Zitat:Original von Ralf. P.
LKW`s bekommt man mit der gewöhnlichen Hydraulikbremse nicht mehr zum Stehen. Die erforderlichen Bremskräfte für die großen Gewichte sind mit dieser Bremse mit vertretbaren Aufwand nicht aufzubringen. Deshalb dann die Druckluftbremse.
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Gruß
Hi Ralf. P.,
Nach dem Druckgesetz stimmt Deine Aussage so nicht.
Es lassen sich mit Hydraulik viel grössere übertragen/ausüben, als mit Druckluft, ohne in Lebensgefährliche Bereiche bei Druckluftgebrauch zu kommen.
Beispiel: Arbeitsmaschinen und Pressen.
Pneumatik hat eigentlich nur zwei Stellungen: Ein und Aus, oder Eingefahren oder Ausgefahren.
Zwischenstellungen, wie z.B. halb Ausgefahren + 2/3-Ausgefahren, sind schwer umsetzbar.
Bei Hydraulik kann fast jede Position angefahren und gehalten werden.
Noch feiner geht es mit elektrischen Positionierern, wie z.B. mit NC-Achsen.
Zitat:Original von Zaphod
Ganz einfach weil man Luft nachfüllen kann, und ein leichter Verlust keine Umweltschäden hervorruft?
Wie sollte man denn eine Anhängerbremse hydraulisch ankoppeln - da würde immer ein wenig Luft ins System kommen, und die Leitungen im Hänger müßten immer voll bleiben.
Ich finde eine LKW-Bremse nicht schlechter dosierbar, man muß sich halt nur an die Verzögerung gewöhnen. Also nicht gleich fester treten, wenn nichts passiert
Hi Zaphoid,
die Kupplungen lassen keine Luft in das System.
Ich habe lange genug damit arbeiten dürfen.
An "Umweltschäden" hat damals keiner "gedacht", kleckerte etwas, wurde es weg gewischt.
Schon mal eine Druckluftanlage popen gesehen?
Der Umstieg von einer Hydraulik-Bremsanlage auf eine Druckluft-Bremsanlage ist ein bisschen vergleichbar mit dem Umstieg von Seilzugbremse auf Servo-Bremse.
Zeitverzögerung hast Du schon geschrieben, liegt aber nicht am Pneumatik-System.
Sicher kann man das lernen, wenn man das im Blut hat.
Es gibt Einige, die können das nicht.
Ich brauchte auch eine Weile, um das samfte Bremsen bei Druckluftbremssen benutzen zu können.
Immer noch siehst Du aber auch bei LKW-Berufskraftfahrern das Schaukeln der Zugmaschine.
Ich denke, der Ralf weiß ganz genau, worüber er spricht.
Beim gleichen Systemdruck erzeugt ein Hydraulikzylinder (statisch betrachtet) genau die gleiche Kraft, wie ein Pneumatikzylinder (gleiche Dimensionierung vorausgesetzt).
Dynamisch betrachtet, setzt die Kraft beim Hydraulikzylinder sofort ein, während beim Pneumatiksystem erst die Zeit vergeht, die notwendig ist um die Luft imSystem soweit zu komprimieren, bis der gewünschte Druck erreicht ist. In dieser zeit steigt die Kraft bis zum Maximum an.
Diese Zeit/Verzögerung entfällt beim Hydrauliksystem, da (fast) nichts komprimiert wird.
Bei der Entspannung ist es das gleiche Spiel umgekehrt.
Beim Ansteuern der Bremse wird auch nicht der zurückgelegte Weg des Kolbens gesteuert, sondern nur der Anpressdruck.
Ansonsten bin ich ganz beim Cowboy... Warum sollte jemand so etwas im PKW machen wollen. Viel Aufwand, ohne einen Vorteil.
Ein weiterer Aspekt: Eine hydraulische Bremsanlage in einem LKW, die irgendwo eine minimale Undichtigkeit hätte, würde innerhalb kürzester Zeit mangels Bremsflüssigkeit ausfallen. Ganz im Gegensatz zur Druckluftbremse. Ein nicht unerheblicher Sicherheitsvorteil.
Ich bin selbst (fast) alles gefahren. Vom 7,5-Tonner mit Hydraulikbremse, über den geländegängigen 15-Tonner mit Einkreisbremse, bis zum modernen Sattelzug. Klar muß man sich erst einmal an die schiere Masse und Größe gewöhnen, aber ein moderner 10-Tonner fährt sich eigentlich wie ein PKW.
@ Z28-Fan
Schnelle Druckspeicher-Maschinen werden nur mit Pneumatik konstruiert, wie Sortiermaschinen usw.
Schaue bitte mal die Wegstrecken/Zeitdiagramme von Pneumatik und Hydraulik -Zylinder, Ventile, Motoren, usw. an.
Die erhöhte Kraftübertragung bei Hydraulik erfolgt über höheren Hydraulikdruck, welcher im gegensatz zur Drucklufterhöhung ungefährlicher ist.
Es hat sich sicherlich einiges Geändert, seit 2002, daher bin ich über verifizierte Angaben immer danbar.
1997 hatte ich meinen Abschluss in (unter anderem) Hydraulik gemacht.
Bis 2002 war ich damit beruflich kontaktiert.
Caterpiller/Zeppelin gehörten zu den betreuten Kunden, sowie Tabakverarbeitung, Kaffeverarbeitung und Grossdruckereien.
kannst Du mit der elektrischen "Handbremse" noch "dosiert" arbeiten, oder ist es eher eine elektrische Feststellbremse/Parkbremse geworden?
Grüsse vom OSC-Canibalisten STRUPPI
Hallo Struppi,
leider ist keine dosierung mehr möglich. So 1 bis 2 km/h blockiert die Bremse. Wenn man schneller fährt dann ertönt ein Warnsignal und es tut sich nichts. Wenn man den Hebel aber länger als 3 Sekunden hält dann leitet der Bremsasistent einen starken Bremsvorgang ein ohne das die Räder hinten blockieren und dass entweder bis zum Stillstand oder eben halt so lange man den Hebel gezogen hält.
ein bißchen anders ist es.
In PKW`s arbeitet die Hydraulikbremse fast immer direkt und wird nur durch Saugrohrunterdruck oder Vakumpumpe (weil Diesel und Turbos keinen oder nicht genug Saugrohrunterdruck haben).
Das heißt, die Kraft/Weg- Übersetzung ist in der Anlage. Um einen 44 t- Lastzug abzubremsen, brauchtest Du dann Pedalwege, dass die Länge deines rechten Beines bei weitem nicht ausreicht um genügend Weg bzw. Kraft aufzubringen. Du müsstest also einen richtig großen Kraftverstärker haben, der auch z.B. durch Druckluft angetrieben sein könnte. Und weil das wenig sinnvoll ist, kann man dann gleich eine Druckluftbremse bauen. So ist jedenfalls noch heute der Stand der Dinge.
Auf die Größe unserer Autos bezogen, gibt es auch bezüglich Dosierbarkeit, Ansprechverhalten, Wirkung und Kosten zur Zeit noch keine Alternative zur guten alten Hydraulikbremse.
Nochmal die Hauptunterschiede:
- Hydraulikbremse geht über eine gewisse Übersetzung DIREKT vom Fahrerfuß bis zum Bremssattel durch und bekommt dazu nur eine Kraftunterstützung durch Bremskraftverstärker.
- Druckluftbremsen funkionieren INDIREKT in dem mein Fuß nur Ventile steuert, die mehr oder weniger Druck in die Radbremszylinder lassen.