Getriebeöltemp. beim Automat
#51
@ corvette_fever
Wo hast Du jemals gelesen, das ein Automatik-Getriebe 80°C als Betriebstemperatur braucht.
Es gibt sehr viele Hinweise, Tabellen usw. das ab 40°C "Aufwärts" die Lebenserwartung des Automatik-Getriebes pro °C-Mehrtemperatur drastisch sinkt.
Die letzte unbeantwortete Frage hier im Forum war die der Mindesttemperatur für ATs.

Die 80°C werden als maximaler Temperaturkompromiss benutzt.
Je mehr etwas abgekühlt werden soll, des so mehr Aufwand muss betrieben werden.
Die Autos müssen auch noch bei 60° "normal" betrieben werden können.
Auch bei 80°C -Grenztemperatur muss das Auto noch (eingeschränkt) funktionieren.
Mit welchem Aufwand soll dann die AT-Öltemperatur auf z.B. 60°C gebracht werden.

Dadurch ergeben sich die 80°C, aus der Not heraus, möglichst minimalen Aufwand bereiben zu müssen.


Lagerkosten haben eigentlich "nur noch" die Teilehändler.
Ansonsten sind die Produktionen für "just in Time" mit bis zu maximal 2 Tage (Wareneingangslager/Eingangskontrolle) kalkuliert.

Ein Getriebeölkühler mag in der Massenproduktion 30 EURO mehr als der Standardkühler kosten, obwohl ich mit höheren Kosten rechnen würde.
Damit ist das Teil aber noch nicht verbaut.

In Bremen, bei Mercedes, würde man Dir erklähren, warum bestimmte Funktionskombinationen gewählt wurden.
Ist nicht nur im Automobilbereich so.

Grüsse vom OSC-Canibalisten STRUPPI
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#52
Mal ein Beispiel wie Absurd die Sparmaßnahmen mancher Hersteller sind:

Ein großer Autokonzern der für viele Modelle und Modellreihen von einem Zulieferer ein Steuergerät eigekauft hat, hat nun für eine Ersparniss von 2 Euro pro Fahrzeug auf einen anderen Hersteller gewechselt.
Das Steuergerät des anderen Herstellers ist aber nachgewiesener Maßen von schlechterer Qualität und die darauf verwendete Software basiert auf einer älteren Entwicklung des anderen Zulieferers (mit den teureren Steuergeräten) der diese auf grund von Fehlfunktionen aus dem Programm genommen hat.

Namen der Hersteller und Zulieferer sind mir bekannt. Sollen hier aber nicht extra genannt werden.

Es geht also dabei um 2 Euro pro Fahrzeug die eingespart werden sollen.

Daher kann ich gut verstehen, daß man sich 30 Euro für einen Kühler spart, wenn es der Wärmetauscher im Wasserkühler für den Zielmarkt in 90% aller Fälle auch erledigt.
Dieser kostet dann vermutlich nur wenige Cent da direkt mit dem Wasserkühler gefertigt und installiert.
C5_Coup_sil_60.png
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#53
Zitat:Original von STRUPPI
@ corvette_fever
Wo hast Du jemals gelesen, das ein Automatik-Getriebe 80°C als Betriebstemperatur braucht.

Nirgendwo. Wo hast Du das Gegenteil gelesen?

Wieso werden bei Automatikgetrieben, die mehr als 40°C erreichen Öle eingesetzt, deren Viskosität drastisch absinkt mit der Temperatur?

Wieso verlangen die Hersteller zur Readaption des Getriebes eine bestimmte Mindesttemperatur?

Zitat:Dadurch ergeben sich die 80°C, aus der Not heraus, möglichst minimalen Aufwand bereiben zu müssen.

Das halte ich nicht für haltbar. Mein Getriebe erreicht auch noch bei deutlichen Minusgraden 70°C. Bei sommerlicher Hitze und Fahrweise jenseits der Rennstrecke sind es nicht mehr als 110°C. In diesem Temperaturfenster bewegt sich das Getriebe. Die von Dir genannten 40°C werden im Fahrbetrieb nie erreicht. Warum umgehen die Hersteller ausnahmslos diese Temperatur, wenn sie doch egal ist?

Nein, ich bin für jede technisch überzeugende Erklärung dankbar. Man verfüllt Hydraulikflüssigkeiten mit enormen dynamischen Viskositätskoeffizienten. Das heißt doch nichts anderes, als das der optimale Arbeitsbereich des Getriebes sehr klein ist. Ein deutliches Absenken vom Normalzustand (wahrscheinlich Konstantfahrt bei 90 km/h, 20°C, 1,225kg/m³) halte ich daher grundsätzlich erstmal für gefährlich, solange man mir nicht das Gegenteil nachweist.

Einigkeit besteht hingegen darin, dass die Temperaturspitzen unter Last vermieden werden müssen. Dies funktioniert nur durch Vergrößerung des Kühlsystems. Denkbar wären bspw ein größerer Wasserkühler, ein thermostatgesteuerter Motoröl- und Getriebeölkühler.

Interessanterweise gibt es vom GM in der T1-Produktreihe auch Getriebe- und Differentialölkühler. Diese sind ebenfalls thermostatgesteuert!
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#54
@ corvette_fever
Ja, das Gegenteil dieser 80°C wurde hier im Forum schon mehrfach veröffentlicht.
Ab 40°C Aufwärts fängt temperaturabhängige zunehmende Verschleiss des AT an.

Durch die höhere Betriebstemperatur werden ein paar % "besserer Wirkungsgrad" ermittelt.

Ein Kühlsystem muss "mechanich" nicht vergrössert werden, um stärker kühlen zu können.

Zu den von Dir genannte 20°:
Warum schreibst Du nicht gleich -30°C (Alaska), wäre noch extremer.
Betrifft ja nicht nur "Corvette".

Die Begründung wurde hier im Forum schon mehrfach gepostet.

Wenn hier einige Spezialisten meinen, deren ATs können durchaus "mal" über 100°C, oder über 90°C, ohne einbussen der AT-Lebensdauer vertragen, so sollen diese es so machen.
Sind deren ATs.

Nett ist es dann, wenn diese ihre Fahrzeuge über dieses Forum verkaufen wollen.


Grüsse vom OSC-Canibalisten STRUPPI
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#55
Zitat:Original von STRUPPI
@ corvette_fever
Ja, das Gegenteil dieser 80°C wurde hier im Forum schon mehrfach veröffentlicht.
Ab 40°C Aufwärts fängt temperaturabhängige zunehmende Verschleiss des AT an.

Ich kenne das Bild. Dieses Bild ist weder von GM noch einem sonstigen Hersteller veröffentlicht worden. Auch geht es in keinsterweise auf die physikalischen Argumente ein.

Zitat:Ein Kühlsystem muss "mechanich" nicht vergrössert werden, um stärker kühlen zu können.

Wie denn dann? Mehr als öffnen kann nach meiner Meinung ein Kühlmittelthermostat nicht.

Zitat:Zu den von Dir genannte 20°:
Warum schreibst Du nicht gleich -30°C (Alaska), wäre noch extremer.
Betrifft ja nicht nur "Corvette".

Weil zu Vergaserzeiten dies der Betriebspunkt war, für den die Fahrzeuge ausgelegt wurden. Wie dies heute aussieht, vermag ich nicht zu sagen. Die von Dir gewählten -30°C halte ich für extrem, dennoch gut um etwas zu verdeutlichen: Bewegt man ein Fahrzeug bei -30°C, so wird das Getriebe mit singulär verbautem GÖK mutmaßlich nie auf mehr als 20°C kommen. Das kann nicht im Sinne des Erfinders sein.

Zudem gilt der alte Regelungstechnikergrundsatz: Eine Regelung ist immer besser als eine Steuerung.

Ich vermag vielleicht nicht alle technischen Zusammenhänge herleiten, ihnen folgen kann ich jedoch im Regelfall. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn mir die hier propagierte Lösung erklärt werden könnte.
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#56
Hi corvette_fever
ich glaube, Du willst mich "foppen" mit Deinem "grösseren mechanischen" Wärmeaustauscher im Bezug mit "Mehr als öffnen kann nach meiner Meinung ein Kühlmittelthermostat nicht".

Also gibt es Thermostate, welche einen kühlenden Zusatzkreislauf aktivieren könnten.
Bedeutet, die Getriebeöltemperatur muss bei einsatz eines Thermostaten nicht zwingend unter 20°C (oder 40°C) liegen.
Ergo muss das Thermostat entsprechend in den Ölkreislauf verbaut werden (vieleicht wie ACP es macht?).

Währen alle Kühler gleicher Baugrösse mit gleichem Wärmemengenaustausch beaufschlagt, gäbe es nicht so viele "Unser Kühler ist besser" -Hersteller.

Du brauchst nur entsprechende Wärmeabgabeleistungsdiagramme ansehen und Du siehst die Unterschiede.
Dann kann noch mit dem sekundären Kühlmittel gearbeitet werden.

Es gibt so viele "Konzepte", wobei "nur" das Resultat als Ganzes einen Wert besitzt.
Oftmals werden die besten (und meistens auch teuersten) Komponenten nachträglich eingebaut, wobei in der dadurch gewählten Konstellation eine maximale Kühlung nicht erreicht wird.

Wir habe hier im Forum nicht "nur" ein Bild betreffend "AT-Lebensdauer in abhängigkeit der Getriebeöltemperatur".

Die Wirkungsgradmaximierung der ATs geht zu lasten der Lebensdauer.
Das ist nicht nur im AT-Bereich so.

Die "Erwärmung" des Getriebeöles ist ein unerwünschter, aber zu gleich auch ein unvermeidbarer, Nebeneffekt.
Damit dieser Nebeneffekt nicht zu sofortigen Schäden am AT-Getriebe führt, werden "Kühlungsmöglichkeiten" ausgelotet.
Der dafür erforderliche Kosten-Nutzen-Aufwand muss wirtschaftlich rechenbar sein.

Grüsse vom OSC-Canibalisten STRUPPI
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#57
Zitat:Original von STRUPPI
Die "Erwärmung" des Getriebeöles ist ein unerwünschter, aber zu gleich auch ein unvermeidbarer, Nebeneffekt.
.Grüsse vom OSC-Canibalisten STRUPPI

Hallo Struppi,
so wie ich das hier mitlese, das beste ist für die Automatik so kalt wie möglich die arbeiten zu lassen?
Wenn das Getriebe dann immer um die 50 - 70° C warm wird ist es so am besten und weniger Verschleiß?
Also kann mann den Wärmetauscher abklemmen und dafür den Kühler einbauen?

Gruß

W.
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#58
Zitat:Original von STRUPPI
Hi corvette_fever
ich glaube, Du willst mich "foppen" mit Deinem "grösseren mechanischen" Wärmeaustauscher im Bezug mit "Mehr als öffnen kann nach meiner Meinung ein Kühlmittelthermostat nicht".

Also gibt es Thermostate, welche einen kühlenden Zusatzkreislauf aktivieren könnten.
Bedeutet, die Getriebeöltemperatur muss bei einsatz eines Thermostaten nicht zwingend unter 20°C (oder 40°C) liegen.
Ergo muss das Thermostat entsprechend in den Ölkreislauf verbaut werden (vieleicht wie ACP es macht?).

Sorry, dann hatte ich Dich falsch verstanden. Dein Satz, dass keine Vergrößerung des Kühlsystems nötig sei zur besseren Kühlung ist für mich nicht verständlich. Ich dachte er bezieht sich auf die von mir aufgeführten nötigen Zusatzkühler, zB Wasser.

Zitat:Wir habe hier im Forum nicht "nur" ein Bild betreffend "AT-Lebensdauer in abhängigkeit der Getriebeöltemperatur".

Die Wirkungsgradmaximierung der ATs geht zu lasten der Lebensdauer.
Das ist nicht nur im AT-Bereich so.

Sagt wer und warum? Die Erde ist eine Scheibe. Verstehst Du, worauf ich anspiele? Ich hätte gerne einen Nachweis, warum dies so sein soll.

Dagegen spricht die Verwendung eines Schmiermittels mit extrem hohem dynamischen Viskositätskoeffizienten. Das verwendete Öl nach Dexron Spezifikation ist bei 40°C fünfmal so zäh wie bei 100°C. Das wird bei der Konstrukion keinesfalls unbeachtet geblieben sein.

Zitat:Die "Erwärmung" des Getriebeöles ist ein unerwünschter, aber zu gleich auch ein unvermeidbarer, Nebeneffekt.

Sagt wer? Ich würde Hintergrundinformationen begrüßen.
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#59
Hab mal die Getriebeöltemperatur bei meinem Escalade überprüft. Gleich ob BAB oder Landstraße liegt das Öl immer zwischen 50 und 60 Grad C.
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#60
Moin!

In den Datenblättern der ATF Hersteller wird die Viscosität auch bei 40C und 100C
angegeben. Irgendwo dazwischen sollte wohl die optimale Temperatur für das Öl
liegen. Über 110C ist imho zu warm, es findet schliesslich keine Verbrennung im
Getriebe statt (oder doch? Zwinkern).
Gruß aus Braunschweig, Dieter

Mich kann man nicht beschreiben, mich muß man erleben.
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