13.08.2003, 13:22
Hallo Toby,
das stimmt - teilweise.
Also dann hier doch mal etwas über den Unterschied von Mineralöl und Synthetiköl:
"Viskositätsverbesserer" werden hauptsächlich bei Mineralölen eingesetzt, da
diese von Natur aus nicht Multigradefähig sind, sondern durch zusammenmischen dazu "gemacht" werden.
Vollsynthetische Öle hingegen werden direkt so hergestellt und benötigen kaum "Viskositätsverbesserer".
Mineralöle:
Mineralöle sind von Natur aus Einbereichsöle und relativ einfach und kostengünstig herzustellen. Durch Additive (auch Viskositätsverbesserer) wird aus dem Einbereichs-Mineralöl ein Mehrbereichs-Mineralöl.
Mineralöl ist ein Gemisch aus unterschiedlich langen Kohlenwasserstoffen. Die Kurzen machen das Öl flüssig bei niedrigen Temperaturen, die Langen sorgen für nicht zu flüssiges Öl bei hohen Temperaturen. Nun setzt man Additive zu, die wie Wollknäul im kalten Öl aufgewickelt sind und sich im warmen Öl allmählich aufdrehen und zu "Wollfäden " werden. Damit gibt es dann im kalten Öl nur kleine flüssige Moleküle und im heißen Öl die langen Ketten die das Öl eindicken und überhaupt erst brauchbar machen.
Nachteil dieses Verfahrens nach einigen Tausend Kilometern, die Wollknäulmoleküle werden durch die Reibung im Motor zerschlissen und immer kleiner. Folge: die Viskosität bei +98° nimmt ab. Nachteil 2 das dünnflüssige Grundöl das für -18° zuständig ist, ist naturgemäß auch besser flüchtig, d.h. es verdampfen bei höherer Öltemperatur die kürzesten Moleküle und das Restöl wird für -18° dicker. Übertrieben gesagt wird aus einem 15 W 50 dann ein 20 W 40 Öl.
Synthetiköl:
Synthetiköle bringen von Natur aus bereits eine Mehrbereichscharakteristik mit, weshalb mit dem Einsatz von Viskositätsindexverbesseren wesentlich sparsamer umgegangen werden kann. In der Schmiersicherheit und im Kaltfließverhalten sind synthetische Öle Mineralölen gleicher Viskosität deutlich überlegen.
Hier werden die obigen Nachteile (Mineralöl) umgangen indem man nicht ein "wildes Gemisch von Molekülen als Öl einsetzt, sondern einzelnen Ölfraktionen mit definierter Kettenlänge mischt. Die Moleküle werden synthetisch hergestellt, sagt ja schon der Name, und je nach Einsatzbereich gemischt. Bei einem 5 W 50 Öl habe ich beispielsweise zwei unterschiedliche "Grundöle". Das synt. Öl wird nicht zerrieben oder verdampft, es behält seine Struktur bei. Viskositätsverbesserer wie oben sind deshalb nicht oder kaum noch erforderlich.
Gruß
Dirk
p.s. Jetzt sollten aber alle Fragen zum Thema Öl geklärt sein.
das stimmt - teilweise.
Also dann hier doch mal etwas über den Unterschied von Mineralöl und Synthetiköl:
"Viskositätsverbesserer" werden hauptsächlich bei Mineralölen eingesetzt, da
diese von Natur aus nicht Multigradefähig sind, sondern durch zusammenmischen dazu "gemacht" werden.
Vollsynthetische Öle hingegen werden direkt so hergestellt und benötigen kaum "Viskositätsverbesserer".
Mineralöle:
Mineralöle sind von Natur aus Einbereichsöle und relativ einfach und kostengünstig herzustellen. Durch Additive (auch Viskositätsverbesserer) wird aus dem Einbereichs-Mineralöl ein Mehrbereichs-Mineralöl.
Mineralöl ist ein Gemisch aus unterschiedlich langen Kohlenwasserstoffen. Die Kurzen machen das Öl flüssig bei niedrigen Temperaturen, die Langen sorgen für nicht zu flüssiges Öl bei hohen Temperaturen. Nun setzt man Additive zu, die wie Wollknäul im kalten Öl aufgewickelt sind und sich im warmen Öl allmählich aufdrehen und zu "Wollfäden " werden. Damit gibt es dann im kalten Öl nur kleine flüssige Moleküle und im heißen Öl die langen Ketten die das Öl eindicken und überhaupt erst brauchbar machen.
Nachteil dieses Verfahrens nach einigen Tausend Kilometern, die Wollknäulmoleküle werden durch die Reibung im Motor zerschlissen und immer kleiner. Folge: die Viskosität bei +98° nimmt ab. Nachteil 2 das dünnflüssige Grundöl das für -18° zuständig ist, ist naturgemäß auch besser flüchtig, d.h. es verdampfen bei höherer Öltemperatur die kürzesten Moleküle und das Restöl wird für -18° dicker. Übertrieben gesagt wird aus einem 15 W 50 dann ein 20 W 40 Öl.
Synthetiköl:
Synthetiköle bringen von Natur aus bereits eine Mehrbereichscharakteristik mit, weshalb mit dem Einsatz von Viskositätsindexverbesseren wesentlich sparsamer umgegangen werden kann. In der Schmiersicherheit und im Kaltfließverhalten sind synthetische Öle Mineralölen gleicher Viskosität deutlich überlegen.
Hier werden die obigen Nachteile (Mineralöl) umgangen indem man nicht ein "wildes Gemisch von Molekülen als Öl einsetzt, sondern einzelnen Ölfraktionen mit definierter Kettenlänge mischt. Die Moleküle werden synthetisch hergestellt, sagt ja schon der Name, und je nach Einsatzbereich gemischt. Bei einem 5 W 50 Öl habe ich beispielsweise zwei unterschiedliche "Grundöle". Das synt. Öl wird nicht zerrieben oder verdampft, es behält seine Struktur bei. Viskositätsverbesserer wie oben sind deshalb nicht oder kaum noch erforderlich.
Gruß
Dirk
p.s. Jetzt sollten aber alle Fragen zum Thema Öl geklärt sein.