Hallo zusammen,
ich habe gerade das übliche Projekt am Laufen: Wasserpumpe und Optispark (C4 1994)
Vorgeschichte: Bei der HU wurde immer der ölfeuchte Motor bemängelt. Da jetzt die Wasserpumpe raus musste (anhaltende Leckage an der unteren Öffnung), wollte ich gleich den Ölverlust eliminieren. Dachte es ist der Kurbelwellen-Dichtring. Als Balancer und Optispark runter waren, habe ich gesehen, dass die Nabe der Kurbelwelle trocken ist, Opti aber voller Öl. Erschreckend war, dass der Verteilerfinger nicht mehr festgeschraubt war, obwohl der Motor gut gelaufen ist. Gut, dass die WaPu sich gemeldet hat, bevor der Opti versagt hat. Übrigens es ist ein MSD-Opti, bei welchem die Belüftungsschläuche schon wegen Sprödigkeit gebrochen und abgegangen sind (nur 40000km gelaufen aber 16 Jahre alt). Habe 2 Wochen überlegt und jetzt einen CARDONE-Opti bestellt, bevor mir wieder ein MSD oder Petris für’n Tausender im Öl ersäuft. Werde evtl. versuchen den MSD zu reinigen und wieder einzubauen. Wenn der Motor nicht läuft kommt der CARDONE rein mit selbst angebrachten Schlauchanschlüssen ähnlich MSD. Soweit der Plan.
Jetzt bräuchte ich ein paar Ratschläge von den Erfahrenen unter euch, da ich viel in Foren gelesen habe, aber noch nicht sicher bin:
1) Welches Dichtmittel habt ihr für die Wasserpumpenschrauben verwendet?
Im US-Forum gelesen: Permatex No.2 oder Permatex High Temperature Thread Sealant
Deutsche Alternative: Hylomar
2) Habt ihr die Papierdichtungen der Wasserpumpe mit Dichtmittel bestrichen? Welches?
Die alten Dichtungen gingen sehr schwer ab, wodurch leider kleinere Kratzer an den Dichtflächen durch den Schaber entstanden sind. Früher habe ich Teroson Fluid-D verwendet. Hylomar ist wohl gleichwertig.
3) Die 3 Befestigungsschrauben des Optispark gehen auch in Durchgangsgewinde, also in den Ölraum. Habt ihr diese Gewinde auch mit Dichtmittel abgedichtet? Welches?
4) Meine Wasserpumpen-Schrauben gingen sehr schwer raus und sind schon etwas angefressen. Da ich nur so komische Spielzeugschrauben bei Summit-Racing gefunden habe, will ich die alten Schrauben etwas aufbereiten und wiederverwenden. Gibt es da schlechte Erfahrungen?
Ich habe bei den Summit-Schrauben bedenken, dass die Festigkeitsklasse und die Oberflächenbeschichtung nicht zum Anzugsmoment passen. Edelstahlschrauben, die angeboten werden haben ja auch schlechtere Festigkeitskennwerte als Stahlschrauben.
5) Bin über jeden weiteren Hinweis dankbar, der mir später Arbeit und Ärger erspart.
Anbei ein Bild von meinem modifizierten Abzieher für den Balancer, falls jemand von euch die gleiche Arbeit vor sich hat. Außen darf man ja nicht ziehen, da die Gummieinlage des Dämpfers sonst zerstört wird. Die weißen Teile sind aus dem 3D-Drucker und erleichtern die Positionierung der Gewindestangen. Außerdem habe ich mir eine Zentrierung gedruckt, die in die Nabe geschoben wird. An 4x13er Unterlegscheiben drückt sich der Abzieher ab. Gedreht wird an den 3xM8er Muttern. Bei ca. 15Nm an den Muttern hat sich der Balancer gelöst. Verschiebeweg ca. 12mm.
Ich habe zwar nur eine 1991 C4, aber beim Wasserpumpenwechsel habe ich zusätzlich das Dichtmittel Dirko HT genommen, ist noch etwas besser als das Hylomar!
Wärmeresistent bis 315°C und gegen Kühlmittel, Öl und Benzin!
Hallo Ralf, danke für die Antwort. Werde mir das Dirko HT mal genauer anschauen, hab damit noch keine Erfahrung. Hoffe auf weitere Meldungen, damit die Möglichkeiten mal geschrieben sind. Erfahrunsaustausch nützt doch uns allen,. LG...
25.04.2023, 18:28 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2023, 20:18 von ratprof.)
Als Gewindedichtmittel für die Wasserpumpenschrauben habe ich Petec 97215 Gewindedichtung verwendet. Die alten Schrauben habe ich gereinigt und wiederverwendet, die Papierdichtungen der Wasserpumpe vor dem Einbau beidseitig hauchdünn mit Petec Hochtemperatur Silikondichtung Matic bestrichen. Was die Optisparkschrauben betrifft, weiß ich es nicht mehr genau. Ich glaube aber da habe ich kein Gewindedichtmittel verwendet. Mach dir keinen Kopf über bestimmte Produkte! Solange du Gewindedichtmasse und Hochtemperatursilikon aus dem Kfz-Bereich verwendest, ist alles gut. Bei mir ist jedenfalls seit 7 Jahren alles dicht.
Ach ja die Wellendichtringe im Steuerkettendeckel musst du natürlich tauschen (nur weil du davon noch nichts geschrieben hast). Der obere für den Wasserpumpenantrieb ist recht tricky zu installieren, für den benötigst du eine Aufziehhilfe (meist beim Dichtsatz dabei), viel Geduld und etwas Geschick. Wenn du die Ausrichtung der inneren Dichtlippe dieses Dichtrings bei der Installation "verdrückst", dann war es das und es sifft sofort wieder... Vielleicht war ja das der Grund für dein Ölleck.
Ja, die Wellendichtringe für WaPu und Opti werde ich tauschen. Da nur der Opti voller Öl ist, gehe ich davon aus, dass der Opti-WeDi die Ursache ist. Die Nabe ist eigentlich trocken rostig, daher lasse ich diesen Dichtring drin. Habe keinen Abzieher und schon gar keinen Aufzieher für die Nabe. Bis ich was gebastelt habe könnte der Sommer rum sein.
Meiner Recherche nach ist bei der verwendeten Technik der Nachbau-Optis sowieso irgendwann wieder eine Reparatur angesagt. Das ist auch der Grund, warum ich hier Erfahrungen zur Abdichtung und Montage sammeln will. Mein Plan ist, den Opti regelmäßig zu öffnen und zu prüfen auf Öl, Wasser oder lose Teile. Für eine häufige Demontage ist es wichtig Dichtstoffe zu verwenden, die nicht aushärten und nicht verkleben.
Daher: Wäre echt gut, wenn noch ein paar Erfahrungsberichte kommen würden. Wenn ich alles wieder montiert habe, werde ich natürlich auch berichten.
Hallo zusammen, ich komme wieder nicht weiter. Ich will die Wellendichtringe an Wasserpumpe und Optispark wechseln. Der WaPu-Dichtring müsste nach Aussehen und meiner Recherche ein PTFE-Dichtring sein, darf also nicht geschmiert werden beim Einbau. Die Welle muss ja auch komplett Öl- und Fettfrei sein, da sonst die Dichteigenschaften der PTFE-Beschichtung reduziert werden.
Jetzt mein Problem: Der Dichtring vom Opti sieht aus, wie ein ganz normaler WeDi, also ohne PTFE. Leider finde ich im Internet keine Informationen zu diesem Dichtring. Ich habe nach der Original Teilenummer gesucht, bei TIMKEN (ist wohl Nachfolger von NATIONAL-Seals). Verwirren tut mich, dass in vielen US-Foren geschrieben wird, dass der Opti-Wellendichtring auch ein PTFE-Ring ist. Den Bildern nach zu urteilen ist es aber der 1995-1996-Ring, der eine PTFE-Lippe hat, also ohne innenliegende Feder.
Ich hoffe, dass sich jemand von euch auskennt, da jeder Dichtungshersteller schreibt, dass geschmierte PTFE-Ringe direkt vorgeschädigt sind und die Haltbarkeit dadurch stark abnimmt.
Wäre der Opti-Ring also ein normaler Ring (ohne PTFE) müsste ich sogar 40% Fett zwischen die beiden Lippen einbringen, bei PTFE müsste ich die Welle entfetten.
Hoffe ihr könnt mir helfen, damit das Auto wieder auf die Straße kann.
Ich habe bei finditparts.com vergleichbare Dichtringe gefunden, allerdings in anderen Größen. Aufgrund Aussehen und Angaben auf der Außenseite gehe ich davon aus, dass es sich um die gleichen Baureihen handelt, nur in anderen Größen. Wenn meine Vermutung stimmt, ergibt sich folgendes:
1. Öl-Wellendichtring hinter der Wasserpumpe ist wahrscheinlich aus PTFE und muss mit trockener Dichtlippe installiert werden. Auf dem optisch vergleichbaren FEDERAL-MOGUL-Dichtring (NATIONAL seal) ist es sogar auf der Außenseite aufgedruckt. (siehe findparts.com, Part-No. 39877 in Suche eingeben)
2. Öl-Wellendichtring hinter Optispark ist wahrscheinlich aus NBR und kann/muss geschmiert werden, wenn die Welle des Optispark eingeführt wird. (siehe findparts.com, NATIONAL SEALS 1012N in Suche eingeben)
18.05.2023, 22:42 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.05.2023, 22:45 von ArniC4.)
hier ein paar Antworten an alle, die die gleiche Arbeit vor sich haben:
Nachdem ich meinen MSD-Optispark (40.000km im Einsatz) genau angeschaut habe, bin ich der festen Überzeugung, dass die Verteiler regelmäßig gewartet werden müssen, so wie bei allen anderen Fahrzeugen in diesen Jahren. In den 80er und 90er Jahren habe ich jedes Jahr in meinen Verteiler geschaut und eher früher als später gewechselt. Nur wer gut im Glücksspiel ist, hofft auf 100.000km Laufleistung. Mein Fazit ist, dass die Montage aller Bauteile so ausgeführt werden sollte, dass eine regelmäßige Inspektion nach z.B. 30.000km oder 5 Jahren möglich ist. Die Intervalle habe ich mir so gesetzt. Wichtige Voraussetzung für eine häufige Montage sind leicht lösbare Verbindungen. Vor dem Einsatz habe ich das Lösemoment an Schrauben-Mutter-Verbindungen getestet.
1. Dichtmittel Wasserpumpenschraube
-> Die im US-Forum empfohlenen Dichtmittel Permatex No.2 oder Permatex High Temperature Thread Sealant habe ich nicht verwendet:
-> Permatex No.2: In allen Beschreibungen des Herstellers, die ich gelesen habe, wird nur die Abdichtung gegen Öl angegeben. Gefühlsmäßig hat es auch nicht die richtige Konsistenz.
-> Permatex High Temperature Thread Sealant: Die Test-Verbindung lässt sich nach einem Tag fast nicht mehr lösen.
-> Hylomar scheint auf der Test-Verbindung gut zu funktionieren. Die Schraube lässt sich wie erwartet am nächsten Tag gut lösen. Das Gewinde scheint gut abzudichten.
-> Entschieden habe ich mich für PETEC Gewindedichtmittel. Das Lösemoment war am nächsten Tag nicht zu hoch und die Abdichtung sah vertrauenswürdig aus. Außerdem ist der bestimmungsmäßige Gebrauch ebenfalls erfüllt.
Ich habe alle Wasserpumpenschrauben mit einer rotierenden Stahlbürste gereinigt. Für die Gewinde im Motor habe ich mir im (Hornb.-Baumarkt) eine runde Stahlbürste besorgt, die genau die Größe der Gewindebohrung hatte. Bohrungen und Schrauben mit Bremsenreiniger entfettet und ausgeblasen.
Abgedichtet habe ich nur die WaPu-Schraube rechts unten (von vorne). Alles andere sind Sacklöcher.
In meiner Reparaturanleitung befinden sich zwei verschiedene Anzugsmomente für die WaPu-Schrauben: 41Nm (6B-25) und 47Nm (6B-40). Ich habe mit 40Nm angezogen, da die Schrauben schon einige Kerben haben und so bei häufiger Montage geschont werden.
2. Papierdichtung Wasserpumpe
-> Da sich die Dichtfläche am Motor kaum richtig reinigen lässt, wollte ich der Papierdichtung alleine nicht vertrauen. Ich habe zwei Testbauteile mit Hylomar und Dirko HT bestrichen. Nach einem Tag lassen sich die Bauteile mit Hylomar gut lösen. Dirko HT klebt genauso wie Silikon an Fliesen im Bad. Dirko HT ist für häufiges Lösen nicht wirklich geeignet.
-> Da die Papierdichtungen von FEL-PRO bei Rockauto fast nichts kosten, habe ich mir einen kleinen Vorrat gekauft. Die Dichtungen sehen besser verarbeitet aus, als die Dichtungen, die bei der ACDELCO-WaPu dabei waren.
-> Montage: WaPu in den Motorraum fummeln mit Dichtfläche nach oben. Entfetten und sehr dünn Hylomar auftragen. Dichtungen ebenfalls auf einer Seite dünn mit Hylomar einreiben und auf sauberem Platz ablegen. Ein paar Minuten ablüften lassen und dann Dichtung auf WaPu legen. Schrauben von unten in die WaPu stecken. Dichtung hält die Schrauben fest. Gewinde der Schraube unten rechts mit Gewindedichtmittel bestreichen und kleinem Pinsel verteilen. WaPu einbauen und festziehen.
3. Optispark von CARDONE.
Nachdem alles montiert war, lief der Motor etwas unruhig. Hatte schon schlimme Befürchtungen. Nach ein paar Sekunden hat sich dann der Leerlauf stabilisiert, warum auch immer. Nach eine kurzen Probefahrt Entwarnung, das Auto läuft.