07.03.2013, 23:21
Ok, ich nehme jetzt allen Mut zusammen und gehe freiwillig auf die virtuelle Schlachtbank. Ja, wir haben den Trailingarm nicht ersetzt sondern gerichtet. Jetzt ist es raus. Ich war zuerst voll auf dem Trip, alles komplett wegschmeissen und durch Neuteile ersetzen. Ich habe meine Meinung geändert und nachdem was ich gestern als Stift in der Werkstatt von Henry erlebt habe bin ich überzeugt, dass es so richtig war. Wenn ich falsch liegen sollte, werde ich vielleicht jung sterben und die warnenden Stimmen unter euch werden Recht gehabt haben. Ich glaube aber, dass ich noch lange Freude an der Corvette und meinen alten Trailingarms haben werde.
Wie auf dem Foto in meinem gestrigen Post zu sehen ist, war der Fahrerseitige Tralingarm verbogen (sie liegen auf dem Foto seitenverkehrt). Wir haben dann zu dritt den Arm untersucht. Rost war nur sehr oberflächlich. Nirgends morsch, auch nicht an den dünnen Stellen. Die Konstruktion ist ja eigentlich nichts anderes, als ein etwas dickeres Blech, welches gebogen und an ein paar wenigen Punkten geschweisst ist. Ein ziemlich armseliges Stück Ingenieurkunst, muss ich sagen. Wir haben den Arm genommen und an der Biegestelle gewärmt. Anschliessend vorsichtig (nicht mit Hammerschlägen oder sowas) auf der Werkbank gerichtet. Nach dem Abkühlen wurden die Nähte neu geschweisst. Klar ändert sich die Festigkeit von Metall, wenn es gebogen wird. Das ist sogar mir bewusst. Die Gründe weshalb wir alle unisono gesagt haben es lohnt sich:
Die meisten Kräfte des Längslenkers wirken in der X-Achse des Autos, d.h. beim Bremsen und Beschleunigen. Die seitlichen Kräfte die darauf wirken sind deutlich geringer. Die Strut Rods nehmen sicher einen Teil auf. Eine riesige Hebelwirkung, welche zu einem nochmaligen Verbiegen oder Gottbehüte einem Bruch führen könnte, kann ich schlicht nicht sehen.
Hier das Foto nach dem Richten:
Meine These was diese Verformung verursacht hat:
Der gebrochene zentrale Bolzen in der Blattfeder hat bewirkt, dass sich die einzelnen Lagen der Blattfeder verschieben konnten. Der unterste hat auf den Bolzen im Trailingarm gewirkt. Sieht man gut auf diesem Foto. Dann noch 1000 oder 2000km gefahren und presto sieht es so aus:
Der Trailingarm ist wieder gerade. Es sind überall neue Lager, Dichtringe und Buchsen drin. Die Shims sind neu. Ebenso die Strut Rods, alle Bolzen, die Bremsscheibe und alle -beläge inkl. Handbremse. Und nicht zuletzt eine nigelnagelneue Blattfeder. Übrigens, ich musste die Kegelrollenlager wieder umtauschen und solche mit Aussenringen kaufen. Das waren tatsächlich billige Armutsversionen.
Ist das jetzt ein verkehrsuntaugliches Auto? Ich steige auf jeden Fall mit einem sehr viel besseren Gefühl wieder ein.
Gruss, Martin
Wie auf dem Foto in meinem gestrigen Post zu sehen ist, war der Fahrerseitige Tralingarm verbogen (sie liegen auf dem Foto seitenverkehrt). Wir haben dann zu dritt den Arm untersucht. Rost war nur sehr oberflächlich. Nirgends morsch, auch nicht an den dünnen Stellen. Die Konstruktion ist ja eigentlich nichts anderes, als ein etwas dickeres Blech, welches gebogen und an ein paar wenigen Punkten geschweisst ist. Ein ziemlich armseliges Stück Ingenieurkunst, muss ich sagen. Wir haben den Arm genommen und an der Biegestelle gewärmt. Anschliessend vorsichtig (nicht mit Hammerschlägen oder sowas) auf der Werkbank gerichtet. Nach dem Abkühlen wurden die Nähte neu geschweisst. Klar ändert sich die Festigkeit von Metall, wenn es gebogen wird. Das ist sogar mir bewusst. Die Gründe weshalb wir alle unisono gesagt haben es lohnt sich:
Die meisten Kräfte des Längslenkers wirken in der X-Achse des Autos, d.h. beim Bremsen und Beschleunigen. Die seitlichen Kräfte die darauf wirken sind deutlich geringer. Die Strut Rods nehmen sicher einen Teil auf. Eine riesige Hebelwirkung, welche zu einem nochmaligen Verbiegen oder Gottbehüte einem Bruch führen könnte, kann ich schlicht nicht sehen.
Hier das Foto nach dem Richten:
Meine These was diese Verformung verursacht hat:
Der gebrochene zentrale Bolzen in der Blattfeder hat bewirkt, dass sich die einzelnen Lagen der Blattfeder verschieben konnten. Der unterste hat auf den Bolzen im Trailingarm gewirkt. Sieht man gut auf diesem Foto. Dann noch 1000 oder 2000km gefahren und presto sieht es so aus:
Der Trailingarm ist wieder gerade. Es sind überall neue Lager, Dichtringe und Buchsen drin. Die Shims sind neu. Ebenso die Strut Rods, alle Bolzen, die Bremsscheibe und alle -beläge inkl. Handbremse. Und nicht zuletzt eine nigelnagelneue Blattfeder. Übrigens, ich musste die Kegelrollenlager wieder umtauschen und solche mit Aussenringen kaufen. Das waren tatsächlich billige Armutsversionen.
Ist das jetzt ein verkehrsuntaugliches Auto? Ich steige auf jeden Fall mit einem sehr viel besseren Gefühl wieder ein.
Gruss, Martin