Fatale Ersatzteile
#1
Hallo zusammen,



ich habe mir vor einigen Jahren eine 69'er mit nem SB Motor geholt und baue diese langsam aber regelmäßig in Optik und Funktion auf Original zurück.
Eines der Bauteile, welches nicht Original war und den Geist aufgegeben hat, war ein Holley Vergaser.
Damit fängt leider eine richtige Leidensgeschichte an, die sogar so weit geht, dass ich knapp einem richtig fetten Unfall entgangen bin.  Kopfschütteln



Den ollen Holley Vergaser habe ich dann natürlich durch einen Quadrat ersetzt, der leider nicht auf die Ansaugbrücke passte, welche dann auch ersetzt werden musste. Im gleichen Zug habe ich die alten originalen Kraftstoffleitung (mit dem großen Filter im Motorraum) und Rücklauf wieder aufgebaut und zum Laufen gebracht. Diverse alte Gummileitungen mussten natürlich ersetzt werden. Dazu dann auch neuer Luffi UUUUND ein neuer Gaszug!!!

[Bild: 37462783vc.jpg]

Dieser Gaszug machte richtig Kopfschmerzen. Die Plastikführung zum Vergaser rutschte immer durch die Metallhülse und man konnte kein Gas mehr geben, weil sich der ganze Zug verschoben hat.


[Bild: 37462784iq.jpg]

3 mal habe ich den getauscht. Dann habe ich ne Lösung gefunden und meine „Liebe“ lief wunderbar.... Den ganzen Sommer (wenn Zeit war, leider nicht so häufig) bin ich gefahren, ohne Probleme.


Dann vor ca. vier Wochen habe ich bei mir nach einer Ausfahrt das Auto abgestellt und vernahm ein richtig lautes Lüfter Geräusch aus meiner Vette, obwohl die Zündung aus war. Erstaunt bin ich ausgestiegen und habe das Geräusch aus dem Motorraum wahrgenommen, konnte aber nicht richtig orten woher genau. Von der Heizung war es definitv nicht!! Und sonst hab ich keinen E-Lüfter mehr im Auto, Kühler läuft standesgamäß über die Visco.  Grübeln Grübeln 
Erstmal Batteriehauptschalter abgedreht und es war Ruhe. Schalter wieder auf ein, Ruhe... Auto gestartet, V8 mit Sidepipes, nix gehört... Auto aus, Lüfter Geräusch vorhanden. Suchend in den Motorraum getaucht, kommt von ganz unten... Batterie Hauptschalter aus, Auto aufgebockt, drunter gekrabbelt, was läuft hier mit nem E-Lüfter?????!!!!! Auto wieder an, wieder aus, nix... kein Geräusch mehr, war ja klar!  Kopfschütteln  Nochmal drunter finde ich am Anlasser einen Unterdruckschlauch, der von oben runter hängt, mit einem Metallverbindungsstück  am Ende für einen weiteren Schlauch aber kein Schlauch dran, aaaaber das Metallstück an den Polen vom Anlasser !!! Schlauch zurück verfolgt, kommt vom Verteiler... Zündzeitpunktversteller!!!! der muss schon seit Jahren da unten rum schwirren... Waaas?
Angeschlossen an den Quadrat, Probefahrt, auweia, die geht ja RICHTIG ab!!!  huahua huahua

Naja, dann war ich vor vier Wochen auf der Autobahn, hinter mir ein M3 vor uns Autos. Zwei Autos fahren zur Seite, ich gebe Vollgas bei 150 und die Vette startet den Nachbrenner, dann laufe ich auf die Vorderen auf, nehme das Gas weg... nehme das Gas weg!....NEHME DAS GAS WEG!!!!! HÄNGT FEST!!! Scheisse!!!! Ich kann das Gas nicht lösen...170...180 BREMSEN!!! Hilfe!! Hilfe!! Ich schwöre mir ist der Arsch auf Grundeis gegangen, vor mir die Autos kommen näher und ich kann das Gas nicht lösen. Neben mir Fahrzeuge, meine Freundin neben mir... Dann habe ich die Corvette ohne Bremskraftverstärker mir allem was geht, gegen den Motor auf 0 gebremst, alles um mich herum genötigt, komme zum stehen, die Bremsen qualmen, Motor aus und erstmal durchatmen... Warum habe ich nicht den Schlüssel gedreht???? Kupplung treten wollte ich als letzte Maßnahme, hatte Angst um den Motor, der ist NM, jaja Leben vor Motor und so weiter, aber das hätte mich echt zerstört wenn der Motor drauf gegangen wäre, außerdem ich hätte es ja als letzte Maßnahme getan. Whatever, Motorhaube auf, Luftfilter gelöst und wie ich vermutet hatte, hat sich der Gaszug in die Plastikführung rein geklemmt. 

[Bild: 37462785zr.jpg]


Ich denke das sich im Laufe des Sommers durch das fahren das Plastik „weich“ wurde und sich für die Metallaufhängung langsam immer mehr geweitet hat, bis es drin stecken blieb…. Ich hab den Gaszug wieder befreit und weiter gings, allerdings jetzt mit weicher Bremse. Zuhause abgestellt. Da habe ich dann als erstes die Plastikhülse gekürzt, damit das auf jeden Fall nicht nochmal passiert!!!!!!!!!!!!!

Die Bremse blieb weich und deswegen habe ich mich entschlossen die Bremsflüssigkeit zu wechseln. Irrwitziger Weise wurde die Bremse dadurch noch weicher. Meine Logik, Luft im System! Vacuumpumpe angesetzt und dann gib ihm…. Ohne Ende Luft, ich habe bestimmt 5x den HBZ gefüllt immer weiter Luft. Dann habe ich Methode angewendet einer sitzt drin und pumpt langsam, ich mache die Entlüftung auf, bevor derjenige am mit dem Pedal am Boden ankommt, Entlüftung dicht. Ergebnis Luft, Luft Luft. Aber nirgens Flüssigkeit auf dem Boden, nichts undicht?!?! Wie geht das?? Bremspedal auf Durchgetreten fixiert und über Nacht stehen lassen, nix, Bremse weich. Einzige Erklärung der HBZ hat einen weg, sonst kann es ja nichts sein. Immer wenn man 5-6 schnell pumpt, wird es eeeeetwas fester, zwei Sekunden später ist das Pedal wieder weich und geht locker bis auf den Boden.
Also alles raus, alle Sättel plus HBZ, zur Sicherheit alle Sättel neue Dichtung. HBZ neu bestellt, in diesem Zug auch gleich einen Bremskraftverstärker. 

[Bild: 37462786pg.jpg]

[Bild: 37462787cw.jpg]

[Bild: 37462788xa.jpg] [Bild: 37462789br.jpg][Bild: 37462790kf.jpg]

Auf den Bremskraftverstärker warte ich noch, die Sättel sind bereits neu gedichtet, wenn‘s dann nicht läuft, ab in die Presse…

Jetzt überlege ich, ob nach der harten Bremsung neue Scheiben und Beläge her sollen oder ob die alten noch okay sind, ja der Ring in der Scheibe ist von der Überhitzung

[Bild: 37462888vv.jpg]

[Bild: 37462889oj.jpg]

[Bild: 37462890hh.jpg]

[Bild: 37462891au.jpg]
*** Sicheres Auftreten bei vollkommener Ahnungslosigkeit ***
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#2
Ich versteh das Problem mit dem Gaszug nicht so ganz... Ein anständiger Bowdenzug hat innen eine relativ stabile Metallspirale, die den Druck aufnimmt, da "weitet" sich nichts. Wenn die Federn nicht schlapp machen, kannst in der Regel eher kein Gas mehr geben als kein Gas mehr wegnehmen. Die 3 Fotos der Situation sind die selben, da sieht man leider nicht viel. Im 3. Bild sehe ich einen Pfeil, der auf diese Plastikhülse deutet - ok, wenn die nicht temperaturfest ist, dann ist das kontraproduktiv. Dann lieber weg damit.
Viele Grüße, Martin

18436572
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#3
Hallo

Hörst sich aber supergefährlich an, das mit dem Gaszug. Hatte auch mal Probleme damit, aber nie so extrem.
Neuen Zug und alles ordentlich eingestellt und seitdem ist Ruhe.
Bei der Umrüstung von manual Brakes auf PB hast du sicherlich daran gedacht , einen PB HBZ zu bestellen,
da der einen anderen Kolbendurchmesser hat als der einer manuellen Brake.
Die Bremsscheiben würde ich zumindest abdrehen lassen oder eben gleich erneuern. Bei so einer Vollbremsung
könnten die geglüht haben und die Oberfläche hat sicherlich gelitten.
Kosten ja auch nicht sooo viel, dass man da spahrt.

mfG. Günther
early 1968 L71 tri-power big block convertible.
GM-T56 Viper 6 speed manual , 4.11 rear.
HOOKER chrome side pipes. Long L88 hood.
Tires front 235 rear 255 on 8x15 real wire spoke rims
You can't beat short stroke displacement . besoffen
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#4
Die Bremsscheiben kannst du locker entsorgen, Kernschrott. Da hilft auch kein abdrehen mehr. Außerdem würde das abdrehen mehr kosten als neue Bremsscheiben. Die Beläge kannst du gleich mit entsorgen, die sind sicherlich total verglast nach der Geschichte. Mal abgesehen davon das die nicht wirklich gut angelegen haben an den Bremsscheiben.

Grüße

Rayk
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#5
Da bin ich voll bei Rayk. Bremsbeläge und -scheiben kannst du getrost entsorgen. Anlassfarben sind nichts Oberflächliches, was man mal eben abdrehen kann.

Das mit dem ungewollten Vollgas kenne ich aus meiner Jugendzeit. Da hatte sich bei meiner MZ (wir hatten ja nichts im Osten) die Überwurfmutter am Vergaser gelöst und den Gasschieber hat's komplett rausgezogen. Man was hab ich geschwitzt. Als die Karre dann endlich stand, dachte ich nur: Wie blöd muss man sein. Einfach ausschalten und gut. Naja, damals war mein technisches Verständnis noch sehr eingeschränkt.
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#6
Uns wurde halt in der Fahrschule eingetrichtert, niemals nie nicht während der Fahrt den Zündschlüssel zurück zu drehen.

Ist ja auch gefährlich, wenn das Auto ein Lenkradschloss hat. Sonst aber eben nicht, wie bei einer alten Corvette ohne Lenkradschloss (wie es bei einer 69'er ist, weiß ich nicht).

Aber selbst mit muss man halt dran denken, das Schloss wieder zu entriegeln oder durch gefühlvolles Zurückdrehen auf die Zwischenposition gar nicht erst zu verriegeln.
Gruß

Michael St*****

Beware the fisherman who is casting out his line into a dried up River bed.
Don't try to tell him 'cos he won't believe you.
Throw some bread to the Ducks instead, it's easier that way.
(Tony Banks from Genesis)
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#7
Das mit den Bremsscheiben sehe ich nicht ganz so dramatisch. Haben die denn einen Schlag? Wenn ich am Berg oder auf der Rennstrecke jedes mal meine Bremsscheiben rausschmeißen würde, wenn sie anlaufen, dann wäre das unerschwinglich. Allerdings verziehen sie sich am einer gewissen Themperatur auch genr mal und den Schlag bekommst du nicht mehr weg, dann müssen die raus. Raus müssen auf jeden Fall die Klötze, denn das Bremsbild sieht nicht ganz so "serienmäßig" aus. Bei der Gelegenheit würde ich auch die Bremssättel umrüsten, hier geht Sicherheit klar vor Originalität. Zumal von außen auch nicht sichtbar. Die Sättel gehen im Serienzustand auch bei kürzeren Standzeiten gerne mal fest. Ein BKV ist eine sinnvolle Ergänzung. Ich bin kein Freund von HBZ Überholungen, zumal die neu kein Vermögen kosten.

Zum Gaszug: sag mal, täuscht mich das, oder gehört da nicht ein Halteblech hin?

Grüße

Harald
[Bild: i3kqg]

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#8
In meiner Anfangszeit ist mir auch mal das Gas stecken geblieben, da hatte sich das Pedal in dem Plastikeinsatz vom Teppich verklemmt.
Auch eine heikle Sache.
Später ist das wieder passiert, aber da hatte sich was anderes verklemmt.
Da bin ich dann aber völlig relaxt damit umgegangen, einfach Zündschlüssel rum. Darf man halt nicht zu hektisch machen, bzw gleich wieder
ein Stück vor, damit das Lenkradschloss nicht rein geht.
Das wäre auch hier die Lösung gewesen, dann wäre die Kiste einfach ausgerollt, halt ohne Servolenkung, aber auf der AB ist das nicht so wichtig.

Sei froh, dass du alles selbst machen kannst so wie das aussieht.
Dann bekommst du auch den Gaszug in den Griff.

Diese Plastikführung gehört übrigens vorne auf den Kugelkopf draufgesteckt, nicht so wie auf dem Foto zu sehen.
Das ist ein Schutz für den Gaszug, das Teil bewegt sich mit.
Wenn du das hinten auf das fest stehende Teil draufgesteckt hast und er bei Vollgas dann eingerastet ist, ist das Problem ja
schon halb hausgemacht.
Du musst voll aufs Pedal stehen und oben in den Vergaser schauen ob die Klappen ganz aufmachen.
Und dann muss der Gaszug noch 5mm Reserveweg haben.
gruss,
zuendler
[Bild: 502-tripower-klein2.gif]
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#9
...da werden Erinnerungen wach. 

Das ist mir vor 20 Jahren an meinem Ford Capri Schalter ähnlich passiert. 
Vollgas beim Überholvorgang, vom 2. in den 3. schalten wollen - Gaspedal bleibt bei Vollgas hängen... kein Drehzahlbegrenzer (warum auch immer).

Das wars dann mit dem Motörchen (2l 4 Zylinder OHC). 


Ich habe es aber in der Tat noch die letzten 5km nach Hause geschafft!
Den Lärm werde ich auch nicht vergessen (man stelle sich vor man haut mit einem Vorschlaghammer auf einen Eisenamboss - 2000 - 3000 Touren...).

Vrmtl. Pleuel gebrochen, habe den Motor günstig tauschen lassen, hatte noch einen zuhause rumliegen.
Nie aber die Zeit gefunden den alten auf zuschrauben...
...denn alles ist gut was man gerne tut, egal ob hyperventiliert oder ausgeruht.
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#10
(18.12.2019, 14:07)Oeli schrieb: Anlassfarben sind nichts Oberflächliches, was man mal eben abdrehen kann.

Bremst sich wieder mit Geduld und richtig dosierten Druck auf der Bremse runter. Dauert ein wenig, aber müsste gehen. Mein Sohn hat mir unser Familienauto auch mit solchen Bläulingen vor die Tür gestellt, sogar mit rubbelnden Bremsen.

Papa war daüber nicht erfreut. Nach rund 6000 km ohne Sohnemann am Steuer war's weg. Yeeah!
 Corvette C3 Baujahr 07/1976
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