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Hallo Leute
Ich hatte letzte Woche mit einem Forumskollegen eine Diskusion. Es ging um den kürzesten Bremsweg. Ich bin der Meinung das der kürzeste Bremsweg zustande kommt
wenn alle Reifen Blockieren. Es geht hier nur um den kürzesten Bremsweg nicht um den
sichersten. Der Kollege meint, eine Stotterbremse (ABS) oder eine Bremsung bei der die
Räder kurz vor dem Blockieren sind, ist der Bremsweg kürzer.
So munn seit ihr an die Reihe. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Mit freundlichen Grüßen
Stephan [img]/userfiles/dakota v8/wolf.gif[/img]
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Dein Kollege hat Recht. Der sicherste Bremsweg ist natürlich auch der Kürzeste. Dafür ist das ABS ja erfunden worden. Wenn es so wäre wie Du schreibst, dann hätte man sich die Mühe sparen können und die Reifenindustrie hätte Beifall gespendet.
Gruß Ecki
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Hi Stephan,
hier ein Artikel aus "Der Zeit":
Auf nasser oder eisiger Straße ist der Bremswegvorteil von ABS noch größer. Ein blockiertes Rad neigt nämlich viel eher zum "Aufschwimmen" (Aquaplaning) als ein drehendes. Und dann geht es nicht mehr um die Reibung zwischen Gummi und Asphalt, sondern zwischen Gummi und Wasser - und die ist sehr gering. Auf lockerem Untergrund wie Schnee, Sand oder Kies dagegen kann der ABS-Bremsweg länger sein. Die blockierenden Räder schieben dann nämlich einen immer größer werdenden Keil vor sich her, der das Auto abbremst, während der ABS-gebremste Wagen weiter über die rutschige Oberfläche rollt. Fazit: Zwar ist der ABS-Bremsweg in der überwältigenden Zahl der Fälle kürzer, aber halt nicht immer.
und noch einer aus der Frankfurter Rundschau:
Preisen Autohersteller die Sicherheitsausstattungen ihrer Modelle an, darf ein Merkmal nicht fehlen: ABS. Das Antiblockiersystem, so wird dem Kunden suggeriert, bringe das Auto nicht nur auf der kürzest möglichen Distanz zum Stehen, sondern sorge zugleich dafür, dass der Wagen während der Verzögerung noch lenkfähig bleibe. Jedoch: Beide Behauptungen sind nur bedingt richtig. Tatsächlich kann das ABS den Bremsweg manchmal auch drastisch verlängern. Ingenieure arbeiten deshalb an Antiblockiersystemen, die sich – je nach Fahrbahnoberfläche – bei Bedarf auch automatisch ausschalten können.
„Vorsicht ABS!“ Als Mitte der 80er-Jahre die ersten Fahrzeuge mit dem neuen Antiblockiersystem auf den Markt kamen, verpassten einige Hersteller den Modellen auffällige Heckaufkleber. Eine Marketingmaßnahme, als vermeintliche Warnung an nachfolgende Autofahrer verkappt: Achtung, dieser Wagen kommt ganz schnell zum Stehen. „Die Wahrheit sah anders aus“, erinnert sich Helmut Klein, Experte für Fahrwerkstechnik beim ADAC. Zwar waren die ABS-gesicherten Fahrer auf nassen Straßen im Vorteil. Auf trockenen und verschneiten Fahrbahnen kamen die ABS-Fahrzeuge jedoch erheblich langsamer zum Stillstand, als gewöhnliche Modelle. Der Grund: Das Antiblockiersystem löste den Bremsdruck bereits sehr frühzeitig, lange bevor die Räder tatsächlich blockierten, so Klein. „Die damaligen Sensoren ließen keine genauere Abstimmung zu.“
Das sei inzwischen anders, weiß der Fahrwerkstechniker. Eine feinfühlige Sensorik gepaart mit elektronischer Bremskraftverteilung sorge dafür, dass Pkw mit modernen Blockierverhinderern auf trockenen Straßen auf eine fast ebenso kurze Distanz zum Stehen kommen, wie Wagen ohne ABS. Dennoch hat die Technik nach wie vor ihre Schwächen: Auf verschneiten Straßen und Schotterpisten ähnelt der Bremsweg eines ABS-Fahrzeugs dem eines Ozeanriesen. Sonderlich lenkbar sind die Wagen dabei auch nicht. „Auf losen Oberflächen können die Reifen nur genug Verzögerungskräfte entwickeln, wenn die Räder blockieren“, erläutert Lars Döhmann, Sprecher des Bremssystem-Herstellers Continental Teves. Erst durch die Blockade bilde sich der Schnee- oder Schotterkeil vor den Reifen, der das Fahrzeug schließlich zum Stehen bringe. Bei vielen Geländewagen könne aus diesem Grund das ABS manuell abgeschaltet werden.
Zwar habe der Fahrer einer gewöhnlichen Limousine auf verschneiter Straße mit den gleichen Tücken wie der Pilot eines Off-Roaders zu kämpfen. Dennoch sei es nicht sinnvoll, jedes Auto mit einem per Hand abschaltbaren Antiblockiersystem zu versehen, meint Döhmann. „Wenn der Fahrer vergisst, das ABS wieder anzuschalten, wird es spätestens beim nächsten Regen gefährlich.“ Zudem würde ohne die automatische Bremsregelung auch die elektronische Stabilitätskontrolle nicht funktionieren. „Nur über das ABS können gezielt einzelne Räder abgebremst werden, um ein Fahrzeug in der Spur zu halten“, betont der Sprecher. Die Lösung des Problems könnte ein Antiblockiersystem bieten, das sich automatisch abschaltet, sobald die Fahrbahn verschneit oder mit Schotter bedeckt ist, meint Döhmann.
Mit Sensoren bestückte Pneus, so genannte „intelligente Reifen“, würden dem Zentralrechner im Fahrzeug die Daten liefern, um zu entscheiden, ob es sinnvoller sei, das ABS an- oder auszuschalten. Welches Sicherheitspotenzial in „intelligenten Reifen“ schlummert, habe Continental erst jüngst mit dem 30-Meter-Auto gezeigt, sagt Döhmann.
Ausgestattet mit Spezialpneus und einem Computer gesteuerten Bremssystem kommt dieses Fahrzeug aus Tempo 100 nach nur 30 Meter zum Stehen. High-Tech-Sportwagen von Porsche oder Ferrari benötigen derzeit rund 35 Meter, Mittelklassemodelle um die 39 Meter. Nicht nur bei Continental Teves wird an künftigen Antiblockiersystemen geforscht.
Auch Bosch arbeitet an einem automatisch abschaltbaren ABS. Details will Unternehmenssprecher Thomas Knoll nicht verraten. Nur soviel lässt er durchblicken: Angedacht sei der Einsatz von Videokameras, die den Ansatz einer Keilbildung vor den Vorderreifen erkennen sollen. Der Zentralrechner würde daraus auf Schnee oder Schotter schließen – und dem ABS eine Pause gönnen.
Damit die Kameras nicht den ganzen Sommer über unnötig durch die Gegend gefahren werden, könnten sie auch für die Fahrspurkontrolle genutzt werden. Nähert sich der Wagen gemächlich dem Seitenstreifen – Hinweis auf einen übermüdeten Fahrer –, lässt der Rechner einen Warnton als Weckruf erklingen
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Außer bei Glatteis ist der Bremsweg mit maximaler Bremskraft kurz vor dem Blockieren der Räder am höchsten.
@Nachtrag
Bei Glatteis nur weil das ABS in diesem Fall die Bremsleistung so stark reduziert das am Ende nix mehr bremst.
meint Thomas
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Mein Kenntnisstand ist ein wenig anders:
Auf trockener Straße erhält man den kürzesten Bremsweg mit vier voll blockierten Rädern, d.h. der Bremsweg mit ABS ist etwas länger.
Diesem Nachteil stehen aber die weiterhin gegebene Lenkbarkeit sowie die weitere Verwendbarkeit des Reifensatzes durch Vermeidung von Bremsplatten entgegen.
Weiterhin ist die Blockierbremse vorteilhaft beim beim Bremsen auf einer lockeren Schneedecke (gleiches gilt für Kies und Schotter), das sich vor dem blockierten Rad ein Schneekeil aufbaut, der zusätzliche Bremswirkung bringt.
Der Hauptvorteil von ABS ist einfach die weiterhin gegebene Lenkbarkeit, die viele Unfälle verhindert, und nicht ein kürzerer Bremsweg.
Viele Piloten sind halt mit blockierten Rädern und wild am Lenkrad kurbelnd trotzdem geradeaus in das Hindernis gerauscht, weil viele damit einfach überfordert sind, zum Lenken die Bremse wieder loslassen zu müssen. Ganz zu schweigen von denen, die wegen einer leicht schiefziehenden Bremse mit vier Streifen auf dem Asphalt sich in den Straßengraben oder den nächsten Baum verabschiedet haben.
mit bremsendem Gruß
JR
Es ist schade, dass nicht mehr das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht!
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Ich habe mir gedacht, die Verbindung zwischen Fahrzeug und Straße sind die Reifen.
Das ist so als wenn man mit einem Radiergummi über den Tisch geht. Solang es Kontakt
hat wird gebremst. Wenn ich es leicht anhebe (Reifen rollt) dann läßt der Druck nach.
Es geht hier nur um den kürzesten Bremsweg nicht darum noch zu lenken. Bei Regen
bin ich mir nicht so sicher das meine Methode besser ist. Wegen dem Wasserfilm.
Mit freundlichen Grüßen
Stephan [img]/userfiles/dakota v8/wolf.gif[/img]
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ich bin auch der Meinung, dass bei trockener Strasse der kürzeste Bremsweg ohne ABS ist. Auf nasser Strasse allerdings wohl eher mit ABS
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Moin Jürgen,
Dein Kommentar ist nur teilweise richtig. Was den Schneekeil betrifft, so kann ich Dir zustimmen. Was das Bremsen auf trockener Fahrbahn betrifft hast Du sicher etwas verwechselt. Man sagte früher nämlich, vier blockierte Reifen seien für den weniger geübten Fahrer immer noch besser als der Versuch sich während einer Gefahrenbremsung langsam an das Optimum ranzutasten. Physikalisch gesehen hat man natürlich unmittelbar vor dem Übergang von der Haftung in die Gleitreibung die höchstmögliche Verzögerung.
Gruß, Al....
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Auf Asphalt ist die Haftung der Reifen bei einem gewissen Schlupf am größten. Je nach Reifen sind das auf trockenem Asphalt ca. 10% Schlupf. D.h. es sollte so gebremst werden, dass sich die Räder um 10% langsamer drehen, als sie es bei ungebremster Fahrt würden.
ABS versucht sich diesem Ideal zu nähern. Deshalb wird mit ABS auf trockener Straße der Bremsweg immer kürzer. In Zukunft soll das ABS-Stottern, bei dem der Bremsdruck spürbar hoch und runter geht, ganz verschwinden. Die neuen Systeme werden genau den nötigen Bremsdruck einstellen, um den gewünschten Schlupf zu erreichen.
Der Ideale Fahrer würde natürlich mit Gefühl im Fuß genau den richtigen Bremsdruck einstellen. So läuft es z.B. in der Formel 1, und wer das hin und wieder mal guckt weiß, dass da nicht mit blockierenden Reifen gebremst wird - zumindestens nicht mit Absicht.
Till
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Zitat:Original von Eckaat
Dein Kollege hat Recht. Der sicherste Bremsweg ist natürlich auch der Kürzeste. Dafür ist das ABS ja erfunden worden.
Leider falsch.
Den Fehler machen viele die ABS haben - auch der Aufkleber am Heck "Vorsicht ABS" ist vollkommen sinnlos.
Der kürzeste Bremsweg ist bei trockener Strasse wenn die Reifen nicht ganz blockieren,
also sich noch ein ganz klein wenig drehen.
Ob nun ABS, voll blockierende Räder oder "Stotterbremse" besser sind hängt von vielen
Faktoren ab. (Reifen, Stoßdämpfer, trockene Stresse oder nasse Strasse oder staubige Strasse usw.)
Der sicherste Bremsweg ist die Stotterbremse, da hierbei das Fahrzeug lenkfähig bleibt.
Denn bei blockierenden Rädern kann das Fahrzeug ausbrechen, sich drehen und man kann
einem Hindernis nicht ausweichen.
Da 90% aller Autofahrer(innen) die Stotterbremse nicht beherrschen, wurde ABS erfunden.
Das Fahrzeug bleibt lenkbar und dreht sich nicht.
Bei nasser Strasse sieht es anders aus. Denn durch blockierende Räder baut sich vor den
Reifen eine Wasserwelle auf und es kann Aquaplaning entstehen - dann fährt man halt
Wasserski. Dabei hat ABS einen Vorteil, da kein Aquaplaning entsteht.
Bei Schnee ist man ohne ABS im Vorteil - daher kann man es auch abschalten.
Bei Eis rutscht man sowieso - auch mit ABS. Da hilft nur vorsichtiges fahren.
Seit wenigen Jahren:
Nahezu jedes moderne Auto mit ABS hat auch einen Bremsassistenten an Bord. Und der
funktioniert bei Notbremsungen so, als würde ein zusätzlicher zweiter Fuß mit auf das Pedal
treten, damit das Fahrzeug so schnell wie möglich zum Stillstand kommt.Woran aber erkennt
der Bremsassistent, ob es sich um einen Notfall handelt? Den erschließt der Assi aus der
Schnelligkeit und Heftigkeit, mit der das Bremspedal getreten wird. Seine Leistung gibt er
nur im Fall des Notfalls frei, sonst würde man selbst bei der sanftesten Bremsung in den
Gurten hängen.
Moderne ABS-Systeme können daher einen kürzeren Bremsweg erreichen (mit BAS). ;-)
ABS
Grenzen von ABS
Gruß
Dirk
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