04.03.2011, 23:27
Zu E 10 hier mal das Zitat eines Chemiker und Molekular-Biologen aus einem anderen Forum im www-, also jemandem, der die Sache versteht und nicht nur mutmaßt und nachplappert.
Zitat:
Also Grundsätzlich ist bei dem ganzen VIEL Panikmache dabei, weshalb soll sich jeder selbst denken...
Ich bin Chemiker und fahre E85 in meinem Mx5 Bj 92. PUR!
Nix E10, E85!!!
Also einmal ein paar Fakten:
1) Energiegehalt: Ist bei Ethanol geringer als bei Benzin, daher hat man bei festen Kennfeldern das Problem, dass zuviel Sauerstoff für die Verbrennung zur Verfügung steht, das Gemisch ist zu Mager. Für E85 also Steuergeräteanpassung oder größere Düsen.
Bei E10 KEIN Problem, der Motor läuft 3% !!!!! magerer.
D.h. im Closed-Loop Drehzahlbereich ca. 2% Mehrverbrauch. Im OpenLoop dann dafür etwas magerer.
2) Die armen Gummidichtungen:
Es gibt in der analytischen Chemie die sogenannte elutrope Reihe, die eine Aussage darüber trifft, wie gut eine Substanz als Lösemittel für eine andere Substanz funktioniert. Lustigerweise liegt Ethanol etwa in der Mitte, wäre also ein mäßiges Lösungsmittel sowohl für polare als auch apolare Substanzen. Demgegenüber steht WASSER als fast stärkstes Lösemittel für polare Substanzen und Benzin als Mischung verschiedener kurzkettiger Alkane, Alkene etc. als Extrem starkes Lösemittel für unpolare Substanzen.
Alo wenns für Benzin passt und ihr keine Bedenken habt, dass Wasser GEFÄHRLICH für die Dichtungen und Benzinschläuche ist, muss man mit Ethanol keine Bedenken haben...
3) Die böse böse Ethanolatkorrosion:
Ja, da wird der Zylinderkopf aufgelöst und es kann Benzin austreten und was weiss ich...
Wer sich noch ein wenig an Chemie in der Schule erinnert, wird sich auch an Redoxpotential, elektrochemische Spannungsreihe und Natriumversuche in der Schule erinnern.
Hier die Fakten:
Ja, man kann in Ethanol Metalle z.B. Natrium auflösen,
In WASSER ist die Reaktion aber bedeutend heftiger
Bei der Ethanolatkorrosion fungiert der Ethanol sozusagen als Säure und gibt ein Proton ab, dieses wird dann zu Wasserstoff reduziert, während das Metall oxidiert wird und in Lösung geht.
Die Säurestärke von Wasser ist aber größer!!!als die von Ethanol.
(Wasser: pks=15,74 Ethanol: pks= 18 ) (je größere, desto geringer die Säurestärke)
Und jetzt die große Preisfrage:
In vielen Autos sind Wasserkühler aus Aluminium verbaut, gefüllt mit dem gefährlichen Wasser, das der Logik nach den Kühler Ruck Zuck auflösen müsste...passiert nicht? Sowas aber auch....
Zwischenfrage "Aber im Kühlwasser ist doch Frostschutz gegen Korrossion drin?"
Klar, da Wasser wesentlich aggressiver als Alkohol ist, wird dort Frostschutz zugegeben.
Der Frostschutz besteht aus Glykol, das nix anderes ist als ein Ether mit zwei Alkoholgruppen. Des weiteren ist dort ein Puffer enthalten, die den pH im Basischen hält und somit evtl. entstehende Protonen wegpuffert und somit das Redoxpotential von Wasser verringert.
Also mit etwas gesundem Menschenverstand kann man viele dieser reißerischen Argumente gegen E10 schnell entkräften.
Einziges Problem ist die allg. Korrosion im Tank sowie die Benzinpumpe. Bei Ethanol ist die Schmierwirkung geringer, wodurch die Membranen schneller verschleißen. bei E10 ist das aber noch kein Problem, bei E85 sollte auf eine robustere Pumpe gewechselt werden.
In diesem Sinn wink
Zitat Ende"
Vielleicht hilft das ja bei dem Unbehagen weiter.
Gruß Edgar
Zitat:
Also Grundsätzlich ist bei dem ganzen VIEL Panikmache dabei, weshalb soll sich jeder selbst denken...
Ich bin Chemiker und fahre E85 in meinem Mx5 Bj 92. PUR!
Nix E10, E85!!!
Also einmal ein paar Fakten:
1) Energiegehalt: Ist bei Ethanol geringer als bei Benzin, daher hat man bei festen Kennfeldern das Problem, dass zuviel Sauerstoff für die Verbrennung zur Verfügung steht, das Gemisch ist zu Mager. Für E85 also Steuergeräteanpassung oder größere Düsen.
Bei E10 KEIN Problem, der Motor läuft 3% !!!!! magerer.
D.h. im Closed-Loop Drehzahlbereich ca. 2% Mehrverbrauch. Im OpenLoop dann dafür etwas magerer.
2) Die armen Gummidichtungen:
Es gibt in der analytischen Chemie die sogenannte elutrope Reihe, die eine Aussage darüber trifft, wie gut eine Substanz als Lösemittel für eine andere Substanz funktioniert. Lustigerweise liegt Ethanol etwa in der Mitte, wäre also ein mäßiges Lösungsmittel sowohl für polare als auch apolare Substanzen. Demgegenüber steht WASSER als fast stärkstes Lösemittel für polare Substanzen und Benzin als Mischung verschiedener kurzkettiger Alkane, Alkene etc. als Extrem starkes Lösemittel für unpolare Substanzen.
Alo wenns für Benzin passt und ihr keine Bedenken habt, dass Wasser GEFÄHRLICH für die Dichtungen und Benzinschläuche ist, muss man mit Ethanol keine Bedenken haben...
3) Die böse böse Ethanolatkorrosion:
Ja, da wird der Zylinderkopf aufgelöst und es kann Benzin austreten und was weiss ich...
Wer sich noch ein wenig an Chemie in der Schule erinnert, wird sich auch an Redoxpotential, elektrochemische Spannungsreihe und Natriumversuche in der Schule erinnern.
Hier die Fakten:
Ja, man kann in Ethanol Metalle z.B. Natrium auflösen,
In WASSER ist die Reaktion aber bedeutend heftiger
Bei der Ethanolatkorrosion fungiert der Ethanol sozusagen als Säure und gibt ein Proton ab, dieses wird dann zu Wasserstoff reduziert, während das Metall oxidiert wird und in Lösung geht.
Die Säurestärke von Wasser ist aber größer!!!als die von Ethanol.
(Wasser: pks=15,74 Ethanol: pks= 18 ) (je größere, desto geringer die Säurestärke)
Und jetzt die große Preisfrage:
In vielen Autos sind Wasserkühler aus Aluminium verbaut, gefüllt mit dem gefährlichen Wasser, das der Logik nach den Kühler Ruck Zuck auflösen müsste...passiert nicht? Sowas aber auch....
Zwischenfrage "Aber im Kühlwasser ist doch Frostschutz gegen Korrossion drin?"
Klar, da Wasser wesentlich aggressiver als Alkohol ist, wird dort Frostschutz zugegeben.
Der Frostschutz besteht aus Glykol, das nix anderes ist als ein Ether mit zwei Alkoholgruppen. Des weiteren ist dort ein Puffer enthalten, die den pH im Basischen hält und somit evtl. entstehende Protonen wegpuffert und somit das Redoxpotential von Wasser verringert.
Also mit etwas gesundem Menschenverstand kann man viele dieser reißerischen Argumente gegen E10 schnell entkräften.
Einziges Problem ist die allg. Korrosion im Tank sowie die Benzinpumpe. Bei Ethanol ist die Schmierwirkung geringer, wodurch die Membranen schneller verschleißen. bei E10 ist das aber noch kein Problem, bei E85 sollte auf eine robustere Pumpe gewechselt werden.
In diesem Sinn wink
Zitat Ende"
Vielleicht hilft das ja bei dem Unbehagen weiter.
Gruß Edgar