10.10.2015, 15:22
Etwas Sorgen hat mir mein Motor bereitet (und wie sich herausstellte zu Recht), weil er ziemlich vibrierte.
Also bin ich mit Unterstützung von einem Ferrari-Schrauber aus der Nachbarschaft die Baustelle angegangen.
Hier ist ein Exkurs über meinen 489er:
Vor ca. 2 Jahren, als ich selber noch nicht tief genug in der Materie drin war, wollte ich einfach mehr Power haben.
Durch Zufall bin ich an einen Motorenschrauber aus dem Allgäu geraten, dessen Werkstatt den gleichen Namen
wie ein Taschenhersteller hat. Er ist sicherlich hochspezialisiert auf Renn-Smallblocks. Aber Big Blocks scheinen
nicht so sein Tagesgeschäft zu sein. Ich liste einfach mal ein paar Probleme auf:
- zu schwache Ventilfedern
- die Hydrostößel nicht getauscht bzw. für die höhere Drehzahl ausgelegt (Ventilflattern bei 5200/min)
- etwas niedriges Verdichtungsverhältnis (ca. 8,8:1)
- starke Vibrationen
Wenn man in seinen 454er ein Stroker-Kit baut, kann man auf verschiedene Kurbelwellenanbieter zurückgreifen.
Was sie alle gemeinsam haben, ist die Erhöhung des Hubs von 4“ auf 4,25“. Ab 454 Cui sind die Big Blocks normalerweise
„externally balanced“. D.h. die Kurbelwelle ist nicht vollständig gewuchtet. Der Ausgleich erfolgt durch Wuchtgewichte
im Balancer und Schwungrad. Manche Anbieter haben aber auch bereits gewuchtete Kurbelwellen im Programm. Bei mir
wurde aber eine extern zu wuchtende eingebaut.
Der Motorenbauer hat das nicht berücksichtigt. Natürlich erfordert der größere Hub und das andere Gewicht der
Pleuel und Kolben auch ein erneutes Wuchten von Schwungscheibe und Balancer.
Ich habe mich dann an Chris Staub gewendet (http://www.straubtechnologies.com), von dem ich meine Nockenwelle
schleifen lassen habe. Er hat mir unmißverständlich klargemacht, dass der Motor zerlegt werden muß und dass vermutlich die Lager schon kaputt seien.
Hier ist das Ergebnis, nachdem ich den Motor komplett zerlegt habe:
Die Klammer an dem Ventilfederdeckel hat sich gelöst. Ob das von unsachgemäßen Einbau kam oder von den Vibrationen kann ich nur spekulieren.
![[Bild: 23357462gq.jpg]](https://up.picr.de/23357462gq.jpg)
Dadurch hat es den Kipphebel etwas zerstört
![[Bild: 23357456co.jpg]](https://up.picr.de/23357456co.jpg)
Hier sind die Kurbelwellenlager. Durch die Unwucht sind alle kaputtgegangen. Die Lager sind erst ca. 4000 km gelaufen!
![[Bild: 23357459ka.jpg]](https://up.picr.de/23357459ka.jpg)
![[Bild: 23357458vy.jpg]](https://up.picr.de/23357458vy.jpg)
![[Bild: 23357457de.jpg]](https://up.picr.de/23357457de.jpg)
![[Bild: 23357455qo.jpg]](https://up.picr.de/23357455qo.jpg)
Fazit: der Motor wäre mir in der nächsten Saison um die Ohren geflogen. Ich bringe die Kurbelwelle nächste Woche
zum Wuchten und dann will ich mal sehen, was mit der Verdichtung gemacht werden kann. Und ein weiteres Fazit ist, dass man am Besten alles selber macht!
Grüße,
Tobias
Also bin ich mit Unterstützung von einem Ferrari-Schrauber aus der Nachbarschaft die Baustelle angegangen.
Hier ist ein Exkurs über meinen 489er:
Vor ca. 2 Jahren, als ich selber noch nicht tief genug in der Materie drin war, wollte ich einfach mehr Power haben.
Durch Zufall bin ich an einen Motorenschrauber aus dem Allgäu geraten, dessen Werkstatt den gleichen Namen
wie ein Taschenhersteller hat. Er ist sicherlich hochspezialisiert auf Renn-Smallblocks. Aber Big Blocks scheinen
nicht so sein Tagesgeschäft zu sein. Ich liste einfach mal ein paar Probleme auf:
- zu schwache Ventilfedern
- die Hydrostößel nicht getauscht bzw. für die höhere Drehzahl ausgelegt (Ventilflattern bei 5200/min)
- etwas niedriges Verdichtungsverhältnis (ca. 8,8:1)
- starke Vibrationen
Wenn man in seinen 454er ein Stroker-Kit baut, kann man auf verschiedene Kurbelwellenanbieter zurückgreifen.
Was sie alle gemeinsam haben, ist die Erhöhung des Hubs von 4“ auf 4,25“. Ab 454 Cui sind die Big Blocks normalerweise
„externally balanced“. D.h. die Kurbelwelle ist nicht vollständig gewuchtet. Der Ausgleich erfolgt durch Wuchtgewichte
im Balancer und Schwungrad. Manche Anbieter haben aber auch bereits gewuchtete Kurbelwellen im Programm. Bei mir
wurde aber eine extern zu wuchtende eingebaut.
Der Motorenbauer hat das nicht berücksichtigt. Natürlich erfordert der größere Hub und das andere Gewicht der
Pleuel und Kolben auch ein erneutes Wuchten von Schwungscheibe und Balancer.
Ich habe mich dann an Chris Staub gewendet (http://www.straubtechnologies.com), von dem ich meine Nockenwelle
schleifen lassen habe. Er hat mir unmißverständlich klargemacht, dass der Motor zerlegt werden muß und dass vermutlich die Lager schon kaputt seien.
Hier ist das Ergebnis, nachdem ich den Motor komplett zerlegt habe:
Die Klammer an dem Ventilfederdeckel hat sich gelöst. Ob das von unsachgemäßen Einbau kam oder von den Vibrationen kann ich nur spekulieren.
![[Bild: 23357462gq.jpg]](https://up.picr.de/23357462gq.jpg)
Dadurch hat es den Kipphebel etwas zerstört
![[Bild: 23357456co.jpg]](https://up.picr.de/23357456co.jpg)
Hier sind die Kurbelwellenlager. Durch die Unwucht sind alle kaputtgegangen. Die Lager sind erst ca. 4000 km gelaufen!
![[Bild: 23357459ka.jpg]](https://up.picr.de/23357459ka.jpg)
![[Bild: 23357458vy.jpg]](https://up.picr.de/23357458vy.jpg)
![[Bild: 23357457de.jpg]](https://up.picr.de/23357457de.jpg)
![[Bild: 23357455qo.jpg]](https://up.picr.de/23357455qo.jpg)
Fazit: der Motor wäre mir in der nächsten Saison um die Ohren geflogen. Ich bringe die Kurbelwelle nächste Woche
zum Wuchten und dann will ich mal sehen, was mit der Verdichtung gemacht werden kann. Und ein weiteres Fazit ist, dass man am Besten alles selber macht!
Grüße,
Tobias