04.01.2014, 21:58
Zitat:Original von Woodpecker61
alte Faustregel: wenn der Motor kalt ohne Choke problemlos anspringt und rundläuft ist der Vergaser viel zu fett calibriert und eingestellt!!!
ein 750 cfm Vergaser wird auf einem 350er Motor immer nur auf der ersten Stufe laufen da der Motor nicht genügend Vakuum produziert um die 2. Stufe zu öffnen.
Vakuum-Vergaser ist nicht die erste Wahl für einen Motor der so eine scharfe Nocke hat, jedenfalls war das meine Erfahrung und ich hab auch andere Leidensgenossen getroffen.
Ich hatte Verschiedenste probiert, die sind auch mit allen möglichen Kits vergeblich bearbeitet worden, ein Rennmechaniker war daran, der irgendwelche zusätzlichen Kanäle gesetzt hat und was weiß ich alles.
Ein stinknormaler 750er double pumper, also mechanisch, KEINE Vakuumsteuerung, hat dann Besserung gebracht.
Das Absterben wie z.B. beim Befahren einer Autobahnzufahrt mit Gefälle (haarsträubend !), oder auch Kurven mit vermindertem Tempo, war dann okay.
Der mechanische Double Pumper brauchte noch ein bißchen mehr Futter, war aber die einzige Lösung.
Das was ihr meint mit zu großen Vergasern trifft eher mehr auf "normale" 300 PS-Small-Blocks zu, die zivilere Nockenwellen haben und nicht auf diese Drehzahlen ausgelegt sind und schon von den Köpfen her nur weniger Gemisch verarbeiten können.
Mein Motor war beim Bau schon auf dieses Drehzahl-Niveau ausgelegt. Kurbelwellenbearbeitung mit spezieller Nitrierung, geschmiedete Innereien, Kolben untereinander auf ein Gramm Toleranz ausgewuchtet, Pleuel genauso, dann nochmal die Kolben-Pleuel-Kombinationen usw.
Soweit wie möglich ausgeräumte Dart-Köpfe (kein Alu), die nochmal deutlich mehr Luft reinsaugten als die vorherigen bearbeiteten L-82 Köpfe.
Auch der Ventiltrieb war eigentlich darauf eingestellt, aber obwohl auch hier nach den ersten Schäden geändert wurde, war es immer wieder die Schwachstelle.
Ich hatte mich sogar selbst bei 6000 Umin begrenzt, obwohl der Motor aufwendig für 7000 gebaut war.
Mit dem testweise verbauten 650er Vergaser habe ich mit diesem Motor gar nichts gerissen.
Beim Losfahren war ich erst begeistert wie schön der untenrum das Gas angenommen hat, aber dann total enttäuscht wie schnell der rechte Fuß plötzlich auf dem Bodenblech war, und nicht mehr viel nachkam.
Das kannte ich mit dem 750er überhaupt nicht. Der 650er konnte diese Köpfe nicht mehr füttern, da wo der Motor seinen eigentlichen Bereich hatte.
Bei so einem Motor spielt sich alles oben ab, wie soll das mit einem kleinen Vergaser, der sonst einen ganz anders ausgelegten Motor füttert, funktionieren.
Dann braucht man gleich nicht so viel Geld ausgeben, und kann den Motor viel billiger für den normalen Drehzahlbereich mit weniger Spitzenleistung bauen.
Der hat dann mehr Laufkultur.
850er hätte das Potential noch besser ausgeschöpft, aber der 750er war an meinem Motor ein Kompromiß wegen des ohnehin schon heftigen Verbrauchs.
Der Choke wurde bei mir ausgebaut, wenn man auf die Leistung obenrum aus ist, wird das oft gemacht um alles Behindernde wegzuhaben.
Wenn man das Prozedere kennt, springt der auch ohne problemlos an.
Eine fettere Einstellung ist bei einem solchen Motor völlig normal und wird schon aus Sicherheitsgründen immer so gemacht.
So wie ich es verstanden habe, ist die Motor-/Nockenwellenauslegen bei fkh ähnlich, vielleicht nicht ganz so extrem.
Auf einem solchen Motor funktionert der mechanische Double Pumper besser, wird aber dem Kunden oft nicht so verkauft, da dann der Verbrauch steigt, auch der Vergaser ist teurer.
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"....WAS MAN ANFÄNGT, MUß MAN AUCH ZU EN
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