Für alle, die es interessiert:
Gestern ist mir beim Einbremsen meiner Beläge für den Lausitzring ein Bremssattel abhanden gekommen. Ich hatte zuvor die Beläge ringsum gegen Wettbewerbsbeläge getauscht. Dazu wurden die Räder und die Bremssättel demontiert.
Die Bremssättel wurden mit dem vorgeschriebenen Drehmoment (31Nm) festgezogen. Gleichwohl wurden die alten Schrauben gereinigt und wiederverwendet (mir waren die Schrauben ausgegangen.
Die Bremse wurde anschließend eingebremst. Etwas Überland und anschließend 10 Bremsungen von 120 auf 60km/h mit 50% Bremsleistung. Zum Abschluß erfolgte eine Bremsung aus 200km/h. Bei ca. 150km/h tat es einen Schlag...
Danach kam der ADAC...:
'08 Corvette C6 Coupe, Schalter, Z51 - Sonntagswagen
'03 Corvette C5 "RR" Coupe - work in progress
'91 Mercedes 190 E 2.5-16 - Racecar
Ich habe auf die abgerissene Schraube eine Mutter geschraubt und festgeschweißt und konnte so ohne Probleme die Hülse wiederverwenden. Die Bremse wurde heute morgen nochmals gemacht - dieses Mal mit neuen Schrauben. Anschließend bin ich noch auf einen Bremsenprüfstand. Bei der Sichtprüfung fiel übrigens auf, dass die Bremsleitungen (nicht Schläuche!) hinten massiv ankorrodiert waren. Werden bald getauscht. Liebe C5-Fahrer: Schaut Euch die Leitungen hinten mal an!
'08 Corvette C6 Coupe, Schalter, Z51 - Sonntagswagen
'03 Corvette C5 "RR" Coupe - work in progress
'91 Mercedes 190 E 2.5-16 - Racecar
Zitat:Bei der Sichtprüfung fiel übrigens auf, dass die Bremsleitungen (nicht Schläuche!) hinten massiv ankorrodiert waren. Werden bald getauscht. Liebe C5-Fahrer: Schaut Euch die Leitungen hinten mal an!
Würde sagen Phänomen von Fahrzeugen die im Winter bewegt werden und viel Salz sehen. Fährst Du Deinen Wagen im Winter?
Bei hochfesten Schrauben gibt es das Problem von wasserstoffinduziertem Sprödbruch. Dieser entsteht, wenn die Schrauben vor der Galvanisierung abgebeizt werden. Hierbei wird dem Material Wasserstoff angeboten, der in die Oberfläche diffundiert. Werden die Schrauben nach dem Galvanisieren nicht getempert, kann es ab einer Güteklasse von 10.9 und höher zu diesem Sprödbruch kommen. Dieser tritt allerdings im Normalfall direkt nach der Montage auf. In manchen Fällen kann jedoch die Schraube dadurch nur leicht geschwächt sein.
Es gibt jedoch auch Fälle im Fahrwerksbereich, wo Schrauben erst nach einigen Jahren abgerissen sind. Hierbei wurde nach Untersuchungen festgestellt, dass es auch zu einem Wasserstoffinduziertem Sprötbruch durch nachträgliche Korrosion kommen kann.
Ich würde auf jeden Fall nur Schrauben ohne galvanischen Oberflächenüberzug für hochfeste Verbindungen verwenden. Hierfür nimmt man z.B. Schrauben mit Delta Tone-Beschichtung.
Ich würde sagen, die Schraube hat irgendwann einer zu fest angezogen, das kann ja schon vor Deiner Zeit gewesen sein, oder die Schraube war fest korrodiert und Du musstest zum Lösen ein sehr hohes Drehmoment aufbringen. An Wasserstoff- Sprödbruch glaube ich eigentlich weniger, da der Wasserstoff nicht so tief eindringt, und bei dem Schraubendurchmesser eigentlich nicht die Rolle spielen dürfte.