27.04.2013, 16:24
Immer mehr Prüfstände geben die gemessenen Leistungen nicht mehr nach der veralteten
Din-Norm 70020 an, sondern nach der heute üblichen EWG 80/1269.
Warum braucht man überhaupt eine Norm und worin liegt der Unterschied ?
Die Leistung eines Verbrennungsmotor verändert sich hinsichtlich Temperatur, Luftdruck, und Feuchte aufgrund des Gasanteils. Basierend darauf, dass sie sich proportional mit der Luftdichte verändert, müsste sie nach dem idealen Gasgesetz auch proportional zum Umgebungsdruck und umgekehrt proportional zur Luftansaugtemperatur sein.
Dichte = p / ( R x T) mit R ~ 287 J / (kg x K)
Will man für einen Motor eine Leistung angeben, ist es erforderlich diese im Hinblick auf die geltenden klimatischen Tagesbedingungen zu betrachten. Möchte man andererseits Leistungen untereinander vergleichen, braucht man eine gemeinsame Bezugsebene mit fest definierten Umweltbedingungen. Hierfür gibt es die Din Norm oder neuerdings die EWG Norm.
So hat man bei der alten Din 70020 Norm 20° Luftansaugtemperatur und Normalluftdruck
1013 hpa. Bei der neueren EWG 80/1269 sind es 25° C und 990 hpa (1000 hPa ?)
Nehmen wir als Beispiel mal einen LS3 Motor mit 436 PS nach alter Din Norm. Der hätte nach der EWG Norm natürlich weniger, da die Leistung bei 5° K mehr and 23 hpa weniger Druck sinkt.
Somit werden aus 436 PS gemessen bei 20° C und 1013 hPa (DIN 70020) nur 420 PS nach
EWG 80/1269. Würde man mit dem Korrekturfaktor nach alter Din 70020 auf die Bezugsebene
25° C und 990 hpa umrechnen, erhielte man 422,5 PS. Somit eine Differenz von 2,5 PS.
Andere Leute, wie unser Chemie/Physik Professor Uncle Robb, heben den Zeigefinger und weisen auf das ideale Gasgesetz hin und erhalten sogar nur 419 PS. Was ist passiert ? Um das zu verstehen, muss man sich die unterschiedlichen Formeln für die Korrekturfaktoren ansehen :
EWG 80/1269______k1 = (990/p)^1,2 x [(273+t)/298]^0,6
Din 70020_________k2 = (1013/p) x [(273+t)/293]^0,5
ideales Gasgesetz___k3 = (1013/p) x [(273+t)/293]
Wie man erkennt kommt es zu Unterschieden. Die EWG 80/1269 liegt dabei grob gesehen in der Mitte der beiden anderen Normen. Mir persönlich gefällt die Din Norm 70020 immer noch am besten, weil ich nicht glaube, dass sich ein Motor im eingebauten Zustand hinsichtlich der Außentemperatur in der Leistung so stark verändert wie es der Korrekturfaktor k3 vorgibt. Hierzu verweise ich auf eine Diskussion mit Robert im dyno-forum in Bezug auf Jochen´s (jo.e)
GS Conv. hin.
Für diese Auto hatte ich aufgrund mehrerer Beschleunigungsmessungen im Intervall 205-225 km/h
gemittelt auf Hin-und Rückfahrt bei äußerst geringer Standardabweichung eine Motorleistung von
Pmot = 456 PS bei 12° C und max. 1005 hPa (Ortshöhe + Dichte angepasst) ermittelt.
Laut Din 70020 wären das dann : P_Din 70020 = 453 PS bzw. 439 PS auf 25° C und 990 hPa bezogen
Nach EWG 80/1269 : P_Din EWG 80/1269 = 436 PS
Nach Korrektur k3 : P_ideal Gasgesetz. = 430 PS
Somit haben wir eine Spannweite von ungefähr 9 PS bei gleicher Bezugsebene. Die EWG Norm
setzt sich hierbei in die Mitte. Wer bis hierhin alles verstanden hat, versteht dann auch die kommende Leistungsangabe der C7
450 hp = 456 PS (EWG 80/1269) = 473 PS (Din 70020)
Ob`s stimmt werden wir dann sehen
Gruß Roger
Din-Norm 70020 an, sondern nach der heute üblichen EWG 80/1269.
Warum braucht man überhaupt eine Norm und worin liegt der Unterschied ?
Die Leistung eines Verbrennungsmotor verändert sich hinsichtlich Temperatur, Luftdruck, und Feuchte aufgrund des Gasanteils. Basierend darauf, dass sie sich proportional mit der Luftdichte verändert, müsste sie nach dem idealen Gasgesetz auch proportional zum Umgebungsdruck und umgekehrt proportional zur Luftansaugtemperatur sein.
Dichte = p / ( R x T) mit R ~ 287 J / (kg x K)
Will man für einen Motor eine Leistung angeben, ist es erforderlich diese im Hinblick auf die geltenden klimatischen Tagesbedingungen zu betrachten. Möchte man andererseits Leistungen untereinander vergleichen, braucht man eine gemeinsame Bezugsebene mit fest definierten Umweltbedingungen. Hierfür gibt es die Din Norm oder neuerdings die EWG Norm.
So hat man bei der alten Din 70020 Norm 20° Luftansaugtemperatur und Normalluftdruck
1013 hpa. Bei der neueren EWG 80/1269 sind es 25° C und 990 hpa (1000 hPa ?)
Nehmen wir als Beispiel mal einen LS3 Motor mit 436 PS nach alter Din Norm. Der hätte nach der EWG Norm natürlich weniger, da die Leistung bei 5° K mehr and 23 hpa weniger Druck sinkt.
Somit werden aus 436 PS gemessen bei 20° C und 1013 hPa (DIN 70020) nur 420 PS nach
EWG 80/1269. Würde man mit dem Korrekturfaktor nach alter Din 70020 auf die Bezugsebene
25° C und 990 hpa umrechnen, erhielte man 422,5 PS. Somit eine Differenz von 2,5 PS.
Andere Leute, wie unser Chemie/Physik Professor Uncle Robb, heben den Zeigefinger und weisen auf das ideale Gasgesetz hin und erhalten sogar nur 419 PS. Was ist passiert ? Um das zu verstehen, muss man sich die unterschiedlichen Formeln für die Korrekturfaktoren ansehen :
EWG 80/1269______k1 = (990/p)^1,2 x [(273+t)/298]^0,6
Din 70020_________k2 = (1013/p) x [(273+t)/293]^0,5
ideales Gasgesetz___k3 = (1013/p) x [(273+t)/293]
Wie man erkennt kommt es zu Unterschieden. Die EWG 80/1269 liegt dabei grob gesehen in der Mitte der beiden anderen Normen. Mir persönlich gefällt die Din Norm 70020 immer noch am besten, weil ich nicht glaube, dass sich ein Motor im eingebauten Zustand hinsichtlich der Außentemperatur in der Leistung so stark verändert wie es der Korrekturfaktor k3 vorgibt. Hierzu verweise ich auf eine Diskussion mit Robert im dyno-forum in Bezug auf Jochen´s (jo.e)
GS Conv. hin.
Für diese Auto hatte ich aufgrund mehrerer Beschleunigungsmessungen im Intervall 205-225 km/h
gemittelt auf Hin-und Rückfahrt bei äußerst geringer Standardabweichung eine Motorleistung von
Pmot = 456 PS bei 12° C und max. 1005 hPa (Ortshöhe + Dichte angepasst) ermittelt.
Laut Din 70020 wären das dann : P_Din 70020 = 453 PS bzw. 439 PS auf 25° C und 990 hPa bezogen
Nach EWG 80/1269 : P_Din EWG 80/1269 = 436 PS
Nach Korrektur k3 : P_ideal Gasgesetz. = 430 PS
Somit haben wir eine Spannweite von ungefähr 9 PS bei gleicher Bezugsebene. Die EWG Norm
setzt sich hierbei in die Mitte. Wer bis hierhin alles verstanden hat, versteht dann auch die kommende Leistungsangabe der C7
450 hp = 456 PS (EWG 80/1269) = 473 PS (Din 70020)
Ob`s stimmt werden wir dann sehen
Gruß Roger