Also Ulli,
nachdem wir nun wissen, daß Du einen Rochester da drauf hast (sicher ?!), folgendes zu den Einstellmöglichkeiten:
1. Leerlaufgemisch: Auf der Vorderseite befinden sich zwei Schlitzschrauben mit Federn, etwas schräg angeordnet, ca. 50mm voneinander entfernt. Für jede Seite eine. Die regeln das Leerlaufgemisch. Nach rechts drehen = mager. Beide Schrauben müssen die gleiche Stellung haben.
2. Leerlaufdrehzahl: Es gibt eine Schraube links am Drosselgestänge (quasi als Anschlag des Gashebels). Kann man leicht sehen, wie die funktioniert.
3. Der Choke: Es gibt elektrische und Bi-Metall-Chokes. Der Bi-Metall-Choke wird durch Biegen des Gestänges eingestellt. Mit dem elektrischen müßte ich mich erstmal in meinem Rochester-Buch schlaumachen.... Welchen hast Du denn drauf? Beim elektrischen müßten Kabel zu sehen sein... Auf jeden Fall prüfen, ob die Chokeklappe voll öffnet, wenn der Motor warm ist. Sonst ist der Verbrauch zu hoch und die Motorleistung geringer. Wenn der Choke gar nicht funktioniert springt entweder Dein Wagen schlecht an oder ist mit den Leerlaufgemischschrauben so fett eingestellt, daß er zwar anspringt aber dann natürlich - wenn der Motor warm ist - zu fett läuft. Es gibt noch eine Schraube, die den sog. "Fast idle", den Leerlauf bei aktiviertem Choke (wenn Motor kalt) einstellt auf der Beifahrerseite. Diese ist aber sehr versteckt. Liegt waagrecht und muß mit langem Schraubenzieher von vorne (bei kaltem Motor) eingestellt werden. Und zwar so, daß der Motor dann mit ca. 1200 U/min läuft.
4. Erste Stufe: Wie der Carter- bzw. Edelbrock Performer 14xx verwendet der Rochester eine Kombination aus auswechselbaren Düsen und sog. Metering-Rods, die sich in den Düsen vakuumgesteuert auf und ab bewegen und dadurch, daß sie konisch geformt sind, quasi stufenlos den freibleibenden Querschnitt zwischen Düsenbohrung und Rod ändern. Mann kann nun die Größe der Metering-Rods und/oder die Größe der Düsen variieren - wobei dies unterschiedliche Effekte hat. Ein vakuum-beaufschlagter Kolben, der gegen eine Feder belastet ist, regelt die Bewegung der Metering Rods. Die Feder kann variiert werden und damit kann festgelegt werden, wie schnell sich die Rods aus den Düsen heben und damit einen größeren Querschnitt freigeben. Das Vakuum ist ja eine Regelgröße, die dem Vergaser "anzeigt", wieviel Gas der Fahrer gibt bzw. wie weit die Drosselklappen geöffnet sind. Maximales Vakuum im Leerlauf, minimales bei Vollgas (Drosselklappen ganz auf). Im Leerauf zieht also das Vakuum den Kolben mit den Rods gegen die Feder nach unten und verringert so die freibleibende Fläche zwischen Rods und Düsenbohrung. Gibt man Gas und das Vakuum sinkt, drückt die Feder den Kolben nach oben und die Rods bewegen sich aus den Düsen.
5. 2. Stufe: Hier können nur die Metering Rods variiert werden, die Düsen sind fest. Die Metering-Rods sind mit dem sog. "Airvalve" (sieht aus wie eine Chokeklappe - kann man von Hand bewegen um zu sehen wie es funktioniert) verbunden. Wenn sich das Airvalve öffnet, werden die Rods aus den festen Düsen gezogen und geben einen größeren Querschnitt frei. Das Airvalve reagiert nur, wenn der Motor wirklich genug ansaugt, d.h. man kann die Drosselklappen öffnen, soweit man will - wenn der Motor nicht genug ansaugt, öffnet sich das Airvalve nicht und wird ergo auch kein zusätzlicher Sprit über die 2. Stufe zugegeben. Der Motor könnte eh nichts damit anfangen. Das Airvalve ist durch eine Rückstellfeder auf der Beifahrerseite gesteuert. Deren Vorspannung kann man einstellen und damit festlegen, ob das Airvalve früher oder später öffnet. Öffnet es nicht zum richtigen Zeitpunkt, kommt es beim Beschleunigen zum Ruckeln.
Wenn Du genau wissen willst, wie man systematisch einstellt, dann lies Dir dies durch:
https://www.corvettefaq.com/redir.asp?site=215
Gruß,
Thomas