08.06.2010, 22:24
Zitat:Original von JR
Frida,
Außenhandelstheorie hat nichts mit Erbschuld zu tun, was soll das denn?
Statt sich Gedanken über "Kauft deutsche Produkte" zu machen, sollte man sich in diesem Land viel besser Gedanken darüber machen, wie die Stellung als starke Exportmacht zu halten ist.
Bedenklich in dieser Hinsicht ist für mich vor allem die Tatsache, dass wir nur auf den Gebieten stark sind, wo die Basiserfindungen im 19. Jahrhundert gemacht worden sind (Auto, Maschinenbau, Kraftwerke, Großchemie).
In den Gebieten, die erst im 20. Jahrhundert sich wirklich entwickelt haben, können wir nur noch staunen, was andere Nationen diesbezüglich auf die Beine stellen (Computer, Software, Unterhaltungselektronik etc), von zukünftigen Technologien gar nicht zu reden.
Warum kommen iPad und Nintendo eigentlich nicht aus Deutschland?
Das Argument mit dem Binnenmarkt erinnert mich an die von den Sozis immer wieder gebetsmühlenartig vorgetragene nichts destoweniger grundfalsche These, man müsste nur die Löhne kräftig erhöhen, um reichlich inländische Kaufkraft zu schaffen.
Dass es uns umso besser geht, je mehr wettbewerbsfähige Unternehmen und Arbeitsplätze es in Deutschland gibt, ist unstrittig. Dabei ist es grundsätzlich egal, ob diese ihre Produkte im In- oder Ausland verkaufen.
Ohne die Exportnachfrage nach unseren Produkten ginge hier aber das eine oder andere Licht aus.
Gruß
JR
Grundsätzlich stimme ich dir zu JR.
Warum wir hier stark in den von dir genannten Industrien sind kann ich mir nur so erklären: wir habens erfunden und umgekehrt genau so :-)
Einen Widerspruchen muss ich schon leisten: Klar ist die Forderung der "Sozis", zu denen ich mich jedoch auch zähle , kein Allheilmittel für die Deutsche Wirtschaft. Jedoch sollte beachtet werden das eine negative Lohnentwicklung, die wir ja in einigen Sparten zweifelslos haben, bestimmt nicht förderlich ist. Es berührt definitiv nicht die Aussenhandelsbilanz von D jedoch besteht die Deutsche Wirtschaft nicht nur aus Automobilbauern die Ausländische Kunden beglücken.
Fehlende Kaufkraft innerhalb bestimmter Gruppen in BRD haben eine Auswirkung auf die Deutsche Wirtschaft und damit fordere ich nicht subventionierung von z.b. Plastikteilen die sich in Absurdistan für 1/10 der Kosten in D herstellen liessen. Sondern einfach die nicht "Entwertung" von bestimmten Berufsgruppen oder "prekären" Beschäftigungsverhältnissen trotz guter Ergebnislagen aber dem gebetsmühlenartigem Vortragens ala wir müssen uns den Chinesen anpassen oder noch besser der Aufschwung wird gefährdet/die Nächste Krise kommt ja.
Gerade die Krise hat ja gezeigt dass der Binnenmarkt nicht vernachlässigt werden soll.
Und Vollbeschäftigung ist in unserer Zeit Utopie, garnicht möglich.