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Hallo!
Mal eine Frage, das häufige Anlassen bei noch nicht erreichter Betriebstemperatur des Motors betreffend :
Wie bei vielen Kurzstrecken / Stadtfahrten üblich, muß der Motor häufig abgestellt und kurze Zeit später erneut gestartet werden. Schadet es dem Motor (nicht dem Anlasser - der leidet natürlich mehr...)? Ich meine nicht unbedingt nur die Winter-Eiskalt-Kaltstarts, sondern allgemein übers Jahr.
Persönlich vermeide ich so etwas mit meiner Vette - Einkaufen fahre ich eh nur sehr selten damit.
Oder ist das alles zu vernachlässigen, wenn der Wagen vor dem endlichen Abstellen richtig warmgefahren wurde (das mache ich z.B. grundsätzlich, wenn die eigentliche Sache es nicht ermöglicht)?
Gruss, Blake
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Ich würde mal sagen, daß viele Kaltstarts dem Motor schaden, da bei kaltem Motor die Schmierung nicht optimal ist. Wenn ein warmer Motor abgestellt und im immer noch warmen Zustand wieder gestartet wird dürfte es eigentlich nicht ganz so schädlich sein.
Aber es gibt garantiert noch weitere Expertenmeinungen.
Frank
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Das eigendliche Problem bei vielen kaltstarts, ist das nicht verbrannte Benzin von der Kaltstart anreicherung, das sich dann in den Brennräumen absetzt (bei Betriebstemperatur verflüchtigt sich das Benzin) und evtl. den Ölfilm von den Zyl. wänden abspült so das es evtl. zu einem Kolbenfresser kommen kann.
Gruß Wolfgang
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Hallo !
In den letzten Jahren wurden bezüglich der Motoröle große Fortschritte gemacht. Vor zwanzig, dreißig Jahren war das Motoröl bei -5 Grad und kaltem Motor zäh wie Waldhonig. Heutige Öle haben ein deratrig breites Temperaturspektrum dass bei einem Kaltstart die Schmierung in kürzester Zeit voll wirksam wird. Heute ist wohl wichtiger den kalten Motor nicht zu schnell zu erhitzen, d.h. sofort nach dem Starten brutal loszuballern. Dadurch erwärmen sich die Bestandteile des Motors ungleich schneller, die Folge sind hohe Spannungen im Material und damit verbundene Ermüdungs- und Abnützungserscheinungen - wer hat noch nichts von verzogenen Zylinderköpfen gehört ?
Freundliche Grüße, Erwin
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Bei den "modernen" Ölen der heutigen Fahrzeuge (5W oder 0W) ist der Schmierfilm sicherlich recht schnell vorhanden. Ich denke die meisten älteren Fahrzeuge jedoch werden mit 15W oder 10W betrieben - und wer mal einen Ölwechsel mit kaltem Öl und einen mit warmem gemacht hat, wird den Unterschied feststellen.
Wenn ich bei meiner 72er (und der Motor ist noch recht neu bzw. aller Lagertoleranzen noch ziemlich gut) die Öldruckanzeige beobachte, wenn ich sie kalt anlasse, dann dauert das schon einige Sekunden, bis der volle Druck da ist.
Bei langer Standzeit ist halt auch kaum noch Öl auf den Zylinderlaufflächen vorhanden - und das merken die Kolbenringe dann beim Anlassen. Die Kurbelwellen- und Pleuellager mögen das auch nicht allzusehr (auch wenn sie immer noch ein wenig Öl haben)
Ein paar Tips (besonders für die älteren Fahrzeuge) nach langer Standzeit vor dem Anlassen:
1. Schwimmerkammer des Vergasers mit einer Spritze (ca. 60ml) auffüllen - nach langer Zeit ist die leer und dann muß man sonst solange orgeln, bis die Spritpumpe (die bei Anlasserdrehzahl eh nicht soooviel fördert) die Kammer aufgefüllt hat.
2. Nach sehr langer Standzeit (ab 3 Monate) sollte man sich u. U. die Mühe machen, den Motor vorzuölen. Dazu gibt es eine spezielle Welle, die anstelle des Verteilers eingesetzt wird und mit Hilfe einer Bohrmaschine die Ölpumpe antreibt. Ist ein wenig Aufwand, aber für Fahrzeuge, die den ganzen Winter nicht bewegt wurden, würde ich das auf jeden Fall empfehlen.
3. Der Vergaser sollte so eingestellt sein, daß er bei kalten Leerlauf ca. 1500 U/min bringt - das garantiert einen guten Öldruck. Ein gerade so vor sich hin stotternder Motor bringt nur einen relativ geringen Öldruck und daß ist nicht gut.
4. Im Winter einen 195er Thermostat fahren, damit der Motor erstens schneller und zweitens richtig warm wird. Auf keinen Fall OHNE Thermostat fahren (im Zweifel nachschauen... gibt viele Autos, wo das Thermostat aufgrund von sommerlichen Temperaturproblemen ausgebaut wurde).
5. Während des Warmlaufens Heizung Aus... das beschleunigt das Warmwerden. Wenn man dann nach 5min die Heizung anmacht, heizt sie umso schneller.
Ein hoher Kaltstartanteil hat noch einen Effekt auf das Motoröl: Er begünstigt die Säurebildung im Öl und reduziert somit die Schmierfähigkeit des Öles.
Was mir ein Motorbauer mal empfohlen hat, war Liqui-Moli Öl mit MoS (Molybdän-Sulfat) - angeblich eine Entwicklung aus dem zweiten Weltkrieg, wo Jagdflugzeuge trotz kaltem Motor bei Alarmstarts sehr schnell volle Leistung bringen mußten. Das Molybdän-Sulfat bildet auf den Zylinderwänden eine Art dauerhaften Not-Schmierfilm. Es gibt bekanntermaßen ja auch Motorölzusätze wie Slick50 etc. Witziger Weise gibt es Leute, die schwören drauf, und andere, die es für Humbug halten. Ich selbst weiß auch nicht genau, was ich davon halten soll. Dies nur anbei zur Info.
Gruß,
Thomas
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Der Verschleiß am Motor (Lager, Kolben, Zylinder, etc.) ist beim Kaltstart um ein vielfaches höher.
Es wurde mir mal gesagt das ein Kaltstart etwa dem Verschleiß einer Fahrstrecke von 1000km entspricht.
Ich fahre wenn die Vette kalt ist, deshalb mindestens 15-20km bevor ich den Motor wieder abstelle, dann sollte der Motor und die Abgasanlage so warm sein, das Kondesat verdampft ist.
Die Lebenserwartung eines Motors der nur im Kaltstart Betrieb läuft ist also sehr viel geringer als die eines Langstrecken Motors.
Gruss
Raimund
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Mit sicherheit haben die Kaltstarts einfluß auf den Verschleiß.
Das sehe ich daran wenn ich einen MB Taxi Motor auseinanderbaue.
Da hatte ich schon welche mit über 600000 km und die liefen noch.
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Die hätten bei Langstrecke dann sicher locker 1 Million gehalten.
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Vor ca. 3 Jahren hatte ich mit dem Motorenentwicklungsbereich meines Unternehmens (bei dem ich beschäftigt bin) zu tun.
Die haben dieses Thema über viele Jahre hinweg untersucht und mir erzählt, daß bei einem neuen Motor, d.h. einer Konstruktion der letzten Jahre und mit einer geringen Laufleistung ein richtiger Kaltstart in etwa dem Verschleiß entspricht, der beim Fahren mit einem warmen Motor über ca. 70 Kilometern entsteht.
Von daher könnte die Aussage von Raimund von einem Verschleiß 1.000 km entsprechend für ältere Motoren durchaus zutreffend sein.
Zu diesem Thema gab es vor ca. einem Jahr einen Beitrag im Oltimer Markt. Ich werde den mal raussuchen und dann berichten.
Wichtig erscheint mir auch die gefahrene Drehzahl im kalten Zustand.
Rest folgt.
Viele Grüße
Wilfried
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Hallo !
Als ich vor einigen Jahren Urlaub auf Teneriffa machte, fuhr ich mit einem Flughafentaxi das sich zwei Brüder teilten - Einer in der Nacht, Einer am Tag - pausenlos. Dieser Volvo hatte 1,4 Mio. Km mit dem org. Motor auf dem Buckel und schnurrte wie ein Neuer.
Grüße, Erwin
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