09.03.2021, 20:52
So, dann berichte ich mal meine Erfahrung mit Callaway in Leingarten.
Vorab muss ich sagen, dass ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Hause gefahren bin!
Hatte gestern Morgen dort einen Termin, also schön um 5 Uhr aufgestanden um vorher noch etwas die Steinchen aus meinen Achsschwingen zu entfernen, damit das Fahrwerk noch etwas tiefer eingestellt werden kann, was ganz ganz toll geklappt hat, da diese durch meine vorangegangene Unterbodenversiegelung mit Öl ein schönes Mosaikbild an den Fahrwerksteilen gebildet haben. Da ich keine Zeit mehr hatte musste ich dennoch losfahren und bin nach 2,5h in Leingarten entspannt angekommen. Dort wurde ich gleich von Herbert Schürg in deren Werkstatt (haben noch weitere Hallen), eine eher kleine aber freundliche und aufgeräumte Lokalität gelotst um mit der Fahrwerkseinstellung zu beginnen. Zuerst wurde eine Eingangsmessung gemacht um den IST-Zustand zu erfassen. Während ein Mitarbeiter dann unter Aufsicht von Hr. Schürg mein Fahrzeug aufbockte und anfing die Blattfedern wider Erwarten doch noch einige Millimeter herunterzuschrauben, erklärte mir Hr. Schürg an dem in der Werkstatt aufgebahrten Callaway C7-Rennwagen aufgrund meinem Interesse daran den genauen Aufbau und die Ideen hinter der Umsetzung und Konstruktion. Auch präsentierte er mir die hauseigenen C7-Umbauten von denen ich sehr begeistert war. Damit ist wohl auch das weinende Auge gemeint, nachdem ich vor mir eine C7 GS AE Cabrio mit Schmidt-Drago-Rädern, Distanzscheiben und den Callaway-Heckspoiler stehen sah. Bin jetzt noch komplett angetan wie brachial das Fahrzeug von hinten aussah, einfach irrsinnig, sehr breit und tief, dagegen sah meine Stingray aus wie ein dünnes Würstchen, trotz Distanzscheiben. Vor allem der flache Heckspoiler lässt das Heck beim Cabrio deutlich flacher erscheinen als diese Stage-3-Wicker. Damit war für mich klar, dass ich mir zukünftig wohl doch noch eine Z06/GS anlachen muss. Der totale Wahnsinn, seither geht mir diese Optik nicht mehr aus dem Kopf. Nachdem der Mitarbeiter (habe den Namen vergessen) unter Anleitung und Aufsicht von Hr. Schürg zwischenzeitlich mein Fahrwerk eingestellt hatte, bat er mich damit eine Probefahrt zu machen. Als ich dann ca. 20km gefahren bin und als Außenstehender sicherlich teils lustige Manöver auf meinem(!) Fahrstreifen gemacht habe, bin ich zurückgekommen und bat Hr. Schürg das Fahrzeug noch agiler und einlenkwilliger einzustellen. Dieser musste lachen und hat das Fahrwerk erneut vermessen und der Mitarbeiter hat dann die Unterlegscheiben hinter den oberen Wishbone-Querlenkern entfernt und wieder unter Hr. Schürg's Anweisung eingestellt. Nach erfolgter Einstellung bat ich dann Hr. Schürg selber mit meinem Fahrzeug eine Probefahrt zu machen, was er mit Freude tat. Nach dessen Rückkehr habe ich dort noch ein vorderen Nummernschildhalter eingekauft und noch etwas mit Hr. Schürg und dem Geschäftsführer gesprochen. Sind ausgesprochen kompetente und umgängliche Personen. Hat mich wirklich gefreut. Die Einstellung mit meinen Sonderwünschen dauerte inklusive Probefahrt ca. 2,5-3h und dafür war der für die Arbeiten aufgerufene Preis wirklich mehr als fair. Absolut. Vor der Einstellung ist mein Fahrzeug gerne leicht nach links gezogen und vorne rechts war die Reifeninnenseite deutlich stärker abgefahren als außen. Es fühlte sich schwammig und unvorhersehbar an. Bei 250km/h auf der Bahn bekam ich vorher feuchte Hände und habe mich ans Lenkrad geklammert wie ein Affe an die Banane. Hatte sich in jeder langgezogenen Kurve angefühlt als würde es das Fahrzeug nach außen ziehen.
Nach der Einstellung muss ich ehrlich zugeben habe ich teilweise vergessen bei 250km/h die Hände ans Lenkrad zu halten, das ist ja nicht mehr normal was Hr. Schürg da eingestellt hat, von einem Hackebeil zu einem Skalpell. Das Fahrzeug liegt im Vergleich zu vorher extrem satt auf der Straße, kein gelegentliches Gepoltere mehr bei starken Fahrbahnunebenheiten, keine Spurrillenwilligkeit, nichts mehr Dergleichen. Habe dann als ich daheim war meine "Heimatstrecke", ein kurvenreiches Waldstück befahren und in Kombination mit neuen Michelin PS4 (02.2021!) habe ich die Welt nicht mehr verstanden. Bei Geschwindigkeiten bei denen ich vorher am Limit war habe ich jetzt (überspitzt formuliert) nichteinmal daran gedacht die zweite Hand ans Lenkrad zu halten. Einfach pervers. Ach herrje, was habe ich mir da angetan, so werden weder die neuen Reifen lange halten noch meine geistige Eignung ein KFZ zu führen 😁😀😁. Irre. Gerne Wieder.
Gruß Martin