10.11.2021, 09:13
(09.11.2021, 18:55)Yankeededandy schrieb: Gibt es bei Mercedes beim gleichen Modell auch Wertunterschiede von ca. 400'000 Dollar? Das ist z.B. so bei einer 69er Corvette mit dem Basismotor im Vergleich zu einer L88. Eigentlich das genau gleiche Auto, nur der Motor und ein paar Anbauteile sind anders. Trotzdem gigantischer Preisunterschied.Mercedes war ein Beispiel, das Vergleichsfahrzeug wäre ein SL der Baureihe W113 (1969) , bzw. R107 (1972). Hier ist die Motorenvielfalt nicht so ausgeprägt wie bei einer C3, zudem das Niveau nicht mit einer C3 zu vergleichen wo ein L88 quasi das non-plus-Ultra ist und zur Basis ein riesen Unterschied herrscht.
Wenn man das 69er Basismodell mit einem typischen Wert von 30'000 Dollar nimmt und es tunt, dann wird die Wertverminderung gering sein. Vermutlich wird das wenn es gut gemacht ist, sogar im Wert noch etwas höher liegen.
Wenn du aber eine 69er L88 nimmst (ok, extremes Beispiel), dann würde nur schon die Verwendung einer anderen Krümmerschraube den Wert vermindern, weil das Ding halt so extrem rar ist. Eine LT-1 von 72 wie in diesem Thread erwähnt, ist in originalem gutem Zustand auch deutlich mehr wert als ein Basismodell. Ergo sollte davon möglichst nicht abgewichen werden, wenn der Wert erhalten bleiben soll.
Und noch was: Die Sammler zahlen nicht für die Fahrleistung sondern für die Seltenheit der Ausführung. Es wäre ein Sakrileg, den LT-1 Motor wegzuschmeissen und nur einen 350er oder 383er aus dem Tuningregal einzubauen.
Gruss, Martin
Fakt ist aber, um am Bsp. Mercedes zu bleiben, so ein Standard W113 kostet im Bereich EUR 60-80k, top Modelle sicher auch mehr. Wenn Mechatronik hier einen anderen Motor einbaut und sich auch ansonsten um den Zustand kümmert, kostet das Auto deutlich über EUR 200k. Kein original W113 wird wohl je so ein Preisniveau erreichen können.
Ähnlich verhält es sich auch mit luftgekühlten 11ern wie G-Modelle oder 964, die original deutlich weniger kosten, als wie wenn bspw. Singer einen anderen Motor einbaut und sonst noch ein paar Modifikationen durchführt.
Jetzt hat hier jemand eine '72er C3 LT-1, wohl wahr ein tolles Auto und sofort ist das Thema Wertreduktion am Tisch wenn am Motor was gemacht werden soll. Auch bei Porsche gibt es heilige Motoren-Grale wo auch nur die kleinste Änderung beweint wird bei den Fans. Andere wiederum sehen das nicht so kritisch und lassen den von einigen als "unantastbar" erachteten 911 für teuer Geld von einer Fachfirma komplett auf links drehen und haben nachher ein wesentlich wertvolleres Auto als vorher. Siehe bsp. Singer Porsche und vergleichbar.
Warum ist das bei einer Corvette nicht so?
Klar, L88 und LT-1, sind in der C3 Welt hoch geschätzt und es wird gutes Geld für solche Exemplare gezahlt. Aber warum sollte nicht auch jemand bereit sein für eine modifizierte LT-1 gutes Geld zu bezahlen?
Wiederrum Bsp. Porsche: Manch einer bringt seinen sehr teurer 991 GT2 RS zu Manthey, lässt dort wirklich viel Geld und hat am Ende auch kein "entwertetes Auto", sondern eines für das auch andere Leute bereit sind viel Geld zu bezahlen.
Sammler sind ein eigenes Thema. Klar, manch Sammler will nur low-milage, 100% original, möglichst fabrikneuen Zustand und ja keinen Meter Zuviel mit dem Auto fahren. Es soll aber auch Sammler geben die gerne Spaß mit den eigenen Autos haben. Warum soll ein solcher nicht auch bereit sein für eine modifizierte LT-1 C3 mehr zu bezahlen als für eine original LT-1 C3?
LG Christian