20.08.2002, 01:35
Das glaubt mir keiner. Man nehme etwas breites Gewebeband, wickele es um die Krümmerrohre und der Wagen ist 3db leiser bei der Messung von der Seite, der Motor läuft runder und hat im unteren bis mittleren Bereich spürbar mehr Dehmoment.
Also eigentlich wollte ich die etwas blechernen hellen Töne, die meine Headers so offen durch die Kiemen meiner geliebten 69er auf meine Umwelt loslassen etwas dämpfen. Lieber Blubb Blubb statt Schepper Schepper und so... . Da dachte ich mir, so ne Auspuffkrümmerumwicklung müßte doch eigentlich die hohen Töne dämpfen. Gesagt, getan. Thermotec Header Wrap mußte her und kam auch per Post umgehend ins Haus. Da gab es diesen Werbetext: 'Reduces heat under the hood up to 70%' und 'More horsepower'. Na, von Letzterem kann man nie genug kriegen und vom Ersteren ein bisschen weniger kann auch nur gut sein. Aber woher mehr Pferdchen, ging es so durch mein leidlich bestücktes Oberstübchen? Durch warme Wickel um die Krümmer?
Die Neugier fraß mich auf und so ging es ab in meine Garage. Während ich dann so vor mich hinwickelte, mal von oben, mal von unten, was krümelt da denn so, fing es langsam an zu piecksen. Überall. An den Händen, an den Unterarmen, im Gesicht. Was macht man, wenn es im Gesicht juckt? Man kratzt sich, und gut. FALSCH! Jetzt ging es erst richtig los. Blitzkrätze, das mußte es sein.
Kam mir vor wie ein igel - nur mit den Stacheln nach innen - ARGHH. Bei näherer Betrachtung sah ich dann, daß sich in diesem Band eine Unmenge kleiner Mineralsplitter befanden, die überall herumwehten, das Licht meiner Arbeitsleuchte in vielen Regenbogenfarben zurückwarfen und mir in allen Körperteilen steckten. Für einen kernigen Handwerker vermutlich eine Lachnummer, für mich als Papiertiger der blanke Horror. Akkupunktur mit Mikroscherben, das ist doch mal was Neues. Laßt euch gesagt sein, daß einmal duschen und abrubbeln nicht reicht und verbrennt die Klamotten danach am besten (oder wascht Sie zumindest sofort).
Ich war so sauer, ich habe nichts mehr von diesem Mineralscherbentextilwickel erwartet. Ich werfe den Hobel an, lasse ihn kurz warmlaufen und gehe rein, meine männlichen Sonnengläser holen. Man muß ja Mann bleiben, am Steuer. Außerdem kochten mir die Augen von den tausend Splittern darin. Ich komme raus und das Auto ist weg. Also eigentlich ist es noch da, aber man kann es nicht mehr sehen. Die ganze Karre versinkt einer bestialisch stinkenden Nebelschwade, ungefähr so also ob man einen Stapel Plastiksäcke verbrennt. Ich die Wagentür grob angepeilt, rein und raus aus der Gestankwolke. Freundliche Herrschaften in anderen Fahrzeugen verleihen Ihren Gefühlen durch lustige Fingerzeichen Ausdruck. Geballte Finger, tippende Finger, gestreckte Finger - alles da. Aber viel sehe ich davon ohnehin nicht, denn ich werde von einer Gestanknebelwolke verfolgt. The fog is back und Christine vorweg - das reimt sich sogar. Nur schade Christine gar keine Corvette war, aber acht Zylinder hatte die glaube ich auch. Nach nur 20 km Autobahn läßt der Gestank langsam nach... .
Ich fahre erst mal rechts ran um meiner Schönen unter den Herzdeckel zu gucken und meine Wickelkunst zu inspizieren. Wählhebel auf P und, ja, und 780 Umdrehungen stehen auf dem schönen Instrument, wo vorher genau 700 waren. Mir ist da doch vorhin beim Gasgeben schon was aufgefallen... . Mal ganz ohne Witz, der Wagen hat ein strammeren Antritt von unten. Habe das mit ein paar Burnout-Experimenten bestätigt. Wo früher die Automatik und das Positrak nach wenigen Umdrehungen der Gummiverschwendung Einhalt geboten, spendet die Reifenindustrie jetzt Beifall. Gib' Gummi ist die Devise. Die Gasannahme hat sich verbessert. Die hellen Töne sind auch weg, klingt jetzt viel dunkler. Wo ich vorher bei Öffnen der Haube glaubte, mein Gesicht in eine Friteuse zu stecken ist es immer noch ziemlich warm, klaro, aber das sind ein paar 10 Grad weniger, ganz sicher.
Ist soweit fast alles logisch. Das mit dem Drehmoment ist mir aber nicht ganz klar. Auf der Packung steht etwas von, daß sich Abgase beim Abkühlen verdichten und an Geschwindigkeit verlieren, was einer guten Zylinderfüllung abträglich ist. Theoretisch macht das Sinn, aber ich dachte, daß der Effekt in der Praxis am Rande der Unbedeutsamkeit liegen würde. Mangels geeignetem Studium kommt mir das alles etwas komisch vor, aber meine gequälten Reifen lügen nicht.
Hat vielleicht jemand hier so etwas wie eine physikalisch belegbare Vermutung? Also, dann mal her damit!
Also eigentlich wollte ich die etwas blechernen hellen Töne, die meine Headers so offen durch die Kiemen meiner geliebten 69er auf meine Umwelt loslassen etwas dämpfen. Lieber Blubb Blubb statt Schepper Schepper und so... . Da dachte ich mir, so ne Auspuffkrümmerumwicklung müßte doch eigentlich die hohen Töne dämpfen. Gesagt, getan. Thermotec Header Wrap mußte her und kam auch per Post umgehend ins Haus. Da gab es diesen Werbetext: 'Reduces heat under the hood up to 70%' und 'More horsepower'. Na, von Letzterem kann man nie genug kriegen und vom Ersteren ein bisschen weniger kann auch nur gut sein. Aber woher mehr Pferdchen, ging es so durch mein leidlich bestücktes Oberstübchen? Durch warme Wickel um die Krümmer?
Die Neugier fraß mich auf und so ging es ab in meine Garage. Während ich dann so vor mich hinwickelte, mal von oben, mal von unten, was krümelt da denn so, fing es langsam an zu piecksen. Überall. An den Händen, an den Unterarmen, im Gesicht. Was macht man, wenn es im Gesicht juckt? Man kratzt sich, und gut. FALSCH! Jetzt ging es erst richtig los. Blitzkrätze, das mußte es sein.
Kam mir vor wie ein igel - nur mit den Stacheln nach innen - ARGHH. Bei näherer Betrachtung sah ich dann, daß sich in diesem Band eine Unmenge kleiner Mineralsplitter befanden, die überall herumwehten, das Licht meiner Arbeitsleuchte in vielen Regenbogenfarben zurückwarfen und mir in allen Körperteilen steckten. Für einen kernigen Handwerker vermutlich eine Lachnummer, für mich als Papiertiger der blanke Horror. Akkupunktur mit Mikroscherben, das ist doch mal was Neues. Laßt euch gesagt sein, daß einmal duschen und abrubbeln nicht reicht und verbrennt die Klamotten danach am besten (oder wascht Sie zumindest sofort).
Ich war so sauer, ich habe nichts mehr von diesem Mineralscherbentextilwickel erwartet. Ich werfe den Hobel an, lasse ihn kurz warmlaufen und gehe rein, meine männlichen Sonnengläser holen. Man muß ja Mann bleiben, am Steuer. Außerdem kochten mir die Augen von den tausend Splittern darin. Ich komme raus und das Auto ist weg. Also eigentlich ist es noch da, aber man kann es nicht mehr sehen. Die ganze Karre versinkt einer bestialisch stinkenden Nebelschwade, ungefähr so also ob man einen Stapel Plastiksäcke verbrennt. Ich die Wagentür grob angepeilt, rein und raus aus der Gestankwolke. Freundliche Herrschaften in anderen Fahrzeugen verleihen Ihren Gefühlen durch lustige Fingerzeichen Ausdruck. Geballte Finger, tippende Finger, gestreckte Finger - alles da. Aber viel sehe ich davon ohnehin nicht, denn ich werde von einer Gestanknebelwolke verfolgt. The fog is back und Christine vorweg - das reimt sich sogar. Nur schade Christine gar keine Corvette war, aber acht Zylinder hatte die glaube ich auch. Nach nur 20 km Autobahn läßt der Gestank langsam nach... .
Ich fahre erst mal rechts ran um meiner Schönen unter den Herzdeckel zu gucken und meine Wickelkunst zu inspizieren. Wählhebel auf P und, ja, und 780 Umdrehungen stehen auf dem schönen Instrument, wo vorher genau 700 waren. Mir ist da doch vorhin beim Gasgeben schon was aufgefallen... . Mal ganz ohne Witz, der Wagen hat ein strammeren Antritt von unten. Habe das mit ein paar Burnout-Experimenten bestätigt. Wo früher die Automatik und das Positrak nach wenigen Umdrehungen der Gummiverschwendung Einhalt geboten, spendet die Reifenindustrie jetzt Beifall. Gib' Gummi ist die Devise. Die Gasannahme hat sich verbessert. Die hellen Töne sind auch weg, klingt jetzt viel dunkler. Wo ich vorher bei Öffnen der Haube glaubte, mein Gesicht in eine Friteuse zu stecken ist es immer noch ziemlich warm, klaro, aber das sind ein paar 10 Grad weniger, ganz sicher.
Ist soweit fast alles logisch. Das mit dem Drehmoment ist mir aber nicht ganz klar. Auf der Packung steht etwas von, daß sich Abgase beim Abkühlen verdichten und an Geschwindigkeit verlieren, was einer guten Zylinderfüllung abträglich ist. Theoretisch macht das Sinn, aber ich dachte, daß der Effekt in der Praxis am Rande der Unbedeutsamkeit liegen würde. Mangels geeignetem Studium kommt mir das alles etwas komisch vor, aber meine gequälten Reifen lügen nicht.
Hat vielleicht jemand hier so etwas wie eine physikalisch belegbare Vermutung? Also, dann mal her damit!
Cheers
Peter
Peter