Frage mal in Ferrari Werkstätten nach. Die haben am längsten thermoplastische Lacke verwendet. Sicherlich kennen die einen Lackierer, der das verarbeiten kann bzw. nach den neuen Umweltschutzbedingungen überhaupt noch verarbeiten darf.
Ansonsten ist einer in Köln. Der ist aber vom Preis her sehr eigenwillig
Das hängt aber auch mit den speziellen Lackierkabinen zusammen, die wegen der neuen Bestimmungen äußerst aufwendig gebaut werden müssen.
Der Lack wurde unter anderem bei DuPont hergestellt. Wahrscheinlich wirst Du ihn nicht mehr bekommen. Ein Anruf bei DuPont in Köln sollte das klarstellen (den Herrn Sauer verlangen, der ist für die US-Lacke zuständig).
Die Firma R-M (Rinshed - Mason) stellt glaub auch heute noch einen TPA-Lack her, nennt sich Alpha Cryl oder so. Wird man aber wohl in Dtl. nicht bekommen.
Hallo Mark,
zunächst einmal zu Deinem Lackschaden. So wie es aussieht mußt Du Dich entscheiden, ob Du nur den Farbton beilackieren willst oder auch eine vernünftige Oberfläche wieder sehen möchtest. Letzteres geht nur mit Füller und Grundierung - fällt wohl flach. Um die grauen Kratzer farblich anzugleichen kannst Du eine Airbrush nehmen. Der Lackauftrag ist natürlich extrem dünn; d.h. Du siehst später den Kratzer noch - aber immerhin in BLAUER Farbe.
Nun zu den thermoplastischen Acryllacken von den Amis. Das Zeug ist natürlich wie der Name schon sagt auf Acryl- und nicht auf Kunstharzbasis. Kriegst Du von DuPont und anderen Firmen (auch in Belgien). Es härtet von allein durch Temperatureinwirkung aus - deshalb Thermoplastisch!. Der ganze Kram wird auch ziemlich hart.
Beim Lackieren braucht man viel Verdünnung um den Sirup durch die Spritzpistole zu kriegen. Weil die Schichten so dünn sind, muß man eine ganze Menge Lagen übereinander lackieren bis zur vollen Farbsättigung. Durch die vielen Lackschichten fehlt natürlich der richtige Glanz; deshalb polieren die Amis die Lacke auf Hochglanz.
Solche Schäden habe ich mit ganz normalem 2K-Lack und Airbrush nachgebessert - das siehst Du später zwar immer noch, aber eindeutig besser wie Lackstifte und Aufkleber.
Mal ein Zwischenbericht, während die Grundierung trocknet:
Acryllack in geringen Mengen gibt's bei http://www.paintscratch.com. Auch die Versandkosten fand ich angenehm niedrig. Ich habe mit der Airbrushpistole auf der mitgelieferten Testkarte ein Farbmuster erzeugt und bin vom getroffenen Farbton voll begeistert.
In der Flasche sieht die Farbe wesentlich dunkler aus, so dass ich wenig Hoffnung hatte den Farbton zu treffen.
Zuerst habe ich den Kratzer mit einem Glasradierer aus dem Zeichenzubehörladen angeschliffen.
Den tiefen Kratzer habe ich mit Grundierung (auch von paintscratch) mit einem kleinen Pinsel aufgefüllt. Wenn es trocken ist, dann werde ich den Kratzer planschleifen und danach hoffen, dass die Farbe so schön passt wie auf der Testkarte....
Die Reparatur ist im Metalliclack nicht ganz so unsichtbar wie es hier im Foto wirkt, weil sich die Metallpartikel nicht exakt so ausrichten wie es im Lack um den Kratzer. Das sieht man aber nur wenn man genau hinschaut.
@Speutz: ich habe ca 50€ für den Lack und 50€ für die Airbrushpistole investiert. Allerdings wäre ich mit deutlich weniger Lack ausgekommen. Ich hatte 2 mal 2 ounces mit Primer Verdünnung und bestellt. Mit Schleifen und Polieren habe ich etwa 5 Stunden dafür gebraucht.
@Hardy: Im Prinzip das Gleiche: Blase aufschleifen, Grundieren, Planschleifen, Lackieren, Polieren.