20.03.2008, 12:53
Hallo zusammen.
Nachdem die Corvette nun einige Wochen bearbeitet wurde, konnte ich vergangene Woche nun endlich die TÜV Abnahme und Zulassung in Angriff nehmen. Der Wagen sieht von unten jetzt richtig lecker aus. Eigentlich müsste ich in der Garage immer auf dem Dach parken...
Kurz die Vorgeschichte. Ich habe die C3 im Januar mit einer Menge Dokumentation hier in Deutschland gekauft. Das Fahrzeug war nocht nicht zugelassen, hatte also noch den originalen Title (den ich auch immer noch habe, da meine Zulassungsstelle die Papiere nur entwertet...), war in Rotterdam verzollt und versteuert worden, den Beleg dafür hatte ich natürlich auch. Das Fahrzeug hatte ganze zwei dokumentierbare Vorbesitzer, wobei der zweite Beseitzer, ein Mister Berger, das Fahrzeug von 1974 bis 2007 besessen hatte, und ebenfalls dokumentierbare 59.000 Meilen runter. Das ging aus den sorgfältig sortierten Steuermarken und diversen Werkstattrechnungen hervor. Mit Mister Berger habe ich mittlerweile Kontakt, er wohnt in San José und besitzt drei Burgerläden. (http://www.theburgerpit.com)
Wie dem auch sei, wollte ich meine Erfahrungen kurz öffentlich machen, vielleicht auch als Hilfe für alle, die das noch vor sich haben.
1. Arbeiten
Als Vorbereitung für die Abnahme hielt ich es für sinnvoll, das Fahrwerk überarbeiten zu lassen. Hierfür wurden sämtliche Fahrwerksgummis getauscht, die Stoßdämpfer ersetzt, bewegliche Fahrwerksteile ausgebaut, perlgestrahlt und pulverbeschichtet und letztendlich der Rahmen geschliffen, grundiert, lackiert und mit Mike Sanders Hohlraumfett ausgesprüht. Die Flüssigkeiten am Fahrzeug wurden komplett getauscht, wobei ein angeratener wechsel von DOT3 auf DOT4 Bremsflüssigkeit mir wahrscheinlich den HBZ hingerichtet hat. Ich bin jetzt wieder bei DOT3 und mit einem neuen HBZ unterwegs. Aus eigenem Interesse hatte ich dadurch ein fahrdynamisch neues Auto mit überholten Bremsen.
Nach wirklich langer Informationssuche hier im Forum, DANKE dafür, und einigen Telefonaten hatte ich beschlossen, dass als reine TÜV-Vorbereitung der Austausch der Scheinwerfer neben den sowieso fälligen Arbeiten ausreichen musste. Leider habe ich aufgrund mangelnder Zeit auf die Hella-Version mit platter Streuscheibe ausweichen müssen. Obwohl das nicht nötig war, habe ich auch das Fernlicht getauscht. Ausreichend ist aber der Wechsel auf asymetrisches Abblendlicht.
Weitere Vorbereitungen habe ich nicht getroffen, auch deshalb nicht, weil Edgar so freundlich war, mir eine Kopie der Fahrzeugpapiere des Zwillings zukommen zu lassen. Auch hier ein großes DANKE. Dort waren die roten Blinker etc.. eingetragen.
Zusätzlich habe ich mir beim TÜV Augsburg noch ein teures Datenblatt für 88€ organisiert, und das war eigentlich alles, wobei ich nicht weiß, ob das Datenblatt nun notwendig war, oder nicht.
2. HU / AU
Abenteuerlich wie immer, weil es eben kein Golf ist. Statt der Handbremse wurde erstmal das Fernlich eingeschaltet, das war er so gweohnt von den Amerikanern...Schließlich, nachdem der Prüfer unzufrieden mit der hinteren Bremswirkung war, setzte er sich in den Wagen, und bretterte vier runden um das Gebäude. Wie erfreut ich darüber war, könnt ihr euch ungefähr vorstellen. Letzten Endes bemängelte er ein fehlendes Typenschild und die Wirkung der Handbremse, das war alles. Es gab aber die Plakette und die H-Zulassung ohne Mängel. Die AU war bereits vorher in der Werkstatt gemacht worden.
Ansonsten kann ich also nichts konkret negatives über den TÜV sagen. Lediglich mangelnde Rücksprachen führten zu ein paar Unstimmigkeiten, wo ich nun aber nicht bereit bin, hinterherzugehen. Beispielsweise geht aus den Papieren hervor, dass das Fahrzeug eine Erstzulassung mit dem Datum 17.01.1972 hat. Eingetragen wurde, wie üblich, wenn nur das Jahr bekannt ist, der 01.07.1972. Erstmal egal. Auch die roten Rückleuchten hat er zwar abgenommen, wir haben auch drüber gesprochen und eine Umrüstung ist NICHT notwendig, aber sie sind nicht wie die roten Sidemarker in den Papieren eingetragen. Auch egal, er hat seine Arbeiten mit Fotos dokumentiert, damit er belegen kann in welchem Zustand das Fahrzeug zum Zeitpunkt der Prüfung war.
3. Zulassungsstelle
Auch hier ein ungewöhnliches Bild. Freundliche Behandlung und die Kombination von einem Buchstaben mit einer Ziffer wurde mir fast aufgezwängt. Letztendlich wurden mir aber Anzeigetafeln im Format 200x200 mitgegeben. Vorne ja noch OK, aber hinten stand das Schild schon arg über den unteren Rand. Also gestern morgen nochmal zur Zulassungsstelle mit einem Bild des Zustandes. Ohne große Worte und Diskussionen wurde mir ein LKR Kennzeichen in den Maßen 255x130 hinten zugesprochen. Allerdings musste ich umkennzeichnen. War mir aber relativ egal, da ich nun MI CA 3 H habe, was für die C3 ganz OK ist. Vorne habe ich ein Standard-Kennzeichen zweizeilig. Ich habe aber bereits eine Idee, wie ich an das gleiche Format für vorne komme, ganz legal gestempelt, ohne Zusatzdiskussion. Aber das bleibt bis zum Erfolg mein Geheimnis. Den Rohling habe ich bereits...
Wenn jetzt noch das Wetter mitspielt, dann könnte es jederzeit losgehen. Aber es bleiben ja immer ein paar Dinge zu tun. Als nächstes kommen die Sitzeschäume. Die Teile habe ich bereits alls zusammen, und mir in Don´s "Platinum-Thread" bereits ein paar Dinge abgeguckt. Sollte ich Fragen haben, hoffe ich, das eine PN in Richtung Don nicht störend wirkt...Danke auch hier für den wirklich mühevoll gestalteten Thread.
Ansonsten bin ich teilweise unzufrieden mit der Qualität von Ersatzteilen, die ja nun doch meißtens aus China kommen. Dankbar wäre ich für Door-Ajar-Schalter in vernünftiger Qualität, die mit drei Anschlüssen unten über dem Schweller am Türausschnitt, die auch die Alarmanlage schalten. Die von Ecklers gelieferten habe ich eine Stunde lang mit Heisskleber und Lötkolben bearbeitet, bevor die irgendwie funktionierten, weil die dafür vorgesehenen Kabelschuhe nicht im Gehäuse halten wollten.
Und weil Threads mit Bildern auch für mich immer schön sind, folgen hier ein paar. Viel Spaß damit und Danke für die Aufmerksamkeit,
Björn.
Nachdem die Corvette nun einige Wochen bearbeitet wurde, konnte ich vergangene Woche nun endlich die TÜV Abnahme und Zulassung in Angriff nehmen. Der Wagen sieht von unten jetzt richtig lecker aus. Eigentlich müsste ich in der Garage immer auf dem Dach parken...
Kurz die Vorgeschichte. Ich habe die C3 im Januar mit einer Menge Dokumentation hier in Deutschland gekauft. Das Fahrzeug war nocht nicht zugelassen, hatte also noch den originalen Title (den ich auch immer noch habe, da meine Zulassungsstelle die Papiere nur entwertet...), war in Rotterdam verzollt und versteuert worden, den Beleg dafür hatte ich natürlich auch. Das Fahrzeug hatte ganze zwei dokumentierbare Vorbesitzer, wobei der zweite Beseitzer, ein Mister Berger, das Fahrzeug von 1974 bis 2007 besessen hatte, und ebenfalls dokumentierbare 59.000 Meilen runter. Das ging aus den sorgfältig sortierten Steuermarken und diversen Werkstattrechnungen hervor. Mit Mister Berger habe ich mittlerweile Kontakt, er wohnt in San José und besitzt drei Burgerläden. (http://www.theburgerpit.com)
Wie dem auch sei, wollte ich meine Erfahrungen kurz öffentlich machen, vielleicht auch als Hilfe für alle, die das noch vor sich haben.
1. Arbeiten
Als Vorbereitung für die Abnahme hielt ich es für sinnvoll, das Fahrwerk überarbeiten zu lassen. Hierfür wurden sämtliche Fahrwerksgummis getauscht, die Stoßdämpfer ersetzt, bewegliche Fahrwerksteile ausgebaut, perlgestrahlt und pulverbeschichtet und letztendlich der Rahmen geschliffen, grundiert, lackiert und mit Mike Sanders Hohlraumfett ausgesprüht. Die Flüssigkeiten am Fahrzeug wurden komplett getauscht, wobei ein angeratener wechsel von DOT3 auf DOT4 Bremsflüssigkeit mir wahrscheinlich den HBZ hingerichtet hat. Ich bin jetzt wieder bei DOT3 und mit einem neuen HBZ unterwegs. Aus eigenem Interesse hatte ich dadurch ein fahrdynamisch neues Auto mit überholten Bremsen.
Nach wirklich langer Informationssuche hier im Forum, DANKE dafür, und einigen Telefonaten hatte ich beschlossen, dass als reine TÜV-Vorbereitung der Austausch der Scheinwerfer neben den sowieso fälligen Arbeiten ausreichen musste. Leider habe ich aufgrund mangelnder Zeit auf die Hella-Version mit platter Streuscheibe ausweichen müssen. Obwohl das nicht nötig war, habe ich auch das Fernlicht getauscht. Ausreichend ist aber der Wechsel auf asymetrisches Abblendlicht.
Weitere Vorbereitungen habe ich nicht getroffen, auch deshalb nicht, weil Edgar so freundlich war, mir eine Kopie der Fahrzeugpapiere des Zwillings zukommen zu lassen. Auch hier ein großes DANKE. Dort waren die roten Blinker etc.. eingetragen.
Zusätzlich habe ich mir beim TÜV Augsburg noch ein teures Datenblatt für 88€ organisiert, und das war eigentlich alles, wobei ich nicht weiß, ob das Datenblatt nun notwendig war, oder nicht.
2. HU / AU
Abenteuerlich wie immer, weil es eben kein Golf ist. Statt der Handbremse wurde erstmal das Fernlich eingeschaltet, das war er so gweohnt von den Amerikanern...Schließlich, nachdem der Prüfer unzufrieden mit der hinteren Bremswirkung war, setzte er sich in den Wagen, und bretterte vier runden um das Gebäude. Wie erfreut ich darüber war, könnt ihr euch ungefähr vorstellen. Letzten Endes bemängelte er ein fehlendes Typenschild und die Wirkung der Handbremse, das war alles. Es gab aber die Plakette und die H-Zulassung ohne Mängel. Die AU war bereits vorher in der Werkstatt gemacht worden.
Ansonsten kann ich also nichts konkret negatives über den TÜV sagen. Lediglich mangelnde Rücksprachen führten zu ein paar Unstimmigkeiten, wo ich nun aber nicht bereit bin, hinterherzugehen. Beispielsweise geht aus den Papieren hervor, dass das Fahrzeug eine Erstzulassung mit dem Datum 17.01.1972 hat. Eingetragen wurde, wie üblich, wenn nur das Jahr bekannt ist, der 01.07.1972. Erstmal egal. Auch die roten Rückleuchten hat er zwar abgenommen, wir haben auch drüber gesprochen und eine Umrüstung ist NICHT notwendig, aber sie sind nicht wie die roten Sidemarker in den Papieren eingetragen. Auch egal, er hat seine Arbeiten mit Fotos dokumentiert, damit er belegen kann in welchem Zustand das Fahrzeug zum Zeitpunkt der Prüfung war.
3. Zulassungsstelle
Auch hier ein ungewöhnliches Bild. Freundliche Behandlung und die Kombination von einem Buchstaben mit einer Ziffer wurde mir fast aufgezwängt. Letztendlich wurden mir aber Anzeigetafeln im Format 200x200 mitgegeben. Vorne ja noch OK, aber hinten stand das Schild schon arg über den unteren Rand. Also gestern morgen nochmal zur Zulassungsstelle mit einem Bild des Zustandes. Ohne große Worte und Diskussionen wurde mir ein LKR Kennzeichen in den Maßen 255x130 hinten zugesprochen. Allerdings musste ich umkennzeichnen. War mir aber relativ egal, da ich nun MI CA 3 H habe, was für die C3 ganz OK ist. Vorne habe ich ein Standard-Kennzeichen zweizeilig. Ich habe aber bereits eine Idee, wie ich an das gleiche Format für vorne komme, ganz legal gestempelt, ohne Zusatzdiskussion. Aber das bleibt bis zum Erfolg mein Geheimnis. Den Rohling habe ich bereits...
Wenn jetzt noch das Wetter mitspielt, dann könnte es jederzeit losgehen. Aber es bleiben ja immer ein paar Dinge zu tun. Als nächstes kommen die Sitzeschäume. Die Teile habe ich bereits alls zusammen, und mir in Don´s "Platinum-Thread" bereits ein paar Dinge abgeguckt. Sollte ich Fragen haben, hoffe ich, das eine PN in Richtung Don nicht störend wirkt...Danke auch hier für den wirklich mühevoll gestalteten Thread.
Ansonsten bin ich teilweise unzufrieden mit der Qualität von Ersatzteilen, die ja nun doch meißtens aus China kommen. Dankbar wäre ich für Door-Ajar-Schalter in vernünftiger Qualität, die mit drei Anschlüssen unten über dem Schweller am Türausschnitt, die auch die Alarmanlage schalten. Die von Ecklers gelieferten habe ich eine Stunde lang mit Heisskleber und Lötkolben bearbeitet, bevor die irgendwie funktionierten, weil die dafür vorgesehenen Kabelschuhe nicht im Gehäuse halten wollten.
Und weil Threads mit Bildern auch für mich immer schön sind, folgen hier ein paar. Viel Spaß damit und Danke für die Aufmerksamkeit,
Björn.