16.07.2008, 14:07
Bielefelder bauen mit
Gruß
Tom
Ein Tisch für jedes Auto
Bielefelder Unternehmen beliefert Autobauer in der ganzen Welt
VON ANNE WEBLER
Bielefeld. Der weltweit größte Autohersteller General Motors baut in seinem Werk im kanadischen Oshawa gerade eine neue Fertigungsstraße. Ab Januar 2009 wird dort der Chevrolet Camaro endmontiert. Höhenverstellbare Hubtische aus Bielefeld sorgen dafür, dass sich die Monteure nicht bücken müssen, wenn sie die Karosserie verschweißen oder Batterie und Armaturenbrett einbauen.
Weltweit gibt es nur etwa sechs Hubtischhersteller, Flexlift in Bielefeld ist einer davon. "In der Automobilindustrie sind wir Marktführer", sagt Verkaufsleiter Christoph Mohr stolz. Seit Mitte der 1990er Jahre beliefert Flexlift Autohersteller. Ob VW, BMW, Mercedes, Jaguar, Ford oder Hyundai: Sämtliche Autobauer setzen in ihren Fertigungsstraßen Flexlift-Tische ein. Jedes Auto steht auf einem Hubtisch, der je nach optimaler Arbeitshöhe für den Monteur bis auf 1,50 Meter ausfährt. Die Tische fahren auf Plattformen langsam an den Monteuren vorbei, während sie zum Beispiel die Batterie oder das Armaturenbrett einbauen oder die Fenster einkleben.
...
Allein der Auftrag über 165 Hubtische für General Motors umfasst drei Millionen Euro. Drei Mal pro Woche fährt ein Lkw auf den Hof, Huckepack einen Container. 26 Hubtische reisen jede Woche ins 55 Kilometer östlich von Toronto gelegene Oshawa. Ein Schiff bringt sie von Bremen oder Hamburg nach Montreal, von da geht es weiter mit dem Zug. In Oshawa entsteht eine knapp 1.000 Meter lange Fertigungsstraße, an der etwa 3.500 Monteure arbeiten.
Sieben Jahre haben sich Mohr und Heide bemüht, den Auftrag von General Motors zu bekommen. Sie mussten viel Überzeugungsarbeit leisten, in den ausgesuchten Kreis der Lieferanten aufgenommen zu werden. "Die Autobauer machen keine Experimente", sagt Mohr, "Fehler dürfen nicht passieren." Die Autohersteller dulden eine Ausfallquote der Tische von 0,2 Prozent. In 1.000 Produktionsstunden darf ein Hubtisch nur zwei Stunden nicht hundertprozentig laufen. Denn: "Fällt ein Hubtisch aus, steht die gesamte Produktion. Dann muss der Autobauer 3.000 bis 4.000 Leute nach Hause schicken, der Ausfall kostet die Firma Millionen."
...
An General Motors liefert Flexlift zum ersten Mal eine selbst entwickelte automatische Steuerung der Hubtische mit. In der Auto-Fertigungsstraße wird an jeder Arbeitsstation im Boden ein zwei Euro großer Chip eingelassen. Er speichert, wie hoch der Hubtisch ausfahren soll. An den Tischen befindet sich das Lesegerät, ein Laserstrahl misst den Abstand zum Boden.
Quelle
Copyright © Neue Westfälische 2008
Dokument erstellt am 15.07.2008 um 17:10:18 Uhr
Erscheinungsdatum 16.07.2008 | Ausgabe: POLITIK | Seite: 01
Gruß
Tom
Ein Tisch für jedes Auto
Bielefelder Unternehmen beliefert Autobauer in der ganzen Welt
VON ANNE WEBLER
Bielefeld. Der weltweit größte Autohersteller General Motors baut in seinem Werk im kanadischen Oshawa gerade eine neue Fertigungsstraße. Ab Januar 2009 wird dort der Chevrolet Camaro endmontiert. Höhenverstellbare Hubtische aus Bielefeld sorgen dafür, dass sich die Monteure nicht bücken müssen, wenn sie die Karosserie verschweißen oder Batterie und Armaturenbrett einbauen.
Weltweit gibt es nur etwa sechs Hubtischhersteller, Flexlift in Bielefeld ist einer davon. "In der Automobilindustrie sind wir Marktführer", sagt Verkaufsleiter Christoph Mohr stolz. Seit Mitte der 1990er Jahre beliefert Flexlift Autohersteller. Ob VW, BMW, Mercedes, Jaguar, Ford oder Hyundai: Sämtliche Autobauer setzen in ihren Fertigungsstraßen Flexlift-Tische ein. Jedes Auto steht auf einem Hubtisch, der je nach optimaler Arbeitshöhe für den Monteur bis auf 1,50 Meter ausfährt. Die Tische fahren auf Plattformen langsam an den Monteuren vorbei, während sie zum Beispiel die Batterie oder das Armaturenbrett einbauen oder die Fenster einkleben.
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Allein der Auftrag über 165 Hubtische für General Motors umfasst drei Millionen Euro. Drei Mal pro Woche fährt ein Lkw auf den Hof, Huckepack einen Container. 26 Hubtische reisen jede Woche ins 55 Kilometer östlich von Toronto gelegene Oshawa. Ein Schiff bringt sie von Bremen oder Hamburg nach Montreal, von da geht es weiter mit dem Zug. In Oshawa entsteht eine knapp 1.000 Meter lange Fertigungsstraße, an der etwa 3.500 Monteure arbeiten.
Sieben Jahre haben sich Mohr und Heide bemüht, den Auftrag von General Motors zu bekommen. Sie mussten viel Überzeugungsarbeit leisten, in den ausgesuchten Kreis der Lieferanten aufgenommen zu werden. "Die Autobauer machen keine Experimente", sagt Mohr, "Fehler dürfen nicht passieren." Die Autohersteller dulden eine Ausfallquote der Tische von 0,2 Prozent. In 1.000 Produktionsstunden darf ein Hubtisch nur zwei Stunden nicht hundertprozentig laufen. Denn: "Fällt ein Hubtisch aus, steht die gesamte Produktion. Dann muss der Autobauer 3.000 bis 4.000 Leute nach Hause schicken, der Ausfall kostet die Firma Millionen."
...
An General Motors liefert Flexlift zum ersten Mal eine selbst entwickelte automatische Steuerung der Hubtische mit. In der Auto-Fertigungsstraße wird an jeder Arbeitsstation im Boden ein zwei Euro großer Chip eingelassen. Er speichert, wie hoch der Hubtisch ausfahren soll. An den Tischen befindet sich das Lesegerät, ein Laserstrahl misst den Abstand zum Boden.
Quelle
Copyright © Neue Westfälische 2008
Dokument erstellt am 15.07.2008 um 17:10:18 Uhr
Erscheinungsdatum 16.07.2008 | Ausgabe: POLITIK | Seite: 01
Bei DKMS wird erklärt, wie man mit etwas Spucke auf einem Wattestab oder einem kleinen Piekser Leben retten kann. Interesse ein Lebensretter zu werden? Alles was man braucht ist etwas Mut und Herz.