Mein Senf zur Drehzahl:
Wenn man gemütlich und sparsam fahren will, dann kann man mit dem LS7 bei 1500 U/min ruhig hochschalten. Drehzahlen oberhalb von 1000 U/min schaden weder dem Motor noch dem Antriebsstrang.
Zum Ruckeln:
Ruckeln tut es, wenn die Motorlast einen Vorzeichenwechsel von Zug nach Schub oder umgekehrt im Bereich der Nullast vollführt. Das empfindet man umso unangenehmer, je größer die Spiele im Antriebsstrang sind. Zu den Spielen bei der Corvette schreibe ich jetzt nicht, damit bei einigen Usern nicht wieder der Adrenalinspiegel steigt. Da dieser Wechsel um die Nulllast erfolgt, sind die auftretenden Kräfte gering. Man befindet sich also ganz rechts auf der Wöhlerkurve (
https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6hlerversuch ), so dass Schäden weniger zu befürchten sind.
Ursache des Ruckels:
Hervorgerufen wird es durch zyklische Verbrennungsschwankungen. (= Verbrennungen mit unterschiedlicher Drehmomentenabgabe !). Hierbei sind die ausschlaggebenden Größen die Gemischaufbereitung, der Restgasanteil und die Güte der Entflammung.
Im Detail:
- Die Gemischaufberitung wird u.a. bestimmt von der Geometrie des Einspritzstrahles, dem Zeitpunkt der Einspritzung, der Ladungsbewegung und der Geometrie des Ansaugkanales.
- Der Restgasanteil hängt von den Nockenwellensteuerzeiten und dem Saugrohrunterdruck im jeweiligen Betriebspunkt ab.
- Die Enflammung von all dem bisher Genannten plus dem Elektrodenabstand der Zündkerze, dem Zündzeitpunkt, der Brenndauer des Funkens und sogar von der Stellung der Massenelektrode in Bezug auf die Gemischströmung im Brennraum.
Da viele der genannten Parameter von Bauteiltoleranzen abhängig sind und auch die Menschen unterschiedlich sensibel darauf reagieren, wird es zu dem Thema immer eine breit gestreute Meinung geben.
Ruckeln beim LS7:
Der LS7 hat für einen 2V Motor ohne Nockenwellen- oder Saugrohrverstellung mit 73 PS/l eine recht ordentliche Leistungsausbeute. Dazu bedarf es üblicherweise "sportlicher Steuerzeiten" mit Ventilüberschneidung.
NAtürlich führen solche Überschneidungen zu einem respektablen Restgasanteil im LL. Die aus Verbrauchsgründen niedrige LL-Drehzahl von 560 U/min ist diesbezüglich ebenfalls eher kontraproduktiv. Softwaremäßig kann man dem nur durch eine Erhöhung der LL-Drehzahl und einen späteren Zündwinkel entgegentreten, da sich so der Saugrohrunterdruck verringert. Das geht natürlich zu Lasten des LL-Verbrauches.
Deutlich leidensfähiger müssen an dieser Stelle die Fahrer der sog. 599 PS-Nockenwelle sein. Habe seinerzeit aus diesem Grund ein an sich gutes Auto nicht gekauft.
Gruß
Wutzer