04.03.2005, 20:07
A
Abbeizen
Entfernen des Lackfilms durch Anlösen, bzw. Ablösen mit Chemikalien.
Abdeckmaterialien
Materialien wie z. B. Spezialpapier, Folien und Klebebänder, um die
nicht zu bearbeiteten Teile vor unerwünschtem Materialauftrag zu schützen.
Ablüftzeit
Die Zeit zwischen zwei Spritzgängen um die Oberfläche abdunsten
zu lassen.
Abziehen
Glätten von Oberflächen mit Ziehklingen oder feinen Schleifmedien.
Matt werden, z. B. bei Basislacken, das heißt das Ausdunsten der flüchtigen
Bestandteile frischer Lackschichten.
Abplatzen/Abblättern
Siehe unter Haftungsstörungen
Absetzen/Sedimentation
Bodensatzbildung aus schwereren Bestandteilen eines Lackes wie Pigmenten
und Füllstoffen; deshalb Lacke vor der Verarbeitung sorgfältig
aufzurühren (siehe auch unter Bodensatzbildung).
Acrylharzlacke
Kunstharzlacke werden auf der Basis von Acrylsäureester und Metacrylsäureester
hergestellt. Diese trocknen physikalisch. Sie zeichnen sich durch schnelle
Trocknung, Klarheit, Lichtbeständigkeit und Glanz aus.
Adhäsion
Anhangskraft von Stoffen untereinander. Sie ist in der Beschichtungstechnik
von großer Wichtigkeit, denn sie bewirkt das Haftvermögen auf
Untergründen.
Airbrush
Applikationsverfahren zur künstlerischen Gestaltung von Oberflächen
mit speziellen Werkzeugen (z. B. der Airbrushpistole) und Techniken.
Aktive Pigmente
Pigmente, die durch Verseifung mit dem Bindemittel eine chemische Verbindung
eingehen und damit günstige Eigenschaften mit einem optimalen Korrosionsschutz
bieten, z. B. Bleimennige und Zinkchromat.
Anblasen
Forciertes Ablüften mit Luftdüsen und Druckluft bei der Verarbeitung
von Wasserbasislacken.
Anlösen
Der Untergrund oder die vorhandene Altlackierung eines zu lackierenden Objektes
wird bei Überlackierung durch die im verwendeten Lackmaterial enthaltenden
Löse- und Verdünnungsmittel angelöst; erwünscht bei Kunststoffuntergründen
(gute Haftung), ungünstig bei Altlackierungen (Lackaufbau wird unbrauchbar).
Anmischen
Ansetzen einer verarbeitbaren, zweckgeeigneten Lackzubereitung im vorgeschriebenen
Verhältnis, meist bestehend aus Stammlack, Härter und Verdünnung.
Apfelsinenschaleneffekt
Nach seinem Aussehen benannter Oberflächeneindruck, der mehr oder weniger
stark bei allen Spritzlackierungen auftritt. Durch falsche Spritzviskosität,
Spritzdruck, Raumtemperatur, Spritztechnik oder Verdünnung tritt dieser
Effekt in starker Ausprägung als Lackierfehler auf.
Applikation
Das Auftragen von Beschichtungsmaterial durch Streichen, Rollen, Spritzen,
Tauchen, Walzen usw. auf Objekte.
Aufrühren
Durch Lagerung setzen sich am Gebindeboden die schwereren Bestandteile des
Lackmaterials in Schichten ab. Sie müssen vor der Verarbeitung wieder
homogen verteilt werden. Sinnvoll: vor dem Öffnen Staub vom Deckel und
aus dem Dosenrand entfernen. Nach dem Öffnen im oberen, flüssigeren
Teil des Materials beginnend mit dem Rührstab nach und nach die unteren
Schichten erfassen und aufrühren bis kein Bodensatz mehr zu spüren
ist.
Auf- oder Ausschwimmen
Anstrichstoffe mit Pigmenten von sehr unterschiedlichen spezifischen Gewichten
und unterschiedlicher Teilchengröße (z.B. blaue Pastellfarben)
neigen zum Ausschwimmen. Diese Pigmente entmischen sich sichtbar im Gebinde
oder in der noch frischen Lackierung an die Oberfläche. Normalerweise
wird diese Erscheinung durch Zugabe von geeigneten Additiven verhindert.
Dennoch gilt: gründlich aufrühren, nicht zu stark verdünnen,
kein zu dicker und nasser Auftrag, sonst kann sich ein ungleichmäßiger
Farbton oder Effekt zeigen.
Ausbleichen
Buntfarbig pigmentierte Beschichtungen, die bei Einwirkung durch Licht,
Feuchtigkeit oder Chemikalien vergrauen oder verblassen, oft durch mangelnde
Lichtechtheit und eine übermäßige Weißabmischung begründet.
Auskreiden
Zerstörung des Bindemittels durch chemische oder witterungsbedingte
Einflüsse. Die Pigmente verlieren ihre Einbettung im Bindemittel und
lösen sich aus der Lackoberfläche. Die lackierte Oberfläche
wirkt matt, stumpf und blass.
B
Basisfarben
Eine Farbmischbank (Mischsystem) besteht aus Basisfarben. Aus diesen einzelnen
Basisfarbtönen kann man nahezu alle bekannten Farbtöne und ihre
Nuancen des dazugehörigen Lacksystems nach Mischformeln auf einer Waage
anmischen.
Basislack
Der Basislack ist die farbton- und effektgebende Lackschicht einer Zweischicht-Lackierung.
Sie muss mit Klarlack überzogen werden, damit der Effekt sichtbar wird
und die Lackierung beständig bleibt. Die trockene Basislack-Schichtstärke
beträgt in der Fahrzeuglackierung ca. 20 µm.
Basislackkonzentrate
Zu einem Autolackmischsystem gehörende Uni- und Effektbasisfarben, die
im Gegensatz zu üblichen Basisfarben konzentriert sind und erst vor
der Verarbeitung entsprechend verdünnt werden.
Beispritzen/Beilackieren
Hineinlackieren eines Basislackes zur Farbtonanpassung in angrenzende Flächen,
anschließend ist ganzteiliges Lackieren mit Klarlack erforderlich.
Benetzung
Das Vermögen eines Lackmaterials, sich auf einen Untergrund störungsfrei
zu verteilen. Bei Kraterbildung liegt z. B. eine Benetzungsstörung vor,
verursacht durch Verunreinigung wie Fett, Silikon, Wachs usw.
Bindemittel
Sind die nicht flüchtigen, gelösten Anteile eines Lackes, welche
die Pigmentteilchen miteinander und dem Untergrund verbinden. Sie trocknen
physikalisch oder chemisch und bilden einen zusammenhängenden, beständigen
Lackfilm.
Bläschenbildung
Gas- oder flüssigkeitsgefüllte Einschlüsse im Lack, entstanden
durch ungenügend getrocknete Spritzluft, hygroskopische Materialien
(Salze, Handschweiß) feuchte oder porige Untergründe.
Bluten/Durchbluten
Durchschlagen bzw. Durchwandern von Bestandteilen des Untergrundes einer
Lackierung. Sie führt zu Fleckenbildung z. B. durch mangelhaft angesetzten
2K Spachtel oder teerhaltige Untergründe. Abhilfe: Isolation des Untergrundes
mit geeigneten, nicht anlösenden Materialien.
Bodensatzbildung
Auch Sedimentation genannt. Durch höhere Dichte von Pigmenten und Füllstoffen
sinken diese im Laufe der Zeit zu Boden. Durch Antiabsetzmittel werden Lack-
und Spachtelmaterialien in der Regel lange lagerfähig gehalten. Auf
Spritzkonsistenz verdünnte Lackmaterialien sollten sofort aufgebraucht
werden, da der niederviskose Zustand einen Bodensatz nicht mehr verhindern
kann. Zu stark abgesetzte Produkte lassen sich nicht mehr gut aufrühren.
Saubere Lackierungen sind dann nicht sichergestellt.
D
Decklack
Abschließende Lackschicht, welche den gesamtem Lackaufbau gegen äußere
Einflüsse schützt und widerstandsfähig macht. Bei Fahrzeuglackierungen
liegt diese getrocknete Schicht in einem Stärkenbereich von ca. 50 µm.
Deckvermögen
Eigenschaften eines pigmentierten Materials, die Farbe oder Farbunterschiede
des Untergrundes abzudecken. Schlechtes Deckvermögen kann auf mangelhaftes
Aufrühren oder zu starkes Verdünnen zurückzuführen sein.
Weiß oder Pastellfarben haben in der Regel eine hohes Deckvermögen.
Klarlacke und Lasurfarben haben kein oder wenig Deckvermögen. Farbtöne,
die sich nur mit einem hohen Anteil von lasierenden Pigmenten herstellen
lassen, haben nur eine niedrige Deckkraft. Schwaches Deckvermögen darf
nicht zu dickem Lackauftrag führen, sondern muss durch geeignet getöntes
Vormaterial ausgeglichen werden.
Diffusion
Ein- oder Durchdringung gasförmiger, flüssiger oder fester Stoffe
in umliegende oder angrenzende Schichten, z. B. Durchbluten oder auch Feuchtigkeitsaustausch
zwischen beschichtetem Untergrund und der Atmosphäre, günstig bei
wasserhaltigen Beschichtungen und Untergründen, ungünstig beim
Korrosionsschutz.
Durchhärtung
Phase der Durchtrocknung eines Lackes durch physikalische und/oder chemische
Reaktion in seiner ganzen Schicht. Im Wesentlichen ist das die chemische
Vernetzung bei 2K-Lacken, die Aufnahme von Luftsauerstoff (Oxidation) bei
Alkydharzlacken, durch Verdunsten des Lösemittels bei Nitrolacken, durch
Verdunsten vom Verdünnungsmittel in Dispersionsfarben. Oft ist die Durchhärtung
eines Lackmaterials eine Kombination aus mehreren der oben angeführten
Prozesse.
Durchschleifen
Beim Schleifen zur Vorbereitung einer Lackierung bis zur unterliegenden Schicht
bzw. bis zum Untergrund durchgeschliffene Stellen, oft unbeabsichtigt, da
es bei direktem Decklackieren durch einwirkende Lösemittel zu Randzonenmarkierungen
führen kann. Deshalb sollten durchgeschliffene Partien grundsätzlich
gefüllert oder grundiert werden.
E
Effektlacke
Bezeichnung von Lackmaterialien, die bei unterschiedlichen Betrachtungswinkeln
jeweils einen anderen optischen Oberflächeneindruck hervorrufen. Die
bekanntesten Effektlacke sind Metallic-, Perlcolor- und Perlmutlacke, Hammerschlaglacke,
Kräusel-, Runzel- und Schrumpflacke.
Einbrennlack
Einbrennen: Trocknung von Serienlacken, deren Bindemittel nur unter Wärmeeinwirkung
miteinander chemisch reagieren, im Allgemeinen in einem Temperaturbereich
von 80 °C bis 300 °C. Die Einbrennzeiten liegen zwischen 1 Minute
und 1 Stunde. Einbrennlacke sind sehr schlagfest und sind auch keine Streichlacke.
Die wärmebeschleunigte Trocknung von herkömmlichem Reparaturlack-Material
bis
80 °C wird oft fälschlich als Einbrennen bezeichnet.
Einkomponentenlacke
Lacke, die ohne Zugabe von Härter bei Raumtemperatur bzw. Ofentrocknung
aushärten. Sie können direkt aus dem Gebinde verarbeitet werden.
Einfallen
Fülleverlust des Lackaufbaus während der Trocknung. Ein Einfallen
oder Beifallen ergibt sich oft durch Überarbeitung nicht durchgetrockneter
Untergrundmaterialien (Spachtel, Füller), welche noch nicht durch restloses
Verdunsten der flüchtigen Bestandteile ihre geringere Endschichtstärke
erreicht haben. Die Oberflächen dieser noch nicht fertig ausgedunsteten
Vormaterialien erscheinen zunächst nach dem Schleifen glatt und eben,
verlieren dann aber nachträglich an Volumen und sacken mit der Decklackierung
in Schleifriefen ab, oder in kleine Unebenheiten des Untergrundes ein.
Einschichtlack
Ein Decklacksystem, das aus nur einer farb- bzw. effektgebenden, abschließenden
Lackschicht aufgebaut ist.
Einstellzusätze
Gemeinhin als Verdünnungen bezeichnet. Es sind Flüssigkeiten, die
das Lackmaterial in Ergänzung der eigentlichen Lösemittel in eine
verarbeitungsfähige Viskosität versetzen. Die Verdunstungsgeschwindigkeit
der enthaltenen Lösemittel eines Einstellzusatzes beeinflusst Verlauf,
Anziehen, Filmausbildung und Durchhärtung. Die Einstellzusätze
müssen zum verwendeten System gehören und auf das Lackmaterial
abgestimmt sein.
Elastizität
Sie ist die Eigenschaft von Stoffen, nach Ende einer äußeren Krafteinwirkung
die ursprüngliche Form wieder einzunehmen. In der Fahrzeuglackierung
spielt die Elastizität eine große Rolle, da die Karosserie Belastungen
durch Steinschlag, Vibrationen und Wechsel von Hitze und Kälte ausgesetzt
ist. Besonders lackierte Kunststoffteile müssen wegen ihrer Biegsamkeit
eine höhere Elastizität aufweisen als normale Blechlackierungen.
Elektrotauchlackierung (ETL), Elektrophorese
Die elektrophoretische Beschichtung der Karosserie ist eine Lackierung im
Tauchverfahren. Das Tauchbecken ist mit einen wasserverdünnten Lack
gefüllt. An das zu lackierende Werkstück und an die Wandung des
Tauchbeckens wird gegenpolig Gleichspannung angelegt. Bei der Kataphorese
ist das Becken positiv und die Karosserie negativ bzw. bei der Anaphorese
das Becken negativ und die Karosserie positiv geladen. In dem entstehenden
elektrischen Feld wandern die Lackpartikel zum Werkstück und lagern
sich dort, auch in Hohlräumen und Innenflächen, als ein wasserunlöslicher
Film ab. Die aufgebrachte Trockenschichtstärke beträgt ca. 20 µm.
Anschließend wird überschüssiges Material vom Werkstück
abgespült und der Lack eingebrannt.
Emission
Ausströmung oder Abgabe von Stoffen, Energien, Strahlungen einer Quelle
an die Umgebung, (z. B. Lärm und Ruß) in die Luft.
Entfetten
Fett, Öl und Wachsrückstände beeinträchtigen die Haftung
des folgenden Lackaufbaues und werden durch Entfettungsbäder oder Sprühanlagen
mit entsprechenden Löse- und Dispergiermitteln abgewaschen. Abschließend
müssen die Reinigungsmittel sorgfältig abgespült werden.
Entmischen
Unbeabsichtigte Trennung von Pigmenten untereinander oder vom Bindemittel,
die durch zu viel oder ungeeignetes Verdünnungsmittel, lange Lagerung,
hohes Pigmentvolumen/Gewicht eintreten kann.
Epoxydharze
Dieser Bindemitteltyp lässt sich lacktechnisch für Einbrennlacke,
luft- und ofentrocknende Systeme, aber ganz besonders vorteilhaft für
Reaktionsprodukte, z.B. Grundierungen, Füller einsetzen. Sie zeichnen
sich durch eine außergewöhnliche gute Haftung, Elastizität,
Abriebfestigkeit und Beständigkeit gegen Wasser, Öl, Alkalien und
Lösungsmittel aus.
ESTA (Elektrostatisches Beschichten)
ESTA arbeitet nach dem Prinzip: Ein Kraftfeld wird zwischen einem speziellen
Sprühkopf und dem zu lackierenden Objekt mit Hilfe von Gleichstrom geschaffen,
in dem sie elektrisch gegenpolig geladen werden. Die ausgesprühten feinen
Lackpartikel im elektrischen Feld werden vom Objekt angezogen, folgen dabei
den Kraftfeldlinien und schlagen sich auf dem Objekt nieder. Da das Kraftfeld
das zu lackierende Objekt allseitig umschließt, wird es auch auf der
Rückseite beschichtet (Umgriff). Vorteile des Verfahrens sind die geringe
Spritznebelbildung und ein rundum gleichmäßiger Beschichtungsauftrag.
F
Farbe
Farbe ist nur ein durch das Auge vermittelter Sinneseindruck. Farbe ist durch
Farbton, Sättigung und Helligkeit gekennzeichnet. Im Sprachgebrauch
gibt es verschiedene Bedeutungen für Farbe: Streichfertiger Anstrichstoff,
trockene, farbige Pulver (Pigmente) und der trockene Lack.
Farbpigmente
Bezeichnung für unlösliche, feste Farbkörper, im Gegensatz
zu den löslichen organischen Farbstoffen und Färbemitteln. Siehe
auch unter Pigmente
Farbstoffe
Organische Farbmittel, in Löse- oder Bindemitteln in löslicher
Form (Färbemittel). Sie werden u.a. bei der Textil- und Lederfärbung
eingesetzt.
Festkörpergehalt
Die nach Entweichen aller flüchtigen Bestandteile (Verdünnungs-
und Lösemittel) verbleibenden Anteile eines Lackes sind der Festkörpergehalt.
Je größer der Festkörpergehalt, desto höher ist das
Füllvermögen und entsprechend geringer der Verdünnungs- und
Lösemittelanteil. Die Angabe erfolgt in Prozent vom Gewicht der spritzfertigen
Mischung. Man unterscheidet Beschichtungsmaterialien in Gruppen:
Low-Solid (LS) Standardmaterial hat einen normalen Festkörpergehalt
Medium-Solid (MS) Material mit einem mittleren Festkörpergehalt
High-Solid (HS) Material hat einen hohen Festkörperanteil
Very-High-Solid (VHS) Material hat sehr hohen Festkörperanteil
Filmbildner
Der nicht flüchtige, lösliche Anteil (im Wesentlichen das Bindemittel)
einer Lackfarbe der die Pigmentteilchen miteinander verbindet und durch physikalische
oder chemische Trocknung einen zusammenhängenden Lackfilm bildet. Pigmente
und Füllstoffe sind keine Filmbildner, aber Filmbestandteile.
Filmdicke
Die Dicke eines Anstrichfilmes gemessen in µm (1/1000 mm). Man muss
unterscheiden nach:
Trockenschichtdicke ist der nach dem Entweichen der flüchtigen Stoffe
zurückbleibende Anstrichfilm (Trockenfilm).
Als Nassschichtdicke bezeichnet man die Stärke der frisch aufgetragenen,
noch nicht getrockneten Lackierung (Nassfilm).
Flammpunkt
Untere Temperatur, bei der eine brennbare Flüssigkeit gerade noch entflammbare
Dämpfe bildet (siehe auch Gefahrenklassen).
Fließverhalten
Eigenschaft eines Lackmaterials, nach dem Auftrag noch weiter zu fließen.
Flüchtige Bestandteile
Beim Trocknen eines Lackes entweichende Löse- und Verdünnungsmittel
werden als flüchtige Bestandteile bezeichnet.
Füller
Er hat mehrere Aufgaben zu erfüllen. Hauptsächlich muss er kleine
Unebenheiten wie Schleifriefen, Poren, feine Kratzer auffüllen und abdecken,
er muss Haftvermittlung und Isolation zum Untergrund herstellen. Weiterhin
soll er gut schleifbar sein, seine Fülle und sein Volumen nicht verlieren,
damit die Decklackierung später ihr Oberflächenfinish behält
und nicht beifällt. Füller können einkomponentige wie auch
zweikomponentige Systeme auf Basis verschiedener Bindemitteltechnologien
sein.
Füllstoffe
Sie sind feinteilige, unlösliche, hauptsächlich den Festkörperanteil
erhöhende Bestandteile eines Beschichtungsstoffes. Sie dienen keineswegs
nur als verbilligendes Verschnittmittel, sondern haben weitere erwünschte
Eigenschaften, wie Verbesserung der Schleifbarkeit, Festigkeit und Haftung,
des spezifischen Gewichts und Korrosionsschutzes. Sie können auch Oberflächeneffekte
wie Struktur- und Matteffekte hervorrufen.
Funktionsschichten
Lackschichten die z.B. als Korrosionsschutz, Füller, Haftvermittler
etc. dienen und ihre spezielle Aufgabe in einem Lackaufbau wahrnehmen.
G
Gebinde
Verschließbares Behältnis, in dem Beschichtungsmaterialien transportiert
und verkauft werden (Dose, Eimer, Kartusche, Hobbock). Gebindegrößen
und Mengenangaben verstehen sich pro Behältnis.
Gefahrenklassen
Die Gefahrenklassengruppe A umfasst alle brennbaren, wasserunlöslichen
Flüssigkeiten:
AI: Flammpunkt unter +21 °C
AII: Flammpunkt von +21°C bis +55 °C
AIII: Flammpunkt von +55 °C bis +100 °C
Die Gefahrenklasse B umfasst alle brennbaren Flüssigkeiten, die bei
+15 °C in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar sind und einen Flammpunkt
unter +21 °C haben.
Glanz
Glanz ist die Eigenschaft von Oberflächen, Licht mehr oder weniger stark
zu spiegeln. Lackierungen auf glatten Untergründen mit bindemittelreichen
Lacken sind in der Regel glänzend. Glanz wird in der Beschichtungstechnik
nach DIN in Glanzgrade unterteilt: hochglänzend, glänzend, seidenglänzend,
seidenmatt, matt.
Grundierung
Auch Primer genannt. Hauptsächliche Aufgabe einer Grundierung ist die
Herstellung der Haftung zwischen dem Untergrund und den folgenden Lackschichten.
Eine geeignete Grundierung muss nach dem anzutreffenden Untergrund ausgewählt
werden. Sie ist in der Reihe die erste Beschichtung und erfüllt dabei
mehrere Aufgaben: Korrosionsschutz (auf Metallen), Haftvermittlung (speziell
auf Kunststoffen), Verminderung der Saugfähigkeit des Untergrundes (auf
Spachtelmaterialien), Isolation gegen Inhaltsstoffe des Untergrundes oder
der nachfolgenden Beschichtungen. Häufig sind Kombinationsmaterialien,
z. B. Grundfüller, anzutreffen, die auch noch eine füllende Eigenschaft
aufweisen.
H
Haftungsstörungen
Ablösen des Lackfilms vom Untergrund durch unzureichende Haftung. Ursachen
für Haftungsstörungen können sein: Verwendung ungeeigneter
Materialien, fehlerhafte Vorbereitung des Untergrundes, fehlerhaftes Verarbeiten
der Materialien.
Härte
Widerstand einer Beschichtung gegen mechanische Einwirkungen, kann mit verschiedenen
Prüfverfahren ermittelt werden.
Härter
Chemische Substanzen zum Einleiten bzw. Beschleunigen des Aushärtungsprozesses
(Vernetzung). Bei mehrkomponentigem Material muss Härter unbedingt im
vorgeschriebenen Verhältnis zugesetzt werden, damit die es die gewünschten
Eigenschaften erhält.
Harze
Feste oder halbfeste, klebrige und in Lösemitteln auflösbare Lackrohstoffe.
Es gibt Naturharze pflanzlicher oder tierischer Herkunft, wie Bernstein,
Kolophonium, Kopale, Schellack. Die Kunstharze wie das Vinylharz, Acrylharz,
Styrolharz, Polyesterharz, Alkydharz, Polyurethanharz und Epoxidharz sind
dabei die wichtigsten Harze zur Bindemittelherstellung von Beschichtungsstoffen.
High-Solid Lacke (HS-Lacke)
Lackmaterialien mit einem Hohen Festkörpergehalt.
Hohlraumkonservierung
Beschichtungen von Karosseriehohlräumen zur Vermeidung von Korrosionsschäden.
Das Material, meist auf Wachsbasis, wird heiß (Werk) oder kalt (Reparatur)
per Fluten oder mit Spezialpistolen eingebracht. Die Hohlraumversiegelung
härtet nicht aus, ist stark kriechfähig, korrosionshemmend, wasserunterwandernd
und hat eine gute Haftung.
HVLP-Pistole
Mit hoher Übertragungsrate (High Volume) und niedrigen Spritzdüsendruck
(Low Pressure) arbeitende moderne Spritzpistole zur materialsparenden, nebelreduzierten
Lackierung auf hohen Qualitätsniveau.
Hygroskopisch
Für die Beschichtungstechnik oft störende Eigenschaft eines Materials,
Luftfeuchtigkeit bzw. Wasser aufzunehmen (z. B. bei Polyestermaterialien).
I
Immission
Wahrnehmung oder Belästigung durch Geräusche, Gase oder Gerüche
aus der Umgebung, die von einer emittierenden Quelle abgegeben werden (siehe
auch Emission).
Irreversibel
Eigenschaft von Materialien, die nach der Durchtrocknung nicht mehr durch
ihre eigenen Lösemittel anlösbar sind.
IR-Strahler
Infrarot-Strahlen (Wärmestrahlen) abgebendes, meist elektrisch betriebenes
Gerät. Die Wärmeübertragung findet hier durch Strahlung und
nicht über die Luft statt. Durch die Infrarot-Strahlung wird eine forcierte,
vom Untergrund beginnende, energiesparende Trocknung des Lackfilms erreicht.
In der Fahrzeuglackierung werden hauptsächlich mittelwellige (sie leuchten
dunkelrot), und kurzwellige (diese leuchten hellrot bis orange) Strahler
eingesetzt.
K
Kapillarität
Fähigkeit feiner und feinster Haarröhrchen (Poren), benetzende
Flüssigkeiten aufzusaugen. Die Saugfähigkeit von Putztüchern
oder das Kriechvermögen von Hohlraumwachs in Karosseriespalten beruht
auf diesem Effekt.
Klarlacke
Unpigmentierte Decklacke ohne Deckvermögen. In der Fahrzeuglackierung
hauptsächlich als abschließende Lackierung bei Mehrschichtlackierungen
(Wasserbasislacke, Metallic, Perlcolor usw.) zur Versiegelung und Sichtbarmachung
des Effektes eingesetzt.
Kohäsion
Innerhalb von festen (großen), flüssigen (mittleren) oder gasförmigen
Stoffen (fast keine Stoffe) ist Kohäsion die Zusammenhangskraft
der Bestandteile (Moleküle).
Korrosion
Zerstörung von Metallen durch chemische oder elektrochemische Einflüsse
(Wetter. Chemikalieneinwirkung, Kontakt unterschiedlicher Metalle unter Einfluss
von Feuchtigkeit). Die Korrosion bei Eisen und Stahl zeigt sich in Form von
Rost, deren Verhinderung wesentliche Aufgabe der Lackierung ist.
Kräuseln
Abheben der Untergrundlackierung durch Eindringen von Lösemitteln bei
nicht ausreichend durchgetrockneten oder anlösbaren Altlackierungen.
Kräuseln oder Runzeln in Kunstharzlacken treten beim Trocknen von zu
fett aufgetragenem, zu schnell getrocknetem oder ungeeignetem Material auf.
KTL (Kataphorese oder kathodische Tauchlackierung)
Bei dieser elektrischen Tauchlackierung wandert der positiv geladene Filmbildner
(Grundierung) zur negativ geladenen Karosserie und setzt sich dort in einem
gleichmäßigen dünnen Lackfilm ab. Der Vorteil dieser KTL
liegt im besseren Umgriff (gute Benetzung von Karosseriehohlräumen,
Schweißverbindungen, Falzen und Kanten). Außerdem hoher Korrosionsschutz
bei geringer Schichtdicke.
Kunstharzlacke
Früher in der Fahrzeuglackierung auf Alkydharzen basierendes Lacksystem,
welches einkomponentig verarbeitet wird, recht schlagelastisch ist und länger
trocknet als 2K-Materialien. Wird heute noch in der LKW-Lackierung eingesetzt.
L
Lackharze
Aus Natur- oder Kunstharzen bestehende Filmbildner. Sie sind die wichtigsten
Grundbestandteile von Lacken und bestimmen deren Glanz, Härte und andere
Eigenschaften. In der Fahrzeuglackierung werden u. a. Acrylharze, Polyesterharze,
Epoxydharze und Alkydharze verwendet.
Lackierstraße
Komplette industrielle Lackieranlage von der Vorbehandlung bis zur Trocknung.
Dabei kommen fast ausschließlich Automaten zur Werkstückbehandlung
zum Einsatz. Die dabei eingesetzten Beschichtungs- und Trockenverfahren sind
sehr unterschiedlich. Beschichtungsverfahren können sein: Pulverbeschichtung,
Fluten, Tauchen, Walzen, Gießen, elektrostatisches Spritzen, normales
Hochdruckspritzen u.a.m.
Lackschlamm
Die bei der Spritzlackierung in Lackieranlagen entstehenden Farbnebel werden
an Wänden und Böden durch Wasserkreisläufe aufgenommen und
später durch Koagulierung (Ausfällung) vom Wasser getrennt. Die
herausgetrennten Partikel heißen Lackschlämme. Sie können
zum Teil wiederverwendet werden (bei Grundierungen möglich) oder müssen
durch Verbrennen oder Deponieren entsorgt werden.
Lacksysteme
Aufeinander abgestimmte Materialien von der Vorbehandlung bis zum Klarlack
für Lackaufbauten. Es sollten nur zusammengehörige Materialien
(Vormaterialien, Stammlacke, Härter, Verdünnungen, Zusatzmittel)
eines Herstellers verwendet werden, um die gewünschten Eigenschaften
des Lackaufbaus zu erhalten.
Lagerstabilität
Angabe des Zeitraumes, in der ein Material bis zur Verarbeitung ohne Qualitätseinbußen
gelagert werden kann.
Lichtechtheit
Beständigkeit weißer und bunter Pigmente gegen Licht, d.h. UV-Strahlen,
unter deren Einwirkung sie entweder verbleichen, nachdunkeln oder ihren
Farbton verändern können. Hinzu kommt bei Kunstharzlacken die mehr
oder weniger starke Vergilbungstendenz und Alterung des Bindemittels. Trotz
höchster Lichtechtheitsgrade gibt es keine absolut lichtechten Pigmente.
Lösemittel
Stoffe, die Bindemittel ohne chemische Veränderung auflösen können.
Sie verdunsten rückstandsfrei.
Lösungen
Gleichmäßiges, beständiges und feinstes Gemisch von Stoffen
untereinander. Die Stoffe sind oft bis in den Molekularbereich verteilt und
lassen sich durch Filter kaum trennen. Die Bestandteile können fest,
flüssig, gasförmig oder eine Kombination daraus sein.
M
Medium Solid
Lackmaterial mit einem mittleren Festkörpergehalt
Metallic/Metalleffekt
Pigmentierungen mit Farbstoffen und Zugabe von Aluminiumpartikeln ergeben
metallische Oberflächeneffekte. Metalleffektlacke lassen sich nur im
Spritzverfahren verarbeiten und ergeben je nach Spritztechnik unterschiedliche
Nuancen. Farbton und Effekt bekommen erst unter einer Klarlackschicht ihr
endgültiges Aussehen.
Metamerie
Farbtonabweichung bei scheinbar gleichen Farbtönen (z.B. Vergleich Originallackierung
zur Reparaturlackierung), die erst unter verschiedenartigen Lichtquellen
(Tageslicht und Kunstlicht) mehr oder weniger sichtbar wird. Ursache ist
eine andere Pigmentzusammensetzung des Reparaturlacks als beim Originallack.
Mikrometer (µm)
Maßeinheit, hier von Lackschichtstärken
1 Mikrometer (1µm) = 1/1000 mm
Mischformeln
Tabellen mit Gewichtsangaben von Misch-Basisfarben bzw. Misch-Basislackkonzentraten
aus einer Farbmischbank zur Herstellung von Autoreparaturlacken. Man ist
damit in der Lage, aus einer Auswahl von etwa 6 von 50 Basisfarbtönen
eines Farbmischsystems fast alle in der Automobillackierung bekannten Farbtöne
(Zehntausende) recht genau herzustellen. Es stehen häufig mehrere Nuancen
(heller, dunkler, grauer, blauer, roter usw.) eines Farbtones zur Anpassung
an die vorhandene Lackierung zur Verfügung.
Mischlack
Misch-Basisfarben bzw. Misch-Basislackkonzentrate zur Herstellung von Lackfarbtönen
aus Mischformeln.
N
Nitrokombilacke
Kombination aus Nitrolacken und Alkydharzen. Früher in der Fahrzeuglackierung
verwendet. Hat verbesserte Eigenschaften z.B. mehr Glanz, Fülle, Elastizität
und Wetterbeständigkeit als die davor eingesetzten reinen Nitrolacke.
Nuancieren
Geringfügiges Nachtönen eines vorhandenen Lackfarbtones zum Anpassen
an die Altlackierung. Nuancieren setzt viel Erfahrung und ein gutes Auge
des Lackierers voraus.
O
Oberflächenstörung
Beeinträchtigung des Decklackfinishs durch Kocher, Krater, Verunreinigungen,
Struktur. Ursache: fehlerhafte Materialien, fehlerhaft verarbeitete Materialien,
schlechte Verarbeitungsbedingungen und mangelhafte Vorbereitungsarbeiten.
Ofentrocknung
Beschleunigte Trocknung, bzw. Aushärtung von Lacken bei erhöhter
Temperatur in Trockenöfen oder Kombilackierkabinen. In der Fahrzeugreparaturlackierung
werden Temperaturen von 60 °C zum Trocknen verwendet, bei der Werklackierung
von Rohkarosserien liegen die Temperaturen höher.
Osmose
Durchwanderung von Stoffen (z. B. Feuchtigkeit) in für diese durchlässigen
Anstrichfilmen. Folge sind Unterrostungen von Lackierungen, besonders wenn
am Untergrund Salzrückstände vorhanden sind.
P
Passivieren
Korrosionshemmende Vorbehandlung eines metallischen Untergrundes durch z.B.
Phosphatieren, Verzinken, Chromatieren oder rostschützender Grundierungen.
Pigmente
Farb- und Effekt gebende feste Teilchen (Farbkörper) eines Lackes. Sie
sind in Löse- und Bindemitteln unlöslich und haben oft noch weitere
Aufgaben im Lackfilm wie Deckvermögen, Trocknung, Haltbarkeit und Korrosionsschutz.
Sie können natürlicher Herkunft sein, werden heute jedoch chemisch
hergestellt.
Pulverlacke
Pulverlacke sind lösemittelfreie Lacke, die elektrostatisch in Pulverform
mit wenig Materialverlust aufgetragen werden und anschließend unter
Wärmeeinwirkung in einem Trockentunnel auf dem Werkstück verfließen
und aushärten. Es ergeben sich glatte und lösemittelbeständige
Beschichtungen in hohen Stärken.
R
Ready-Mix
Beim Lackhersteller aus mehreren verschiedenen Farbtönen gemischter
Decklack. Er wird als Serienlack in 2K Acryllack und Basislack geliefert
Reversibel
Physikalisch trocknende Materialien, die nach dem Auftrocknen durch ihr eigenes
Lösemittel wieder an- bzw. aufgelöst werden können.
S
Schichtdicke
Stärke eines getrockneten, kompletten Beschichtungsaufbaus, der sich
aus den einzelnen Lackschichten zusammensetzt. Sie wird mit Spezialgeräten
in µm gemessen und besteht aus den nichtflüchtigen Bestandteilen
der Beschichtungsstoffe.
Silikonkrater
Kraterförmige Vertiefungen (Verlaufsstörungen) in der Decklackschicht,
hervorgerufen durch Öl, Wachs, Fett oder silikonhaltige Rückstände
auf dem beschichteten Untergrund, im Lack- oder Putzmaterial oder in der
Pressluft.
Spritzgänge
Eine gleichmäßige, deckende, genügend starke Lackschicht
lässt sich durch Spritzauftrag oft nicht in einem Zug erreichen. Je
nach Material sind nach vorgeschriebenen Ablüftzeiten mehrere Spritzgänge
pro aufzubringender Lackschicht erforderlich.
T
Thixotrop
Eigenschaft von Flüssigkeiten, die unter Bewegung (Streichen, Rollen,
Spritzen, Rühren, Schütteln) von einem gelbartigen in einen flüssigen
Zustand übergehen und, zur Ruhe gekommen, wieder in den Gel-Zustand
zurückfallen. Dadurch sind höhere Auftragsstärken ohne Ablaufen
des Materials möglich und die Bodensatzbildung im Gebinde ist geringer.
Topfzeit/Potlife
Zeitraum, in der ein angesetztes Zwei-Komponenten-Material, in seiner Eigenschaft
unverändert, verarbeitet werden kann, ohne Verarbeitungs- und Qualitätsnachteile
einzugehen.
V
Verdünnung
Flüssigkeiten zur Einstellung der Verarbeitungsviskosität bei Beschichtungsmaterialien.
Man unterscheidet dabei Wasser (VE-Wasser in der Fahrzeuglackierung) für
wasserverdünnbare Materialien und Lösemittelgemische für lösemittelhaltige
Beschichtungsstoffe. Um ein sicheres Beschichtungsergebnis zu erhalten, sind
die Verdünnungszugaben genau nach Verarbeitungsvorschrift einzuhalten,
denn Verdünnungen haben Einfluss auf die Trocknung und die späteren
Eigenschaften der Beschichtung.
Versandung
Versandung entsteht durch trocknen Spritznebel beim Basislackauftrag (kann
auch bei anderen Materialien vorkommen).
Ursachen bei konventionellen Lacken sind zu hohe Temperaturen, zu kurze Verdünnung,
zu hoher Spritzdruck, zu kleine Spritzdüse, sowie bei Wasserbasislacken
zu niedrige Luftfeuchtigkeit
Verschnittmittel
Beimengungen preiswerter Stoffe in Bestandteile von Spachtel- und Beschichtungsmaterialien,
ohne die Eigenschaften und die Qualität nachteilig zu beeinflussen.
VE-Wasser
Die bei der Fahrzeuglackierung eingesetzten wasserverdünnbaren Materialien
dürfen nur mit vollentsalztem (entmineralisiertem) Wasser zur Viskositätseinstellung
verdünnt werden. Normales Leitungswasser ist ungeeignet, da es Bestandteile
enthält, die sich im Material störend auswirken (Bläschenbildung
durch Salze).
Viskosität
Oberbegriff für Flüssigkeitsgrade, von niedrigviskos (dünnflüssig)
bis hochviskos (zähflüssig). Sie wird bei Lackmaterialien mit einem
DIN-Auslaufbecher in Sekunden gemessen und mit Verdünnungen (Einstellzusätzen)
eingestellt.
W
Washprimer
Dünne, nicht deckende Erstbeschichtung auf Metallen, auch Grundierung
genannt, welche haftungsverbessernde, korrosionshemmende Eigenschaften aufweist.
Zumeist auf Zwei-Komponenten-Basis.
Wasserflecken
Nach Verdunsten von aufgetropftem Wasser markieren sich bevorzugt auf noch
nicht restlos ausgehärteten Lackierungen dauerhaft die Umrisse der ehemaligen
Tropfen als sichtbare Erhebungen. Nur durch Schleifen und Polieren können
Wasserflecke entfernt werden.
Wasserlacke
Es handelt sich hier um wasserverdünnbare Materialien. Ihre Anwendung
finden sie bei Wasserbasislacken, Füller und diverse andere Vormaterialien,
die mit vollentsalztem Wasser (VE-Wasser) eingestellt und verarbeitbar gemacht
werden. Obwohl diese Materialien wasserverdünnbar sind, enthalten sie
dennoch bis zu 10% Lösemittel. Im Decklackbereich sind auch Wasserlacke
verfügbar, werden aber wegen längerer Trockenzeiten und ungewohnter
Verarbeitungseigenschaften noch nicht häufig eingesetzt.
Abbeizen
Entfernen des Lackfilms durch Anlösen, bzw. Ablösen mit Chemikalien.
Abdeckmaterialien
Materialien wie z. B. Spezialpapier, Folien und Klebebänder, um die
nicht zu bearbeiteten Teile vor unerwünschtem Materialauftrag zu schützen.
Ablüftzeit
Die Zeit zwischen zwei Spritzgängen um die Oberfläche abdunsten
zu lassen.
Abziehen
Glätten von Oberflächen mit Ziehklingen oder feinen Schleifmedien.
Matt werden, z. B. bei Basislacken, das heißt das Ausdunsten der flüchtigen
Bestandteile frischer Lackschichten.
Abplatzen/Abblättern
Siehe unter Haftungsstörungen
Absetzen/Sedimentation
Bodensatzbildung aus schwereren Bestandteilen eines Lackes wie Pigmenten
und Füllstoffen; deshalb Lacke vor der Verarbeitung sorgfältig
aufzurühren (siehe auch unter Bodensatzbildung).
Acrylharzlacke
Kunstharzlacke werden auf der Basis von Acrylsäureester und Metacrylsäureester
hergestellt. Diese trocknen physikalisch. Sie zeichnen sich durch schnelle
Trocknung, Klarheit, Lichtbeständigkeit und Glanz aus.
Adhäsion
Anhangskraft von Stoffen untereinander. Sie ist in der Beschichtungstechnik
von großer Wichtigkeit, denn sie bewirkt das Haftvermögen auf
Untergründen.
Airbrush
Applikationsverfahren zur künstlerischen Gestaltung von Oberflächen
mit speziellen Werkzeugen (z. B. der Airbrushpistole) und Techniken.
Aktive Pigmente
Pigmente, die durch Verseifung mit dem Bindemittel eine chemische Verbindung
eingehen und damit günstige Eigenschaften mit einem optimalen Korrosionsschutz
bieten, z. B. Bleimennige und Zinkchromat.
Anblasen
Forciertes Ablüften mit Luftdüsen und Druckluft bei der Verarbeitung
von Wasserbasislacken.
Anlösen
Der Untergrund oder die vorhandene Altlackierung eines zu lackierenden Objektes
wird bei Überlackierung durch die im verwendeten Lackmaterial enthaltenden
Löse- und Verdünnungsmittel angelöst; erwünscht bei Kunststoffuntergründen
(gute Haftung), ungünstig bei Altlackierungen (Lackaufbau wird unbrauchbar).
Anmischen
Ansetzen einer verarbeitbaren, zweckgeeigneten Lackzubereitung im vorgeschriebenen
Verhältnis, meist bestehend aus Stammlack, Härter und Verdünnung.
Apfelsinenschaleneffekt
Nach seinem Aussehen benannter Oberflächeneindruck, der mehr oder weniger
stark bei allen Spritzlackierungen auftritt. Durch falsche Spritzviskosität,
Spritzdruck, Raumtemperatur, Spritztechnik oder Verdünnung tritt dieser
Effekt in starker Ausprägung als Lackierfehler auf.
Applikation
Das Auftragen von Beschichtungsmaterial durch Streichen, Rollen, Spritzen,
Tauchen, Walzen usw. auf Objekte.
Aufrühren
Durch Lagerung setzen sich am Gebindeboden die schwereren Bestandteile des
Lackmaterials in Schichten ab. Sie müssen vor der Verarbeitung wieder
homogen verteilt werden. Sinnvoll: vor dem Öffnen Staub vom Deckel und
aus dem Dosenrand entfernen. Nach dem Öffnen im oberen, flüssigeren
Teil des Materials beginnend mit dem Rührstab nach und nach die unteren
Schichten erfassen und aufrühren bis kein Bodensatz mehr zu spüren
ist.
Auf- oder Ausschwimmen
Anstrichstoffe mit Pigmenten von sehr unterschiedlichen spezifischen Gewichten
und unterschiedlicher Teilchengröße (z.B. blaue Pastellfarben)
neigen zum Ausschwimmen. Diese Pigmente entmischen sich sichtbar im Gebinde
oder in der noch frischen Lackierung an die Oberfläche. Normalerweise
wird diese Erscheinung durch Zugabe von geeigneten Additiven verhindert.
Dennoch gilt: gründlich aufrühren, nicht zu stark verdünnen,
kein zu dicker und nasser Auftrag, sonst kann sich ein ungleichmäßiger
Farbton oder Effekt zeigen.
Ausbleichen
Buntfarbig pigmentierte Beschichtungen, die bei Einwirkung durch Licht,
Feuchtigkeit oder Chemikalien vergrauen oder verblassen, oft durch mangelnde
Lichtechtheit und eine übermäßige Weißabmischung begründet.
Auskreiden
Zerstörung des Bindemittels durch chemische oder witterungsbedingte
Einflüsse. Die Pigmente verlieren ihre Einbettung im Bindemittel und
lösen sich aus der Lackoberfläche. Die lackierte Oberfläche
wirkt matt, stumpf und blass.
B
Basisfarben
Eine Farbmischbank (Mischsystem) besteht aus Basisfarben. Aus diesen einzelnen
Basisfarbtönen kann man nahezu alle bekannten Farbtöne und ihre
Nuancen des dazugehörigen Lacksystems nach Mischformeln auf einer Waage
anmischen.
Basislack
Der Basislack ist die farbton- und effektgebende Lackschicht einer Zweischicht-Lackierung.
Sie muss mit Klarlack überzogen werden, damit der Effekt sichtbar wird
und die Lackierung beständig bleibt. Die trockene Basislack-Schichtstärke
beträgt in der Fahrzeuglackierung ca. 20 µm.
Basislackkonzentrate
Zu einem Autolackmischsystem gehörende Uni- und Effektbasisfarben, die
im Gegensatz zu üblichen Basisfarben konzentriert sind und erst vor
der Verarbeitung entsprechend verdünnt werden.
Beispritzen/Beilackieren
Hineinlackieren eines Basislackes zur Farbtonanpassung in angrenzende Flächen,
anschließend ist ganzteiliges Lackieren mit Klarlack erforderlich.
Benetzung
Das Vermögen eines Lackmaterials, sich auf einen Untergrund störungsfrei
zu verteilen. Bei Kraterbildung liegt z. B. eine Benetzungsstörung vor,
verursacht durch Verunreinigung wie Fett, Silikon, Wachs usw.
Bindemittel
Sind die nicht flüchtigen, gelösten Anteile eines Lackes, welche
die Pigmentteilchen miteinander und dem Untergrund verbinden. Sie trocknen
physikalisch oder chemisch und bilden einen zusammenhängenden, beständigen
Lackfilm.
Bläschenbildung
Gas- oder flüssigkeitsgefüllte Einschlüsse im Lack, entstanden
durch ungenügend getrocknete Spritzluft, hygroskopische Materialien
(Salze, Handschweiß) feuchte oder porige Untergründe.
Bluten/Durchbluten
Durchschlagen bzw. Durchwandern von Bestandteilen des Untergrundes einer
Lackierung. Sie führt zu Fleckenbildung z. B. durch mangelhaft angesetzten
2K Spachtel oder teerhaltige Untergründe. Abhilfe: Isolation des Untergrundes
mit geeigneten, nicht anlösenden Materialien.
Bodensatzbildung
Auch Sedimentation genannt. Durch höhere Dichte von Pigmenten und Füllstoffen
sinken diese im Laufe der Zeit zu Boden. Durch Antiabsetzmittel werden Lack-
und Spachtelmaterialien in der Regel lange lagerfähig gehalten. Auf
Spritzkonsistenz verdünnte Lackmaterialien sollten sofort aufgebraucht
werden, da der niederviskose Zustand einen Bodensatz nicht mehr verhindern
kann. Zu stark abgesetzte Produkte lassen sich nicht mehr gut aufrühren.
Saubere Lackierungen sind dann nicht sichergestellt.
D
Decklack
Abschließende Lackschicht, welche den gesamtem Lackaufbau gegen äußere
Einflüsse schützt und widerstandsfähig macht. Bei Fahrzeuglackierungen
liegt diese getrocknete Schicht in einem Stärkenbereich von ca. 50 µm.
Deckvermögen
Eigenschaften eines pigmentierten Materials, die Farbe oder Farbunterschiede
des Untergrundes abzudecken. Schlechtes Deckvermögen kann auf mangelhaftes
Aufrühren oder zu starkes Verdünnen zurückzuführen sein.
Weiß oder Pastellfarben haben in der Regel eine hohes Deckvermögen.
Klarlacke und Lasurfarben haben kein oder wenig Deckvermögen. Farbtöne,
die sich nur mit einem hohen Anteil von lasierenden Pigmenten herstellen
lassen, haben nur eine niedrige Deckkraft. Schwaches Deckvermögen darf
nicht zu dickem Lackauftrag führen, sondern muss durch geeignet getöntes
Vormaterial ausgeglichen werden.
Diffusion
Ein- oder Durchdringung gasförmiger, flüssiger oder fester Stoffe
in umliegende oder angrenzende Schichten, z. B. Durchbluten oder auch Feuchtigkeitsaustausch
zwischen beschichtetem Untergrund und der Atmosphäre, günstig bei
wasserhaltigen Beschichtungen und Untergründen, ungünstig beim
Korrosionsschutz.
Durchhärtung
Phase der Durchtrocknung eines Lackes durch physikalische und/oder chemische
Reaktion in seiner ganzen Schicht. Im Wesentlichen ist das die chemische
Vernetzung bei 2K-Lacken, die Aufnahme von Luftsauerstoff (Oxidation) bei
Alkydharzlacken, durch Verdunsten des Lösemittels bei Nitrolacken, durch
Verdunsten vom Verdünnungsmittel in Dispersionsfarben. Oft ist die Durchhärtung
eines Lackmaterials eine Kombination aus mehreren der oben angeführten
Prozesse.
Durchschleifen
Beim Schleifen zur Vorbereitung einer Lackierung bis zur unterliegenden Schicht
bzw. bis zum Untergrund durchgeschliffene Stellen, oft unbeabsichtigt, da
es bei direktem Decklackieren durch einwirkende Lösemittel zu Randzonenmarkierungen
führen kann. Deshalb sollten durchgeschliffene Partien grundsätzlich
gefüllert oder grundiert werden.
E
Effektlacke
Bezeichnung von Lackmaterialien, die bei unterschiedlichen Betrachtungswinkeln
jeweils einen anderen optischen Oberflächeneindruck hervorrufen. Die
bekanntesten Effektlacke sind Metallic-, Perlcolor- und Perlmutlacke, Hammerschlaglacke,
Kräusel-, Runzel- und Schrumpflacke.
Einbrennlack
Einbrennen: Trocknung von Serienlacken, deren Bindemittel nur unter Wärmeeinwirkung
miteinander chemisch reagieren, im Allgemeinen in einem Temperaturbereich
von 80 °C bis 300 °C. Die Einbrennzeiten liegen zwischen 1 Minute
und 1 Stunde. Einbrennlacke sind sehr schlagfest und sind auch keine Streichlacke.
Die wärmebeschleunigte Trocknung von herkömmlichem Reparaturlack-Material
bis
80 °C wird oft fälschlich als Einbrennen bezeichnet.
Einkomponentenlacke
Lacke, die ohne Zugabe von Härter bei Raumtemperatur bzw. Ofentrocknung
aushärten. Sie können direkt aus dem Gebinde verarbeitet werden.
Einfallen
Fülleverlust des Lackaufbaus während der Trocknung. Ein Einfallen
oder Beifallen ergibt sich oft durch Überarbeitung nicht durchgetrockneter
Untergrundmaterialien (Spachtel, Füller), welche noch nicht durch restloses
Verdunsten der flüchtigen Bestandteile ihre geringere Endschichtstärke
erreicht haben. Die Oberflächen dieser noch nicht fertig ausgedunsteten
Vormaterialien erscheinen zunächst nach dem Schleifen glatt und eben,
verlieren dann aber nachträglich an Volumen und sacken mit der Decklackierung
in Schleifriefen ab, oder in kleine Unebenheiten des Untergrundes ein.
Einschichtlack
Ein Decklacksystem, das aus nur einer farb- bzw. effektgebenden, abschließenden
Lackschicht aufgebaut ist.
Einstellzusätze
Gemeinhin als Verdünnungen bezeichnet. Es sind Flüssigkeiten, die
das Lackmaterial in Ergänzung der eigentlichen Lösemittel in eine
verarbeitungsfähige Viskosität versetzen. Die Verdunstungsgeschwindigkeit
der enthaltenen Lösemittel eines Einstellzusatzes beeinflusst Verlauf,
Anziehen, Filmausbildung und Durchhärtung. Die Einstellzusätze
müssen zum verwendeten System gehören und auf das Lackmaterial
abgestimmt sein.
Elastizität
Sie ist die Eigenschaft von Stoffen, nach Ende einer äußeren Krafteinwirkung
die ursprüngliche Form wieder einzunehmen. In der Fahrzeuglackierung
spielt die Elastizität eine große Rolle, da die Karosserie Belastungen
durch Steinschlag, Vibrationen und Wechsel von Hitze und Kälte ausgesetzt
ist. Besonders lackierte Kunststoffteile müssen wegen ihrer Biegsamkeit
eine höhere Elastizität aufweisen als normale Blechlackierungen.
Elektrotauchlackierung (ETL), Elektrophorese
Die elektrophoretische Beschichtung der Karosserie ist eine Lackierung im
Tauchverfahren. Das Tauchbecken ist mit einen wasserverdünnten Lack
gefüllt. An das zu lackierende Werkstück und an die Wandung des
Tauchbeckens wird gegenpolig Gleichspannung angelegt. Bei der Kataphorese
ist das Becken positiv und die Karosserie negativ bzw. bei der Anaphorese
das Becken negativ und die Karosserie positiv geladen. In dem entstehenden
elektrischen Feld wandern die Lackpartikel zum Werkstück und lagern
sich dort, auch in Hohlräumen und Innenflächen, als ein wasserunlöslicher
Film ab. Die aufgebrachte Trockenschichtstärke beträgt ca. 20 µm.
Anschließend wird überschüssiges Material vom Werkstück
abgespült und der Lack eingebrannt.
Emission
Ausströmung oder Abgabe von Stoffen, Energien, Strahlungen einer Quelle
an die Umgebung, (z. B. Lärm und Ruß) in die Luft.
Entfetten
Fett, Öl und Wachsrückstände beeinträchtigen die Haftung
des folgenden Lackaufbaues und werden durch Entfettungsbäder oder Sprühanlagen
mit entsprechenden Löse- und Dispergiermitteln abgewaschen. Abschließend
müssen die Reinigungsmittel sorgfältig abgespült werden.
Entmischen
Unbeabsichtigte Trennung von Pigmenten untereinander oder vom Bindemittel,
die durch zu viel oder ungeeignetes Verdünnungsmittel, lange Lagerung,
hohes Pigmentvolumen/Gewicht eintreten kann.
Epoxydharze
Dieser Bindemitteltyp lässt sich lacktechnisch für Einbrennlacke,
luft- und ofentrocknende Systeme, aber ganz besonders vorteilhaft für
Reaktionsprodukte, z.B. Grundierungen, Füller einsetzen. Sie zeichnen
sich durch eine außergewöhnliche gute Haftung, Elastizität,
Abriebfestigkeit und Beständigkeit gegen Wasser, Öl, Alkalien und
Lösungsmittel aus.
ESTA (Elektrostatisches Beschichten)
ESTA arbeitet nach dem Prinzip: Ein Kraftfeld wird zwischen einem speziellen
Sprühkopf und dem zu lackierenden Objekt mit Hilfe von Gleichstrom geschaffen,
in dem sie elektrisch gegenpolig geladen werden. Die ausgesprühten feinen
Lackpartikel im elektrischen Feld werden vom Objekt angezogen, folgen dabei
den Kraftfeldlinien und schlagen sich auf dem Objekt nieder. Da das Kraftfeld
das zu lackierende Objekt allseitig umschließt, wird es auch auf der
Rückseite beschichtet (Umgriff). Vorteile des Verfahrens sind die geringe
Spritznebelbildung und ein rundum gleichmäßiger Beschichtungsauftrag.
F
Farbe
Farbe ist nur ein durch das Auge vermittelter Sinneseindruck. Farbe ist durch
Farbton, Sättigung und Helligkeit gekennzeichnet. Im Sprachgebrauch
gibt es verschiedene Bedeutungen für Farbe: Streichfertiger Anstrichstoff,
trockene, farbige Pulver (Pigmente) und der trockene Lack.
Farbpigmente
Bezeichnung für unlösliche, feste Farbkörper, im Gegensatz
zu den löslichen organischen Farbstoffen und Färbemitteln. Siehe
auch unter Pigmente
Farbstoffe
Organische Farbmittel, in Löse- oder Bindemitteln in löslicher
Form (Färbemittel). Sie werden u.a. bei der Textil- und Lederfärbung
eingesetzt.
Festkörpergehalt
Die nach Entweichen aller flüchtigen Bestandteile (Verdünnungs-
und Lösemittel) verbleibenden Anteile eines Lackes sind der Festkörpergehalt.
Je größer der Festkörpergehalt, desto höher ist das
Füllvermögen und entsprechend geringer der Verdünnungs- und
Lösemittelanteil. Die Angabe erfolgt in Prozent vom Gewicht der spritzfertigen
Mischung. Man unterscheidet Beschichtungsmaterialien in Gruppen:
Low-Solid (LS) Standardmaterial hat einen normalen Festkörpergehalt
Medium-Solid (MS) Material mit einem mittleren Festkörpergehalt
High-Solid (HS) Material hat einen hohen Festkörperanteil
Very-High-Solid (VHS) Material hat sehr hohen Festkörperanteil
Filmbildner
Der nicht flüchtige, lösliche Anteil (im Wesentlichen das Bindemittel)
einer Lackfarbe der die Pigmentteilchen miteinander verbindet und durch physikalische
oder chemische Trocknung einen zusammenhängenden Lackfilm bildet. Pigmente
und Füllstoffe sind keine Filmbildner, aber Filmbestandteile.
Filmdicke
Die Dicke eines Anstrichfilmes gemessen in µm (1/1000 mm). Man muss
unterscheiden nach:
Trockenschichtdicke ist der nach dem Entweichen der flüchtigen Stoffe
zurückbleibende Anstrichfilm (Trockenfilm).
Als Nassschichtdicke bezeichnet man die Stärke der frisch aufgetragenen,
noch nicht getrockneten Lackierung (Nassfilm).
Flammpunkt
Untere Temperatur, bei der eine brennbare Flüssigkeit gerade noch entflammbare
Dämpfe bildet (siehe auch Gefahrenklassen).
Fließverhalten
Eigenschaft eines Lackmaterials, nach dem Auftrag noch weiter zu fließen.
Flüchtige Bestandteile
Beim Trocknen eines Lackes entweichende Löse- und Verdünnungsmittel
werden als flüchtige Bestandteile bezeichnet.
Füller
Er hat mehrere Aufgaben zu erfüllen. Hauptsächlich muss er kleine
Unebenheiten wie Schleifriefen, Poren, feine Kratzer auffüllen und abdecken,
er muss Haftvermittlung und Isolation zum Untergrund herstellen. Weiterhin
soll er gut schleifbar sein, seine Fülle und sein Volumen nicht verlieren,
damit die Decklackierung später ihr Oberflächenfinish behält
und nicht beifällt. Füller können einkomponentige wie auch
zweikomponentige Systeme auf Basis verschiedener Bindemitteltechnologien
sein.
Füllstoffe
Sie sind feinteilige, unlösliche, hauptsächlich den Festkörperanteil
erhöhende Bestandteile eines Beschichtungsstoffes. Sie dienen keineswegs
nur als verbilligendes Verschnittmittel, sondern haben weitere erwünschte
Eigenschaften, wie Verbesserung der Schleifbarkeit, Festigkeit und Haftung,
des spezifischen Gewichts und Korrosionsschutzes. Sie können auch Oberflächeneffekte
wie Struktur- und Matteffekte hervorrufen.
Funktionsschichten
Lackschichten die z.B. als Korrosionsschutz, Füller, Haftvermittler
etc. dienen und ihre spezielle Aufgabe in einem Lackaufbau wahrnehmen.
G
Gebinde
Verschließbares Behältnis, in dem Beschichtungsmaterialien transportiert
und verkauft werden (Dose, Eimer, Kartusche, Hobbock). Gebindegrößen
und Mengenangaben verstehen sich pro Behältnis.
Gefahrenklassen
Die Gefahrenklassengruppe A umfasst alle brennbaren, wasserunlöslichen
Flüssigkeiten:
AI: Flammpunkt unter +21 °C
AII: Flammpunkt von +21°C bis +55 °C
AIII: Flammpunkt von +55 °C bis +100 °C
Die Gefahrenklasse B umfasst alle brennbaren Flüssigkeiten, die bei
+15 °C in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar sind und einen Flammpunkt
unter +21 °C haben.
Glanz
Glanz ist die Eigenschaft von Oberflächen, Licht mehr oder weniger stark
zu spiegeln. Lackierungen auf glatten Untergründen mit bindemittelreichen
Lacken sind in der Regel glänzend. Glanz wird in der Beschichtungstechnik
nach DIN in Glanzgrade unterteilt: hochglänzend, glänzend, seidenglänzend,
seidenmatt, matt.
Grundierung
Auch Primer genannt. Hauptsächliche Aufgabe einer Grundierung ist die
Herstellung der Haftung zwischen dem Untergrund und den folgenden Lackschichten.
Eine geeignete Grundierung muss nach dem anzutreffenden Untergrund ausgewählt
werden. Sie ist in der Reihe die erste Beschichtung und erfüllt dabei
mehrere Aufgaben: Korrosionsschutz (auf Metallen), Haftvermittlung (speziell
auf Kunststoffen), Verminderung der Saugfähigkeit des Untergrundes (auf
Spachtelmaterialien), Isolation gegen Inhaltsstoffe des Untergrundes oder
der nachfolgenden Beschichtungen. Häufig sind Kombinationsmaterialien,
z. B. Grundfüller, anzutreffen, die auch noch eine füllende Eigenschaft
aufweisen.
H
Haftungsstörungen
Ablösen des Lackfilms vom Untergrund durch unzureichende Haftung. Ursachen
für Haftungsstörungen können sein: Verwendung ungeeigneter
Materialien, fehlerhafte Vorbereitung des Untergrundes, fehlerhaftes Verarbeiten
der Materialien.
Härte
Widerstand einer Beschichtung gegen mechanische Einwirkungen, kann mit verschiedenen
Prüfverfahren ermittelt werden.
Härter
Chemische Substanzen zum Einleiten bzw. Beschleunigen des Aushärtungsprozesses
(Vernetzung). Bei mehrkomponentigem Material muss Härter unbedingt im
vorgeschriebenen Verhältnis zugesetzt werden, damit die es die gewünschten
Eigenschaften erhält.
Harze
Feste oder halbfeste, klebrige und in Lösemitteln auflösbare Lackrohstoffe.
Es gibt Naturharze pflanzlicher oder tierischer Herkunft, wie Bernstein,
Kolophonium, Kopale, Schellack. Die Kunstharze wie das Vinylharz, Acrylharz,
Styrolharz, Polyesterharz, Alkydharz, Polyurethanharz und Epoxidharz sind
dabei die wichtigsten Harze zur Bindemittelherstellung von Beschichtungsstoffen.
High-Solid Lacke (HS-Lacke)
Lackmaterialien mit einem Hohen Festkörpergehalt.
Hohlraumkonservierung
Beschichtungen von Karosseriehohlräumen zur Vermeidung von Korrosionsschäden.
Das Material, meist auf Wachsbasis, wird heiß (Werk) oder kalt (Reparatur)
per Fluten oder mit Spezialpistolen eingebracht. Die Hohlraumversiegelung
härtet nicht aus, ist stark kriechfähig, korrosionshemmend, wasserunterwandernd
und hat eine gute Haftung.
HVLP-Pistole
Mit hoher Übertragungsrate (High Volume) und niedrigen Spritzdüsendruck
(Low Pressure) arbeitende moderne Spritzpistole zur materialsparenden, nebelreduzierten
Lackierung auf hohen Qualitätsniveau.
Hygroskopisch
Für die Beschichtungstechnik oft störende Eigenschaft eines Materials,
Luftfeuchtigkeit bzw. Wasser aufzunehmen (z. B. bei Polyestermaterialien).
I
Immission
Wahrnehmung oder Belästigung durch Geräusche, Gase oder Gerüche
aus der Umgebung, die von einer emittierenden Quelle abgegeben werden (siehe
auch Emission).
Irreversibel
Eigenschaft von Materialien, die nach der Durchtrocknung nicht mehr durch
ihre eigenen Lösemittel anlösbar sind.
IR-Strahler
Infrarot-Strahlen (Wärmestrahlen) abgebendes, meist elektrisch betriebenes
Gerät. Die Wärmeübertragung findet hier durch Strahlung und
nicht über die Luft statt. Durch die Infrarot-Strahlung wird eine forcierte,
vom Untergrund beginnende, energiesparende Trocknung des Lackfilms erreicht.
In der Fahrzeuglackierung werden hauptsächlich mittelwellige (sie leuchten
dunkelrot), und kurzwellige (diese leuchten hellrot bis orange) Strahler
eingesetzt.
K
Kapillarität
Fähigkeit feiner und feinster Haarröhrchen (Poren), benetzende
Flüssigkeiten aufzusaugen. Die Saugfähigkeit von Putztüchern
oder das Kriechvermögen von Hohlraumwachs in Karosseriespalten beruht
auf diesem Effekt.
Klarlacke
Unpigmentierte Decklacke ohne Deckvermögen. In der Fahrzeuglackierung
hauptsächlich als abschließende Lackierung bei Mehrschichtlackierungen
(Wasserbasislacke, Metallic, Perlcolor usw.) zur Versiegelung und Sichtbarmachung
des Effektes eingesetzt.
Kohäsion
Innerhalb von festen (großen), flüssigen (mittleren) oder gasförmigen
Stoffen (fast keine Stoffe) ist Kohäsion die Zusammenhangskraft
der Bestandteile (Moleküle).
Korrosion
Zerstörung von Metallen durch chemische oder elektrochemische Einflüsse
(Wetter. Chemikalieneinwirkung, Kontakt unterschiedlicher Metalle unter Einfluss
von Feuchtigkeit). Die Korrosion bei Eisen und Stahl zeigt sich in Form von
Rost, deren Verhinderung wesentliche Aufgabe der Lackierung ist.
Kräuseln
Abheben der Untergrundlackierung durch Eindringen von Lösemitteln bei
nicht ausreichend durchgetrockneten oder anlösbaren Altlackierungen.
Kräuseln oder Runzeln in Kunstharzlacken treten beim Trocknen von zu
fett aufgetragenem, zu schnell getrocknetem oder ungeeignetem Material auf.
KTL (Kataphorese oder kathodische Tauchlackierung)
Bei dieser elektrischen Tauchlackierung wandert der positiv geladene Filmbildner
(Grundierung) zur negativ geladenen Karosserie und setzt sich dort in einem
gleichmäßigen dünnen Lackfilm ab. Der Vorteil dieser KTL
liegt im besseren Umgriff (gute Benetzung von Karosseriehohlräumen,
Schweißverbindungen, Falzen und Kanten). Außerdem hoher Korrosionsschutz
bei geringer Schichtdicke.
Kunstharzlacke
Früher in der Fahrzeuglackierung auf Alkydharzen basierendes Lacksystem,
welches einkomponentig verarbeitet wird, recht schlagelastisch ist und länger
trocknet als 2K-Materialien. Wird heute noch in der LKW-Lackierung eingesetzt.
L
Lackharze
Aus Natur- oder Kunstharzen bestehende Filmbildner. Sie sind die wichtigsten
Grundbestandteile von Lacken und bestimmen deren Glanz, Härte und andere
Eigenschaften. In der Fahrzeuglackierung werden u. a. Acrylharze, Polyesterharze,
Epoxydharze und Alkydharze verwendet.
Lackierstraße
Komplette industrielle Lackieranlage von der Vorbehandlung bis zur Trocknung.
Dabei kommen fast ausschließlich Automaten zur Werkstückbehandlung
zum Einsatz. Die dabei eingesetzten Beschichtungs- und Trockenverfahren sind
sehr unterschiedlich. Beschichtungsverfahren können sein: Pulverbeschichtung,
Fluten, Tauchen, Walzen, Gießen, elektrostatisches Spritzen, normales
Hochdruckspritzen u.a.m.
Lackschlamm
Die bei der Spritzlackierung in Lackieranlagen entstehenden Farbnebel werden
an Wänden und Böden durch Wasserkreisläufe aufgenommen und
später durch Koagulierung (Ausfällung) vom Wasser getrennt. Die
herausgetrennten Partikel heißen Lackschlämme. Sie können
zum Teil wiederverwendet werden (bei Grundierungen möglich) oder müssen
durch Verbrennen oder Deponieren entsorgt werden.
Lacksysteme
Aufeinander abgestimmte Materialien von der Vorbehandlung bis zum Klarlack
für Lackaufbauten. Es sollten nur zusammengehörige Materialien
(Vormaterialien, Stammlacke, Härter, Verdünnungen, Zusatzmittel)
eines Herstellers verwendet werden, um die gewünschten Eigenschaften
des Lackaufbaus zu erhalten.
Lagerstabilität
Angabe des Zeitraumes, in der ein Material bis zur Verarbeitung ohne Qualitätseinbußen
gelagert werden kann.
Lichtechtheit
Beständigkeit weißer und bunter Pigmente gegen Licht, d.h. UV-Strahlen,
unter deren Einwirkung sie entweder verbleichen, nachdunkeln oder ihren
Farbton verändern können. Hinzu kommt bei Kunstharzlacken die mehr
oder weniger starke Vergilbungstendenz und Alterung des Bindemittels. Trotz
höchster Lichtechtheitsgrade gibt es keine absolut lichtechten Pigmente.
Lösemittel
Stoffe, die Bindemittel ohne chemische Veränderung auflösen können.
Sie verdunsten rückstandsfrei.
Lösungen
Gleichmäßiges, beständiges und feinstes Gemisch von Stoffen
untereinander. Die Stoffe sind oft bis in den Molekularbereich verteilt und
lassen sich durch Filter kaum trennen. Die Bestandteile können fest,
flüssig, gasförmig oder eine Kombination daraus sein.
M
Medium Solid
Lackmaterial mit einem mittleren Festkörpergehalt
Metallic/Metalleffekt
Pigmentierungen mit Farbstoffen und Zugabe von Aluminiumpartikeln ergeben
metallische Oberflächeneffekte. Metalleffektlacke lassen sich nur im
Spritzverfahren verarbeiten und ergeben je nach Spritztechnik unterschiedliche
Nuancen. Farbton und Effekt bekommen erst unter einer Klarlackschicht ihr
endgültiges Aussehen.
Metamerie
Farbtonabweichung bei scheinbar gleichen Farbtönen (z.B. Vergleich Originallackierung
zur Reparaturlackierung), die erst unter verschiedenartigen Lichtquellen
(Tageslicht und Kunstlicht) mehr oder weniger sichtbar wird. Ursache ist
eine andere Pigmentzusammensetzung des Reparaturlacks als beim Originallack.
Mikrometer (µm)
Maßeinheit, hier von Lackschichtstärken
1 Mikrometer (1µm) = 1/1000 mm
Mischformeln
Tabellen mit Gewichtsangaben von Misch-Basisfarben bzw. Misch-Basislackkonzentraten
aus einer Farbmischbank zur Herstellung von Autoreparaturlacken. Man ist
damit in der Lage, aus einer Auswahl von etwa 6 von 50 Basisfarbtönen
eines Farbmischsystems fast alle in der Automobillackierung bekannten Farbtöne
(Zehntausende) recht genau herzustellen. Es stehen häufig mehrere Nuancen
(heller, dunkler, grauer, blauer, roter usw.) eines Farbtones zur Anpassung
an die vorhandene Lackierung zur Verfügung.
Mischlack
Misch-Basisfarben bzw. Misch-Basislackkonzentrate zur Herstellung von Lackfarbtönen
aus Mischformeln.
N
Nitrokombilacke
Kombination aus Nitrolacken und Alkydharzen. Früher in der Fahrzeuglackierung
verwendet. Hat verbesserte Eigenschaften z.B. mehr Glanz, Fülle, Elastizität
und Wetterbeständigkeit als die davor eingesetzten reinen Nitrolacke.
Nuancieren
Geringfügiges Nachtönen eines vorhandenen Lackfarbtones zum Anpassen
an die Altlackierung. Nuancieren setzt viel Erfahrung und ein gutes Auge
des Lackierers voraus.
O
Oberflächenstörung
Beeinträchtigung des Decklackfinishs durch Kocher, Krater, Verunreinigungen,
Struktur. Ursache: fehlerhafte Materialien, fehlerhaft verarbeitete Materialien,
schlechte Verarbeitungsbedingungen und mangelhafte Vorbereitungsarbeiten.
Ofentrocknung
Beschleunigte Trocknung, bzw. Aushärtung von Lacken bei erhöhter
Temperatur in Trockenöfen oder Kombilackierkabinen. In der Fahrzeugreparaturlackierung
werden Temperaturen von 60 °C zum Trocknen verwendet, bei der Werklackierung
von Rohkarosserien liegen die Temperaturen höher.
Osmose
Durchwanderung von Stoffen (z. B. Feuchtigkeit) in für diese durchlässigen
Anstrichfilmen. Folge sind Unterrostungen von Lackierungen, besonders wenn
am Untergrund Salzrückstände vorhanden sind.
P
Passivieren
Korrosionshemmende Vorbehandlung eines metallischen Untergrundes durch z.B.
Phosphatieren, Verzinken, Chromatieren oder rostschützender Grundierungen.
Pigmente
Farb- und Effekt gebende feste Teilchen (Farbkörper) eines Lackes. Sie
sind in Löse- und Bindemitteln unlöslich und haben oft noch weitere
Aufgaben im Lackfilm wie Deckvermögen, Trocknung, Haltbarkeit und Korrosionsschutz.
Sie können natürlicher Herkunft sein, werden heute jedoch chemisch
hergestellt.
Pulverlacke
Pulverlacke sind lösemittelfreie Lacke, die elektrostatisch in Pulverform
mit wenig Materialverlust aufgetragen werden und anschließend unter
Wärmeeinwirkung in einem Trockentunnel auf dem Werkstück verfließen
und aushärten. Es ergeben sich glatte und lösemittelbeständige
Beschichtungen in hohen Stärken.
R
Ready-Mix
Beim Lackhersteller aus mehreren verschiedenen Farbtönen gemischter
Decklack. Er wird als Serienlack in 2K Acryllack und Basislack geliefert
Reversibel
Physikalisch trocknende Materialien, die nach dem Auftrocknen durch ihr eigenes
Lösemittel wieder an- bzw. aufgelöst werden können.
S
Schichtdicke
Stärke eines getrockneten, kompletten Beschichtungsaufbaus, der sich
aus den einzelnen Lackschichten zusammensetzt. Sie wird mit Spezialgeräten
in µm gemessen und besteht aus den nichtflüchtigen Bestandteilen
der Beschichtungsstoffe.
Silikonkrater
Kraterförmige Vertiefungen (Verlaufsstörungen) in der Decklackschicht,
hervorgerufen durch Öl, Wachs, Fett oder silikonhaltige Rückstände
auf dem beschichteten Untergrund, im Lack- oder Putzmaterial oder in der
Pressluft.
Spritzgänge
Eine gleichmäßige, deckende, genügend starke Lackschicht
lässt sich durch Spritzauftrag oft nicht in einem Zug erreichen. Je
nach Material sind nach vorgeschriebenen Ablüftzeiten mehrere Spritzgänge
pro aufzubringender Lackschicht erforderlich.
T
Thixotrop
Eigenschaft von Flüssigkeiten, die unter Bewegung (Streichen, Rollen,
Spritzen, Rühren, Schütteln) von einem gelbartigen in einen flüssigen
Zustand übergehen und, zur Ruhe gekommen, wieder in den Gel-Zustand
zurückfallen. Dadurch sind höhere Auftragsstärken ohne Ablaufen
des Materials möglich und die Bodensatzbildung im Gebinde ist geringer.
Topfzeit/Potlife
Zeitraum, in der ein angesetztes Zwei-Komponenten-Material, in seiner Eigenschaft
unverändert, verarbeitet werden kann, ohne Verarbeitungs- und Qualitätsnachteile
einzugehen.
V
Verdünnung
Flüssigkeiten zur Einstellung der Verarbeitungsviskosität bei Beschichtungsmaterialien.
Man unterscheidet dabei Wasser (VE-Wasser in der Fahrzeuglackierung) für
wasserverdünnbare Materialien und Lösemittelgemische für lösemittelhaltige
Beschichtungsstoffe. Um ein sicheres Beschichtungsergebnis zu erhalten, sind
die Verdünnungszugaben genau nach Verarbeitungsvorschrift einzuhalten,
denn Verdünnungen haben Einfluss auf die Trocknung und die späteren
Eigenschaften der Beschichtung.
Versandung
Versandung entsteht durch trocknen Spritznebel beim Basislackauftrag (kann
auch bei anderen Materialien vorkommen).
Ursachen bei konventionellen Lacken sind zu hohe Temperaturen, zu kurze Verdünnung,
zu hoher Spritzdruck, zu kleine Spritzdüse, sowie bei Wasserbasislacken
zu niedrige Luftfeuchtigkeit
Verschnittmittel
Beimengungen preiswerter Stoffe in Bestandteile von Spachtel- und Beschichtungsmaterialien,
ohne die Eigenschaften und die Qualität nachteilig zu beeinflussen.
VE-Wasser
Die bei der Fahrzeuglackierung eingesetzten wasserverdünnbaren Materialien
dürfen nur mit vollentsalztem (entmineralisiertem) Wasser zur Viskositätseinstellung
verdünnt werden. Normales Leitungswasser ist ungeeignet, da es Bestandteile
enthält, die sich im Material störend auswirken (Bläschenbildung
durch Salze).
Viskosität
Oberbegriff für Flüssigkeitsgrade, von niedrigviskos (dünnflüssig)
bis hochviskos (zähflüssig). Sie wird bei Lackmaterialien mit einem
DIN-Auslaufbecher in Sekunden gemessen und mit Verdünnungen (Einstellzusätzen)
eingestellt.
W
Washprimer
Dünne, nicht deckende Erstbeschichtung auf Metallen, auch Grundierung
genannt, welche haftungsverbessernde, korrosionshemmende Eigenschaften aufweist.
Zumeist auf Zwei-Komponenten-Basis.
Wasserflecken
Nach Verdunsten von aufgetropftem Wasser markieren sich bevorzugt auf noch
nicht restlos ausgehärteten Lackierungen dauerhaft die Umrisse der ehemaligen
Tropfen als sichtbare Erhebungen. Nur durch Schleifen und Polieren können
Wasserflecke entfernt werden.
Wasserlacke
Es handelt sich hier um wasserverdünnbare Materialien. Ihre Anwendung
finden sie bei Wasserbasislacken, Füller und diverse andere Vormaterialien,
die mit vollentsalztem Wasser (VE-Wasser) eingestellt und verarbeitbar gemacht
werden. Obwohl diese Materialien wasserverdünnbar sind, enthalten sie
dennoch bis zu 10% Lösemittel. Im Decklackbereich sind auch Wasserlacke
verfügbar, werden aber wegen längerer Trockenzeiten und ungewohnter
Verarbeitungseigenschaften noch nicht häufig eingesetzt.