Saubere Verbrennung

[J.J.Tucker]

Hallo Leute,

habe mal eine Frage und bin gespannt, wer diese beantworten kann:

Ich denke, dass ein großvolumiger Motor (Bsp: V8 aus der Corvette C5 mit 5,7ltr) bei konstant 100 km/h auf der Autobahn weniger Schadstoffe ausstößt, als ein 
kleiner Motor (1,1 l aus nem Fiat ) oder so.

Gemessen an der Drehzahl....

Ist da was dran?

[Axel Pfeiffer]

Ich denke, bei gleichem Tempo wird der große Motor erheblich mehr Schadstoffe ausstoßen. Muß ja - er verbrennt bei diesem gleichen Tempo doch auch viel mehr. Also erzeugt er auch mehr Schadstoffe.
Grüße
Axel

[flashy]

CO2 z.B. ist kein Schadstoff...
Bei modernen Abgasreinigungssystemen kommen unter Umständen hinten weniger Schadstoffe raus als vorne angesaugt weden. Da könnte ein großer Motor tatsächlich besser sein🤔 ...(im Bezug auf Schadstoffe. z.B. Stickoxide, Feinstaub)

[Zaphod]

Sicher ist der Motor am besten, der in dem Bereich betrieben wird, auf den dessen Abgasreinigung konzipiert wurde. Wenn der Bereich dann zufällig noch auf den mit dem geringsten Verbrauch zusammenfällt, dass sollte das der Gewinner sein.
Da es Autos mit Winz-Motörchen gibt, die bei konstant 100 keine 4l brauchen, dürfte das mit einem dicken Motor kaum zu unterbieten sein.

[RainerR]

Bei konstant 100km dreht mein C5 Motor etwa 1400 U/ min, der kleine 1,1 Liter Motor wird wohl erheblich höhere U/min benötigen. Wer letztlich sauberer ist, beweisen wohl nur genaue Messungen,

Gruss RainerR

[Wesch]

Hallo

Denke, der Schadstoffausstoss ist in Beziehung mit dem Verbrauch zu setzen.
Ein kleinvolumiger Motor wird wohl immer weniger verbrauchen als ein fast 6 Liter Monster.

MfG. Günther

[ChrisB82]

Der großvolumige 5,7l Motor läuft bei Tempo 100 mit deutlich weniger Last als der im Bsp. benannte 1,1l, der vermutlich schon 3.000 U/min oder mehr anliegen haben wird bei Tempo 100 im höchsten Gang. Somit unterliegt der 5,7l Motor in diesem Tempo sicher weniger Verschleiß als der 1,1l Motor. Die 344PS der C5 müssen sich deutlich weniger anstrengen für Tempo 100 als die angenommen 100PS des 1,1l Motor. Das ist aber mehr ein Thema der Lebensdauer.

Direkt zusammenhängen einzig Verbrauch und CO2 Ausstoß. Mehr Verbrauch = mehr CO2.
Nicht zwingend jedoch muss mit dem höheren Verbrauch auch mehr an Schadstoffen ausgestoßen werden. Durchaus kann der großvolumige Motor sauberer Verbrennen und sein Abgas besser nachbehandeln als der kleine Motor. Das hängt von der jeweiligen Abgasnorm ab.

Im benannten Bsp. der rund 20 Jahren alten C5 im Vergleich zum womöglich ganz modernen Fiat Motor, wird der Fiat Hubraumzwerg sicherer sauberer Verbrennen als der alte LS1. Schon alleine aufgrund der jeweils gültigen Abgasnorm welche zu Zeiten der C5 sicher lockerer waren als beim bspw. aktuellen Fiat Hubraumzwerg.

Genau das ist dann auch die Kunst im modernen Motorenbau wo Leistungen generiert werden, welche man auch schon vor 10-15 Jahren so haben konnte. Eine C6 LS3 wird CCRP bspw. sicher relativ einfach auf das Leistungsniveau einer C8 heben können, jetzt rein von Leistung und Drehmoment her betrachtet. Nur erfüllt halt die C8 dabei aktuelle und strenge Abgasnormen, während die C6 nur die damaligen, sicher lockereren Abgasnormen erfüllt.

LG Christian

[galaxy7]

Die Schadstoffmenge eines Verbrennermotors lässt  weder aus dem Hubraum noch aus der Kraftstoffart, oder dem Verbrauch ableiten.

Siehe beigefügte und im Auftrag von AutoBild im Jahr 2016 durchgeführte Feinstaub Praxismessungen:

   

So produzieren moderne, spritsparend konstruierte Benzin-Direkteinspritzer ohne Partikelfilter (C7) erheblich mehr gesundheitsschädlichen Feinstaub als ein älterer Saugrohr-Einspritzer mit Kat (C4, C5, C6), oder ein gesetzeskonformer AdBlue-Diesel mit Partikelfilter und seinem gesundheitlich vergleichsweise harmlosen NOx-Ausstoß

https://m.bild.de/auto/auto-news/russfil...3915387777

Ist schon seit Jahren wissenschaftlich bekannt, wird von bestimmten politischen Interessengruppen aber vorsätzlich falsch dargestellt.

Gruß Armin

[Marwin]

Habe leider, als Altagskarre, einen Benzin Direkteinsprizer, der überholt beim Feinstaub jeden Diesel mit Leichtigkeit.
Damals war man auf dem bösen CO2 Trip und hat, wie so oft, einseitig entwickelt.
Grund: Direkteinspritzer ist effektiver, gibt aber dem eingespritzen Benzin weniger Zeit sich zu vergasen und die Mikro-Tröpchen
erzeugen dann die Feinpartikel da die nicht vollständig verbrennen. Die ganz neuen Corvettes haben leider (auch) Direkteinspritzung.

Stickoxide und so: bekommt man am besten mit Abgasrückführung in den Griff, oder alternativ mit Nockenwellenzeiten die (bewusst) im Teillastbereich
etwas von den Verbrennungsrückständen im Brennraum lassen. Das senkt die Temperatur im Brennraum und damit die Sticksonstwas-Erzeugung.
Die C5 hat ein AGR, bei der C6 wird das wohl über das Nockenwellentiming gemacht, da fehlt das AGR.
Das Stillegen des AGR oder Tuning ("scharfe" Nocke oder Lader) dürfte die Sticksonstwaswerte deutlich verschlechtern.

Die unvollständige Verbrennung und die verbrannte Menge müssen keinesfalls linear sein, siehe https://motor-info.com/de/emissionen/corvette-c6
(Google Stichworte corvette c6 CO CO2 NOx, chemische Bezeichnungen sollten im Englischen identisch sein)

Da erzeugt der LS2
310 g/km CO2 und 0,059 g/km HC
der LS7
350 g/km CO2 aber 0,099 g/km

Also LS2 zu LS7 12% mehr Treibstoff aber 67% mehr HC

Gruß
Ralf

[Zaphod]

Seit wann hat die C5 ne Abgasrückführung? Das halte ich für falsch…