26.06.2014, 22:45
Rüddy, nun im Detail und in rot.
Und jetzt zur C6 im Kriterien - Check
- Im Punkt 1 verdient sie sich zweifelsfrei gute Noten. Es sind mit Sicherheit preiswerte Angebote gewesen
D´accord
- Bezüglich Abgas und Verbrauch (Punkt 2) sind die entsprechenden Werte für den Kunden durchaus zufriedenstellend.
D´accord ein M5, ein Maserati etc. brauchen immer 18l/100 km.
- Die Zuverlässigkeit (Punkt 3) ist differenziert zu betrachten: Während über die LS3 und LS2 Motoren hier im Forum durchweg positiv berichtet wird, sieht es beim LS7 und den älteren Getrieben eher düster aus. Das Kundendienstnetz ist eher dünn, die Ersatzteilversorgung langwierig bis teilweise schwierig (z.B Lenkwinkelsensor C5).
Eigene Erfahrung hierzu:
Habe selbst auf einen Griff zur Sitzverstellung bei einer offiziellen Niederlassung wochenlang warten müssen, während ich noch alle Ersatzteile für meinen 28 Jahre alten BMW am nächsten Tag bekommen kann. Die bisher gemachten Service Erfahrungen sind auch eher negativ.
Wer keinen guten Service-Partner in der Nähe hat und sich auch nicht selbst helfen kann, für den kann eine Corvette schnell zu einem finanziellen Abenteuer werden.
Meine LS2 und LS3 hatten nur einmal ein Problem, einen Getriebeschaden. Der wurde von dem Händler innerhalb von 2 Wochen repariert. Die Porsche meines Partners hatten in der Zeit 3 Motor- und 1 Getriebeschaden. Ein guter Porscheservicepartner ist bei uns auch 50 km entfernt, mein Händler 70 km. Der nächste Corvettebetrieb sogar nur 45 km. Die Reparaturdauer war bei Porsche nicht kürzer. Alle Kleinigkeiten, die in 320.000 km angefallen sind, wurden sofort erledigt. Die Ersatzteile waren dafür vorrätig.
- Aus diesem Grund ist der Punkt 4 besonders wichtig. Während das nominelle Garantieversprechen bei der C6 in Ordnung geht, ist die Rückrufkultur von GM mit dem Wort "katastrophal" nur unzureichend beschrieben.
https://www.autobild.de/artikel/gm-rueck...76482.html
Derzeit versucht GM in USA sich aus der juristischen Verantwortung für die Entscheidungen von GM vor 2009 zu stehlen, was natürlich nicht im Interesse der Kunden liegt. Diesbezüglich kann also keine gute Note vergeben werden.
An meinen C6en wurden Rückrufaktionen sofort durchgeführt, alle Garantieleistungen erfolgten ordnungsgemäß, andere GM Fahrzeuge habe ich nicht als gut bezeichnet, auch wenn unser Silverado perfekt seinen Dienst versieht.
- Das technische Konzept ist bei der C6 (Punkt 5) mit "einfach" leicht zu beschreiben. Dessen Umsetzung im Detail eher mit "lieblos und teilweise schlampig". Kann mehrere Stellen aufzeigen, für die bei nahezu jedem europäischen Hersteller ganze Abteilungen aufgelöst worden wären.
(nur ein Beispiel: 2,5 cm zu kurzes Fenstergummi an dern Türen außen.) In diesem Punkt kann objektiv betrachtet niemand der C6 eine gute Bewertung geben.
Ich habe an meinen C6en keine zu kurzen Gummis, kein Klappern und kann mich noch gut an meine klappernden Maseratis, den Ferrari und den Porsche erinnern. Der ist in der preislich vergleichbaren Ausstattung viel beschissener als meine C6.
- Anders sieht es dagegen beim Platzangebot (Punkt 6) aus, das für einen Sportwagen reichlich bemessen ist. Leider trüben die vom Seitenhalt und der Verarbeitungsqualität eher bescheidenen Seriensitze diesen Eindruck wieder, so dass in Summe auch nur ein "befriedigend" übrig bleiben kann.
Die Sitze sind tatsächlich nicht besonders gut, aber auch in einem Maserati nicht besser, im Porsche schon. Vergleichen darf man diese Komponenten nicht mit einer Limousine Für den Track sind die Autos nicht gedacht.
- Im Punkt 7 hinkt die C6 dem zeitgleichen europäischen (insbesondere deutschen) Standard einfach hinterher. Erwähnt sei hier nur exemplarisch die Bedienung und Anzeige des Navis.
Das Navi hat mich 320.000 km gut und fehlerfreie bis in die hintersten Ecken Europs gebracht und bedienen kann ich es auch problemlos.
- Bei Punkt 8 erübrigt sich ebenso praktisch jegliche Diskussion. Eigene Erfahrung ist, dass meine C6 auf schlechter Wegstrecke mehr Knister- und Knarz-Geräusche verursacht, als unser 3 mal so alte Astra Caravan (sowohl von den Jahren als auch der Laufleistung!). Und dieser ist auch nicht gerade als "der Qualitätsmaßstab" berüchtigt. Vermutlich hören das viele C6 Fahrer auf Grund ihres Sportauspuffes aber gar nicht.
Meinen Sportauspuff kann man leise machen und dann knistert und knarzten meine Cabrios immer noch nicht. Fahr mal einen Maserati, als Coupe, da weißt Du was knarzt und knistert. Mein 7er BMW machte am Schiebedach 80.000 Geräusche, die BMW nicht beseitigen konnte.
- Beim ernsteren Punkt 9 sehe ich auch gewisse Defizite bei der C6. Erinnert sei nur an die unberechtigten ESP-Eingriffe in Verbindung mit den Reifendrucksensoren. Weiterhin habe ich persönlich negative Erfahrungen mit dem ESP bei nasser Fahrbahn und höherer Geschwindigkeit sammeln können. Ein paar Abflüge von Mitgliedern des Forums unter ähnlichen Bedingungen scheinen zu belegen, dass da ein gewisses Problem besteht. Also scheint auch hier ein "gut" fehl am Platze.
Auch eine C6 kann bei Regen nicht die Physik außer Kraft setzen und den Verstand des fahrers einschalten. Die ESP-Eingriffe, sicherlich kein Ruhmesblatt, wurden zügig beseitigt.
- Punkt 10 dürfte wohl eher für die jüngere Generation von Bedeutung sein. Erinnere mich noch an die Aussage meines Sohnes, dass ein Auto mit Baujahr 2009 und ohne USB- oder I-Phon Anschluss wohl nun gar nicht gehe! Was die Ausstattung mit Infotainment oder aber auch Fahrer- Assistenzsysteme betrifft, lässt die C6 auch einige Wünsche offen. Also wieder kein "gut".
Infotainment habe ich, ich kann Radio hören, Freisprechen am Handy und die Musik meines Ipods hören. So what? Fahrerassistenzsysteme mag in Limousinen verbauen wer will. Ich bin mit gefühl und Verstand, ESP und ABS bis jetzt ganz gut gefahren.
Zusammenfassung:
Wie man hoffentlich nachvollziehen kann, kommt die C6 in einigen Punkten recht ordentlich weg, andere sind noch akzeptabel und einige sind eindeutig negativ zu bewerten. Es obliegt jedem selbst, die entsprechenden Punkte nach seinem Gusto zu bewerten. Eine generelle Aussage, es sei ein gutes Auto ist ebenso wenig zielführend wie dessen Gegenteil. Richtig bleibt aber, dass es sich um ein preiswertes Auto handelt, bei dem man gewisse Abstriche in Kauf nehmen muss, um auf Dauer damit glücklich zu werden.
In der Summe waren meine C6er alle gute Autos. Dazu waren sie noch selten und brachten tollen Fahrspaß.
Und jetzt zur C6 im Kriterien - Check
- Im Punkt 1 verdient sie sich zweifelsfrei gute Noten. Es sind mit Sicherheit preiswerte Angebote gewesen
D´accord
- Bezüglich Abgas und Verbrauch (Punkt 2) sind die entsprechenden Werte für den Kunden durchaus zufriedenstellend.
D´accord ein M5, ein Maserati etc. brauchen immer 18l/100 km.
- Die Zuverlässigkeit (Punkt 3) ist differenziert zu betrachten: Während über die LS3 und LS2 Motoren hier im Forum durchweg positiv berichtet wird, sieht es beim LS7 und den älteren Getrieben eher düster aus. Das Kundendienstnetz ist eher dünn, die Ersatzteilversorgung langwierig bis teilweise schwierig (z.B Lenkwinkelsensor C5).
Eigene Erfahrung hierzu:
Habe selbst auf einen Griff zur Sitzverstellung bei einer offiziellen Niederlassung wochenlang warten müssen, während ich noch alle Ersatzteile für meinen 28 Jahre alten BMW am nächsten Tag bekommen kann. Die bisher gemachten Service Erfahrungen sind auch eher negativ.
Wer keinen guten Service-Partner in der Nähe hat und sich auch nicht selbst helfen kann, für den kann eine Corvette schnell zu einem finanziellen Abenteuer werden.
Meine LS2 und LS3 hatten nur einmal ein Problem, einen Getriebeschaden. Der wurde von dem Händler innerhalb von 2 Wochen repariert. Die Porsche meines Partners hatten in der Zeit 3 Motor- und 1 Getriebeschaden. Ein guter Porscheservicepartner ist bei uns auch 50 km entfernt, mein Händler 70 km. Der nächste Corvettebetrieb sogar nur 45 km. Die Reparaturdauer war bei Porsche nicht kürzer. Alle Kleinigkeiten, die in 320.000 km angefallen sind, wurden sofort erledigt. Die Ersatzteile waren dafür vorrätig.
- Aus diesem Grund ist der Punkt 4 besonders wichtig. Während das nominelle Garantieversprechen bei der C6 in Ordnung geht, ist die Rückrufkultur von GM mit dem Wort "katastrophal" nur unzureichend beschrieben.
https://www.autobild.de/artikel/gm-rueck...76482.html
Derzeit versucht GM in USA sich aus der juristischen Verantwortung für die Entscheidungen von GM vor 2009 zu stehlen, was natürlich nicht im Interesse der Kunden liegt. Diesbezüglich kann also keine gute Note vergeben werden.
An meinen C6en wurden Rückrufaktionen sofort durchgeführt, alle Garantieleistungen erfolgten ordnungsgemäß, andere GM Fahrzeuge habe ich nicht als gut bezeichnet, auch wenn unser Silverado perfekt seinen Dienst versieht.
- Das technische Konzept ist bei der C6 (Punkt 5) mit "einfach" leicht zu beschreiben. Dessen Umsetzung im Detail eher mit "lieblos und teilweise schlampig". Kann mehrere Stellen aufzeigen, für die bei nahezu jedem europäischen Hersteller ganze Abteilungen aufgelöst worden wären.
(nur ein Beispiel: 2,5 cm zu kurzes Fenstergummi an dern Türen außen.) In diesem Punkt kann objektiv betrachtet niemand der C6 eine gute Bewertung geben.
Ich habe an meinen C6en keine zu kurzen Gummis, kein Klappern und kann mich noch gut an meine klappernden Maseratis, den Ferrari und den Porsche erinnern. Der ist in der preislich vergleichbaren Ausstattung viel beschissener als meine C6.
- Anders sieht es dagegen beim Platzangebot (Punkt 6) aus, das für einen Sportwagen reichlich bemessen ist. Leider trüben die vom Seitenhalt und der Verarbeitungsqualität eher bescheidenen Seriensitze diesen Eindruck wieder, so dass in Summe auch nur ein "befriedigend" übrig bleiben kann.
Die Sitze sind tatsächlich nicht besonders gut, aber auch in einem Maserati nicht besser, im Porsche schon. Vergleichen darf man diese Komponenten nicht mit einer Limousine Für den Track sind die Autos nicht gedacht.
- Im Punkt 7 hinkt die C6 dem zeitgleichen europäischen (insbesondere deutschen) Standard einfach hinterher. Erwähnt sei hier nur exemplarisch die Bedienung und Anzeige des Navis.
Das Navi hat mich 320.000 km gut und fehlerfreie bis in die hintersten Ecken Europs gebracht und bedienen kann ich es auch problemlos.
- Bei Punkt 8 erübrigt sich ebenso praktisch jegliche Diskussion. Eigene Erfahrung ist, dass meine C6 auf schlechter Wegstrecke mehr Knister- und Knarz-Geräusche verursacht, als unser 3 mal so alte Astra Caravan (sowohl von den Jahren als auch der Laufleistung!). Und dieser ist auch nicht gerade als "der Qualitätsmaßstab" berüchtigt. Vermutlich hören das viele C6 Fahrer auf Grund ihres Sportauspuffes aber gar nicht.
Meinen Sportauspuff kann man leise machen und dann knistert und knarzten meine Cabrios immer noch nicht. Fahr mal einen Maserati, als Coupe, da weißt Du was knarzt und knistert. Mein 7er BMW machte am Schiebedach 80.000 Geräusche, die BMW nicht beseitigen konnte.
- Beim ernsteren Punkt 9 sehe ich auch gewisse Defizite bei der C6. Erinnert sei nur an die unberechtigten ESP-Eingriffe in Verbindung mit den Reifendrucksensoren. Weiterhin habe ich persönlich negative Erfahrungen mit dem ESP bei nasser Fahrbahn und höherer Geschwindigkeit sammeln können. Ein paar Abflüge von Mitgliedern des Forums unter ähnlichen Bedingungen scheinen zu belegen, dass da ein gewisses Problem besteht. Also scheint auch hier ein "gut" fehl am Platze.
Auch eine C6 kann bei Regen nicht die Physik außer Kraft setzen und den Verstand des fahrers einschalten. Die ESP-Eingriffe, sicherlich kein Ruhmesblatt, wurden zügig beseitigt.
- Punkt 10 dürfte wohl eher für die jüngere Generation von Bedeutung sein. Erinnere mich noch an die Aussage meines Sohnes, dass ein Auto mit Baujahr 2009 und ohne USB- oder I-Phon Anschluss wohl nun gar nicht gehe! Was die Ausstattung mit Infotainment oder aber auch Fahrer- Assistenzsysteme betrifft, lässt die C6 auch einige Wünsche offen. Also wieder kein "gut".
Infotainment habe ich, ich kann Radio hören, Freisprechen am Handy und die Musik meines Ipods hören. So what? Fahrerassistenzsysteme mag in Limousinen verbauen wer will. Ich bin mit gefühl und Verstand, ESP und ABS bis jetzt ganz gut gefahren.
Zusammenfassung:
Wie man hoffentlich nachvollziehen kann, kommt die C6 in einigen Punkten recht ordentlich weg, andere sind noch akzeptabel und einige sind eindeutig negativ zu bewerten. Es obliegt jedem selbst, die entsprechenden Punkte nach seinem Gusto zu bewerten. Eine generelle Aussage, es sei ein gutes Auto ist ebenso wenig zielführend wie dessen Gegenteil. Richtig bleibt aber, dass es sich um ein preiswertes Auto handelt, bei dem man gewisse Abstriche in Kauf nehmen muss, um auf Dauer damit glücklich zu werden.
In der Summe waren meine C6er alle gute Autos. Dazu waren sie noch selten und brachten tollen Fahrspaß.