31.08.2004, 12:57
Die Klingelneigung eines Motors hängt hauptsächlich von den Brennkammertemperaturen, den (dynamischen) Kompressionsdrücken (gemessen in bar/psi), der Oktanzahl im Benzin und natürlich der Einstellung der Vorzündung ab. Weiterhin spielen auch noch Form der Brennkammer, Zündkerzen und Form der Kolben eine (eher geringere) Rolle.... aber das sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Die Kompressionsdrücke sind wiederum abhängig von Nockenwellensteuerzeiten, Dichtheit der Kolbenringe und vom Verdichtungsverhältnis (auch statische Kompression genannt).
Mit anderen Worten: Auch ein Motor mit niedrigem Verdichtungsverhältnis kann mit einer entsprechenden Nockenwelle und Guß-Zylinderköpfen (schlechte Wärmeableitung = hohe Brennkammertemperaturen) zum Klingeln neigen und sollte daher u.a. mit höher-oktanigem Benzin gefahren werden.
Oder: Ein Motor mit hoher Verdichtung (s.o.) kann mit Alu-Köpfen (gute Wärmeableitung = niedrigere Temperaturen) und einer entsprechenden Nockenwelle mit SUPER-Benzin (95 Oktan nach europäischer Spezifikation, entspricht etwas 91 Oktan nach Amerikanischer Spezifikation) gefahren werden. Oder auch mit SUPER PLUS.
Oktan im Benzin ist ein Zündverhinderer und sorgt dafür, daß selbst bei hohen Kompressionsdrücken und Temperaturen das Gemisch nicht zu früh zündet (damit die Flammfront nicht gegen den noch in der Aufwärtbewegung befindtlichen Kolben "hämmert" = Klingeln). Je mehr Oktan, desto geringer die BENZIN-bedingte Klingelneigung.
Um das Klingeln zu reduzieren, kann man also....
... Benzin mit höherer Oktanzahl fahren bzw. Oktan-Booster (Benzinzusatz, der die Oktanzahl erhöht) (Nachteil: $)
... Thermostat mit niedrigerer Temperatur fahren (160 oder 180°F... serienmäßig war 195°F) (Nachteil: Höherer Verschleiß und Verbrauch, weil Motortoleranzen für 195°F ausgelegt sind)
... Vorzündung zurücknehmen (Nachteil: Weniger Leistung, höherer Verbrauch)
... Aluköpfe verwenden (Nachteil: $$$)
... Andere Nocke verbauen (Nachteil: $$$)
Im vorliegenden Fall: Zunächst höchste Oktanzahl (SuperPlus mit 98 oder V-Power mit 100 Oktan) fahren und dann auf Klingeln (bei möglichst ungünstigen Bedingungen = heißes Wetter) prüfen. Falls OK, dann mit nächst niedrigerer Oktanzahl prüfen. Falls nicht, dann siehe Maßnahmen oben.
In der Tat gibt es wohl Motoren aus den späten 60ern (z.B. L88 wie von Frank erwähnt), die aufgrund der hohen Verdichtungen, Gußköpfen und scharfen Nocken mit ihrer damaligen Zündungseinstellung mit heutigem Benzin nicht fahrbar sind (damals 100 Amerikanische Oktan.... das entspricht ca. 103 Euro-Oktan) - da hilft nur Oktanbooster (wenn man die Nominal-Leistung erhalten will) oder Zündung zurücknehmen (= etwas Leistungsverlust).
Gruß,
Thomas
Die Kompressionsdrücke sind wiederum abhängig von Nockenwellensteuerzeiten, Dichtheit der Kolbenringe und vom Verdichtungsverhältnis (auch statische Kompression genannt).
Mit anderen Worten: Auch ein Motor mit niedrigem Verdichtungsverhältnis kann mit einer entsprechenden Nockenwelle und Guß-Zylinderköpfen (schlechte Wärmeableitung = hohe Brennkammertemperaturen) zum Klingeln neigen und sollte daher u.a. mit höher-oktanigem Benzin gefahren werden.
Oder: Ein Motor mit hoher Verdichtung (s.o.) kann mit Alu-Köpfen (gute Wärmeableitung = niedrigere Temperaturen) und einer entsprechenden Nockenwelle mit SUPER-Benzin (95 Oktan nach europäischer Spezifikation, entspricht etwas 91 Oktan nach Amerikanischer Spezifikation) gefahren werden. Oder auch mit SUPER PLUS.
Oktan im Benzin ist ein Zündverhinderer und sorgt dafür, daß selbst bei hohen Kompressionsdrücken und Temperaturen das Gemisch nicht zu früh zündet (damit die Flammfront nicht gegen den noch in der Aufwärtbewegung befindtlichen Kolben "hämmert" = Klingeln). Je mehr Oktan, desto geringer die BENZIN-bedingte Klingelneigung.
Um das Klingeln zu reduzieren, kann man also....
... Benzin mit höherer Oktanzahl fahren bzw. Oktan-Booster (Benzinzusatz, der die Oktanzahl erhöht) (Nachteil: $)
... Thermostat mit niedrigerer Temperatur fahren (160 oder 180°F... serienmäßig war 195°F) (Nachteil: Höherer Verschleiß und Verbrauch, weil Motortoleranzen für 195°F ausgelegt sind)
... Vorzündung zurücknehmen (Nachteil: Weniger Leistung, höherer Verbrauch)
... Aluköpfe verwenden (Nachteil: $$$)
... Andere Nocke verbauen (Nachteil: $$$)
Im vorliegenden Fall: Zunächst höchste Oktanzahl (SuperPlus mit 98 oder V-Power mit 100 Oktan) fahren und dann auf Klingeln (bei möglichst ungünstigen Bedingungen = heißes Wetter) prüfen. Falls OK, dann mit nächst niedrigerer Oktanzahl prüfen. Falls nicht, dann siehe Maßnahmen oben.
In der Tat gibt es wohl Motoren aus den späten 60ern (z.B. L88 wie von Frank erwähnt), die aufgrund der hohen Verdichtungen, Gußköpfen und scharfen Nocken mit ihrer damaligen Zündungseinstellung mit heutigem Benzin nicht fahrbar sind (damals 100 Amerikanische Oktan.... das entspricht ca. 103 Euro-Oktan) - da hilft nur Oktanbooster (wenn man die Nominal-Leistung erhalten will) oder Zündung zurücknehmen (= etwas Leistungsverlust).
Gruß,
Thomas