28.05.2007, 20:03
Hallo Leute,
man macht sich als Autoenthusiast ja Gedanken über das optimale Öl für seinen Liebling.
In manchen Foren hört man dann, daß man unbedingt die vorgeschriebene Viskositätsklasse
verwenden soll, da andererseit die Ölbohrungen eventuell für eine zu hohe Viskosität nicht richtig
dimensioniert sind etc.
Ich persönlich tendiere ja mehr zu höher viskoseren, also dickeren Öl, da ich weiß, daß die
meisten Hersteller dünne Öle primär aufgrund Kraftstoffersparnis einsetzen und ich dickerem Öl
einfach bessere Schmiereigenschaften zutraue.
Ich habe mir bei Motoren mal die Bohrungen in den Leitungen für die Nockenschwierung angesehen.
Die sind so winzig, daß man sie mit bloßem Auge kaum sehen kann. Man muß hier wirklich zweimal
hinschauen, um sie zu erkennen.
Hier kommen einem natürlich sofort die Bedenken, daß bei einem dickeren Öl hier vielleicht die
Versorgung nicht sichergestellt ist, was natürlich fatal wäre.
Wie bei allem neuen und unbekannten wollte ich ein Gefühl für die Sache
bekommen.
So begann ich mit praktischen Versuchsreihen und stellte ein 0W-30, ein 5W-50 und ein 10W-60
in den Gefrierschrank um die Tieftemperaturviskosität praktisch zu untersuchen.
Meine Frau liebt solche Versuche.
Das 0W-30 war bei -15°C fast noch so dünn wie Wasser, während das 10W-60 schon fast wie Honig war.
Irgendwie brachten mich die praktische Versuche aber nicht so weiter und ich begann mit theretischen
Betrachtungen anhand der Datenblätter. Leider sind hier meist nur zwei oder drei Viskositätswerte
angegeben, nämlich bei 40°C, bei 100°C und bei 150°C.
Zum Glück kann man anhand dieser Stützstellen die anderen Werte interpolieren, was einem der
"Viskositätsinterpolator" von Meguin abnimmt https://www.meguin.de/service_2.php).
Ich habe die Ergebnisse für das Castrol 10W-60 und das 0W-40 in einer Tabelle aufgetragen.
Die Ordinate ist hier logarithmisch aufgetragen.
Für mich heißt das Fazit aus dem Diagramm, daß die Auslegung eines Motors bezüglich der Viskosität
(solange sie sich im automobiltypischen Rahmen bewegt) mehr oder weniger egal ist bzw. sein muß.
Warum?
Sehe ich mir die Werte für das Motoröl zwischen -10°C und +60°C an, so muß hier ja ebenfalls eine
vernünftige Schmierung sichergestellt werden.
Viele Autos, die nur Kurzstrecken in der Stadt fahren dürften über die 60°C sowieso nie hinauskommen.
Auf jeden Fall ist die Viskositätsspanne zwischen -10°C und +60°C um ein Vielfaches höher als der
Unterschied der Viskosität der beiden Öle.
Wenn die Auslegung des Motors so erfolgt, daß hier eine stabile Schmierung sichergestellt ist, so
spielt der Viskositätsunterschied der beiden Öle quasi keine Rolle mehr.
Was meint Ihr, liege ich da richtig?
Liebe Grüße
Oli
man macht sich als Autoenthusiast ja Gedanken über das optimale Öl für seinen Liebling.
In manchen Foren hört man dann, daß man unbedingt die vorgeschriebene Viskositätsklasse
verwenden soll, da andererseit die Ölbohrungen eventuell für eine zu hohe Viskosität nicht richtig
dimensioniert sind etc.
Ich persönlich tendiere ja mehr zu höher viskoseren, also dickeren Öl, da ich weiß, daß die
meisten Hersteller dünne Öle primär aufgrund Kraftstoffersparnis einsetzen und ich dickerem Öl
einfach bessere Schmiereigenschaften zutraue.
Ich habe mir bei Motoren mal die Bohrungen in den Leitungen für die Nockenschwierung angesehen.
Die sind so winzig, daß man sie mit bloßem Auge kaum sehen kann. Man muß hier wirklich zweimal
hinschauen, um sie zu erkennen.
Hier kommen einem natürlich sofort die Bedenken, daß bei einem dickeren Öl hier vielleicht die
Versorgung nicht sichergestellt ist, was natürlich fatal wäre.
Wie bei allem neuen und unbekannten wollte ich ein Gefühl für die Sache
bekommen.
So begann ich mit praktischen Versuchsreihen und stellte ein 0W-30, ein 5W-50 und ein 10W-60
in den Gefrierschrank um die Tieftemperaturviskosität praktisch zu untersuchen.
Meine Frau liebt solche Versuche.
Das 0W-30 war bei -15°C fast noch so dünn wie Wasser, während das 10W-60 schon fast wie Honig war.
Irgendwie brachten mich die praktische Versuche aber nicht so weiter und ich begann mit theretischen
Betrachtungen anhand der Datenblätter. Leider sind hier meist nur zwei oder drei Viskositätswerte
angegeben, nämlich bei 40°C, bei 100°C und bei 150°C.
Zum Glück kann man anhand dieser Stützstellen die anderen Werte interpolieren, was einem der
"Viskositätsinterpolator" von Meguin abnimmt https://www.meguin.de/service_2.php).
Ich habe die Ergebnisse für das Castrol 10W-60 und das 0W-40 in einer Tabelle aufgetragen.
Die Ordinate ist hier logarithmisch aufgetragen.
Für mich heißt das Fazit aus dem Diagramm, daß die Auslegung eines Motors bezüglich der Viskosität
(solange sie sich im automobiltypischen Rahmen bewegt) mehr oder weniger egal ist bzw. sein muß.
Warum?
Sehe ich mir die Werte für das Motoröl zwischen -10°C und +60°C an, so muß hier ja ebenfalls eine
vernünftige Schmierung sichergestellt werden.
Viele Autos, die nur Kurzstrecken in der Stadt fahren dürften über die 60°C sowieso nie hinauskommen.
Auf jeden Fall ist die Viskositätsspanne zwischen -10°C und +60°C um ein Vielfaches höher als der
Unterschied der Viskosität der beiden Öle.
Wenn die Auslegung des Motors so erfolgt, daß hier eine stabile Schmierung sichergestellt ist, so
spielt der Viskositätsunterschied der beiden Öle quasi keine Rolle mehr.
Was meint Ihr, liege ich da richtig?
Liebe Grüße
Oli