26.11.2002, 14:51
Flo,
wenn genug Frostschutz im Kühlwasser war, hinterläßt da u. U. einen Schmierfilm (vorallem, wenn mal der Wasseranteil rausverdunstet ist).
Wenn Du Kühlwasser im Brennraum hast, dann ist die Zylinderkopfdichtung dahin - Kolbenringe haben damit dann nichts zu tun.
Wichtig ist, daß Du die Kurbelwelle und Zylinderbohrungen richtig vermißt: Immer an zwei Stellen, jeweils um 90 Grad versetzt messen. Damit sieht man, ob die Teile unrund sind - diese Unrundheit (was n'Wort) kommt dadurch zustande, daß der Verschleiß immer nur an der Stelle auftritt, an der der Kolben an die Wandung drückt (als ist das Maß in Querrichtung größer als das in Fahrzeuglängsrichtung) bzw. wo das Pleuel im Moment des Kompressions- bzw. des Arbeitstaktes auf die Kurbelwelle drückt. Bei einem verschlissenen Motor ist die Unrundheit dann entsprechend hoch.
Das bedeutet dann, daß eine Kurbelwelle selbst dann verschlissen ist, wenn die Lauffläche noch optisch gut aussieht - was übrigens meistens der Fall ist, da das Material der Lagerschalen bewußt weicher als das der Kurbelwelle gewählt wird, damit sich Riefen in den auswechselbaren Lagerschalen bilden und nicht in der Kurbelwelle.
Ist die Kurbelwelle verschlissen, mußt Du sie auf Untermaß (meisten 0,010 Zoll) schleifen und polieren lassen (ca. 300 Euro) und dann entsprechende neue Lagerschalen mit 0,010 Übermaß kaufen.
Bei den Zylinderbohrungen bohrt man auf Übermaß - 0,020, 0,030, 0,040 und 0,060 sind hier die gängigen, möglichen Übermaße für die es auch die entsprechenden Kolben gibt.
Dann brauchst Du noch neue Kolbenringe, deren Ringspalte auch noch auf die entsprechende Zylinderbohrunge angepaßt werden müssen.
Also, fassen wir der Vollständigkeit halber mal zusammen, was so alles zu einer Motorüberholung gehört:
Block/Kurbelwelle
- Block (Zylinder) bohren und honen
- Block (Zylinderkopf-Fläche) schleifen
- Nockenwellenlager erneuern (kann man kaum selbermachen mangels Werkzeug)
- Kurbelwelle schleifen und polieren
Zylinderköpfe (evtl. günstiger, komplette neue Köpfe zu kaufen)
- Zylinderkopf schleifen
- Ventile und Ventilschaftführugen und -Dichtungen erneuern
- Ventilsitze schneiden
Teile (Minimum)
- Nockenwelle
- Kipphebel
- Ventilfedern
- Hydrostößel
- Steuerkette
- Kolben/Pleuel (am besten vormontiert)
- Wassertaschen-Stopfen
- Motorlager
- Ölpumpe
- Dichtungssatz
Ich will Dir mit der o.g. Aufzählung keine Angst oder sowas machen - nur wenn der Motor schon zerlegt ist, ist alles ander eigentlich Stückwerk - wird Dir auch jeder Motorenbauer bestätigen.
Daher stellt sich in der Tat (rechnet man die Kosten für o.g. Aktion zusammen) die Frage, ob der Kauf eines neue GM-Motors (normaler 5,7er "Target-Master" ca. 250PS) nicht günstiger ist. Mehr Spaß hat man natürlich mit einer Überholung - wenn man Lust dazu hat.
Gruß,
Thomas
wenn genug Frostschutz im Kühlwasser war, hinterläßt da u. U. einen Schmierfilm (vorallem, wenn mal der Wasseranteil rausverdunstet ist).
Wenn Du Kühlwasser im Brennraum hast, dann ist die Zylinderkopfdichtung dahin - Kolbenringe haben damit dann nichts zu tun.
Wichtig ist, daß Du die Kurbelwelle und Zylinderbohrungen richtig vermißt: Immer an zwei Stellen, jeweils um 90 Grad versetzt messen. Damit sieht man, ob die Teile unrund sind - diese Unrundheit (was n'Wort) kommt dadurch zustande, daß der Verschleiß immer nur an der Stelle auftritt, an der der Kolben an die Wandung drückt (als ist das Maß in Querrichtung größer als das in Fahrzeuglängsrichtung) bzw. wo das Pleuel im Moment des Kompressions- bzw. des Arbeitstaktes auf die Kurbelwelle drückt. Bei einem verschlissenen Motor ist die Unrundheit dann entsprechend hoch.
Das bedeutet dann, daß eine Kurbelwelle selbst dann verschlissen ist, wenn die Lauffläche noch optisch gut aussieht - was übrigens meistens der Fall ist, da das Material der Lagerschalen bewußt weicher als das der Kurbelwelle gewählt wird, damit sich Riefen in den auswechselbaren Lagerschalen bilden und nicht in der Kurbelwelle.
Ist die Kurbelwelle verschlissen, mußt Du sie auf Untermaß (meisten 0,010 Zoll) schleifen und polieren lassen (ca. 300 Euro) und dann entsprechende neue Lagerschalen mit 0,010 Übermaß kaufen.
Bei den Zylinderbohrungen bohrt man auf Übermaß - 0,020, 0,030, 0,040 und 0,060 sind hier die gängigen, möglichen Übermaße für die es auch die entsprechenden Kolben gibt.
Dann brauchst Du noch neue Kolbenringe, deren Ringspalte auch noch auf die entsprechende Zylinderbohrunge angepaßt werden müssen.
Also, fassen wir der Vollständigkeit halber mal zusammen, was so alles zu einer Motorüberholung gehört:
Block/Kurbelwelle
- Block (Zylinder) bohren und honen
- Block (Zylinderkopf-Fläche) schleifen
- Nockenwellenlager erneuern (kann man kaum selbermachen mangels Werkzeug)
- Kurbelwelle schleifen und polieren
Zylinderköpfe (evtl. günstiger, komplette neue Köpfe zu kaufen)
- Zylinderkopf schleifen
- Ventile und Ventilschaftführugen und -Dichtungen erneuern
- Ventilsitze schneiden
Teile (Minimum)
- Nockenwelle
- Kipphebel
- Ventilfedern
- Hydrostößel
- Steuerkette
- Kolben/Pleuel (am besten vormontiert)
- Wassertaschen-Stopfen
- Motorlager
- Ölpumpe
- Dichtungssatz
Ich will Dir mit der o.g. Aufzählung keine Angst oder sowas machen - nur wenn der Motor schon zerlegt ist, ist alles ander eigentlich Stückwerk - wird Dir auch jeder Motorenbauer bestätigen.
Daher stellt sich in der Tat (rechnet man die Kosten für o.g. Aktion zusammen) die Frage, ob der Kauf eines neue GM-Motors (normaler 5,7er "Target-Master" ca. 250PS) nicht günstiger ist. Mehr Spaß hat man natürlich mit einer Überholung - wenn man Lust dazu hat.
Gruß,
Thomas