15.07.2007, 19:07
So, jetzt möchte ich auch nochmals meinen Senf dazugeben.
Ein Hauptgrund, der die Autos teilweise schwierig beherrschbar macht, ist sicherlich die Automatik. Das Extrembeispiel hierfür ist die C6 A4. Wenn der Ofen unvermittelt zurückschaltet, bringt er eine solche Drehmomentspitze und damit Längskräfte auf die Hinterräder, dass für Querkräfte schlichweg nicht mehr genug Haftung zur Verfügung steht, ergo folgt ein Ausbrechen der Hinterachse.
Mit dem Handschalter lässt sich das alles viel besser dosieren, weil man es selbst in der Hand hat, welcher Gang gerade eingelegt ist, und das schlagartige Herunterschalten vermieden werden kann. Gleiches gilt abgeschwächt bei der manuellen Gangwahl mit der Automatik - mit dem Handschalter kann aber durch richtiges Zwischengasgeben beim Zurückschalten aber trotzdem jegliches Schleppmoment des Motors von den Hinterrädern ferngehalten werden.
Um Einwänden vorzubeugen, das hat mit Automatikfreund oder -feind nichts zu tun, sondern ist schlichtweg Fahrphysik.
Allerdings besteht auch beim Handschalter (und hier insbesondere bei der C6 Z06) die Gefahr, dass die Hinterachse schnell unruhig wird beim Gasgeben. Dass rührt einfach von den 512 PS und über 600 Nm. Dessen muss sich schlichtweg jeder, der ein solches Geschoss fährt, bewusst sein. Man kann bei diesen Autos eben nicht mehr wie beim 40PS-Polo gedankenlos auf dem Gaspedal herumtrampeln, sondern man muss wissen, was man dabei für Kräfte überträgt.
Genauso ist es von Bedeutung, ob die Reifen kalt oder warm sind, ob die Außentemperatur hoch oder niedrig ist, der Asphalt mehr oder weniger griffig ist (gerade bei Nässe gibt es hier gewaltige Unterschiede).
Man muss sich einfach immer wieder bewusst sein, mit welchem Geschoss man in einer neueren Vette unterwegs ist, da gibt es nur wenig Platz für Unachtsamkeit und Gedankenlosigkeit.
Für die richtig heißen alten Vetten gilt dies sogar noch mehr, nur dort wissen das normalerweise auch alle Fahrer, die damit unterwegs sind.
Einfach eine Z kaufen und mit dieser genauso abgelenkt unterwegs sein wie mit einem Familien-Passat mit zwei kleinen Kindern auf dem Rücksitz, der erzählenden Ehefrau auf dem Beifahrersitz, den Nachrichten im Radio und daneben noch ein Telefongespräch auf dem Handy geht irgendwann richtig ins Auge.
Es kann nicht oft genug betont werden, die volle Konzentration auf das Autofahren und alles, was damit zusammenhängt, ist das A und O. Aus diesem Grund bin ich auch gegen viele der elektrischen und elektronischen Helferlein und Assistenten in einem Sportwagen, die das Autofahren angeblich sicherer und entspannter machen sollen, aber letztlich nur dazu führen, dass der Fahrer noch weniger konzentriert bei der Sache ist, als er es eigentlich sein sollte - das Auto kümmert sich ja um alles - von wegen!
Zum ESP: Klar könnte der General das ESP so abstimmen, dass selbst der kleinste Ausbruchversuch der Hinterachse eliminiert wird. Wie so was aussieht, merke ich jedesmal, wenn ich in unserer S-Klasse zügig unterwegs bin. Da wird alles, was mit Fahrdynamik zu tun hat, einfach abgeregelt. Eine Z in dieser Konfiguration würde weitaus weniger Fahrspaß machen als sie es in ihrer tatsächlichen Ausprägung tut. Wenn man das weiß, ist auch alles ok.
Und wer bei einem Performance- oder Fahrsicherheitstraining auf der Rüttelplatte sieht, wie das ESP die Fuhre in der Spur hält, hat auch das nötige Vertrauen in das System.
Das gilt z.B. auch bei Aquaplaning, wenn nur eine Fahrzeugseite aufschwimmt und das Fahrzeug schlagartig quer kommt. Diese Erfahrung habe ich sowohl bei der C5 als auch der Z schon machen "dürfen" und bin von dem System als Notanker auch überzeugt. Wenn allerdings sämtliche Räder aufschwimmen, kann naturgemäß auch das beste ESP dieser Welt nicht helfen - und das gilt ausnahmslos für alle Autos.
Das Posting ist zwar jetzt ganz schön lang geworden, ich wollte es aber mal gesagt haben.
Gruß
JR
Ein Hauptgrund, der die Autos teilweise schwierig beherrschbar macht, ist sicherlich die Automatik. Das Extrembeispiel hierfür ist die C6 A4. Wenn der Ofen unvermittelt zurückschaltet, bringt er eine solche Drehmomentspitze und damit Längskräfte auf die Hinterräder, dass für Querkräfte schlichweg nicht mehr genug Haftung zur Verfügung steht, ergo folgt ein Ausbrechen der Hinterachse.
Mit dem Handschalter lässt sich das alles viel besser dosieren, weil man es selbst in der Hand hat, welcher Gang gerade eingelegt ist, und das schlagartige Herunterschalten vermieden werden kann. Gleiches gilt abgeschwächt bei der manuellen Gangwahl mit der Automatik - mit dem Handschalter kann aber durch richtiges Zwischengasgeben beim Zurückschalten aber trotzdem jegliches Schleppmoment des Motors von den Hinterrädern ferngehalten werden.
Um Einwänden vorzubeugen, das hat mit Automatikfreund oder -feind nichts zu tun, sondern ist schlichtweg Fahrphysik.
Allerdings besteht auch beim Handschalter (und hier insbesondere bei der C6 Z06) die Gefahr, dass die Hinterachse schnell unruhig wird beim Gasgeben. Dass rührt einfach von den 512 PS und über 600 Nm. Dessen muss sich schlichtweg jeder, der ein solches Geschoss fährt, bewusst sein. Man kann bei diesen Autos eben nicht mehr wie beim 40PS-Polo gedankenlos auf dem Gaspedal herumtrampeln, sondern man muss wissen, was man dabei für Kräfte überträgt.
Genauso ist es von Bedeutung, ob die Reifen kalt oder warm sind, ob die Außentemperatur hoch oder niedrig ist, der Asphalt mehr oder weniger griffig ist (gerade bei Nässe gibt es hier gewaltige Unterschiede).
Man muss sich einfach immer wieder bewusst sein, mit welchem Geschoss man in einer neueren Vette unterwegs ist, da gibt es nur wenig Platz für Unachtsamkeit und Gedankenlosigkeit.
Für die richtig heißen alten Vetten gilt dies sogar noch mehr, nur dort wissen das normalerweise auch alle Fahrer, die damit unterwegs sind.
Einfach eine Z kaufen und mit dieser genauso abgelenkt unterwegs sein wie mit einem Familien-Passat mit zwei kleinen Kindern auf dem Rücksitz, der erzählenden Ehefrau auf dem Beifahrersitz, den Nachrichten im Radio und daneben noch ein Telefongespräch auf dem Handy geht irgendwann richtig ins Auge.
Es kann nicht oft genug betont werden, die volle Konzentration auf das Autofahren und alles, was damit zusammenhängt, ist das A und O. Aus diesem Grund bin ich auch gegen viele der elektrischen und elektronischen Helferlein und Assistenten in einem Sportwagen, die das Autofahren angeblich sicherer und entspannter machen sollen, aber letztlich nur dazu führen, dass der Fahrer noch weniger konzentriert bei der Sache ist, als er es eigentlich sein sollte - das Auto kümmert sich ja um alles - von wegen!
Zum ESP: Klar könnte der General das ESP so abstimmen, dass selbst der kleinste Ausbruchversuch der Hinterachse eliminiert wird. Wie so was aussieht, merke ich jedesmal, wenn ich in unserer S-Klasse zügig unterwegs bin. Da wird alles, was mit Fahrdynamik zu tun hat, einfach abgeregelt. Eine Z in dieser Konfiguration würde weitaus weniger Fahrspaß machen als sie es in ihrer tatsächlichen Ausprägung tut. Wenn man das weiß, ist auch alles ok.
Und wer bei einem Performance- oder Fahrsicherheitstraining auf der Rüttelplatte sieht, wie das ESP die Fuhre in der Spur hält, hat auch das nötige Vertrauen in das System.
Das gilt z.B. auch bei Aquaplaning, wenn nur eine Fahrzeugseite aufschwimmt und das Fahrzeug schlagartig quer kommt. Diese Erfahrung habe ich sowohl bei der C5 als auch der Z schon machen "dürfen" und bin von dem System als Notanker auch überzeugt. Wenn allerdings sämtliche Räder aufschwimmen, kann naturgemäß auch das beste ESP dieser Welt nicht helfen - und das gilt ausnahmslos für alle Autos.
Das Posting ist zwar jetzt ganz schön lang geworden, ich wollte es aber mal gesagt haben.
Gruß
JR
Es ist schade, dass nicht mehr das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht!