17.03.2011, 03:51
Hi,
habe vorletzte Woche meine C6 Z06 aus Italien abgeholt und auf der eigenen Achse nach Deutschland überführt.
Ein Erfahrungsbericht.
Das Abenteuer begann mit einem Onewayticket und Kurzzeitkennzeichen im Gepäck in Richtung Land der Pasta und Bambini. Am Flughafen empfing uns der freundlichen Händler & nahm uns mit zum AH.
Die gelbe Z06 war neuwertig und alles drumherum passte, sodass ich nicht lang überlegen musste, mit dem ganzen Papierkram und der Zahlung vergingen 2 Tage ehe wir abfahren konnten. In diesen zwei Tagen gab es ganz italienuntypisch nur Regenfälle und Überschwemmungen im Land, dementsprenend war auch mein Bauchgefühl eher mau was die Rückfahrt mit dem 512PS Teilchenbeschleunigunger anging. Unterstützt wurde mein schlechtes Gefühl noch dadurch, dass die Kurzzeitkennzeichen natürlich nur mit Haftpflichtdeckung zu haben waren oHoH
Am Tag der Abfahrt gings vorsichtig los und ich dachte, die wird schon nicht viel brutaler als meine handgeschaltete C5 gehen ...
als ich dann zum ersten Mal voll aufs Gas gestiegen bin war ich einen besseren belehrt. Die Urgewalten die da entfesselt wurden kann man nur schwer in Worte fassen, meine erste Reaktion war Erstaunen gefolgt von Angst. Das Biest ist einfach zu schnell ! "Brachiale Leistungsentfaltung" trifft es wohl am Besten.
Zum Glück schien am Tag der Abfahrt die Sonne und die Strassen waren trocken, den Moment wollten wir nutzen um nicht viel Zeit (und trockene Strassen) liegen zu lassen und wir haben uns gleich auf den Rückweg gemacht. Tank voll, alle Durchschnittswerte genullt und gib Ihm.
Die ersten 200 Kilometer mit dem Schnitt von 145km/h gingen ca. 10,3 Liter/100KM durch, in Italien wird neuerdings viel geblitzt und so waren ausser ein paar wirklich kurzer Sprints bis ca. 210 nicht viel spektakuläres dabei. Bis hierhin war alles easy, jeder Polizist der uns sah animierte uns zum schneller fahren und lächelte glücklich über die bella Macchina aus Übersee.
Gegen Abend kamen wir an den Apenninpass zwischen Florenz und Bologna, der erfahrungsgemäss ca. 1000m hoch liegt und zu dieser Jahreszeit (Anfang März) wettertechnisch eigentlich kein Problem darstellt,
ausser natürlich an dem Tag an dem wir drüber fahren wollten. Die Hinweisschilder warnten uns vor Schnee bei San Marconi, was wir erstmal nicht ernst nahmen, da die Aussentemperatur immernoch bei 5 Grad plus lag. Mit jedem Meter den wir höher kamen wurde es kälter und so langsam fing es an zu regnen, 4 Grad 3 Grad 2,1 0, bis -1 Grad, aus dem Regen wurde ein ausgewachsener Schneesturm ! Und wir fuhren mit 325 Sommerreifen und 7 Liter Hubraum mit 45 Sachen mittendurch ! Man konnte nichts sehen da die Gischt der Trucker uns direkt auf der Scheibe klebte und die Schneeflockengröße jedem Skigebiet Ehre gemacht hätten. Ich hab nur noch die Arme überm Kopf zusammengeschlagen und dachte das war's dann, einmal das Gas zu stark angehaucht und wir hängen in der Leitplanke mitten im Nirgendwo dieser Schneehölle. Bei trockener Strasse kriegt man die Leistung schon nicht auf den Boden aber bei Schnee und Minustemperaturen ? Mit dem Postkarten Italien hatte das hier nix zu tun. Nach ca. einer Stunde Schweissperlen auf der Stirn hatten wir den Pass hinter uns gelassen und bis Mailand war das bisschen Regen für uns das reinste Zuckerschlecken.
Nach so viel Stress haben wir uns erstmal ein paar Stunden Nachtruhe in Mailand gegönnt, um dann morgens früh die Schweiz in Angriff zu nehmen.
An der Grenze wurden wir mit unserem gelben Blitz natürlich dirket raus gewunken. Der bärtige Zollbeamte wollte die Fahrzeugpapiere, meinen Pass, den Beifahrerpass und den Zulassungsschein für die Kurzzeitkennzeichen. Ich dachte schon: "okay, das war's ! Die Schweizer sind 110% genau und machen jetzt die Welle wegen dem Kurzzeitkennzeichen oder ähnlichem." aber falsch gedacht, nach ein paar Minuten kam der gute Schweizer zurück und gab mir brav alle Papiere. Er fagte mich noch ob ich irgendwelche Ware zu deklarieren hätte. Ich sagte Ihm dass ich ein paar Tomaten dabei hätte woraufhin er direkt den Kofferraum sehen wollte. Da kamen Ihm ein paar Tomaten, Zitronen, Kiwis, Salatköpfe usw. entgegen, die uns die Verwandtschaft aufgebrummt hatte ... Der Schweizer guckte recht verstutzt und fragte nach ob ich Alkohol oder Fleisch dabei hätte und ich antwortete Ihm: "Alkohol habe ich keinen dabei aber meine Oma hat glaub ich ein paar Würstchen eingepackt." Woraufhin er uns sofort vom Hof fahren ließ :)
Da in Italien nur ungefähr jede dritte Tanke SuperPlus führt, und wir wohl immer die falsche angefahren sind, haben wir dann in der Schweiz vollgetankt und den Verbrauch genullt,
unser Minimalverbrauch sank bei ca. 100KM/h auf unglaubliche 8,2 Liter ! Und das mit einem V8-Rennmotor ! Das hätte ich nie für möglich gehalten. Nachher ging es dann mit ca.130 etwas schneller durch die Schwiz sodass wir am Ende im Schnitt 8,6 Liter verbraucht haben.
Nach dreieinhalb Stunden Schweiz , dann endlich deutsche Autobahnen :)))
Ab da haben wir natürlich richtig Kette gegeben und die Zetti fliegen lassen, mehr wie 250 waren im Mittagsverkehr aber nicht drin, zu schnell kam man den Vorderleuten näher, die Bandbreite der Gänge ist auch nicht mit denen der C5 zu vergleichen, der Motor schiebt in jeder Lage, selbst im 6. kann man noch vernünftig beschleunigen (war bei meiner C5 nicht so). Die ersten drei hätten für diesen Sprint locker gereicht
Zum Frühstück sind wir dann noch auf nen Rasthof raus und als ich nach dem Essen zum Wagen ging kam mir eine nette 30jährige entgegen gefolgt von einem grauen Passat mit Blinklicht auf dem Amaturenbrett - die freundliche Zivilfahndung von Nebenan ... O-Ton "Guten morgen wo haben Sie denn das schnittige Teil her ? Einmal Fahrzeugpapiere, Pässe, Kaufvertrag, Kurzzeitkennzeichenpapiere bitte." Meine Antwort war "Da sind Sie heute nicht der Erste der danach fragt", nach ein paar Minuten und einem Blick in unsere Kofferaum-Gemüseabteilung konnten wir dann weiter und bis nach Hause verlief die Fahrt dann ruhig und im Schnitt haben wir 10,3 Liter/100 KM verbraucht
was ein Abenteuer
habe vorletzte Woche meine C6 Z06 aus Italien abgeholt und auf der eigenen Achse nach Deutschland überführt.
Ein Erfahrungsbericht.
Das Abenteuer begann mit einem Onewayticket und Kurzzeitkennzeichen im Gepäck in Richtung Land der Pasta und Bambini. Am Flughafen empfing uns der freundlichen Händler & nahm uns mit zum AH.
Die gelbe Z06 war neuwertig und alles drumherum passte, sodass ich nicht lang überlegen musste, mit dem ganzen Papierkram und der Zahlung vergingen 2 Tage ehe wir abfahren konnten. In diesen zwei Tagen gab es ganz italienuntypisch nur Regenfälle und Überschwemmungen im Land, dementsprenend war auch mein Bauchgefühl eher mau was die Rückfahrt mit dem 512PS Teilchenbeschleunigunger anging. Unterstützt wurde mein schlechtes Gefühl noch dadurch, dass die Kurzzeitkennzeichen natürlich nur mit Haftpflichtdeckung zu haben waren oHoH
Am Tag der Abfahrt gings vorsichtig los und ich dachte, die wird schon nicht viel brutaler als meine handgeschaltete C5 gehen ...
als ich dann zum ersten Mal voll aufs Gas gestiegen bin war ich einen besseren belehrt. Die Urgewalten die da entfesselt wurden kann man nur schwer in Worte fassen, meine erste Reaktion war Erstaunen gefolgt von Angst. Das Biest ist einfach zu schnell ! "Brachiale Leistungsentfaltung" trifft es wohl am Besten.
Zum Glück schien am Tag der Abfahrt die Sonne und die Strassen waren trocken, den Moment wollten wir nutzen um nicht viel Zeit (und trockene Strassen) liegen zu lassen und wir haben uns gleich auf den Rückweg gemacht. Tank voll, alle Durchschnittswerte genullt und gib Ihm.
Die ersten 200 Kilometer mit dem Schnitt von 145km/h gingen ca. 10,3 Liter/100KM durch, in Italien wird neuerdings viel geblitzt und so waren ausser ein paar wirklich kurzer Sprints bis ca. 210 nicht viel spektakuläres dabei. Bis hierhin war alles easy, jeder Polizist der uns sah animierte uns zum schneller fahren und lächelte glücklich über die bella Macchina aus Übersee.
Gegen Abend kamen wir an den Apenninpass zwischen Florenz und Bologna, der erfahrungsgemäss ca. 1000m hoch liegt und zu dieser Jahreszeit (Anfang März) wettertechnisch eigentlich kein Problem darstellt,
ausser natürlich an dem Tag an dem wir drüber fahren wollten. Die Hinweisschilder warnten uns vor Schnee bei San Marconi, was wir erstmal nicht ernst nahmen, da die Aussentemperatur immernoch bei 5 Grad plus lag. Mit jedem Meter den wir höher kamen wurde es kälter und so langsam fing es an zu regnen, 4 Grad 3 Grad 2,1 0, bis -1 Grad, aus dem Regen wurde ein ausgewachsener Schneesturm ! Und wir fuhren mit 325 Sommerreifen und 7 Liter Hubraum mit 45 Sachen mittendurch ! Man konnte nichts sehen da die Gischt der Trucker uns direkt auf der Scheibe klebte und die Schneeflockengröße jedem Skigebiet Ehre gemacht hätten. Ich hab nur noch die Arme überm Kopf zusammengeschlagen und dachte das war's dann, einmal das Gas zu stark angehaucht und wir hängen in der Leitplanke mitten im Nirgendwo dieser Schneehölle. Bei trockener Strasse kriegt man die Leistung schon nicht auf den Boden aber bei Schnee und Minustemperaturen ? Mit dem Postkarten Italien hatte das hier nix zu tun. Nach ca. einer Stunde Schweissperlen auf der Stirn hatten wir den Pass hinter uns gelassen und bis Mailand war das bisschen Regen für uns das reinste Zuckerschlecken.
Nach so viel Stress haben wir uns erstmal ein paar Stunden Nachtruhe in Mailand gegönnt, um dann morgens früh die Schweiz in Angriff zu nehmen.
An der Grenze wurden wir mit unserem gelben Blitz natürlich dirket raus gewunken. Der bärtige Zollbeamte wollte die Fahrzeugpapiere, meinen Pass, den Beifahrerpass und den Zulassungsschein für die Kurzzeitkennzeichen. Ich dachte schon: "okay, das war's ! Die Schweizer sind 110% genau und machen jetzt die Welle wegen dem Kurzzeitkennzeichen oder ähnlichem." aber falsch gedacht, nach ein paar Minuten kam der gute Schweizer zurück und gab mir brav alle Papiere. Er fagte mich noch ob ich irgendwelche Ware zu deklarieren hätte. Ich sagte Ihm dass ich ein paar Tomaten dabei hätte woraufhin er direkt den Kofferraum sehen wollte. Da kamen Ihm ein paar Tomaten, Zitronen, Kiwis, Salatköpfe usw. entgegen, die uns die Verwandtschaft aufgebrummt hatte ... Der Schweizer guckte recht verstutzt und fragte nach ob ich Alkohol oder Fleisch dabei hätte und ich antwortete Ihm: "Alkohol habe ich keinen dabei aber meine Oma hat glaub ich ein paar Würstchen eingepackt." Woraufhin er uns sofort vom Hof fahren ließ :)
Da in Italien nur ungefähr jede dritte Tanke SuperPlus führt, und wir wohl immer die falsche angefahren sind, haben wir dann in der Schweiz vollgetankt und den Verbrauch genullt,
unser Minimalverbrauch sank bei ca. 100KM/h auf unglaubliche 8,2 Liter ! Und das mit einem V8-Rennmotor ! Das hätte ich nie für möglich gehalten. Nachher ging es dann mit ca.130 etwas schneller durch die Schwiz sodass wir am Ende im Schnitt 8,6 Liter verbraucht haben.
Nach dreieinhalb Stunden Schweiz , dann endlich deutsche Autobahnen :)))
Ab da haben wir natürlich richtig Kette gegeben und die Zetti fliegen lassen, mehr wie 250 waren im Mittagsverkehr aber nicht drin, zu schnell kam man den Vorderleuten näher, die Bandbreite der Gänge ist auch nicht mit denen der C5 zu vergleichen, der Motor schiebt in jeder Lage, selbst im 6. kann man noch vernünftig beschleunigen (war bei meiner C5 nicht so). Die ersten drei hätten für diesen Sprint locker gereicht
Zum Frühstück sind wir dann noch auf nen Rasthof raus und als ich nach dem Essen zum Wagen ging kam mir eine nette 30jährige entgegen gefolgt von einem grauen Passat mit Blinklicht auf dem Amaturenbrett - die freundliche Zivilfahndung von Nebenan ... O-Ton "Guten morgen wo haben Sie denn das schnittige Teil her ? Einmal Fahrzeugpapiere, Pässe, Kaufvertrag, Kurzzeitkennzeichenpapiere bitte." Meine Antwort war "Da sind Sie heute nicht der Erste der danach fragt", nach ein paar Minuten und einem Blick in unsere Kofferaum-Gemüseabteilung konnten wir dann weiter und bis nach Hause verlief die Fahrt dann ruhig und im Schnitt haben wir 10,3 Liter/100 KM verbraucht
was ein Abenteuer