Ich hatte jahrelang Einblick in die Finanzen mehrer Autohäuser.
Werkstätten sind die Ertragssäulen eines jeden Autohauses und Gelddruckmaschinen.
Auf die DB3-Erträge der "Abteilung Werkstatt" kann so manche Vertriebsabteilung nur neidvoll rüber schielen.
Sicherlich müssen damit auch Verluste ausgeglichen werden.
Wenn eine Autohauskette Öl einkauft, können ab einer bestimmten Abnahmemenge von Fässern Einkaufspreise von 2/3 Euro/Liter realistisch werden.
Noch braucht Ihr also nicht für die Werkstätten sammeln zu gehen
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Ich persönlich bin gerne bereit für gute Arbeit gutes Geld zu bezahlen. Mein Problem ist: Gute Arbeit ist schwer zu bekommen. In den klassischen Autohäusern gilt: Zeit ist Geld. Je mehr AW´s gekloppt werden, desto besser! Interne Rankingwettbewerbe unter den Monteuren mit monatlichen Prämienauszahlungen schüren das "Husch-husch". Die meisten Monteure avancieren zu Teiletauschern und verstehen die technischen Zusammenhänge immer weniger.
Deswegen bleibt mir nichts anders übrig, als den Ölwechsel nach meinen Vorstellungen selbst durchzuführen: Auto warmfahren, über Nacht rauslaufen lassen und dann erst frisches rein. Da würde sich jeder Meister kaputtlachen
Sicherlich hat der Kunde auch hohe Erwartungen, was das äußere Erscheinungsbild angeht. Er muss den "Palast" und das Vorhalten eines großen Warenmixes (bei Autos sauteuer) letztendlich aber mitfinanzieren.
Wohl dem, der den Schrauber seines Vertrauens gefunden hat! Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel...