrt gemacht.

Also... Lxxx mxxx ax Axxxx ... bei 100% Gas geht ja was ...  sich vor Lachen auf dem Boden wälzen !

Durch Nachjustieren der Spannfeder der Air Valves habe ich den Einbruch bei Vollgas fast ganz weg!
Super!
Event. fehlt hier noch eine 1/8-Drehung mehr damit es ganz weg ist.
Das ist ein wenig Trail & Error, da ich nicht verstanden habe wie ich die Werte aus dem Shop Manual übertragen konnte.

Leerlauf hängt immer noch.
Versuche die Rückstellfeder anders anzubringen, haben nicht gepasst.
Die Feder-Spannung ist dann zu hoch und die Gas-Dosierung um den Leerlauf herum wurde vom Feder-Gefühl her schlechter.
Gaszug am Gasgeben ab... ich im Wagen Gaspedal geben und meine Frau zieht oben am Zug zurück.
Dann das ganze umgedreht (Sie am Pedal, ich am Gaszug).
Es sieht so aus, dass am Gaszug irgendwas ist... kann es nicht beschreiben. 
Ich muss wohl mal das ganz im Fussraum genauer ansehen.
Der Gashebel am Vergaser ist es nicht, der geht sauber auf Leerlauf zurück.
Schöne Grüße
Stefan
C3_Coup_lblu_60.png
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Vielleicht hängt ja der Gaszug in seiner Ummantelung, falls Du sonst nichts findest den mal tauschen ?
Gruß

Frank

Eigentlich fahr ich lieber  driver als zu schrauben   Motzen
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Danke für den Hinweis, Frank!
Du meinst damit aber die ganze Ummantelung, die vom Motor in den Fussraum reicht, oder?

Bei der Reparatur des Vergasers hatte ich ja die Verbindungsposition (> Kugelkopfstift) korrigiert.
Der Hebel am Vergaser hat sich nicht geändert, wohl aber die Position des Bowdenzugs in dem ganzen Gefrummsel.

Vielleicht ist ja auch nur ein Teilstück des Bowdenzugs verstaubt, der jetzt zum Problem wurde.
Muss ich dann mal auf dem Garagenvorplatz kontrollieren, wo ich mehr Platz habe.
Schöne Grüße
Stefan
C3_Coup_lblu_60.png
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(02.01.2022, 18:34)Fendar schrieb: Du meinst damit aber die ganze Ummantelung, die vom Motor in den Fussraum reicht, oder?

Richtitsch Zwink

Vielleicht einfach mal im Fussraum lösen und von Hand betätigen, müsste man dann ja merken ob es hakt.
Gruß

Frank

Eigentlich fahr ich lieber  driver als zu schrauben   Motzen
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Ich hatte es auch schon mal, dass die Drosselklappenwelle im Vergaser auf dem letzten Stück etwas schwergänig war. Da war dann auch der Leerlauf erhöht.
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