19.07.2011, 12:53
Zitat:Original von Zaphod
ABS ist ein Zwitter, generell dürfte ein Ausfall nur dafür sorgen, daß die Räder eben doch blockieren können. Allerdings kann das ABS auch Bremsdruck nehmen. Was ist also, wenn das ABS aufgrund wirrer Sensorwerte nur denkt, ein Rad würde blockieren? Im Extremfall könnte damit die Bremse komplett versagen. Bei meiner Suche im Web habe ich aber bisher kaum Hinweise darauf gefunden, daß sowas wirklich passiert.
So etwas passiert, wenn z.B. in einer Bremszone hinter einer Kuppe das Fahrzeug, bei einer entsprechenden Geschwindigkeit, stark entlastet wird. Dann regelt das ABS den Bremsdruck quasi auf null, und selbst wenn kurze Zeit später die Räder wieder guten Grip haben, wird trotzdem kaum gebremst. Derartige Fahrzustände, bei denen man hinter einer Kuppe besser erst dann bremst, wenn die Räder wieder festen Bodenkontakt haben und die Federung sich beruhigt hat, gibt es z.B. auf der Nordschleife des Nürburgrings zur Genüge: 2. Kuppe der Quiddelbacher Höhe, Kuppe vor Schwedenkreuz und Kuppe im Pflanzgarten. Es mag spezielle ABS-Systeme geben, die schnell genug auf derartige Veränderungen reagieren - dem in der C5 und in meiner 2008er C6 traue ich dies aber nicht zu.
Zitat:Ein anderes Thema ist das ESP.
Nehmen wir einmal an, man fährt auf rutschigem Untergrund, z.B. eine nasse Strasse. Man sieht eine Einfahrt zu spät, und lenkt stark nach rechts. Das ESP bemerkt folgendes:
- Der Fahrer würde gerne nach rechts, da er das Lenkrad nach rechts dreht.
- Das Fahrzeug untersteuert, da weder eine Drehung nach Rechts (Gyrosensor), noch eine lineare Beschleunigung nach rechts stattfindet.
Eine Mögliche Reaktion, um diesen potentiell gefährlichen Fahrzustand zu entschärfen:
- Einzelne Räder (ich denke mal die beiden rechten) werden kurz und hart abgebremst, um das Fahrzeug in die gewünschte Richtung zu drehen.
Mir fehlt das genaue Fachwissen über die Feinheiten, gefühlt würde ich aber sagen, daß ehr das rechte Hinterrad abgebremst wird, da das Vorderrad sowieso schon ohne Traktion ist. Evtl sollte man auch das linke Hinterrad ein wenig abbremsen, um Druck auf die Vorderachse zu bekommen - möglichst ohne die Traktion hinten zu verlieren.
So wie ich das verstanden habe, bremst das Active Handling immer nur ein Rad ab, in deinem Beispiel (Untersteuern in Rechtskurve) das hintere, rechts.
Zitat:Grundfrage: Active Handling per default abschalten oder nicht?
Man sollte m.E. nicht das Kind mit dem Bade ausschütten: Die C5 ist zwar auch ohne AH fahrbar, die ersten Modelle hatten schließlich gar keins, aber das System erhöht die Fahrsicherheit schon erheblich, insbesondere bei Nässe. Bei einer Fehlfunktion - sei es durch Verschleiß, oder falschem Einbau der Sensoren - wird es, wie schon oft im Forum beschrieben, allerdings gefährlich.
Mit dem AH (in meiner alten 2001er C5 und jetzt in der 2008er C6) bin ich schon zufrieden, aber überhaupt nicht mit der Traktionskontrolle, die viel zu träge und unsensibel reagiert. Deshalb lasse ich mir jetzt auch eine der Fa. Racelogic einbauen.
Meine 0.02 €, Gruß Robert
Gruß, Robert
Zweierlei will der echte Mann: Gefahr und Spiel. Deshalb will er die Corvette, als das gefährlichste Spielzeug.
(frei nach Friedrich Nietzsche in: "Also sprach Zarathustra")
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