Mineralisches Motorenöl in der C6 Z06?
#51
Zitat:Entschuldigung, da ist aber ein Widerspruch drin, denn bei Verwendung von "dicken= hochviskosen" Ölen steigen üblicherweise die Öl-Temperaturen.

Warum fahren denn dann alle im Rennsport 10W60 oder 20W60-er Öle?

Alle mit denen ich bis jetzt gesprochen habe, die eine Z fahren und damit auch auf dem Track sind, sagen, das Sie etwa 10 Grad niedrigere Temperaturen haben, seitdem sie auf dickeres Öl umgestiegen sind.

Die sind der Meinung, daß dickeres Öl mehr Temperatur aufnehmen kann als dünneres, da es länger an den entsprechenden Stellen verbleibt und nicht so schnell wieder wegbefördert wird.
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#52
Zitat:Original von JuergenD
Warum fahren denn dann alle im Rennsport 10W60 oder 20W60-er Öle?
Alle mit denen ich bis jetzt gesprochen habe, die eine Z fahren und damit auch auf dem Track sind, sagen, das Sie etwa 10 Grad niedrigere Temperaturen haben, seitdem sie auf dickeres Öl umgestiegen sind.
Die sind der Meinung, daß dickeres Öl mehr Temperatur aufnehmen kann als dünneres, da es länger an den entsprechenden Stellen verbleibt und nicht so schnell wieder wegbefördert wird.

Ein Serien LS7 hat einen maximalen Mitteldruck von ca 13 bar. Moderne Turbomotoren kommen nahezu auf das doppelte. Von der spezifischen Belastung ist bei der Z06 also eher Kindergeburtstag angesagt. Bei den Turbos kommen aber auch nur x-W30er oder 40er Öle zum Einsatz und diese sind dort ebenfalls für bis zu 150 Grad freigegeben.
Außerdem verliert ein hochviskoses Öl durch Zerbrechen der langen Molekülketten auf Dauer diese Eigenschaft. Im Motorsport sind meist modifizierte Motoren mit gesteigerten Mitteldruck im Einsatz. Kaltverschleiß ist dort kein Thema und das Öl wird auch alle Nase lang gewechselt.
Deine Theorie zur Ölkühlung ist auch nicht eindeutig zielführend, denn wenn das Öl länger an den kalten Stellen verbleibt, dann trifft das auch für die heißen Stellen (z.B. Lager) zu, wo es dann ebenso heißer werden muss. Mir ist nicht bekannt , dass hochviskose Öle eine größere Wärmekapazität hätten - also mehr Wärme pro ml aufnehmen könnten. Aber sie haben eine höhere Reibleistung, wodurch prinzipiell mehr Wärme und Verlustleistung erzeugt wird.
Überdies ist die Rennstrecke bezüglich Motorbelastung wesentlich harmloser (solange bei Kurvenfahrt keine Luft in den Ölkreislauf angesaugt wird) als Dauervolllgas auf der BAB.

Aber beim Thema Öl hat jeder seine eigenen Vorstellungen, manchmal auch abseits der Realität. Einigen wird es bereits bei 120 ° Öltemperatur mulmig. Anderseits hatte der Opel Senator 1979 bereits Öl-Temperaturen von bis zu 180 Grad und hochviskoses Öl in der Wanne. Ab 1982 bekam er dann einen Ölkühler und vernünftiges Öl.
Wie UncleRobb bereits geschrieben hat, reagieren die LS-Motoren vermutlich nicht empfindlich auf die verschiedenen Öle, so dass hier jeder nach seinem Gusto handeln kann und so letztlich zur Überzeugung kommt, er hätte den idealen Weg eingeschlagen. Dabei wird dann die eigene Vorstellung darüber zur persönlichen Realität.

Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !
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#53
Ab welcher Öltemperatur sollte/kann man den Motor eigentlich voll belasten?
Ich fahre ein 10W60 Öl und im Fahrbetrieb komme ich selten über 80 Grad,
nur im ellenlanegen Stop and go können auch mal knapp 100 erreicht werden.
Gestern bei 22 Grad hatte ich das Vergnügen mit einem Audi S8 und danach mit
einem Shelby Mustang etwas auf der Bahn zu fahren wobei auch die magische 3
laut Tacho geknackt wurde(jedenfalls bei mir).
Öltemperatur war vorher bei ca 74 Grad und danach bei 80,danach schnell fallend auf den
alten Wert.
Sollte ich mir einen Thermostat nachrüsten?
Vor den Mods hatte ich auch immer über 120 Grad wenn ich mal nachts für 10min
mit 240-250 unterwegs war,also es war wesentlich Kühler und hat dann auch immer ewig
gedauert bis die Temperatur gefallen ist.
Jetzt ist es halt grad andersrum.
Deshalb die Frage an die Fachleute,ab welcher Temperatur hat das Öl optimale Schmierbedingungen?
Das lange Warmfahren ist halt ein Nebeneffekt,den die Z06 Fahrer wohl auch haben,
der mich aber nicht sonderlich stört.
Gruß Hubi
Sorry,daß ich als gemeiner C5 Fahrer in den Z06 Thread reingeschrieben habe,
wenn es stört bitte verschieben oder ignorieren.
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#54
Zitat:Original von hubi68
Ab welcher Öltemperatur sollte/kann man den Motor eigentlich voll belasten?
Ich fahre ein 10W60 Öl und im Fahrbetrieb komme ich selten über 80 Grad,

Dazu zwei Anmerkungen:
-Kaltes Öl schmiert ganz hervorragend, wenn es erstmal überall ausreichend vorhanden ist. Die Öltemperatur ist mehr ein Indiz für eine gleichmäßige Durchwärmung des Motors (Lager - und Laufspiele).
- Bei deinem Fahrprofil fährst du definitiv das falsche Öl. Unterhalb von 130 Grad hat man mit einem 10W60er Öl keine Vorteile, sondern es überwiegen eindeutig die Nachteile.

Nochmals:
Kaltverschleiss, Fremdstoffe wie Benzin Wasser und Luft im Öl sind meistens viel schädlicher für den Motor als eine zu geringe Viskosität. Daher immer schnell und zügig den Motor warm fahren. Übervorsichtiges Warmfahren schadet dem Motor eher, als dass es nutzt.
Die frühen Z06 (vor Einsatz des Öl-Wasser Wärmetauschers ab MJ 2011?) fahren in der Regel mit zu niedriger Öltemperatur (außer im Hochsommer !), was zu längeren Verweilzeiten von Wasser und Benzin im Öl führt. Eine Nachrüstung eines Öl-Wasser Wärmetauschers halte ich somit für sehr sinnvoll.

Zum richtigen Warmfahren gilt die alte Faustregel: Nach dem Start kann unabhängig von der Starttemperatur mit Drehzahlen von bis zu 2000-2500 U/min gefahren werden. Die zulässige Drehzahl steigt danach mit dem Hundertfachen der Öltemperatur ( also 40 Grad = 4000 U/min). Natürlich ist die Drehzahlgrenze des jeweiligen Motors zu beachten; dass heißt, für den LS7 gibt es ab 70 Grad keine Einschränkungen mehr.

Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !
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#55
Zitat:Original von JuergenD
Zitat:Entschuldigung, da ist aber ein Widerspruch drin, denn bei Verwendung von "dicken= hochviskosen" Ölen steigen üblicherweise die Öl-Temperaturen.

Warum fahren denn dann alle im Rennsport 10W60 oder 20W60-er Öle?

Alle mit denen ich bis jetzt gesprochen habe, die eine Z fahren und damit auch auf dem Track sind, sagen, das Sie etwa 10 Grad niedrigere Temperaturen haben, seitdem sie auf dickeres Öl umgestiegen sind.

Die sind der Meinung, daß dickeres Öl mehr Temperatur aufnehmen kann als dünneres, da es länger an den entsprechenden Stellen verbleibt und nicht so schnell wieder wegbefördert wird.

Deren Meinung in allen Ehren, aber wenn ich mir um zu hohe Öltemperaturen Sorgen machen und gleichzeitig Rennstrecken fahren würde, dann wäre meine erste Maßnahme erstmal zusätzliche Ölkühlung anstatt anderes Öl, denn vom zusätzlichen Kühler profitiere ich sicherlich deutlich stärker.

Grundsätzlich macht man mit keinem halbwegs modernen Öl mit guten Freigaben etwas falsch, egal ob Vollsynthetisch oder Hydrocrack-Öl. Mineralöle haben halt heute relativ selten die modernen Freigaben, da man hier viel zu viel für entsprechende Additive ausgeben müsste, so dass diese Öle recht teuer würden im Vergleich zu Ölen die für die selben Eigenschaften weniger Additive benötigen.

In Bezug auf moderne Corvetten sollte man halt drauf achten, dass das Öl keine aschearme Formulierung ist und genügend Druckaufnahme-Additive hat.

Die gängigen 5W/0W-40'er Öle bieten das alle, selbst mit der amerikanischen API SN-Norm, da z.B. verringerte Zink-Additivierung in den USA nur für die W-30-Öle vorgeschrieben ist.

Auch wird ein 0W-x Öl nicht aus Dichtungen heraus fliessen, wenn denn die Dichtungen i.O. und nicht vorgeschädigt (z.B. durch Alter) sind, denn im kalten Zustand ist ein 0W-x Öl immer dickflüssiger als ein 15W-40 im heissen Zustand, und von denen hört man ja auch nicht, dass sie aus jeder Pore rinnen, wenn Betriebstemperatur erreicht ist.

Aber.... wichtig ist, wenn die Corvette nur bei Temperaturen > 5-10° C gefahren wird fast nur die Warmviskosität. Und eine 40'er Visko z.B. beim Mobil 1 NewLife 0W-40 ist für normale Beanspruchung vollkommen ausreichend, auch bei regelmäßigem Rennstreckenbesuch. Die Formel 1 soll lt. diverser Google-Suchen mittlerweile sogar W-20'er Öle fahren, und die Motoren sind wohl eher stark belastet. Zwink
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#56
Ich hatte einen Grand Cherokee Hemi 5,7 mit Zylinderabschaltung.
Vorgeschriebenes Öl war 0W20.
Nachdem eine Chryslerwerkstatt bei der Wartung 5W30 eingefüllt hatte
fing der Motor an zu ruckeln. Die Erklärung von Chrysler war, dass man
die Problematik kennen würde wenn das "falsche" Öl eingefüllt wird.

Ich habe das dann nicht mehr weiter verfolgt, da ich den Wagen direkt danach verkauft habe.

Was sagen die Spezialisten hierzu?

gruss

wolfgang
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#57
Zitat:Original von UncleRobb

Ekkhardt, vielleicht sind solche Öle, die du als hochviskos bezeichnest, u.a. für Motoren gedacht, in denen das Öl ohnehin sehr heiß wird. Diese Öle werden dann auch bei hohen Temperaturen (von vielleicht 150 - 160 °C) nicht zu dünnflüssig und behalten so ihre Schmierfähigkeit. Idee

Es muss dabei nicht immer nur um die "Schmierfähigkeit" gehen. Dazu ein Beispiel: Ein Wettbewerber brachte 1998 einen V8 Sportmotor auf den Markt. Dieser Motor hatte in der Serie Probleme mit Zylinderverzügen und daher einen erhöhten Ölverbrauch über die Kolbenringe. Zur Abhilfe wurde dann ein "dickflüssiges " 10 W 60 er Öl vorgeschrieben. 2001 wurde dieser Motor im Zylinderbereich überarbeitet und die Ölempfehlung auf 10 W 40 geändert. So trivial sind manchmal die Hintergründe für die Ölempfehlungen der Hersteller.

Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !
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#58
@ Wolfgang:

Vermutlich hatte der Motor für die Zylinderabschaltung hydraulische Stellelemente verbaut, die auf eine schnelle Versorgung mit "dünnflüssigem" Öl angewiesen waren. Dieser Anforderung wurde dann das 5W30 er Öl nicht im vollem Umfang gerecht.

Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !
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#59
der Hemi ist allerdings sehr empfindlich beim Öl da es die Zylinderabschaltung beeinträchtigt wenn zu dickflüssig. Ist aber eher eine Hemi typisches Ding.
_____________________________________________________________
CCRP Austria, Bundesstrasse 100, 8402 Werndorf
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#60
Zitat:Original von Wutzer
...Ein Wettbewerber brachte 1998 einen V8 Sportmotor auf den Markt. Dieser Motor hatte in der Serie Probleme mit Zylinderverzügen und daher einen erhöhten Ölverbrauch über die Kolbenringe. Zur Abhilfe wurde dann ein "dickflüssiges " 10 W 60 er Öl vorgeschrieben. 2001 wurde dieser Motor im Zylinderbereich überarbeitet und die Ölempfehlung auf 10 W 40 geändert...

M5 E39?

Was fährst du eigentlich auf deinem M5 E28?

Und was würdest du für ein "Alltagsprofil" im M3 E36 (3.0) empfehlen?

Fragen über Fragen, aber abgesehen vom Motorsport kenne ich 10W-60 halt nur bei den Autos der M GmbH, deshalb würde mich deine Meinung als 1. Motorenexperte und 2. M-Fahrer mal interessieren.

Oder habe ich das damals auf der Öldose richtig gelesen, und das 10W-60 ist auch für den VW Veyron empfohlen?

Gruß, Bernd Hallo-gruen
Seek freedom and become captive of your desires. Seek discipline and find your liberty.
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