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Hallo Frank,
ich stimme dir völlig zu, dass 120° C Öltemperatur in der Regel kein Problem sein sollte.
Nur wer regelmäßig Temperaturen oberhalb 130 bzw. 140° C auf die leichte Schulter nimmt, könnte sich auch mal verschätzen. Ich habe das ja alles früher auch immer gemacht. Minutenlang nachts Dauervollgas zwischen Frankfurt und Darmstadt und das mit zwischenzeitlichen Abkühlungen 2-3 Std. lang. Öltemperaturen jenseits der 140° C beim LS7 mit dem Ergebnis, dass der Motor mit zunehmender Laufleistung immer mehr Öl verbrauchte, gut 1l auf 1000 km. Am Anfang hatte er so gut wie garnichts gebraucht. Den gleichen Effekt hatte ich beim LS2 Motor.
Am Ende hatte beide Motoren Lagerschäden und waren bei voller Fahrt auf der Autobahn verreckt.
Ich kann nur anraten, und so machen es ja auch die meisten :
Hin und wieder mal reintreten und ruhig mal ein Stück Vollgas fahren, aber exessive Dauervollgasfahrten bei hoher Ölt. auf der AB vermeiden. Es sei denn Geld spielt keine Rolle und der nächste Motor liegt schon auf Vorrat
Gruß Roger
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Und wie kommst du darauf, dass für den steigenden Ölverbrauch deiner LS-Motoren die Öltemperatur verantwortlich war?
Werden Motoren fett betrieben kommt es zu einer sogenannten Kraftstoffüberschwemmung. Ein Zurückbleiben von Kraftstoff im Brennraum führt jedoch zu einer Mischreibung, die Kolbenringe, Kolben und Zylinderlaufbahnen beschädigen.[1]
Die Corvette ist ja hier im Forum (Quellen kann ich gerne beibringen) nicht gerade dafür bekannt besonders mager unter Volllast zu laufen.
[1]Ms Motor service international GmbH: Ölverbrauch und Ölverlust, 2. Aufl., Heilbronn 2010.
[Nachtrag] Dieser Beitrag soll nur darstellen, dass bestimmte Auffälligkeiten nicht zwingend etwas mit anderen Beobachtungen zu tun haben muss. GM hat sich bei der Temperaturwarnung mit Sicherheit einiges gedacht.
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Roger,
wenn solche Temperaturen regelmäßig erreicht werden, würde ich aber auch kein zu dünnes Öl fahren, also z.B. kein 5W30er. Und ein Öl mit abgesenktem HTHS-Wert wäre dann für mich auch tabu.
Gruß, Robert
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@ hallo Robert
das könnte auch eine Ursache gewesen sein, nämlich dass das 5 W 30 dafür nicht so optimal ist.
Ich kann das ehrlich gesagt nicht beurteilen !
@ hallo Jürgen
Mein Motor war beim Till damals nach kurzer Einfahrzeit (5000 km) optimiert worden und lief gewiss nicht mager. Der hatte schon anfangs 527 PS (beste Messung) und hinterher mit bloßem angeblich durchsatzfreudigerem Luftfilterelement im Originalgehäuse 552 PS (beste Messung).
Meiner C5 Mod. 02 (Serienmotorsteuerung) hatten Dauervollgasorgien hinsichtlich des Ölverbrauchs äußerst wenig ausgemacht. Erst oberhalb 90000 km fing diese damals an minimal Öl zu verbrauchen. Das war bei der LS2 (05) und dem 1. LS7 Motor (07) ganz anders. Schon nach einer Laufleistung von ca. 10-15000 km verbrauchte der Z06 Motor im Schnitt über einen halben Liter Öl und nach 25000 km war es damals ca. 1 l und weiter ansteigend nach 50000 km hin. Kurz danach war er dann kaputt gegangen. Ich kann es natürlich wissenschaftlich nicht belegen, aber den 2. LS7 Motor hatte ich nie über 128° C gefahren und der hatte auch bis zum Verkauf so gut wie kein Öl verbraucht. Insofern vermute ich da schon einen Zusammenhang.
Gruß Roger
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Ölverbrauch durch hohe Öltemperatur, eher wahrscheinlich oder nicht ?
Um diese Frage beantworten zu können, muss man sich vergegenwärtigen wo und wie ein Motor Öl verbraucht. Dazu also die verschiedenen Möglichkeiten:
1. ) Leckage nach außen über beschädigte Dichtungen.
hohe Öltemperatur kann theoretisch Dichtungen schädigen, heißes und damit dünneres Öl tritt leichter aus kleinen Leckagen aus. Dennoch ist das bei Öltemperaturen < 150 Grad als geringes Risiko einzustufen.
2. ) Ölverlust über Ventilschaftabdichtungen, das Öl verbrennt dann letztlich !
Hier gilt sinngemäß das gleiche wie unter 1.)
3.) Das Öl gelangt an den Kolbenringen vorbei in den Brennraum.
Da die Zylinderwände "wassernah" sind, wird deren Temperatur hauptsächlich vom Kühlwasser bestimmt. Öl auf der Zylinderwand wird somit bei hoher Öltemperatur dort gekühlt, da der Ölfilm eher dünn ist. Ein temperaturabhängiges Reißen des Schmierfilms ist hier nicht zu befürchten. Bezüglich Ölverbrauch gilt aber auch hier das unter 1.) Gesagte.
4.) Verbrennungsgase gehen durch Verschleiß vermehrt an den Kolbenringen vorbei und reißen über die Kurbelgehäuseentlüftung Öl mit.
Auch hier wird bei heißen und damit "dünnerem" Öl der Effekt größer.
5.) Pseudo-Ölverbrauch bei heißem Öl.
Durch ausgiebiges Warmfahren, Kurzstrecke und vielen (Kalt-)Starts sammeln sich Wasser und Benzin im Öl, wobei sie dessen Schmier- und Tragfähigkeit deutlich herabsetzen. Fährt man nach längerer Zeit wieder einmal Öltemperaturen von größer 80-100 Grad, dann verdampfen diese Komponeten und der Ölspiegel sinkt. (Der Wasser- und Benzinanteil im Öl kann bis zu 20 Grad betragen.)
Generell lässt sich also festhalten, dass der Ölverbrauch mit steigender Temperatur immer zunimmt. Aber Wasser und Benzin im Öl, das ich durch "verbesserte" Ölkühlung und sorgfältiges Warmfahren sammel, wirkt sich viel verheerender auf die zukünftigen Motoreigenschaften aus.
Persönlich nehme ich mittlerweile von Gebrauchtwagen Abstand, bei denen der Verkäufer wiederholt betont, dass der Wagen immer sorgfältig "warm gefahren" wurde.
Gruß
Wutzer
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Danke Wutzer für die detailierte Erklärung
Man erkennt sofort, wer hier vom Fach ist
Gruß Roger
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Zitat:Original von badboy1306
also tretet euere z im kalten zustand j
Das habe ich zwar nie behauptet. Aber dennoch gehe ich durchaus davon aus, dass es mehr Motorschäden durch zu zaghaftes Warmfahren, nachträglich angebaute überdimensionierte Ölkühler usw. gibt, als durch "Treten des kalten Motors".
Dabei gibt es zugegebenermaßen einen etwas höheren Verschleiß, aber kein Riß des Ölfilms, wie es bspw. bei zu hohem Wasser- und Benzinanteil im Öl möglich ist. Kaltes Öl schmiert nämlich ausgezeichnet und spätestens 10 s nach dem Start ist es überall, wo es gebraucht wird.
In der Industrie gibt es den sogenannten Vorstandstest, wo unmittelbar nach dem Kaltstart (bei -20 Grad) der Motor in den Drehzahlbegrenzer gestellt wird. Wenn der Ölpumpenantrieb hält (der muss dabei Unmegen von Öl in der Konsistens von Magarine fördern), dann hält erfahrungsgemäß auch der Motor. Mir sind dabei in den letzten 30 Jahren zumindest keine Schäden bekannt geworden. Natürlich empfehle ich das nicht ! (Bevor wieder so ein Schlaumeier ums Eck kommt !)
Gruß
Wutzer
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Zitat:Original von Wutzer
Das habe ich zwar nie behauptet. Aber dennoch gehe ich durchaus davon aus, dass es mehr Motorschäden durch zu zaghaftes Warmfahren, nachträglich angebaute überdimensionierte Ölkühler usw. gibt, als durch "Treten des kalten Motors".
Wer außer Dir ist den noch dieser Auffassung?
Interessierten Gruß
Edgar
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Weiss eigentlich jemand ob, und wenn bei welchen Sportwagen (?) es thermostatisch geregelte Ölkühler serienmäßig gibt?
Wäre doch der perfekte "Trade-off"...
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