Na dann wollen wir mal etwas weitermachen.
Sobald feststand, dass die Nockenwelle korrekt war und die Stösselstangen beschafft waren, konnte die nächste Messerei starten.
Piston-to-valve-Clearance, was soviel heisst wie Abstand zwischen Kolben zu Ventilen. Für diese Messung kenne ich 2 Varianten: Messung mit Knete, Messung mit Messuhr. Ich habe beide durchgeführt: allerdings die Messung mit Knete nur an einem Kolben und nur zur Veranschaulichung.
Die Messaufstellung sieht wie folgt aus: Messuhr auf Federhalter, möglichst parallel zur Ventilachse ausgerichtet. Hier auf dem 1. Zylinder Auslassventil. Dann dreht man die Kurbelwelle auf einige Grad vor oberem Totpunkt beim Auslasshub (exhaust stroke) und drückt mit dem Kipphebel das Ventil runter, bis es auf Widerstand stösst. Dann dreht man die Kurbelwelle um wenige Grade weiter richtung OT (ich habe 2° Schritte gemacht) und wiederholt die Messung solange, bis die Abstände nicht mehr kleiner sondern wieder grösser werden.
Die Messung ist sehr einfach, wenn man Stahlgussköpfe hat, da der Fuss der Messuhr magnetisch ist. Da meine Einlasskrümmer und Köpfe aus Aluminium sind, musste ich improvisieren. Dies hat sich auf einige Messungen ausgewirkt, was ich erst gesehen habe, als ich die Messungen im Diagramm dargestellt habe.
Hier die Messungen bei allen Auslassventilen. Ich habe eine Parabelförmige Trendlinie darüber gelegt. Ich denke, das kommt der Wahrheit am Nächsten. Wie man sieht, habe ich eine Spreizung der Werte von 0.007 Inch, was etwa 0.2 mm entspricht. Beim 3. Ventil sieht man, dass die Trendlinie nicht so zu den anderen passt. Hier habe ich irgendetwas bei den Messungen verbockt. Da die 3 Werte, die ich habe, aber im Bereich der anderen Werte liegen, schenke ich dem nicht mehr Beachtung.
Zur Info. Bei Auslassventilen wird ein Mindestabstand von 0.1 Inch empfohlen - im Gegensatz zu den Einlassventilen mit 0.08 Inch. Dies liegt daran, dass die Auslassventile deutlich heisser werden und sich dementsprechend mehr ausdehnen. Wie im Titel des Charts ersichtlich, habe ich die Messung ohne Kopfdichtung vollzogen - auch habe ich die Messung ohne die 0.016 inch Lash gemacht. Das heisst, die hier dargestellten Werte erhöhen sich um 0.041 Inch für die Kopfdichtung + 0.016 Inch für den Lash. Oder in Zahlen 0.099+.041+0.016 =0.156 Inch. Ich bin also auf der sicheren Seite. Nochwas: die meisten amerikanischen Manuals und auch Anleitungen im Internet geben vor, die Messung bei 10° vor OT zu machen. Im Falle der Auslassventile stimmt das nicht schlecht...
Dasselbe für die Einlassventile. Nur dreht man hier auf einige Grade nach OT des Einlasstakts. Bei der amerikanischen Variante bin ich mit 10° nach OT schon nicht mehr so richtig im Rennen. Ich habe auch nicht verstanden, weshalb diese Werte exakt bei 10° zu messen sein sollen, die Mindestabstände sind von allen Steuerzeiten abhängig. Für milde Nockenwellen mit wenig Hub mag dies reichen. Bloss, wenn es eng wird, empfiehlt es sich, alle paar Grad zu messen.
Intake 7 ist bei mir richtig weg vom Schuss. Das habe ich schon beim Messen vermutet, da ich es bei diesem Ventil irgendwie nicht hingekriegt habe, dass der Messaufbau nicht leicht geflext hat. Durch dieses Flexen würden die Werte verringert werden, was hier auch zu sehen ist. Ich werde deshalb über die Werte der Intake 7 hinwegsehen. Die anderen Mindestabstände liegen in einem Bereich von 0.011 Inch Breite, was auch nicht so übel ist. Man bedenke hier, dass sich hier alle Fertigungstoleranzen zur Party treffen: Pleuellänge, Deckhöhe, Kompressionshöhe des Kolbens, Hub, plus alle Parameter des Ventiltriebs. Und dann ist das ganze noch meinen Messfehlern unterworfen. Mit dem Diagramm kann ich aber zeigen, dass alle Messungen ohne Intake 7 in einer Grössenordnung liegen, welche der Wahrheit entsprechen dürfte. Ich gehe davon aus, dass intake 7 tatsächlich auch in diesem Band liegen müsste.
Noch in Zahlen: Mindestabstand Intake 6: 0.055 + 0.016 Lash + 0.041 Kopfdichtung macht: 0.112
Intake 7 wäre übrigens mit den vorliegenden Messergebnissen bei 0.106 Inch, was ebenfalls ausreichend wäre.
Zum Versuch mit Knete: Knete rein, Kolben ölfrei, Ventile, Kopf und Zylinderwände mit Öl benetzen, ohne Kopfdichtung installieren, Ventiltrieb ohne Lash einstellen, einige Male durchdrehen, alles wieder abbauen.
Auslassventil: Knete mit Rasiermesser schneiden und Profil mit Schublehre messen.
Dasselbe beim Einlassventil
So, als Nächstes kommen die Federn. Vielleicht kriege ich das heute noch hin.
Gruss
Sobald feststand, dass die Nockenwelle korrekt war und die Stösselstangen beschafft waren, konnte die nächste Messerei starten.
Piston-to-valve-Clearance, was soviel heisst wie Abstand zwischen Kolben zu Ventilen. Für diese Messung kenne ich 2 Varianten: Messung mit Knete, Messung mit Messuhr. Ich habe beide durchgeführt: allerdings die Messung mit Knete nur an einem Kolben und nur zur Veranschaulichung.
Die Messaufstellung sieht wie folgt aus: Messuhr auf Federhalter, möglichst parallel zur Ventilachse ausgerichtet. Hier auf dem 1. Zylinder Auslassventil. Dann dreht man die Kurbelwelle auf einige Grad vor oberem Totpunkt beim Auslasshub (exhaust stroke) und drückt mit dem Kipphebel das Ventil runter, bis es auf Widerstand stösst. Dann dreht man die Kurbelwelle um wenige Grade weiter richtung OT (ich habe 2° Schritte gemacht) und wiederholt die Messung solange, bis die Abstände nicht mehr kleiner sondern wieder grösser werden.
Die Messung ist sehr einfach, wenn man Stahlgussköpfe hat, da der Fuss der Messuhr magnetisch ist. Da meine Einlasskrümmer und Köpfe aus Aluminium sind, musste ich improvisieren. Dies hat sich auf einige Messungen ausgewirkt, was ich erst gesehen habe, als ich die Messungen im Diagramm dargestellt habe.
Hier die Messungen bei allen Auslassventilen. Ich habe eine Parabelförmige Trendlinie darüber gelegt. Ich denke, das kommt der Wahrheit am Nächsten. Wie man sieht, habe ich eine Spreizung der Werte von 0.007 Inch, was etwa 0.2 mm entspricht. Beim 3. Ventil sieht man, dass die Trendlinie nicht so zu den anderen passt. Hier habe ich irgendetwas bei den Messungen verbockt. Da die 3 Werte, die ich habe, aber im Bereich der anderen Werte liegen, schenke ich dem nicht mehr Beachtung.
Zur Info. Bei Auslassventilen wird ein Mindestabstand von 0.1 Inch empfohlen - im Gegensatz zu den Einlassventilen mit 0.08 Inch. Dies liegt daran, dass die Auslassventile deutlich heisser werden und sich dementsprechend mehr ausdehnen. Wie im Titel des Charts ersichtlich, habe ich die Messung ohne Kopfdichtung vollzogen - auch habe ich die Messung ohne die 0.016 inch Lash gemacht. Das heisst, die hier dargestellten Werte erhöhen sich um 0.041 Inch für die Kopfdichtung + 0.016 Inch für den Lash. Oder in Zahlen 0.099+.041+0.016 =0.156 Inch. Ich bin also auf der sicheren Seite. Nochwas: die meisten amerikanischen Manuals und auch Anleitungen im Internet geben vor, die Messung bei 10° vor OT zu machen. Im Falle der Auslassventile stimmt das nicht schlecht...
Dasselbe für die Einlassventile. Nur dreht man hier auf einige Grade nach OT des Einlasstakts. Bei der amerikanischen Variante bin ich mit 10° nach OT schon nicht mehr so richtig im Rennen. Ich habe auch nicht verstanden, weshalb diese Werte exakt bei 10° zu messen sein sollen, die Mindestabstände sind von allen Steuerzeiten abhängig. Für milde Nockenwellen mit wenig Hub mag dies reichen. Bloss, wenn es eng wird, empfiehlt es sich, alle paar Grad zu messen.
Intake 7 ist bei mir richtig weg vom Schuss. Das habe ich schon beim Messen vermutet, da ich es bei diesem Ventil irgendwie nicht hingekriegt habe, dass der Messaufbau nicht leicht geflext hat. Durch dieses Flexen würden die Werte verringert werden, was hier auch zu sehen ist. Ich werde deshalb über die Werte der Intake 7 hinwegsehen. Die anderen Mindestabstände liegen in einem Bereich von 0.011 Inch Breite, was auch nicht so übel ist. Man bedenke hier, dass sich hier alle Fertigungstoleranzen zur Party treffen: Pleuellänge, Deckhöhe, Kompressionshöhe des Kolbens, Hub, plus alle Parameter des Ventiltriebs. Und dann ist das ganze noch meinen Messfehlern unterworfen. Mit dem Diagramm kann ich aber zeigen, dass alle Messungen ohne Intake 7 in einer Grössenordnung liegen, welche der Wahrheit entsprechen dürfte. Ich gehe davon aus, dass intake 7 tatsächlich auch in diesem Band liegen müsste.
Noch in Zahlen: Mindestabstand Intake 6: 0.055 + 0.016 Lash + 0.041 Kopfdichtung macht: 0.112
Intake 7 wäre übrigens mit den vorliegenden Messergebnissen bei 0.106 Inch, was ebenfalls ausreichend wäre.
Zum Versuch mit Knete: Knete rein, Kolben ölfrei, Ventile, Kopf und Zylinderwände mit Öl benetzen, ohne Kopfdichtung installieren, Ventiltrieb ohne Lash einstellen, einige Male durchdrehen, alles wieder abbauen.
Auslassventil: Knete mit Rasiermesser schneiden und Profil mit Schublehre messen.
Dasselbe beim Einlassventil
So, als Nächstes kommen die Federn. Vielleicht kriege ich das heute noch hin.
Gruss