24.09.2011, 23:01
Jo Leute, es gibt einen kleinen Nachtrag zu diesem netten Thread. Ist übrigens schon lustig: Wenn ich mich an Treffen dieser Tage vorstelle und sage "ich bin der Martin, der Swiss Yankee", dann antworten fast alle "ah klar, der Typ mit dem Knall und weissen Rauch" 
. Nun ja, so kriegt jeder seine 10 Minuten Berühmtheit.
Was ist passiert?
Ich war vor ein paar Wochen ca. 800km unterwegs, von zu Hause aus über den Gotthard, dann im Stau im Tessin, wieder zurück über den Gotthard, rauf nach Böblingen und dann wieder mit Stau und allem Möglichen zurück nach Hause. In anderen Worten: Ich habe das Auto gestresst. Schon 1-2 Wochen vorher hatte ich so ein leichtes Ruckeln bemerkt beim Anfahren und Wolfi hat mich bei der Ausfahrt vom Super Corvette Sunday schon drauf angesprochen. Ich dachte es wäre der Vergaser, vielleicht etwas zu fett eingestellt. An dem besagten Wochenende wurde es dann etwas schlimmer. Bei höheren Drehzahlen war es weg, manchmal sogar komplett weg vor allem bei warmen Motor. Ausserdem knallte der Auspuff heftiger als sonst, wenn ich das Gas zurück nahm. Nun ja. Henry war für mehrere Wochen in USA, d.h. ich dachte da kann ich gut abwarten und dann mal schnell zum Einstellen hin.
Nach Böblingen war es mir aber doch zu unheimlich und ich fuhr nach vorheriger Absprache zu einer renommierten Werkstatt in der Innerschweiz. Den Namen lasse ich weg, aber viele hier kennen sie. So lief es ab:
Ich fahre hin und ein Mitarbeiter nimmt das Auto in Empfang. Er lässt den Motor an und nimmt seine Blitzpistole. Er runzelt die Stirn und hängt die Sonde von seinem Abgasmessgerät erst in das eine, dann das andere Auspuffrohr. Dann runzelt er die Stirn noch mehr und stellt den Motor ab. Er schaut mich an und sagt, es hätte keinen Sinn, den Vergaser einzustellen. Meine Zylinderkopfdichtung sei durch.
Ich schaue fassungslos. Er zeigt auf sein Messgerät und zeigt mir, dass ein Wert (ich glaube es war "HC", bin aber nicht mehr sicher) am linken Auspuffrohr einen viel zu hohen Wert anzeigt. Ich hake nach und er sagt, "doch, ohne Zweifel. Schon oft gesehen. Wenn du willst, machen wir eine Motorrevision, aber du musst dich sofort anmelden, sonst wird's vor dem Fühling nichts mehr". Auf meine Frage, ob ich mit dem Auto noch nach Hause komme, meint er "Ja, klar, passiert nichts wenn du nicht noch hunderte von Kilometern fährst". Ausserdem sei es klar, dass bei Zylinder "7" das Problem liegen müsse. Das ist da, wo die Kompression etwas niedriger ist als bem Rest.
Ich bin mit eingeklemmten Schwanz und einer Stinkwut auf Henry mit der Corvette nach Hause. Dort habe ich mich einen Tag lang aufgeregt und dann natürlich doch Henry angerufen, der just zurück aus USA war. Der sagte mir natürlich, ich soll sie vorbei bringen. Das habe ich dann letzte Woche gemacht. Ich bin gefahren wie mit einem rohen Ei. 80 auf der Autobahn, dauernd von Truckern überholt. Bei Henry angekommen war mein Papa schon da, um mich wieder nach Hause zu bringen. Henry macht ein Pokerface und sagt er müsse warten bis der Motor abgekühlt sei. Ausserdem sind wieder ein paar Ferrari-Oldtimer Kunden in der Warteschalufe.
Am Donnerstag ruft Henry an: Es ist nicht die Zylinderkopfdichtung. Der Kompressionstest ist fast identisch wie direkt nach der Revision vor 2 Monaten. Keine Anzeichen von Wasser im Öl oder in den Abgasen. Aber: Das Auto lief nur auf 7 Zylindern. Nicht bei Zylinder 7, sondern bei Zylinder 1.
Die Kerze sei völlig verrust/verölt gewesen. Er hätte sie dann getauscht und das Problem sei immer noch da gewesen. Erst ein neues Zündkabel hätte es behoben und seither läuft sie wieder wie eine 1. Ich konnte es nicht glauben. Henry hat noch zwei längere Probefahrten gemacht, alles durchgecheckt und bleibt bei seiner Analyse: "Alles ok".
So. Jetzt stand ich da wie ein Ar$ch. Soviel zu Vorverurteilung und falschem Vertrauen. Klar bin ich extrem froh, dass es nichts schlimmes ist. Mich frustriert es einfach, dass ich mich nicht halbwegs auf "Spezialisten" verlassen kann. Was wäre wohl passiert, wenn ich das Auto wirklich in die Revision gegeben hätte? Hätten die dann gemerkt dass es nur das Zündkabel war oder hätten die die Revision durchgezogen? Ich mag's mir gar nicht ausmalen. Drecksbande. Sorry, ich bin immer noch sauer.
Auf jeden Fall freue ich mich, dass Katja und ich nächstes Wochenende rauf nach Metzingen können. Ein Wochenendtrip mit der Corvette.
. Nächstes Jahr habe ich mir fest vorgenommen, eine längere, mehrtägige Tour zu machen. Meine Corvette hat in meinen Augen den Härtetest bestanden. Defektes Zündkabel hin- oder her.
Schönes Weekend und Grüsse, Martin
. Nun ja, so kriegt jeder seine 10 Minuten Berühmtheit.Was ist passiert?
Ich war vor ein paar Wochen ca. 800km unterwegs, von zu Hause aus über den Gotthard, dann im Stau im Tessin, wieder zurück über den Gotthard, rauf nach Böblingen und dann wieder mit Stau und allem Möglichen zurück nach Hause. In anderen Worten: Ich habe das Auto gestresst. Schon 1-2 Wochen vorher hatte ich so ein leichtes Ruckeln bemerkt beim Anfahren und Wolfi hat mich bei der Ausfahrt vom Super Corvette Sunday schon drauf angesprochen. Ich dachte es wäre der Vergaser, vielleicht etwas zu fett eingestellt. An dem besagten Wochenende wurde es dann etwas schlimmer. Bei höheren Drehzahlen war es weg, manchmal sogar komplett weg vor allem bei warmen Motor. Ausserdem knallte der Auspuff heftiger als sonst, wenn ich das Gas zurück nahm. Nun ja. Henry war für mehrere Wochen in USA, d.h. ich dachte da kann ich gut abwarten und dann mal schnell zum Einstellen hin.
Nach Böblingen war es mir aber doch zu unheimlich und ich fuhr nach vorheriger Absprache zu einer renommierten Werkstatt in der Innerschweiz. Den Namen lasse ich weg, aber viele hier kennen sie. So lief es ab:
Ich fahre hin und ein Mitarbeiter nimmt das Auto in Empfang. Er lässt den Motor an und nimmt seine Blitzpistole. Er runzelt die Stirn und hängt die Sonde von seinem Abgasmessgerät erst in das eine, dann das andere Auspuffrohr. Dann runzelt er die Stirn noch mehr und stellt den Motor ab. Er schaut mich an und sagt, es hätte keinen Sinn, den Vergaser einzustellen. Meine Zylinderkopfdichtung sei durch.
Ich schaue fassungslos. Er zeigt auf sein Messgerät und zeigt mir, dass ein Wert (ich glaube es war "HC", bin aber nicht mehr sicher) am linken Auspuffrohr einen viel zu hohen Wert anzeigt. Ich hake nach und er sagt, "doch, ohne Zweifel. Schon oft gesehen. Wenn du willst, machen wir eine Motorrevision, aber du musst dich sofort anmelden, sonst wird's vor dem Fühling nichts mehr". Auf meine Frage, ob ich mit dem Auto noch nach Hause komme, meint er "Ja, klar, passiert nichts wenn du nicht noch hunderte von Kilometern fährst". Ausserdem sei es klar, dass bei Zylinder "7" das Problem liegen müsse. Das ist da, wo die Kompression etwas niedriger ist als bem Rest. Ich bin mit eingeklemmten Schwanz und einer Stinkwut auf Henry mit der Corvette nach Hause. Dort habe ich mich einen Tag lang aufgeregt und dann natürlich doch Henry angerufen, der just zurück aus USA war. Der sagte mir natürlich, ich soll sie vorbei bringen. Das habe ich dann letzte Woche gemacht. Ich bin gefahren wie mit einem rohen Ei. 80 auf der Autobahn, dauernd von Truckern überholt. Bei Henry angekommen war mein Papa schon da, um mich wieder nach Hause zu bringen. Henry macht ein Pokerface und sagt er müsse warten bis der Motor abgekühlt sei. Ausserdem sind wieder ein paar Ferrari-Oldtimer Kunden in der Warteschalufe.Am Donnerstag ruft Henry an: Es ist nicht die Zylinderkopfdichtung. Der Kompressionstest ist fast identisch wie direkt nach der Revision vor 2 Monaten. Keine Anzeichen von Wasser im Öl oder in den Abgasen. Aber: Das Auto lief nur auf 7 Zylindern. Nicht bei Zylinder 7, sondern bei Zylinder 1.
Die Kerze sei völlig verrust/verölt gewesen. Er hätte sie dann getauscht und das Problem sei immer noch da gewesen. Erst ein neues Zündkabel hätte es behoben und seither läuft sie wieder wie eine 1. Ich konnte es nicht glauben. Henry hat noch zwei längere Probefahrten gemacht, alles durchgecheckt und bleibt bei seiner Analyse: "Alles ok".So. Jetzt stand ich da wie ein Ar$ch. Soviel zu Vorverurteilung und falschem Vertrauen. Klar bin ich extrem froh, dass es nichts schlimmes ist. Mich frustriert es einfach, dass ich mich nicht halbwegs auf "Spezialisten" verlassen kann. Was wäre wohl passiert, wenn ich das Auto wirklich in die Revision gegeben hätte? Hätten die dann gemerkt dass es nur das Zündkabel war oder hätten die die Revision durchgezogen? Ich mag's mir gar nicht ausmalen. Drecksbande. Sorry, ich bin immer noch sauer.
Auf jeden Fall freue ich mich, dass Katja und ich nächstes Wochenende rauf nach Metzingen können. Ein Wochenendtrip mit der Corvette.
. Nächstes Jahr habe ich mir fest vorgenommen, eine längere, mehrtägige Tour zu machen. Meine Corvette hat in meinen Augen den Härtetest bestanden. Defektes Zündkabel hin- oder her.Schönes Weekend und Grüsse, Martin
