28.08.2003, 20:22
Hallo Harald,
jetzt habe ich mal was zusammengesucht.
1970 kaufte Chevrolet die Lizenz eines Wankelmotorbaus von NSU für die lächerliche Summe von 50 Millionen US-Dollar.
Entwickelt wurde ein Zwei- sowie ein Vier-Rotor-Motor.
Eine Fiberglass Karosserie wurde im Juni 1971 vom damaligen GM Präsident Ed Cole genehmigt.
Am 14.01.1972 wurde ein Chassis zu der italienischen Karosseriebaufirma Pininfarina nach Turin geschickt so dass der Aufbau dort, nun aber in Metall, hergestellt werden konnte. Bereits im Juni 72 konnte die zwei-Rotor Corvette vom GM Management in Augenschein genommen werden. Bezeichnung zuerst XP-882, dann XP-987GT. Die Bezeichnung „XP“ benutzte GM als Synonym für „experimental“, anlehnend an das XP-Kürzel der Experimental Flugzeuge der US-Air-Force und NASA.
Im Januar 1973 wurde eine Corvette Karosse für den experimentellen Vier-Rotor-Wankelmotor gebaut und im neuen Windkanal „GALCIT“ in Kalifornien einem Test unterzogen.
Am 13. September 1973 präsentierte GM den 266 Kubik-Inch großen Zwei-Rotor während der Internationalen Auto-Ausstellung in Frankfurt am Main. Der Vier-Rotor (390 Kubik-Inch Hubraum) wurde im gleichen Jahr während der Pariser Autoshow vorgeführt, zusammen mit dem kleineren Zwei-Rotor.
Am 24. Sept. 1974 wurde die Einführung der Wankelmaschine in das Serienprogramm von GM vom Präsi Ed Cole bis auf weiteres verschoben. Die damals schon strengen Umweltschutzgesetze in den USA erlaubten die Abgaswerte der Maschine auf keinen Fall. Der Ausstoß an Schadstoffen lag bei dreifach zu hohem Wert als gesetzlich zulässig. Im gleichen Monat verabschiedete sich Ed Cole in die Rente.
Der geplante Einsatz war eigentlich nie richtig ernsthaft in der Corvette. Viel mehr wurde der Motor für den Chevy Vega des Baujahres 1974 vorgesehen (entspricht vom Image her unserem Opel Kadett). Der Motor, komplett aus Eisen – kein Alu - sollte wassergekühlt sein, mit separater Ölkühlung für den Rotor. Pro Rotor war eine Zündkerze geplant. Das Projekt wurde kurzfristig auf das Jahr 1975 verschoben, dann aber Ende 1974 komplett fallen gelassen.
Dann wurde der unglaubliche AMC Pacer entwickelt. Die Idee war, die Motorhaube relativ flach zu gestalten – perfekte Voraussetzung für die Verwendung der Wankelmaschine. Warum daraus schließlich nichts wurde? Das wissen nur die GM-Oberen und der heilige Vater.
Merkwürdigerweise habe nirgends Bilder oder Zeichnungen des Layout der verschiedenen Wankelmotoren von GM gefunden. Ich gehe davon aus, dass die Motoren den Weg allen irdischen gegangen sind.
Den silbernen Wagen in der Abbildung unten habe ich einmal vor mehr als zehn Jahren bei einem Autohändler in Florida gesehen. Ob der zum Verkauf stand oder nur ein Ausstellungsstück war weiß ich leider nicht mehr.
Zu den Motoren, was ja den Wankelstammtisch am meisten interessieren wird, gibt es nur ganz spärliche Informationen. Mit Gewißheit ist zu sagen, dass ein Motor System Wankel mit fast 6 Litern Kammervolumen ordentlichen Schub gehabt haben muß!!!
Wer weiß mehr????
Grüße nach Hamburg
jetzt habe ich mal was zusammengesucht.
1970 kaufte Chevrolet die Lizenz eines Wankelmotorbaus von NSU für die lächerliche Summe von 50 Millionen US-Dollar.
Entwickelt wurde ein Zwei- sowie ein Vier-Rotor-Motor.
Eine Fiberglass Karosserie wurde im Juni 1971 vom damaligen GM Präsident Ed Cole genehmigt.
Am 14.01.1972 wurde ein Chassis zu der italienischen Karosseriebaufirma Pininfarina nach Turin geschickt so dass der Aufbau dort, nun aber in Metall, hergestellt werden konnte. Bereits im Juni 72 konnte die zwei-Rotor Corvette vom GM Management in Augenschein genommen werden. Bezeichnung zuerst XP-882, dann XP-987GT. Die Bezeichnung „XP“ benutzte GM als Synonym für „experimental“, anlehnend an das XP-Kürzel der Experimental Flugzeuge der US-Air-Force und NASA.
Im Januar 1973 wurde eine Corvette Karosse für den experimentellen Vier-Rotor-Wankelmotor gebaut und im neuen Windkanal „GALCIT“ in Kalifornien einem Test unterzogen.
Am 13. September 1973 präsentierte GM den 266 Kubik-Inch großen Zwei-Rotor während der Internationalen Auto-Ausstellung in Frankfurt am Main. Der Vier-Rotor (390 Kubik-Inch Hubraum) wurde im gleichen Jahr während der Pariser Autoshow vorgeführt, zusammen mit dem kleineren Zwei-Rotor.
Am 24. Sept. 1974 wurde die Einführung der Wankelmaschine in das Serienprogramm von GM vom Präsi Ed Cole bis auf weiteres verschoben. Die damals schon strengen Umweltschutzgesetze in den USA erlaubten die Abgaswerte der Maschine auf keinen Fall. Der Ausstoß an Schadstoffen lag bei dreifach zu hohem Wert als gesetzlich zulässig. Im gleichen Monat verabschiedete sich Ed Cole in die Rente.
Der geplante Einsatz war eigentlich nie richtig ernsthaft in der Corvette. Viel mehr wurde der Motor für den Chevy Vega des Baujahres 1974 vorgesehen (entspricht vom Image her unserem Opel Kadett). Der Motor, komplett aus Eisen – kein Alu - sollte wassergekühlt sein, mit separater Ölkühlung für den Rotor. Pro Rotor war eine Zündkerze geplant. Das Projekt wurde kurzfristig auf das Jahr 1975 verschoben, dann aber Ende 1974 komplett fallen gelassen.
Dann wurde der unglaubliche AMC Pacer entwickelt. Die Idee war, die Motorhaube relativ flach zu gestalten – perfekte Voraussetzung für die Verwendung der Wankelmaschine. Warum daraus schließlich nichts wurde? Das wissen nur die GM-Oberen und der heilige Vater.
Merkwürdigerweise habe nirgends Bilder oder Zeichnungen des Layout der verschiedenen Wankelmotoren von GM gefunden. Ich gehe davon aus, dass die Motoren den Weg allen irdischen gegangen sind.
Den silbernen Wagen in der Abbildung unten habe ich einmal vor mehr als zehn Jahren bei einem Autohändler in Florida gesehen. Ob der zum Verkauf stand oder nur ein Ausstellungsstück war weiß ich leider nicht mehr.
Zu den Motoren, was ja den Wankelstammtisch am meisten interessieren wird, gibt es nur ganz spärliche Informationen. Mit Gewißheit ist zu sagen, dass ein Motor System Wankel mit fast 6 Litern Kammervolumen ordentlichen Schub gehabt haben muß!!!
Wer weiß mehr????
Grüße nach Hamburg