@Hardy: Ich kann mir aus vielen Gründen nicht vorstellen, dass eine Blase im Lack mit Klebstoff hinterspritzt und angewalzt werden kann.
Die Blase wurde vermutlich durch im Laminat enthaltenes Feuchtigkeit verursacht, vielleicht hat der Lackierer nass geschliffen. Wenn das Wasser in den gasförmigen Zustand wechselt, dann dehnt es sich stark aus. Das gibt dann die Blase. Um zu verhindern, dass sich an der gleichen Stelle eine neue Blase bildet muss die Feuchtigkeit herausgetrocknet werden, was natürlich durch den Lack verhindert wird...
Den Klebstoff in einer Luftblase flächig aufzutragen wird nicht funktionieren. Durch die Luftblase ist der Lack gedehnt und wenn man ihn wieder anwalzt dann gibt es vermutlich Falten. Wenn zuwenig Klebstoff in der Blase ist, dann klebt's nicht. Bei zuviel quillt es wieder oben heraus und gibt eine Schmiererei auf dem Lack.
Ich habe schon mal eine Lackblase, eine kleinere allerdings, "behandelt".
Dazu habe ich mit einer Nadel in die Mitte ein Loch hineingestochen, mit einer Heißluftpistole vorsichtig erwärmt und mit einer Plastikspachtel vorsichtig von den Rändern Richtung Loch gedrückt.
Dabei kam einiges an Wasser raus.
Wenn Du es schaffst, alles Wasser wegzubringen, ist die Stelle kaum noch zu sehen. Anschließend das oder auch die Löcher mit einem Tropfen Farbe verschließen, das Ganze mit 1200 Schleifpapier wiederum vorsichtig anschleifen und anschließend polieren.
Das erzielte Ergebnis war absolut zufriedenstellend.
Der Lack geht zwar mit dem Untergrund keine Verbindung ein, hält aber zumindest so lange, bis wieder Wasser ausdünstet.
Gruß Reiner
Wer einen Engel sucht und dabei nur auf die Flügel schaut, könnte leicht eine Gans nach Hause bringen!
Da ich gerade gerade per PN gefragt wurde, wie sich die Reparatur bewährt hat und wie es genau ging und das vielleicht für andere auch interessant ist:
Die von mir reparierte Stelle hat sich in den letzten vier Jahren nicht verändert.
Der verwendete Thermoplast-Acryllack hat mit dem heute üblichen 2K Acryllack nur wenig gemeinsam. Der entscheidende Faktor ist hier "Thermoplast", das heißt wenn das Zeugs erwärmt wird, dann wird es weich und dehnt sich sehr stark aus. Das ist auch der Grund, warum es sich mit neuen Lacken nicht verträgt. Wenn sich der Untergrund bei Erwärmung ausdehnt und die Lackschicht obendrauf nicht, dann kriegt der Decklack Risse.
Vor der Reparatur muß erst geprüft werden, welcher Lack drauf ist. Dazu nimmt man einen Lappen, der mit ein wenig Nitroverdünnung befeuchtet ist. Damit wird an einer nicht sichtbaren Stelle der Karosse getestet, ob der Lack sich durch die Nitroverdünnung wieder anlösen läßt.
Falls nein, dann ist ein neuer Lack drauf. Dann sollte der Lackdoktor sich überreden lassen, den Schaden auszubessern.
Falls ja, dann ist noch der urprüngliche Thermoplast- Acryllack drauf. Damit geht es weiter wie bei mir. Der Thermoplastlack ist sehr lösungsmittelhaltig und dadurch auch für einen Amateur relativ gut zu verarbeiten. Er ist fast schon trocken, wenn er auf der Oberfläche der Karosserie auftriftt und wird in vielen dünnen Schichten aufgetragen.
Bei mir war nach den ersten paar Lackschichten die Reparaturstelle wesentlich heller als die Umgebung. Durch Auftragen von vielen weiteren Lackschichten ließ sich das langsam angleichen bis es gepasst hat.
Ich habe mit der Grundierung den tiefen Kratzer aufgefüllt und dann nass (ich meine mit 400er) plangeschliffen. Das habe ich trocknen lassen und danach den Decklack aufgetragen. Der entstehende Sprühnebel um die Reparaturstelle läßt sich übrigens problemlos entfernen. Ist schon fünf Jahre her, ich meine das ging mit einem trockenen Lappen. Falls nicht, dann mit Politur.