Rauchentwicklung bei C3
#1
Smile 
Hallo zusammen,

ich beschäftige mich seit mehr als 20 Jahren mit Oldtimern und habe meiner Engländer-Sammlung vor ca. 2 Jahren ein 1973er C3 Cabrio mit 3-Gang-Automatik und Rochester-Quadrajet-Vergaser zugelegt, das mir stets Freude gemacht hat und das auch heute immer noch tut. Der Motor läuft super, ruckelt nie, hängt gut am Gas, Verbrauch 13 - 15 Liter. Einfach ideal zum gemütlichen Cruisen.

Allerdings stören mich zwei Sachen:

Zum einen läuft der Motor (nur) in warmem Zustand im Leerlauf recht unruhig/unrund (wie "ein Sack Nüsse"); das Auto schüttelt sich wie ein Rennwagen. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass er kurz vor dem Absterben ist, wenn ich ihn aus normaler Fahrgeschwindigkeit heraus stark abbremse. Ansonsten ist - wie gesagt - alles in Ordnung, keinerlei Probleme. Ich will den durchaus funktionstüchtigen Vergaser auch nicht ohne besondere Not aueinandernehmen etc. (never touch a running part- es kann nur schlimmer werden ...).

Zum anderen ärgert mich die starke Rauchentwicklung, besonders auf der rechten Zylinderreihe. Beim Kaltstart ist alles in Butter, aber wehe, wenn ich das warm gefahrene Auto nach dem Tanken wieder anlasse. Ich suche mir meistens eine abgelegene Säule, damit die enorme Qualmentwicklung (weißer Qualm - kein Dampf - mit unverkennbarem Ölgeruch), um meinen Hintermännern die Sicht nicht vernebeln. Ist im Zeitalter der Umweltschützer ganz schön unangenehm ... Der Ölverbrauch hält sich dennoch in Grenzen. Aufgefallen ist mir der recht hohe Öldruck (Anzeige fast immer am Anschlag). Mittlerweile habe ich fast alle Viskositäten an Ölen und etliche Additive durch, hat alles nichts gebracht. Die Ventildeckel hatte ich runter: Motor sieht aus wie neu (ist angeblich ein Austauschmotor, der erst rd. 20 Tkm auf der Uhr hat), allerdings hat der Vorbsitzer wohl schon mal kräftig aufs Gas gedrückt, auch bei kaltem Motor.

Bin für jeden Tipp dankbar! Vielen Dank im Voraus.


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Wer durch die Eifel will, muss verteufelt gut fahren!
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#2
Das gibt die fröhliche Raterunde.

Mein Motor ist beim Bremsen auch gerne abgestorben, bis ich CO fetter gestellt habe, Problem weg.

Weisser Qualm ist Wasser, weisste wohl selbst. Benzin kann auch weiss qualmen, wenn zuviel drin ist, das stinkt dann aber entsprechend.
Komisch ist, dass es nur von einer Seite kommt, daher glaube ich nicht, dass der Vergaser dafür verantwortlich ist.

Könnte ein Kopfdichtungsschaden sein. Musst man schauen ob Wasser verbraucht wird.

Wenn man den Motor abstellt heizt der nach, Kühlwasserdruck steigt an, und dann könnte es sein, dass es dir Wasser in die Zylinder drückt.
Was hast du fürn Deckel auf dem Kühler? 15psi wären normal. Eventuell mal nach dem Abstellen vom Motor den Deckel aufdrehen damit der Druck raus kann und schauen ob das hilft.
gruss,
zuendler
[Bild: 502-tripower-klein2.gif]
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#3
Bin überrascht über die blitzschnelle Reaktion mitten in der Nacht ...

Ich wollte mir eben verkneifen, auf die zu erwartende Anmerkung schon in meinem Beitrag einzugehen; jetzt ist sie nun mal da: Nein, es ist wirklich kein Wasser!

Ich beschäftige mich schon seit Jahrzehnten mit alten Motoren und kenne mich mit Treibmittelgerüchen jeglicher Art aus: Der Rauch sieht aus wie Öl (kann durchaus auch hell sein!), stinkt wie Öl und besonders das rechte Auspuffendrohr kriegt immer wieder einen neuen schwarzen Ölfilm drumrum: Es ist definitiv Öl!

Das Auto braucht keinen Tropfen Wasser, dafür aber durchaus etwas Öl. Aber eben nicht so viel, dass ich auf verschlissene Kolbenringe tippe. Im Fahrbetrieb ist auch nichts zu sehen. Gegen verschlissene Ventilschaftdichtungen - wenn die Vette denn sowas hat - spricht, dass auch beim Lastwechsel keine Rauchwolken entstehen.

Ich bin fast der Überzeugung, dass der Motor während der Fahrt kaum Öl verbraucht, dass sich dann aber in heißem Zustand irgendwie Öl in den Zylinder durchmogelt, das dann beim Anlassen verbrennt. Komisch ist nur, dass es nicht qualmt, wenn ich den Wagen dann am nächsten Tag wieder starte. Kriege einfach keine Reim drauf!

In der Tat: (Hoffentlich) lustige Rätselrunde ...
Wer durch die Eifel will, muss verteufelt gut fahren!
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#4
Beim Raten nach der Ursache für den Ölnebel tippe ich auf die Ventilschaftdichtungen.

Hast du mal die Kerzen angeschaut?

Das Problem mit dem Sack Nüsse könnte daher kommen, dass das Vakuumsystem nicht dicht ist. Klappen die Scheinwerfer auf und zu, wenn der Motor nicht mehr läuft? Kurze Zeit nach dem Abstellen sollte das noch gehen, wenn alles dicht ist.
1958 Black/Silver RPO 469 283ci/245HP 2x4carb convertible
1969 Lemans Blue RPO L46 350ci/350HP convertible

Chilled Cat gepixelte Fotografie
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#5
Zitat:Original von Dutton


Ich bin fast der Überzeugung, dass der Motor während der Fahrt kaum Öl verbraucht, dass sich dann aber in heißem Zustand irgendwie Öl in den Zylinder durchmogelt, das dann beim Anlassen verbrennt. Komisch ist nur, dass es nicht qualmt, wenn ich den Wagen dann am nächsten Tag wieder starte. Kriege einfach keine Reim drauf!

In der Tat: (Hoffentlich) lustige Rätselrunde ...

Machst halt mal die Kerzen raus und schaust die an.
Bei mir waren 4stk immer ziemlich verölt.

Aber wie dem auch sei, wenn das so ist kann man so einfach nichts dran ändern.
Ventilschaftdichtungen kann man mit etwas basteln im eingebauten Zustand tauschen, der Kopf kann drauf bleiben. Musst hier mal suchen, da gibts Fotos.
gruss,
zuendler
[Bild: 502-tripower-klein2.gif]
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#6
Hallo

Der hohe Öldruck tut zu deinem Problem nichts zur Sache.
Ist entweder eine high flow Ölpumpe oder falsche Anzeige, aber egal für dein Problem.

Öl kann bei Motorstillstand nur über die Ventilschäfte in den Zylinderraum kommen, also dort suchen.

Dass nur einseitig raucht, deutet auch auf darauf hin.

Lustig finde ich, dass du meinst, da würde soviel rausqualmen wie bei ner Dampflock. Wüdr eich gerne mal in Natura sehen.

Mein Motor qualmt auch kurz, allerdings beim Kaltstart. Kommst auch durch die Ventilschäfte, obschon ich diese billigen Umbrella-seals gewechselt habe. Ist halt das Syytem, das nichts taugt. Gibt es bessere Ventilschaftdichtungen für, dafür muss aber der Kopf nachgearbeitet werden und das natürlich im ausgebauten und zerlegtem Zustand .

MfG. Günther
early 1968 L71 tri-power big block convertible.
GM-T56 Viper 6 speed manual , 4.11 rear.
HOOKER chrome side pipes. Long L88 hood.
Tires front 235 rear 255 on 8x15 real wire spoke rims
You can't beat short stroke displacement . besoffen
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#7
jo Günther, wollte ich dir noch sagen, beim Schalten macht deine links auch kleine Rauchzeichen.
(wär mir aber egal wenn sonst noch alles läuft)
gruss,
zuendler
[Bild: 502-tripower-klein2.gif]
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#8
Hallo

Weiss ich , habe ja auch leichten Ölverbrauch.

Allerdings die 500 km hin und zurück nach St. Leon Rot waren 0 Verbrauch.
Werde jetzt mal checken, was die 600 km Stromberg gesoffen haben.

MfG. Günther
early 1968 L71 tri-power big block convertible.
GM-T56 Viper 6 speed manual , 4.11 rear.
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#9
Wenn der Öldruck wirklich am Anschlag ist, dann ist da entweder eine High-Pressure oder Hi-Volume Pumpe mit zu strammer Regelfeder verbaut.

Das ist definitiv nicht gut für den Verteiler, da sein Lager und Ritzel zu hoch belastet werden (der Verteiler treibt - angetrieben von der Nockenwelle - die Ölpumpe an.

Die Pumpe würde ich gegen eine ganz normale Melling 55 (ohne HV oder HP) tauschen...

Wenn es eine HV-Pumpe ist, dann werden die Zylinderköpfe immer schön hoch mit Öl geflutet. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit, daß Öl in die Ventile gesaugt werden natürlich noch größer, als wenn das Öl weniger schnell von den Ventilen nach unten tröpfelt und hinten wieder abfließt. Warum das nur auf einer Seite so ist... vielleicht ist die Passung der Ventilführungen oder die Dichtungen selbst auf einer Seite tatsächlich besser... würde mich bei einem amerikanischen Austauschmotor nicht wundern.

Zum Vergaser: Wie schon oben geschrieben, mit den Gemischschrauben probieren - ansonsten den Schwimmerstand kontrolieren... evtl. muß der Schimmer justiert (durch Biegen) werden.

Gruß,
Thomas
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#10
Zitat:Original von mark69
Hast du mal die Kerzen angeschaut?

--> Ist auch ziemlich verrückt: Kerzenbild ist nahezu optimal, und das, obwohl ich meistens mit höchstens 2500 dahintuckere ...

Das Problem mit dem Sack Nüsse könnte daher kommen, dass das Vakuumsystem nicht dicht ist. Klappen die Scheinwerfer auf und zu, wenn der Motor nicht mehr läuft? Kurze Zeit nach dem Abstellen sollte das noch gehen, wenn alles dicht ist.

--> Guter Tipp; Wenn der Motor aus ist, geht nichts mehr. Manchmal muss ich sogar noch ein paar Mal Gas geben, um die Scheinwerfer runter zu kriegen. Werde mir das auf der Bühne mal näher anschauen.


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