21.08.2014, 14:19
Für den Bereich östlich von Chemnitz kann ich nicht sprechen, aber im Bereich Westsachsen (Hof bis Chemnitz) kenne ich mich gut aus und werde auch von einigen Werkstätten hin und wieder kontaktiert wenn es Probleme mit einem US V8 gibt.
Der Grundtenor lässt sich vermutlich aber auf ganz Sachsen übertragen. Ich glaube nicht, dass du im östlichen Sachsen eine Werkstatt findest, die sich eine Spezialisierung auf amerikanische Automobile geschweige denn Corvette leisten kann, dafür gibt es einfach zu wenige Fahrzeuge. Des Weiteren pflegen und reparieren die meisten (sächsischen) Besitzer ihre älteren Autos komplett selbst und das aus gutem Grund.
Aktuell ist eine C4 ca. 20-30 Jahre alt und geht in gutem bis sehr gutem Zustand gerade so 5-stellig über die Theke (auch dafür gibt es gute Gründe).
Eine C4 KANN ein günstig zu wartendes und reparierendes Fahrzeug sein, vorausgesetzt die Reparaturen werden selbst durchgeführt und die Teile direkt in den USA bezogen.
Sie kann aber auch eine ABSOLUTE GELDVERNICHTUNGSMASCHINE sein wenn man auf Werkstätten und Teilekauf über selbige angewiesen ist.
Altersbedingt ist zur Zeit bei ALLEN C4 Vetten einiges zu tun bzw. wenigstens zu prüfen wie z. B. gesamte Achslagerung, evtl. Kreuzgelenke, Zündkerzen, -kabel, -verteiler, -spule, -modul, Einspritzventile, Lambdasonden, Stoßdämpfer, Radioanlage, Automatikantenne, Weatherstrips, diverse Wellendichtringe und Dichtungen am Motor, Wasserpumpe, Kühlwassertausch evtl. mal Zylinderkopfdichtungstausch, Massepunkte reinigen, wackelnde Lenksäule instand setzen, Radlager, Reifen, Ölwechsel am Differential und Getriebe usw. Die Liste ließe sich noch lange fortführen, größere Defekte sind da noch nicht eingeschlossen. Nach 20-30 Jahren ist eben bei jedem Auto einiges zu tun, wenn man es in gutem Zustand erhalten will. Schon nur die oben aufgeführten Arbeiten übersteigen in vielen Werkstätten den Anschaffungspreis einer C4.
Ich kenne einen C4 Fahrer persönlich der für einen Austauschmotor im Rundum-Sorglos-Paket in der Werkstatt 12.000 € bezahlt hat. Ein anderer wiederum hat einen AT-Motor vom gleichen Aufbereiter in Eigenleistung für insgesamt 3.250 € in seine C4 eingebaut. Und die Qualität des DIY Einbaus war in diesem Fall sogar besser, als die Leistung der Werkstatt (an der Spritzwand angestoßen, diverse Kratzer usw.).
Womit wir beim nächsten Punkt wären. Eine Corvette C4 ist kein kompliziertes Auto sie hat aber, wie jedes Auto, ihre Besonderheiten und davon ziemlich viele. Eine fachgerechte Reparatur ohne originales Werkstatthandbuch ist, sobald es etwas in die Tiefe geht, bei einer C4 schlicht und einfach unmöglich. Eine 'normale' Werkstatt kann sich aber schon aus finanziellen Gründen nicht für jeden 'Exot' die Serviceunterlagen des Herstellers besorgen und selbst wenn der Kunde ein Servicemanual mitbringt scheitert es bei US Autos meist am Verständnis der Unterlagen in englischer Sprache. Zollwerkzeug ist häufig auch nicht in ausreichender Vielfalt bzw. Qualität vorhanden, weil die Anschaffung sich für die paar Fahrzeuge nicht lohnt. Von im Fall Corvette C4 bei einigen Reparaturen zwingend notwendigem Spezialwerkzeug reden wir jetzt noch gar nicht. Erfahrung welche Ersatzteile empfehlenswert sind und von welchen man besser die Finger lassen sollte liegen i. d. R. auch nicht vor.
In Summe bleibt dann festzuhalten, dass eine fachgerechte Reparatur einer C4 in einer 'normalen' Werkstatt kaum bezahlbar ist und sobald sie bezahlbar wird eben nicht mehr fachgerecht ist. Und das kann bei einer C4 in Folge verdammt teuer werden. Wenn z. B. die mechanische Traktionskontrolle bei einem 1992-93er Baujahr nach Demontage nicht wieder richtig eingestellt wird dann ist das Automatikgetriebe nach 50-100 km futsch usw. Und noch etwas Ami ist nicht gleich Ami, wie einige Werkstätten gerne glauben lassen. Schon die Unterschiede und Besonderheiten von Chevrolet, Ford und Chrysler V8 Maschinen sind zum Teil gravierend. Wenn jemand historische Fords in hoher Qualität repariert heißt das noch lange nicht, dass er das auch bei Corvettes bringt.
Sorry dass es etwas länger wurde und ich evtl. den einen oder anderen Zweifel in dir aufkommen habe lassen ... aber m. E. ist es besser vorher zu wissen was auf einen zukommt.
Als Fazit würde ich raten mit Anschaffung einer C4 entweder in das zeitraubende Hobby/Abenteuer Wartung & Reparatur einzusteigen und Geld in Raum, gutes Werkzeug und Serviceunterlagen zu investieren (handwerkliches Geschick vorausgesetzt), oder Anfahrten von 400-800 km in Kauf zu nehmen um das Fahrzeug in kundige Hände zu geben.
Falls du dich für die erste Variante entscheiden solltest, stehe ich dir gerne mit Rat und falls meine knapp bemessene Freizeit erlaubt evtl. auch mal mit Tat zur Verfügung. Viel Erfolg und wenig Lehrgeld!
Der Grundtenor lässt sich vermutlich aber auf ganz Sachsen übertragen. Ich glaube nicht, dass du im östlichen Sachsen eine Werkstatt findest, die sich eine Spezialisierung auf amerikanische Automobile geschweige denn Corvette leisten kann, dafür gibt es einfach zu wenige Fahrzeuge. Des Weiteren pflegen und reparieren die meisten (sächsischen) Besitzer ihre älteren Autos komplett selbst und das aus gutem Grund.
Aktuell ist eine C4 ca. 20-30 Jahre alt und geht in gutem bis sehr gutem Zustand gerade so 5-stellig über die Theke (auch dafür gibt es gute Gründe).
Eine C4 KANN ein günstig zu wartendes und reparierendes Fahrzeug sein, vorausgesetzt die Reparaturen werden selbst durchgeführt und die Teile direkt in den USA bezogen.
Sie kann aber auch eine ABSOLUTE GELDVERNICHTUNGSMASCHINE sein wenn man auf Werkstätten und Teilekauf über selbige angewiesen ist.
Altersbedingt ist zur Zeit bei ALLEN C4 Vetten einiges zu tun bzw. wenigstens zu prüfen wie z. B. gesamte Achslagerung, evtl. Kreuzgelenke, Zündkerzen, -kabel, -verteiler, -spule, -modul, Einspritzventile, Lambdasonden, Stoßdämpfer, Radioanlage, Automatikantenne, Weatherstrips, diverse Wellendichtringe und Dichtungen am Motor, Wasserpumpe, Kühlwassertausch evtl. mal Zylinderkopfdichtungstausch, Massepunkte reinigen, wackelnde Lenksäule instand setzen, Radlager, Reifen, Ölwechsel am Differential und Getriebe usw. Die Liste ließe sich noch lange fortführen, größere Defekte sind da noch nicht eingeschlossen. Nach 20-30 Jahren ist eben bei jedem Auto einiges zu tun, wenn man es in gutem Zustand erhalten will. Schon nur die oben aufgeführten Arbeiten übersteigen in vielen Werkstätten den Anschaffungspreis einer C4.
Ich kenne einen C4 Fahrer persönlich der für einen Austauschmotor im Rundum-Sorglos-Paket in der Werkstatt 12.000 € bezahlt hat. Ein anderer wiederum hat einen AT-Motor vom gleichen Aufbereiter in Eigenleistung für insgesamt 3.250 € in seine C4 eingebaut. Und die Qualität des DIY Einbaus war in diesem Fall sogar besser, als die Leistung der Werkstatt (an der Spritzwand angestoßen, diverse Kratzer usw.).
Womit wir beim nächsten Punkt wären. Eine Corvette C4 ist kein kompliziertes Auto sie hat aber, wie jedes Auto, ihre Besonderheiten und davon ziemlich viele. Eine fachgerechte Reparatur ohne originales Werkstatthandbuch ist, sobald es etwas in die Tiefe geht, bei einer C4 schlicht und einfach unmöglich. Eine 'normale' Werkstatt kann sich aber schon aus finanziellen Gründen nicht für jeden 'Exot' die Serviceunterlagen des Herstellers besorgen und selbst wenn der Kunde ein Servicemanual mitbringt scheitert es bei US Autos meist am Verständnis der Unterlagen in englischer Sprache. Zollwerkzeug ist häufig auch nicht in ausreichender Vielfalt bzw. Qualität vorhanden, weil die Anschaffung sich für die paar Fahrzeuge nicht lohnt. Von im Fall Corvette C4 bei einigen Reparaturen zwingend notwendigem Spezialwerkzeug reden wir jetzt noch gar nicht. Erfahrung welche Ersatzteile empfehlenswert sind und von welchen man besser die Finger lassen sollte liegen i. d. R. auch nicht vor.
In Summe bleibt dann festzuhalten, dass eine fachgerechte Reparatur einer C4 in einer 'normalen' Werkstatt kaum bezahlbar ist und sobald sie bezahlbar wird eben nicht mehr fachgerecht ist. Und das kann bei einer C4 in Folge verdammt teuer werden. Wenn z. B. die mechanische Traktionskontrolle bei einem 1992-93er Baujahr nach Demontage nicht wieder richtig eingestellt wird dann ist das Automatikgetriebe nach 50-100 km futsch usw. Und noch etwas Ami ist nicht gleich Ami, wie einige Werkstätten gerne glauben lassen. Schon die Unterschiede und Besonderheiten von Chevrolet, Ford und Chrysler V8 Maschinen sind zum Teil gravierend. Wenn jemand historische Fords in hoher Qualität repariert heißt das noch lange nicht, dass er das auch bei Corvettes bringt.
Sorry dass es etwas länger wurde und ich evtl. den einen oder anderen Zweifel in dir aufkommen habe lassen ... aber m. E. ist es besser vorher zu wissen was auf einen zukommt.
Als Fazit würde ich raten mit Anschaffung einer C4 entweder in das zeitraubende Hobby/Abenteuer Wartung & Reparatur einzusteigen und Geld in Raum, gutes Werkzeug und Serviceunterlagen zu investieren (handwerkliches Geschick vorausgesetzt), oder Anfahrten von 400-800 km in Kauf zu nehmen um das Fahrzeug in kundige Hände zu geben.
Falls du dich für die erste Variante entscheiden solltest, stehe ich dir gerne mit Rat und falls meine knapp bemessene Freizeit erlaubt evtl. auch mal mit Tat zur Verfügung. Viel Erfolg und wenig Lehrgeld!