Hankook Evo S1 - Enttäuschung

[JuergenD]

Ich fahre meine EMT Supercar jetzt vorne kalt mit 2,1 und hinten 1,9. Bei AB und Landstraße habe ich aufgewärmt etwa 236 vorne und 212 hinten.

Auf der Nordschleife lasse ich vor dem Start im warmen Zustand vorne die Luft bis auf etwa 2,1 wieder ab und hinten gehe ich bis auf 1,8 bar runter. Nach einer Runde habe ich dann vorne etwa 240 und hinten 204. War so bis jetzt die beste Abstimmung, d.h. der Wagen lenkt wieder ganz gut ein und ist vorne in etwa so hart/stabil/gut zu fahren wie mit den alten EMT's.

Bis jetzt glaube ich, daß man allgemein folgendes behaupten kann:

Das weiche C5-Fahrwerk ist auf die harten EMT's abgestimmt, d.h. wenn ich Reifen mit weicherer Flanke fahre, ist ein härteres Fahrwerk / Federn / Dämpfer sicher ganz gut, wahrscheinlich ist auch mehr negativer Sturz hilfreich, wenn ich Wert auf wirklich schnelles Kurvenfahren und gutes und sicheres Einlenken/Reagieren des Autos lege.

Wenn die Felge wieder größer wird, wird die Flanke natürlich auch wieder härter und Veränderungen sind evtl. etwas weniger stark ausgeprägt.

Das mit dem Sturz werde ich spätestens ändern, wenn ich mal wieder neue Reifen bekomme, alles andere, z.B. härtere Fahrwerk ist mir zu aufwendig und teuer.

[corvette_fever]

Update
Ich hatte heute die Möglichkeit mit einer 2004 C5 Convertible Handschaltung zu fahren. Erstes Fazit: Automatik ist §$%&/()"!!!

Zweites Fazit: Das Fahrzeug stand ebenfalls auf Hankooks. Allerdings ist es mit dem Z51-Paket ausgestattet. Das Fahrverhalten ist in meinen Augen furchtbar. Die Hinterachse viel zu weich. Nach meinem Empfinden hat der General das Fahrwerk extra weich gemacht, um den schlecht federnden EMT Rechnung zu tragen. Werden diese nun substituiert durch Reifen mit weichen Flanken, wird die ganze Kiste schwammig. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass an der Hinterachse schleunigst die Dämpfer oder die Feder rausmuss. Denn so ist die Feder zu weich bzw der Dämpfer zu straff. Die Folge ist, gegenüber FE4 mit demselben Reifen, eine ausgeprägtere Untersteuerneigung am Kurveneingang in Verbindung mit einer Übersteuerneigung am Kurvenausgang. Auch Lastwechsel kann sie rein subjektiv nicht so gut ab, wie mein Coupe.

Ein Blick in die technischen Daten der Fahrwerke ergibt eine gleiche Federrate an der Vorderachse der Fahrwerke FE3 und FE4 (525#) aber ein deutlich weicheres Heck der FE3 (634# gegenüber 714# der FE4).

Vielleicht kann ein Fahrwerksspezialist hier im Forum noch etwas zu den Eindrücken sagen?

Auf jeden Fall wäre ich bei einer Umrüstung eines Fahrzeuges mit Basisfahrwerk bzw. el. Fahrwerk auf Reifen ohne EMT sehr vorsichtig. Diese Fahrwerke haben noch deutlich weichere Federn (440# und 577#), was die Thematik weiter verschärfen könnte meine ich.

[Molle]

@corvette fever
der Stabi sollte dabei auch nicht ausser Acht gelassen werden um die Nickbewegungen ein wenig einzudämpfen.
Die Federrate alleine macht noch kein straffes Fahrwerk.
D.h. bei Umrüstung auf NON EMT sollte ein anderer Stabi in Betracht gezogen werden.
Ich denke auch die zur Zeit vorhandenen Aussentemperaturen lassen schwer Vergleiche mit anderen Fahrwerksvarianten zu,die nicht unter den momentanen Bedingungen getestet wurden.
Man müsste auch die Luftdrücke vergleichen und mal damit experimentieren.

Gruß Werner

[corvette_fever]

Wir haben 12°C und trockene Straßen. Beide Fahrzeuge haben 2,4 Bar. Das eine ist ein Coupe mit Automatik und einem neuen FE4, das andere ist ein Cabrio Handschaltung mit einem 40000km alten FE3. Die Unterschiede sind sofort am ausbrechen des Fahrzeugs sichtbar. Bei ausgebesserten Straßen wird es noch schlimmer.

[Molle]

Die Meinung zu dem schlechteren Fahrverhalten bei schlechteren Straßen spricht für das bessere FE4 Fahrwerk.
Die Stoßdämpferabstimmung ist optimaler auf NON EMT abgestimmt.
Man muss sagen das das FE4 ja komplett für NON EMT bestimmt ist.
Trotzdem verstehe ich den krassen Unterschied nicht so ganz.
So schlecht ist ein Z51 ja nun auch wieder nicht.
Gruß Molle

[corvette_fever]

Original von Molle
Die Meinung zu dem schlechteren Fahrverhalten bei schlechteren Straßen spricht für das bessere FE4 Fahrwerk.
Die Stoßdämpferabstimmung ist optimaler auf NON EMT abgestimmt.
Man muss sagen das das FE4 ja komplett für NON EMT bestimmt ist.
Trotzdem verstehe ich den krassen Unterschied nicht so ganz.
So schlecht ist ein Z51 ja nun auch wieder nicht.
Gruß Molle

Das Hauptproblem ist an der Hinterachse. Man stelle sich eine 180° Kurve vor. Einfahrtgeschwindigkeit 80km/h. Die Fahrzeuge liegen neutral bis minimal untersteuernd. Am Kurvenausgang gibt man leicht Gas. Der Handschalter im vierten, die Automatik im dritten Gang. Da neigt das FE3 zu deutlich mehr übersteuern, während das FE4 am Boden klebt.

Oder Anfahrt auf eine Kuppe mit anschließendem Bremsen. Hier wirkt die Hinterachse viel schwammiger. Extrem wird es beim Wechsel von Zugbetrieb auf Schubbetrieb während schneller Kurvenfahrt. Hier reagiert das FE3 deutlich zickiger.

Mein Zwischenfazit: Beim Wechsel auf Normalreifen das Fahrwerk nicht vergessen. Vor allem die Hinterachse scheint mir hier wichtig.

[JuergenD]

Wenn Du hinten mit dem Luftdruck runter gehst, könnte das Übersteuern weniger werden.

Ich komme wie gesagt mit den oben aufgeführten Werten zwischenzeitlich ganz gut klar. Bin aber vorne immer schon 0,2 bar mehr gefahren als hinten, weil die Hinterräder sonst in der Mitte immer stärker verschlissen als aussen.

Fahre ja aber auch die C6-Felgen mit EMT Supercar, d.h. etwas niedrigerer Querschnitt aber immer noch deutlich weicher als die Original-Bereifung.

Aber das Untersteuern am Kurveneingang habe ich bei kaltem Wetter mit zu wenig Luft vorne auch schon mal erlebt und war wirklich überrascht und froh, daß das Fahrzeug am Ende doch noch so grade eingelenkt hat, daß es gereicht hat. Bei den Original-EMT's habe ich sowas auch noch nie gehabt.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß das ganze mit NON-EMT's auf Original-C5 Felgen alles nochmal extremer/schlechter ist.

[corvette_fever]

Wenn ich hinten mit dem Luftdruck runtergehe, untersteuert die Fuhre deutlicher am Kurveneingang. So zumindest meine Erfahrung. Kommt sicherlich auch auf den Fahrstil an. Wer langsamer in die Kurve reingeht und dafür mehr Speed mit rausnehmen will, der hat vielleicht dieses Problem nicht? Was sagen unsere Profirennfahrer dazu?

Diese Fahrweise halte ich in anbetracht der relativ zickigen Lastwechselreaktion gar nicht mal für so unklug.

[BoxsterAndy]

Also die Regel ist bei den Profis generell: langsam rein, schnell raus!

Nur Laien meinen immer die wären schneller wenn sie wie die Irren in eine Kurve reinknallen!

[Mankra]

Na ja, ohne Neigungen zu berücksichtigen ist es schon das Schnellste, bis zum engsten Radius zu bremsen und dann sofort wieder zu Beschleunigen.

Zum Thema: Jürgen war auch nicht ganz zu frieden mit den S1 mit orig. 17/18" Bereifung. Scheinbar sind bei dem hohen Querschnitt die Flanken etwas zu weich beim S1. Eventuell wird noch etwas mehr Sturz benötigt.
In 19/20" ist davon nix zu merken.

Hauptgrund fürs Posting:

Original von corvette_fever
Auf jeden Fall wäre ich bei einer Umrüstung eines Fahrzeuges mit Basisfahrwerk bzw. el. Fahrwerk auf Reifen ohne EMT sehr vorsichtig. Diese Fahrwerke haben noch deutlich weichere Federn (440# und 577#), was die Thematik weiter verschärfen könnte meine ich.

Die Federrate ist die geringste Komponente. Weiche Federn sind nicht per Se schlecht. Ganz im Gegenteil, harte Federn sind nur auf absolut glatten (Renn)Strecken von Vorteil.
Härtere Reifen geben Schläge direkter an die Dämpfer weiter, betreffen also hauptsächlich die Druckstufenabstimmung.

[quote]Original von corvette_fever
bin jetzt mal rundum auf 2,4 Bar gegangen. Damit ist das Heck deutlich ruhiger. Der Grip geradeaus ist auch noch immer gut. Gleichwohl ist für mich natürlich die große Frage des Verschleiß offen.[/quote
Ganz schlecht: Die Vette ist vorne + hinten gleich schwer, aber die hinteren Reifen sind breiter und größer, d.h. bei gleichem Luftdruck eine höhere Tragkraft. Hinten solltest ~ 0,2bar weniger reingeben, damits zur Vorderachse paßt.
Um den richtigen Luftdruck zu finden, solltest Hankook kontaktieren, die rechnen es genau aus.
Nebenbei erwähnt: Verschleiß geht mit höherem Luftdruck zurück. Auch wenn sich, bei vielzuviel Luftdruck die Mitte stärker verschleißt, ist die km Leistung höher, daß die Flanken noch weniger verschleißen.

Soviel ich herauslese, stört dich das unpräzise Fahrverhalten.
Gegen das Einnicken helfen härtere Stabis, kostet nicht viel und bringt einen großen Schritt nach vorne.
Nächster Punkt wäre, mit der Fahrwerksgeometrie zu spielen.
Größere Räder: 19/20" insgesamt gesehen wohl nimmer ganz optimal, aber 18/19 wie bei den C6 Modellen dürfte die optimale Größe auch bei den C5en sein.
Poly Fahrwerkbuchsen würden auch noch einiges bringen, aber ist auch mit Nachteilen behaftet (SuFu).

Auf gutem Straßenbelag (ohne vielen Schlägen) spielen Federn/Dämpfer kaum eine Rolle, sondern hauptsächlich die Reifen und die Balance.
Du hast sicher ein paar bekannte Kurven. Wie schnell konntest diese vorher fahren und wie schnell mit den S1?