Drehmoment bei gefetteten Schrauben
#21
Hallo 68er,
hast Du treffend erklärt,genau so ist es und nicht anders!

Es grüsst Dich RainerR
RaRo
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#22
Eigentlich ist es ganz einfach.
Wenn der Hersteller sagt, man soll eine Schraube einfetten, dann sollte man es tun, und wenn der Hersteller sagt , man sollte sie nicht einfetten, dann sollte man es lassen. Die Konstruktion und die Drehmomentangaben sind nämlich entsprechend ausgelegt. Bei Schauben mit konischem Sitz sind die Unterschiede zwischen schmieren und nicht schmieren übrigens noch größer, als in der Tabelle angegeben.

Wäre ich der Meinung, dass die Leute von GM nicht einmal wüssten, wie man ein Rad festschraubt, dann wüde ich mit dem Auto überhaupt nicht mehr fahren.


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[Bild: gtc15.gif]
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#23
Zitat:Original von 68er
Also wenn schon schmieren, dann (eigentlich) auch das Moment zurück nehmen um wieder gleiche Verhältnisse zu schaffen. Ich rate davon ab, es sei denn man weiß ganz genau, was man tut.

Richtig. Aber die typischen Anzugsdrehmomente für Radschrauben liegen ohnehin deutlich unter der tatsächlichen Grenze.

Diese ganze Diskussion ist ohnehin ziemlicher Kokolores, weil ich mir sicher bin, dass die meisten hier einen einfachen Drehmomentschlüssel aus dem Baumarkt oder Kfz Fachhandel verwenden. Diese 100 EUR Dinger sind ungenauer, als mein rechter Unterarm. +-20% sind die Realität. Nicht umsonst kostet ein "richtiger" Drehmomentschlüssel ein Vielfaches mehr und wird regelmäßig gewartet.


Man muss hier nicht übertreiben mit der Genauigkeit des Anzugsmomentes. Bei BMW gibt man z.B. 110Nm an, obwohl die Schrauben im trockenen Zustand auch 140 vertragen (ich weiß.. die Felgen). Wenn man die Schrauben fettet (das tue ich auch), kann man das Moment also ruhig beibehalten. Man trifft es eh nicht genau.


@ Nero,
GM wird die Gesetze des Maschinenbaus jedenfalls nicht außer Kraft setzen.

Und ein Automechaniker oder "Reifenmontierer" schon garnicht Großes Grinsen
Grüße,
Markus

[Bild: z4_sig5.jpg]
Z4 Racing.de
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#24
Ich denke, dass das Drehmoment der Radschrauben so berechnet ist, dass man die Schrauben mit dem beigefuegten mickrigen Bordwerkzeug løsen und wieder anziehen kann. Sehr nuetzlich Nachts bei Regen auf der Standspur einer ueberfuellten Kamikadze - Autobahn oder Landstrasse. Was nuetzt mir da ein 119,125 Nm Anzugsmoment bei nichtgeschmiertem Gewinde, wenn ich auf dem Schluessel rumspringen muss um die Schrauben zu løsen. Die Dinger federn ganz gut und der næchste LKW mit uebermuedetem Fahrer kommt besimmt.
Die Schrauben muessen so FEST angezogen werden, dass man die im Notfall auch selber løsen kann. Nix mit rumspringen oder ein Rohr suchen muessen Kopfschütteln.
Weiss nicht wieviele umgekommen sind wegen losem Rad, bestimmt etliche aber wegen zu lange und zu weit herausstehendem Ar.ch beim Radwechsel Grübeln. Oder?
Gruesse,
Marius Burnout
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#25
Zitat:... Aber die typischen Anzugsdrehmomente für Radschrauben liegen ohnehin deutlich unter der tatsächlichen Grenze. ... Bei BMW gibt man z.B. 110Nm an, obwohl die Schrauben im trockenen Zustand auch 140 vertragen


Eine Radschraube, die mit 110Nm anzuziehen ist, verträgt vielleicht auch 220Nm, vermutlich noch viel mehr bis sie durch reinen Anzug versagt (ich hätte den Faktor 2,5 erwartet - man könnte ja mal an einem Fahrzeug auf dem Schrottplatz ausprobieren). Nur gerade diesen Spielraum gilt es sich zu bewahren und nicht freiwillig abzugeben. Die Schraube wird - wie schon dargestellt - nicht nur statisch beansprucht...
Durch die vielen denkbaren Toleranzen und Montagefehler wird der Konstrukteur sich einen Wert zurechtlegen, den ER für richtig hält und der diese Abweichungen bestmöglich in BEIDE Richtungen abfängt. Mit 140 Nm liegst Du vermutlich noch auf der sicheren Seite. Man könnte ja mal BMW anschreiben und abwarten, was die dazu sagen.

Zitat:... Ich denke, dass das Drehmoment der Radschrauben so berechnet ist, dass man die Schrauben mit dem beigefuegten mickrigen Bordwerkzeug løsen und wieder anziehen kann.

Umgekehrt wird ein Schuh 'draus.
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#26
Ich muss noch Wesch verunsichern:

Zitat:... Und alle Schrauben, die ein Auto zusammenhalten, sind auf irgeneine Methode gesichert. Durch Sprengscheiben, durch Selbstsicherungsmuttern, durch umgebogene Bleche , durch Splinte usw.

Was soll Fett oder Oel da anrichten.

Das kann ich Dir sagen: Die Sicherung einer Schraube ohne eines der von Dir genannten Sicherungsmittel beruht auf dem Reibschluß in der Schraubenkopfauflagefläche bzw. im tragenden Gewindeteil. Die Schraube sichert sich also selbst ohne Fremdhilfe! Diese Sicherung vermindert sich Deine Schmierung. Willst Du das?


@Peter01

Zu Deiner ursprünglichen Frage: Ich würde ein 20% geringeres Anzugsmoment wählen. Ein paar Tropfen Schraubensicherungsmittel oder selbstsichernde Muttern könnten ggf. auch nützlich sein.
Beim Schmiermittel musst Du Dich mal durchfragen. Ich habe schlechte Erfahrungen gemacht mit Kupferpaste in Verbindung mit verzinkten Schrauben. Die waren nach einem Jahr grün - falsche Paarung. Je nach Anwendungsfall ist auch Sprühwachs interessant: Nachdem alles verschraubt ist allseitig einsprühen, so dass keine Feuchtigkeit eintritt. Auch gibt es eingefleichte WD40-Fans, die so gut wie alles von außen einsprühen.

Viel Spaß
68er
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#27
Hallo

Zitat:Ich muss noch Wesch verunsichern:

Guter Versuch. Respekt

Zitat:beruht auf dem Reibschluß in der Schraubenkopfauflagefläche

Also auf Dem Konus der Schraube/Mutter zur Felge. Und dieser ist um ein Vielfaches höher als der

durch Schmierung verlorene des
Zitat:tragenden Gewindeteil

Ich glaub , ich kauf mir längere Radbolzen und fummel ne 2te Mutter dazu. sich vor Lachen auf dem Boden wälzen

Und was die Warnhinweise von GM angeht, die sind typisch amerikanisch. Manche amerikanischen Werkstatthandbücher ( maintenance manuals ) kann man gar nicht mehr richtig lesen und verstehen vor lauter Warnhinweisen , und die Meisten sind echt gut.

Wer kontrolliert das Drehmoment seiner Bolzen nach Reifenwechsel noch mal nach ? Die Jungs im Reifenservice benutzen diese pneumatischen Vorschlaghämmer mit eingebautem Drehmoment. Ist wohl für alle Marken und Räder gleich, oder ?

c373 hat schon Recht . Das beigefügte Werkzeug ist mehr oder weniger so beschaffen, dass ein Durchschnitsmensch damit das minimum Drehmoment auch ohne Drehmomentschlüssel hinbekommt und die 50% oder mehr Abweichung speilen wahrscheinlich keine tragende Rolle.

Was mich wiederum etwas bestätigt, dass 10 oder gar 30 % Reibungverlust des Gewindes durch Schmierung an der gesamten Felgenvorspannung wohl kaum in Erscheinung tritt. ( mit dem Unterschied, dass man die mit dem angezogenen Drehmoment auch wieder losbekommt, ohne den Bolzen abzureissen ).

Trotz meiner Meinung bitte ich alle, die ich vielleicht dazu überredet habe, schmieren zu müssen, dies bitte zu überdenken und es aus eigenem Willen und Ueberzeugung zu tun oder eben nicht.

Nicht umsonst sagt man : Wer gut schmiert, der gut fährt. Wer zuviel gut schmiert, der zum Teufel fährt. ( hört sich in Luxemburgisch noch viel besser an Richter )

MfG. Günther
early 1968 L71 tri-power big block convertible.
GM-T56 Viper 6 speed manual , 4.11 rear.
HOOKER chrome side pipes. Long L88 hood.
Tires front 235 rear 255 on 8x15 real wire spoke rims
You can't beat short stroke displacement . besoffen
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#28
Zitat:...Und was die Warnhinweise von GM angeht, die sind typisch amerikanisch.

Das kenne wir ja, und wissen warum. Leider unterscheiden die Amis nicht zwischen wichtigem und unwichtigem - aber wie in dem Beitrag weiter oben geschrieben findet man solche Hinweise auch in deutschen Anleitungen!

Zitat: ...und die 50% oder mehr Abweichung speilen wahrscheinlich keine tragende Rolle. Was mich wiederum etwas bestätigt...

Das ist dann aber Deine eigene Schlußfolgerung, die weniger auf den dargestellten technischen Erkenntnissen basiert sondern mehr auf Deinem Vorstellungsvermögen, das sollte Dir schon klar sein.



Ich erzähle Dir mal ein Beispiel aus meinem Alltag: Ein Mechaniker einer Autoreparaturwerkstatt berichtete mir aufgereget, dass die neuen Schrauben der von ihm montierten neuen Anhängekupplung schon beim anziehen abgerissen sind. Er hat dann "was vernünftiges" im benachbarten Schraubenhandel gekauft. Ich fand heraus, dass er die Schrauben geschmiert hatte. Vermutlich hat er dann noch etwas mehr Drehmoment 'draufgegeben und das war's. Gut das der Wagen nicht vom Hof ging. Ohne Schmierung und mit richtigem Drehmoment fahren hoffentlich alle anderen Anhängekupplungen dieses Herstellers durch's Land.

Zitat: ... Das beigefügte Werkzeug ist mehr oder weniger so beschaffen, dass ein Durchschnitsmensch damit das minimum Drehmoment...

Genau so ist das. Hat das Werkzeug einen Hebelarm von z.B. 35cm. Zieht der Mechaniker mit 30 kg, dann kommen wir auf etwa 105 Nm. Es ist schon Absicht, dass das Werkzeug keinen längeren Hebelarm besitzt, aber auch keinen kürzeren. In einer Betriebsanleitung wohl ein Hinweis zu finden sein, dass nach einem solchen Vorfall das Drehmoment zu kontrollieren sei.
Und dass Kunden mit lockeren Rädern beim Reifenhandel eintrudeln ist Alltag. Manche Kunden reagieren noch nicht einmal auf Geräusche und Vibrationen und fahren weiter. Ich kenne Streitfälle zwischen Kunden und Werkstätten, wo es zu Schäden kam - wegen verlorener oder beschädigter Räder.
Eine Werkstatt druckt nun ganz fett den Satz "Räder nach 50km nachziehen" in ihre Rechnung.

Aus Schaden wird man klug. Du hattest noch keinen Schaden.

Gruß
68er
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#29
Ergänzend zu dem Tabellenbuchauszug vom IQ-Man:

µ = 0,10 sehr gute Oberfläche geschmiert
µ = 0,15 gute Oberfläche geschmiert oder trocken
µ = 0,20 Oberfläche schwarz oder phosphatiert, trocken

Quelle: Tabellenbuch Metall 33. Auflage

Detailliertere Infos sind z. B. auch im kraftfahrtechnischen Taschenbuch von Bosch zu finden.

Den "Dubbel" lassen wir baw im Regal huahua huahua huahua

Für die durch den Thread Verunsicherten: Wie Ihr euch auch entscheidet - jeder, der selbst montiert, hat die Möglichkeit seine Schrauben / Muttern nach einer frei wählbaren Zeit / Fahrstrecke zu prüfen. Stimmen diese noch - kann er dies so lange fortführen bis er sich sicher ist. Wenn nicht, hat er ja die Möglichkeit seine Verschraubungsparameter erneut festzulegen.

So nun habt euch alle wieder lieb Knutsch Knutsch Knutsch
Glauben fängt dort an, wo Wissen aufhört.
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#30
Zitat:Original von meic
Ergänzend zu dem Tabellenbuchauszug vom IQ-Man:

µ = 0,10 sehr gute Oberfläche geschmiert
µ = 0,15 gute Oberfläche geschmiert oder trocken
µ = 0,20 Oberfläche schwarz oder phosphatiert, trocken

Quelle: Tabellenbuch Metall 33. Auflage

Hier läge die maximale Unterschied (also von 0,1 zu 0,2) bei 100% bzw. umgekehrt von 0,2 auf 0,1 bei 50% Augenrollen

@ meic

Wie bekommt man auf der Tastatur ein µ hin? (dieses hier habe ich kopiert).

Gruß
68er
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